Hallo zusammen,
habe unlängst die RS Gabel ausgebaut (hierzu habe ich auch ein kleines Tutorial bei Youtube hinterlassen) und zum hiesigen Fahrwerksspezialisten (https://www.winklersuspension.de) zum Verbau des Cartridge gebracht. Gestern konnte ich den Wiedereinbau der Holme erledigen. Dazu gab es noch neue Bremsbeläge von TRW - die originalen Brembo hatten mich nicht überzeugt - und einen Carbonfender vorn (180 statt 340 g
) . Alles übrigens von WSC. Dann stand die Probefahrt an. Zweistellige Temperaturen und wie durch ein Wunder tatsächlich auch mal für ein paar Stunden trockene Straßen. Zuvor wurden noch die Dämpfungswerte gemäß Herstellerempfehlung eingestellt. Bei der Justierung der Federvorspannung gab es allerdings ein Problem. Während sich links alles frei drehte, lässt sich der Steller rechts nicht drehen
. Ernsthaftes Gegenhalten fällt aus, da hier kein Sechskant sondern eine exotische Geometrie als Gabelstopfen verbaut ist
. Habe daher den Holm heute wieder ausgebaut, um den bei Winkler Suspension auf der Werkbank diese Woche in Augenschein zu nehmen. Ging jetzt zumindest ganz flott in ca. 15 min. Hätte mir das trotzdem gern erspart. Der Negativfederweg hat trotzdem gepasst. Der Fahrwerker hat einen praktischen Gummiring am Tauchrohr hinterlassen für die Einstellung. Nun zum Ergebnis der Fahrt auf der Hausstrecke: einfach nur fantastisch und somit sogar besser als gedacht zur vollsten Zufriedenheit
. Die Front ist deutlich stabiler, die Dämpfung satt und gleichzeitig federt es dank besserem Ansprechen auch komfortabler. Das Zusammenspiel zwischen Öhlins hinten und Andreani (übrigens nicht Adreani
) vorn passt perfekt. Die Kiste liegt jetzt einfach richtig satt auch auf den immer schlechteren Straßen. Freue mich jetzt schon aufs Frühjahr, wenn der Asphalt wieder richtig grippt und ich mich der R6 meiner Tochter stellen kann
.
Wer seine RS länger fahren will, dem sei diese Investition ins Fahrwerk von ca. 2000 € - wenn irgendwie leistbar - wirklich ans Herz gelegt. Sicher viel besser investiert als in eine Akra Brülltüte
. Man merkt einfach, dass in der Mittelklasse an den Fahrwerkskomponenten gern eingespart wird (war bei meiner Duke 4 vergleichbar). Als Angestellter in einer Automobilfirma weiß ich nur zu gut wie jeder Euro bei den sogenannten Einzelkosten hinterfragt wird. Mehrkosten, die nicht eingepreist werden können, sind schwierig vor den Controllern zu rechtfertigen. Bei einer RSV4 mit höherwertigen Komponenten, die der Kunde auch preislich eher honoriert, mag der Nutzen eines Upgrades vielleicht daher nicht so groß sein bzw. zahlt sich erst bei extremer Gangart aus, bei der kleinen RS quasi ein game changer. Passt auch zu den Erkenntnissen aus dem 1000 PS tune up und der WSC Tuner GP RS.
Die Bremsbeläge (MCB 856SV) haben auch überzeugt. Wirklich ungewohnt bissig. Man hat den Eindruck, dass das Hinterrad schnell an Höhe gewinnen will. Gleichzeitig taucht die Gabel ordentlich ein. Hier hätte ich noch gerne die Vorspannung etwas erhöht
und mit der Druckstufe experimentiert. Das gefühlt dämpfungslose Eintauchen auf den ersten Zentimetern mit der Originalgabel beim Bremsen ist allerdings weg. Möglicherweise sind die Originalbeläge bewusst defensiver ausgelegt, um den vielleicht weniger routinierten Fahrer nicht zu irritieren. Laut WSC sind diese weniger langlebig. Kein Vorteil ohne Nachteil eben. Das nehme ich allerdings gerne in Kauf. Hoffe jetzt mal, dass die Vorspannungsverstellung diese Woche wieder gängig gemacht werden kann, vielleicht gibt es ja mal dieses Jahr wieder ein 18 °C Weihnachten.
Gruß HeLö
habe unlängst die RS Gabel ausgebaut (hierzu habe ich auch ein kleines Tutorial bei Youtube hinterlassen) und zum hiesigen Fahrwerksspezialisten (https://www.winklersuspension.de) zum Verbau des Cartridge gebracht. Gestern konnte ich den Wiedereinbau der Holme erledigen. Dazu gab es noch neue Bremsbeläge von TRW - die originalen Brembo hatten mich nicht überzeugt - und einen Carbonfender vorn (180 statt 340 g






Wer seine RS länger fahren will, dem sei diese Investition ins Fahrwerk von ca. 2000 € - wenn irgendwie leistbar - wirklich ans Herz gelegt. Sicher viel besser investiert als in eine Akra Brülltüte

Die Bremsbeläge (MCB 856SV) haben auch überzeugt. Wirklich ungewohnt bissig. Man hat den Eindruck, dass das Hinterrad schnell an Höhe gewinnen will. Gleichzeitig taucht die Gabel ordentlich ein. Hier hätte ich noch gerne die Vorspannung etwas erhöht

Gruß HeLö