Was ich mir wünsche wenn ich einen Crash habe

tiger

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Liebe Rennstrecken Kollegen.

Schaut euch dieses Video an:


Dr. John Hinds war einer von uns der nicht nur Herz hatte sondern seine Talente auch für seine Rennstreckenkollegen optimal eingesetzt hat. Schade, dass er nicht mehr bei uns ist. Der Typ ist ein Held.

Für mich das beeindruckteste Video das ich seit Jahren gesehen habe.


Dieses Video zeigt Ihn bei einem Vortrag bei einer Medizinischen Konferenz. Absolut unglaublicher Typ.

Gruss

Christoph
 
Zuletzt bearbeitet:
Spitzen Typ. Ich mag seine humorvolle aber dennoch ernste Art mit der Thematik und der Gefahr umzugehen.

Die genannten Probleme (schlechte Infra, kein Platz fürn Heli, zu lange Strecken für Rettungskräfte) hat man zum Glück auf der Rundstrecke nicht. Wohl aber kann, nein man muss erwarten, dass ein Notarzt + erfahrende Rettungskräfte vor Ort sind, die die Erstversorgung (Platinum 10min) sicherstellen und die Folgeversorgung(golden hour) vernünftig vorbereiten. Ob das im Europäischen Umland immer so der Fall ist bei den Hobbyveranstaltungen....hmmm ich will niemanden Unrecht tun....aber ich bezweifle es.
 
"erwarten" kannst Du viel, das ist wie mit der Hoffnung ..... die stirbt zuletzt!

Einen Kumpel hat es vor etlichen Jahren mal böse zerlegt, weder die Mannschaft des Krankenwagens noch die Hubschrauberbesatzung war in der Lage den Helm "richtig" ab zu nehmen. Da der Kollege bewustlos war konnt Ihn auch keiner Fragen ob sich irgendwas komisch anfühlt. Der nächste Brüller war dann als Sie versuchten mit der Verbandschere 4 Lagen Leder + Hartschalenprotektor zu zerschneiden.

Nach über 20Jahren Motorradfahren könnte ich da Story's auftischen, das jeder bei einem Wort das mit Kranken..... beginnt schlagartig die Flucht ergreift!!!

Ich versuch immer so ab zu fliegen ;-) das ich noch selber irgendwie zum nächsten Facharzt wie auch immer krabbeln kann ..... aber Krankenhaus ..... ne danke, ich muß noch ein paar Jahre buckeln können ;-)
 
Ich kann Deine Bedenken verstehen. Wie John Hinds es gesagt hat, die Geschwindigkeit mit der man abfliegt ist an sich nicht relevant, es kommt auf den Mechanismus an und es kommt darauf an mittels "meaningfull interventions" ohne zeitliche Verzögerung Soforthilfe zu leisten.
John und sein Team haben es verstanden mit außergewöhnlich gut trainierten ärztlichen Techniken Leuten zu helfen die schon tot waren. Es ist interessant wie sich hier die Terminologie in den letzten Jahren verändert hat. We are now talking about dead people!................ich wünsche mir das wir Kollegen an der Strecke haben die das auch können. Ich kenne ein paar die es können.
Dieser Mann hat Enormes geleistet und ich wünsche mir, dass es nicht in Vergessenheit gerät und das die Leute darüber reden und es inspiriert sich ebenfalls in dem so entscheidenden Feld der "Pre-Hospital Care" einzusetzen.
He was "true leader in his field".
Warum sollten für Ärzte und alles was damit zusammenhängt andere Regeln gelten als für Motorradwerkstätten................da gibt es ja auch deutliche Unterschiede.
Ich habe selbst schon sehr viel Glück gehabt und die deutschen Kollegen waren sehr schnell und effektiv und haben mir sehr gut geholfen.
Mir geht es darum, das man über das Thema nachdenkt und spricht.
Eine meiner nächsten Fortbildungen wird ein ATLS Kurs sein um zum Einen mein Wissen aufzufrischen und zum Anderen Leute kennen zu lernen die in diesem Bereich etwas drauf haben. Es ist nichts frustrierender als neben einem Menschen zu stehen und Ihm nicht helfen zu können. Denkt mal drüber nach einen "Erste Hilfe Kurs" zu machen................ihr werdet erstaunt sein wie hilflos man sein kann wenn keine Ahnung von den "Basics" hat . Die ersten Minuten nach dem Crash sind entscheidend............ihr könnt selbst einen Unterschied machen.
 
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Denkt mal drüber nach einen "Erste Hilfe Kurs" zu machen................ihr werdet erstaunt sein wie hilflos man sein kann wenn keine Ahnung von den "Basics" hat . Die ersten Minuten nach dem Crash sind entscheidend............ihr könnt selbst einen Unterschied machen.
Genau diesen Punkt habe ich schonmal vor einiger Zeit angebracht.
Wer selbst nicht beruflich "gezwungen" ist, regelmäßig sich damit zu befassen und sich in Übung zu halten,
der kann im Ernstfall auch nicht die Handlungssicherheit haben.
Zum Glück sind die Jungs und Mädels in den Rettungsleitstellen zumindest fähig genug einem geschockten "Helfer"
einen Notruf zu entlocken.

Persönliche Meinung? Ist eine HLW notwendig geht "Lähmung vor Tod". Und einen Helm kann man "schonend" abnehmen,
man muss es (wie oben erwähnt) einfach nur üben. Eine zweite Person die den Nacken von unten stützt ist erfahrungsgemäß sehr hilfreich. Ist der Betroffene bei Bewusstsein und kann sich klar mitteilen, dann hör ich auf seine Wünsche, ob und was mit dem Helm zu machen ist. Wer Hemmungen beim Beatmen hat und wie die meisten wohl auch kein Beatmungstuch oder sonstigen Quatsch dabei hat, der soll zumindest Drücken bei der HLW. Der Restsauerstoff im Blutkreislauf ist fürs Hirn besser als garkeine Versorgung.

In Zeiten ausgeprägten "Gaffertums" muss man natürlich auch da Maßnahmen ergreifen und entschlossen vorgehen
und Leute zur Hilfe auffordern. HLW über 20-30min durchgehend machen ist Leistungssport.
 
Motoplex
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