Also Reifentechnisch wollte ich schon bei Pirelli bleiben - war da bisher immer top-zufrieden.
Ich habe auch generell kein Problem damit einen Touren(sport!)reifen aufzuziehen, wenn er für den entsprechenden Einsatz zum Motorrad passt.
Hatte meine Street damals ja auch von Rosso2 auf AngelST getauscht und das auch nie bereut, obwohl der R2 damals schon spitze war.
Außer dass der AngelST etwas früher krippt als der Rosso2 (was ja gut ist), habe ich damals kaum einen großen Unterschied zum Rosso2 gemerkt, was das dynamische Fahren betrifft.
Keine Rutscher, nix, selbst wenn man alles rausquetscht...
Ich bin also generell "geheilt", was diese ganzen Sportpellen angeht... nur denke ich, dass sich auf der TF eine Rosso3 ganz gut machen würde. Wer weiß, vielleicht wird es sogar wieder ein AngelST.
Der GT ist mir zu arg Touring... ich mag es wenn das Motorrad in die Kurve kippt.
Beim GT hatte ich immer das Gefühl, ich wäre schon "auf" oder "sehr nahe" der Kante (wegen dem Gegendruck). Der Reifen ist mir einfach zu rund bzw. nicht spitz genug.
Zum Thema Unfall:
Viel zu lernen gibt es da wohl nicht, außer immer genügend Abstand einzuhalten.
Bin damals auf der Rückfahrt von den Dolos gewesen. Fahre da eigentlich jedes Jahr mit einem sehr guten Freund für ein paar Tage hin.
Jedenfalls war es schon früher Abend als wir bei Bregenz auf der deutschen Seite ankamen, also ab auf die Autobahn und gib ihm.
Auf einer lang gezogenen Linkskurve, die war schon so langgezogen, dass man eigentlich nicht mehr von Kurve reden kann, ist dann vor uns, rechts ein LKW gefahren (die AB war 2 spurig in jede Richtung), links natürlich Kolonne von ca. 20 PKWs, die alle vorbei wollten.
Just in dem Moment kam irgendeine Systemdurchsage, die ich allerdings auf Grund des Tempos nicht verstanden hatte. Könnte der Akku sein, oder die Durchsage dass man den Funkkontakt zum Kumpel verloren hat (Distanz zu groß).
Das Tempo der PKWs lag bei rd. 130km/h, also erstmal runter vom Gas und ranrollen lassen.
Als der Abstand dann ca. 50 Meter betrug und ich ca. das selbe Tempo drauf hatte, vergewisserte ich mich zunächst, dass hinter dem LKW auf der rechten Spur kein PKW ist (der nach Links in die Kolonne reindrücken könnte). Dann lies ich mich nach links Richtung Leitplanke pendeln um die jeweils linken Rücklichter der PKWs und die Abstände zu checken.
Als ich sah, dass dort alles "sicher" ist, wagte ich einen kurzen Blick in den nach unten gedrehten, rechten Lenkerenden-Rückspiegel.
Der Kumpel wurde sofort entdeckt, also Blick wieder - über den Tacho (128km/h) - nach oben/vorne.
Der unangenehme Teil begann dann damit, dass ich hier nicht mehr die selbe Situation wie vor dem Rückspiegelblick vorfand.
Stattdessen kam mir plötzlich - bedrohlich schnell, IMMER SCHNELLER - ein Kombiheck mit hell leuchtenden Bremsleuchten entgegen.
Ich stieg also ebenfalls sofort voll in die Eisen, was natürlich in einem kleinen Kampf ausartete, da das beladene Heck hoch wollte und ich kein ABS hatte.
Da ich jedoch gleich merkte, dass einfach schon zu viel Bremsweg fehlt (selbst wenn ich die Bremse komplett zu lassen könnte), habe ich versucht die ganze Karre, trotz sehr leichtem Heck, mitsamt Gepäck in die Schräglage zu werfen, um nur noch irgendwie auf die rechte Spur rüber zu kommen.
Das Heck meinte dabei, es gäbe wohl noch besondere Stylepoints, wenn es mich dabei noch halber links überholt, jedenfalls habe ich es gerade noch soweit nach rechts geschafft, dass ich in Schräglage, über beide Räder rutschend, mit dem linken Fuß, hinten rechts in die Stoßstange des Kombis geknallt bin.
Also Einschlag auf Höhe der linken Fußraste, während die Motorradschnauze im Vergleich zum Kombi auf 2 Uhr zeigte.
Mein Körper landete dadurch nicht in der Heckscheibe des Kofferraums, sondern konnte - losgelöst durch den Aufprall - Purzelbäume schlagend auf der rechten Fahrspur der Autobahn seinen Geschwindigkeitsüberschuss durch entsprechende Umdrehungen abbauen...
Mein Kumpel meinte danach nur: "Das sah aus wie bei Alarm für Cobra 11, nur ohne Explosionen."
Er hatte es gerade noch so zwischen dem Kombi und mir durchgeschafft, ohne mich Purzelbaumschläger, noch unter die Räder zu nehmen... Er ist mit einem Abstand von weniger als einem Meter an mir vorbei, wie er mir dann berichtete.
Selbst er hatte es nur gerade noch so am Kombi vorbei geschafft, obwohl er nochmals deutlich mehr Abstand zu der Situation hatte...
Mein Moped landete jedenfalls auf einer Grünfläche, das konnte ich also unter körperlichem Einsatz erfolgreich retten.
Meine Füße waren aber beide gebrochen. Der Rest war okay, dank guter Schutzkleidung und schnellem Schutzengel.
Wegen extrem hoher Eiweiswerte musst ich noch eine Woche im KH bleiben., danach durfte ich dann ein halbes Jahr Urlaub machen...
Ursache war wohl übrigens, dass gerade in dem Moment, wo ich nach hinten blickte, einige Autos weiter vor mir, wohl einer leicht gebremst haben muss, um sein Tempo zu korrigieren.
Irgend ein Tagschläfer, Smartphone- oder Navisüchtiger!!!!
!!!!!! !!!!!!!!! hat sich dadurch wohl so erschrocken, dass er eine Vollbremsung hinlegte. Die Folge waren 5 oder 6 demolierte Autos (zum Glück alle vor mir) und ein kaputter Dirk.
Ja so war das damals... also immer Obacht!
Greeetz!