Fett an Bremssattelschrauben

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Nathalie ApriliaLady

fühlt sich wohl hier...
Hey Jungs und Mädels,
Habe die Räder meiner Tuono 1100 Factory BJ2015 abgebaut.
An den vorderen Bremssätteln ist mir an den Schrauben eine dicke Schicht Fett aufgefallen.
Die Schrauben habe ich gereinigt und wieder montiert. Nun weiß ich nicht, ob man diese zwingend wieder mit Fett einschmieren muss. Könnt ihr mir das sagen? Und wenn ja, ist es empfehlenswert auch die Muttern der Steckachsen für die Räder zu fetten?
LG Nathalie
 
Ok danke dir. Weißt du eventuell warum die denn anfangs ab Werk da soviel rauf geschmiert haben? Da war echt ne dicke fette Ladung weibliches fett drauf... Hat mich total gewundert
 
Factory gekauft - keine Bilder gemacht ?!

Und was bitte hat WEIBLICHES Fett an der Bremse verloren? :):):):)

Ich mag diese autokorrektur ;-)

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Zuletzt bearbeitet:
Bilder sind jetzt gerade hochgeladen worden ;)
Echt komisch... Mein Freund meinte das dies zur Vorbeugung gegen Korrosion dienen könnte. Wenn dies der Fall ist, muss ich schnellstmöglich da wieder weißes Industriefett drauf schmieren.
Ich bin mir so verdammt unsicher gerade. :(
 
Hatte ich an meiner auch gehabt...is damit die Schrauben net korridieren. Neues Fett drauf und wieder rein damit. Is wohl ab Werk
so.
 
Trocken. Da korrodiert nix.
Und erst recht kein Loctite!

Wenn du Titanschrauben verbauen solltest, könnte man über ein wenig anti seize nachdenken. Ich verbaue aber sich Ti Schrauben ohne was.
 
Warum setzen die die dann ab Werk mit der Schmiere ein???? Wahrscheinlich weil et Fett im Moment billisch is:D
 
Hatte ich an meiner auch gehabt...is damit die Schrauben net korridieren. Neues Fett drauf und wieder rein damit. Is wohl ab Werk
so.

Die Schrauben sind korriosonsgeschützt, da gehört definitiv kein Fett drauf! Ansonsten kannst du die 50Nm Anzugsdrehmoment vergessen.

Bremssattel.jpg

Wenn irgendein Fett oder Loctite für Verschraubungen verwendet werden soll, gibt Aprilia das unter Hinweise im WHB an!
 
ich/wir hatten in den "letzten" jahren 6 ducatis und 2 aprilias und überall war fett dran... auch an den achsen
und wennst zb von ner panigale die mutter an der einarmschwinge nicht einfettest bekommst sie nur mehr mit d flex auf :LOL::confused:
 
Zu Ducati kann ich nichts sagen, generell gilt:

Das Anziehmoment einer Schraube setzt sich immer aus dem Gewindereibmoment und dem Kopfreibmoment zusammen. Wenn ich jetzt eines von beidem (noch schlimmer: beides) fette, setze ich den Reibbeiwert herunter und die Schraube wird bei gleichem Anziehmoment stärker belastet. Im schlimmsten Fall wird sie überlastet. Wenn Schrauben trocken einzusetzen sind (was fast immer der Fall ist; sonst wird in Reparaturanleitungen explizit drauf hingewiesen, (evtl. Panigale Hinterachsmutter?), sollte man das auch unbedingt tun. Ansonsten kann man auch mit den vorgeschriebenen Anzugsmomenten aus oben genannten Gründen gar nichts mehr anfangen...
 
Hallo,
der Konstrukteur sieht verschiedene Montagemöglichkeiten vor.
Soll es Drehmomentgesteuert sein wäre da der "dry-torque" aber auch das "wet-torque".
Wie bereits erwähnt wurde ändert sich, bei gleichem Anzugsdrehmoment, die Vorspannkraft der Schraubverbindung.

Wichtig zu wissen ist hierbei, dass, bedingt durch die elektrochem. Spannungsreihe, unterschiedliche Materialpaarungen miteinander reagieren. Das ist ein Grund warum es sinnvoll sein kann z.B. Montagepasten/fette zur Montage zu verwenden.
Ein anderer ist die Fressneigung zu verringern. Titanschrauben haben hier eine besonders große Neigung.
Aber auch durch galvanische Vorbehandlung lassen sich diese Faktoren beeinflussen.

In jedem Metall-Tabellenbuch findet man entsprechende Anziehdrehmomente mit dazugehörigen Vorspannkräften in Abhängigkeit der gewählten Schraubenfestigkeit und Gesamtreibungszahl. Die Mindesteinschraubtiefe aber beachten!

Wegen Copyright kopier ich mal nichts aus dem Tabellenbuch 1:1 hier rein, sondern schreibe nur in Auszügen.

