Was ist denn z.B. mit der
Fantic XEF 250 Trial?
Lt.
motorrad-magazin.at ist das eine Yamaha im Fantic-Kleid.
Hm... vielleicht sollten wir vorher erst mal klären, was eine Enduro eigentlich ist und was es hier für unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse gibt:
Eigentlich geht es um "offroad" taugliche Zweiräder, begonnen bei einer leichten Trial mit 80kg bis zu einer voll ausgestatteten GS Adventure mit 270kg.
Das man letztere nicht 5x am Tag aufheben möchte, dürfte auf der Hand liegen. Und dass man mit ersterer keine 300km auf allen Arten von Straßen fahren möchte auch.
Oberhalb der Trials gibt es die sogenannten Sportenduros. Die haben je nach Konfiguration so um die 120-130kg, funktionieren auf Asphalt eher mäßig und will man die legal mit Kennzeichen fahren, müssen die auf rund 20PS gedrosselt sein. Zudem sind die Wartungsintervalle nicht nach km sondern nach Betriebsstunden angegeben. Also spätestens alle 1000km einen Ölwechsel, Kolbenwechsel und Dinge, die man bei einem "normalen" Motorrad nie auf dem Plan hat, stehen da auch auf der Liste.
Aprilia hatte da mal eine Zweizylinder im Programm: Rund 70PS, 130-140kg, ging wie Hölle. Hölle war allerdings auch die Wartung. Alle 2-5tkm den Motor revidieren. Kostet Zeit und Geld.
Nach diesen Sportenduros kommen die Rallyes. Können wir dann die Tage bei der Dakar betrachten. Die werden schon ihren Grund haben, warum sie auf der Dakar nicht mit Sportenduros fahren. Die Kisten haben 450ccm, wiegen rund 160kg und kosten ein Vermögen. Da hätte ich mal besser in der Schule aufpassen müssen. Da kommt es dann auf die Wartung auch nicht mehr an.
Und dann kommen die Dual-Sport. Früher mal mit einem großen Angebot wie XR, DR, XT... da hatte jeder Hersteller was im Angebot. Mit leichten Modifikationen fernreisetauglich. In der Gewichtsklasse zwischen 140 und 180kg. Leistungen zwischen 17 und 50PS. Mit den Kisten hatte man nichts auf der Cross Strecke verloren. Da waren auch die Fahrwerke ungeeignet dafür. Aber mittelschwere Passagen waren schon machbar. Und das bei akzeptablen Kosten-Nutzen Verhältnis. Man hatte akzeptable Reichweiten, konnte auf der Straße und im Gelände fahren.
Heute gibt es in der Liga noch 690/701 bzw. CRF300. Und sonst nichts.
Darüber kommen die Mittelklasse Enduros, um die 200kg, repräsentiert von 790 ADV und Tenere 700. Wer es kann, kommt mit den Dingern erstaunlich weit. Für "Normalos" wie mich wäre dann allerdings schon ein normaler Feldweg das höchste der Gefühle.
Und dann kommen die Reiseenduros vom Schlage einer GS, Africa Twin, etc. Im Prinzip der SUV unter den Motorrädern. Klar können die noch Gelände. Aber verlangen auch nach einem Fahrer, der das wirklich kann. Und ich könnte damit auch wirklich 3 Meter Feldweg fahren. Unter 220kg geht da nichts, aber man kann bequem aufrecht über Asphalt fahren. Auch gern zu zweit.
Für mich der beste Kompromiss aus Gewicht, Langstreckentauglichkeit und Geländefähigkeit ist hier die Dual Sport. Man kann Gepäck mitnehmen, hat ausreichend Reichweite (Sportenduro teilweise nur 120km), kann auch mal einen Tag über die Autobahn auf Achse anreisen (mit Sportenduro undenkbar).
Das aktuelle Angebot: siehe oben