Nehmen wir nun die Schrauben von der Bremssattelaufnahme.
Das ist eine M10x1.25, Festigkeit steht nicht drauf.
Also listen wir mal für alle 3 möglichen Optionen auf:

8.8er -> 37Nm MoS2 geschmiert
8.8er -> 49Nm leicht geölt

10.9er -> 55Nm MoS2 geschmiert
10.9er -> 72Nm leicht geölt

12.9er -> 64Nm MoS2 geschmiert
12.9er -> 84Nm leicht geölt

Das Tabellenbuch sieht hier leider keinen "dry-torque" vor.

Ohnehin muss man feststellen, dass die Reibzahlen in weiten Grenzen schwanken und neben dem eigentlichen Schmierstoff auch von der Materialpaarung zueinander abhängt.

Nicht zuletzt ist das der Grund weshalb das Drehmomentgesteuerte Anzugsverfahren das gröbste/ungenaueste schlechthin ist.
Soll es genau sein werden andere Verfahren verwendet. Angefangen von Drehwinkelgesteuert, Streckgrenzengesteuert bis hin zum sehr präzisen Längengesteuerten Verfahren (z.T. per Ultraschall).

Ziel ist immer eine definierte Vorspannkraft zu erreichen und dabei die Schraubverbindung nicht zu überlasten.

Lange Rede, garkein Sinn.

Ich persönlich mach Never Seize auf das Gewinde, torque mit 45Nm und sichere zusätzlich mit Sicherungsdraht fürs ruhige Gewissen.

P.S. Gerade mal geguckt....Ducati gibt für die Panigale (ähnliche Schraubverbindung) 45Nm gefettet an. :)

Viele Grüße

bremse_vorne.JPG
 
ich/wir hatten in den "letzten" jahren 6 ducatis und 2 aprilias und überall war fett dran... auch an den achsen
und wennst zb von ner panigale die mutter an der einarmschwinge nicht einfettest bekommst sie nur mehr mit d flex auf :LOL::confused:

An meiner 1299S war an der Achsmutter kein Fett und wird auch nie ein Fett hinkommen. Fett an der Achsmutter bei der Einarmschwinge wäre ja auch kontraproduktiv, da diese Mutter ja das Hinterrad hält.

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was bitte soll da kontraproduktiv sein ?? o_O die ist ja ohnehin gesichert..
selbst mit fett hab ichs nie mit mehr als 180 angezogen obwohl 230 vorgesehen sind !!
 
P.S. Gerade mal geguckt....Ducati gibt für die Panigale (ähnliche Schraubverbindung) 45Nm gefettet an. :)

Ja, eben. Ich hatte ja bereits geschrieben, dass Aprilia explizit auf evtl. Fette oder Schraubensicherungen hinweist. Bei der Bremssattelbefestigung ist das nicht der Fall, aber wenn die Italiener aktuell mit Fett ab Werk ausliefern kennen Sie den Unterschied zwischen Dry- und Wet Torque nicht :eek:
 
TickTack hat recht mit dem was er schreibt (y).

Hab im Internet das Tabellenbuch von Roloff/Matek gefunden.
Link: http://blue-edition.npage.de/get_file.php?id=27093258&vnr=523629

Für die, die es interessiert TB. 8.11 bis TB. 8.14. Das sind in dem PDF die Seiten 110 - 115
Hoffe ich verstoße mit dem oberen Link nicht gegen Forums Bestimmungen.

Die Tabellen im Roloff Matek sind mal ein Anfang für Schraubverbindungen.
Wobei ich dazu sagen muss, dass eine Schraubverbindung zu wählen und dann auf Dauersicherheit nachzurechnen ein relativ großer Aufwand ist und nicht mit ein paar Tabellen erschlagen werden kann.

Da ja viele "Freunde" von Loctite sind. Finde ich muss hier auch mal erwähnt werden, dass Loctite oder auch jeder andere Schraubenkleber nicht als sichere Schraubenverbindung in der Maschinenbaubranche angesehen ist. Die gilt übrigens auch für Sicherungsmuttern.
Sicherungsblech oder Sicherungsdraht wie oben im Bild ist die einzig wahre Sicherung!
Bei Hubschraubern wird z. B. jede Funktions wichtige Schraube mit einem Sicherungsdraht gesichert.
Grüße Manu
 
@alfisti: Die Sicherung ist aber nicht dazu da um eine Radachsmutter zu fetten.
Ich ziehe immer mit 230 an und hatte nochnie das Bedürfnis meine Achsmutter danach mit einer Flex zu öffnen. Ist ja auch egal. Wollte damit nur sagen das diese, bei Auslieferung,nicht gefettet war und ich diese auch nicht fetten werde.

Gesendet von meinem MotoG3 mit Tapatalk
 
Ich finde, dass die Gewinde abnutzen, wenn sie nicht behandelt werden (Bremssattel). Mir tut es in den Ohren weh,
wenn ich das trockene Geknarze beim Lösen höre, da geht jedesmal Material mit. Oxidation ist auch noch so eine Sache...
 
Motoplex
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