Ersatz/ Austausch Wasserkühler

Bei den Zubehör Kühler müsst Ihr aufpassen, wir sind selber schon einmal darauf reingefallen, die haben zwar mehr Kühlrippen, aber der Luftdurchsatz passt nicht mehr, die direkte Folge waren Überhitzungen z.b. bei Windschatten.
 
Bei den Zubehör Kühler müsst Ihr aufpassen, wir sind selber schon einmal darauf reingefallen, die haben zwar mehr Kühlrippen, aber der Luftdurchsatz passt nicht mehr, die direkte Folge waren Überhitzungen z.b. bei Windschatten.
Die Wandstärken sind auch deutlich geringer und somit die Wärmeaufnahme / Abgabe da kommt eins zum anderen.
Wobei mich der Preis echt erschreckt, ich bin mir recht sicher, das ich nen originalen Kühler vom Händler (Durchschuss) vor ca 8 Jahren für +/- 400€ gekauft habe.
 
Keine ahnung, habs mir auch gedacht, wahracheinlich auch ali, nichtsdestotrotz passt der nicht von motea...habs ausgemessen. Die passen erst ab 2011, meine iat 2010...
 
Die Wandstärken sind auch deutlich geringer und somit die Wärmeaufnahme / Abgabe da kommt eins zum anderen.
Wobei mich der Preis echt erschreckt, ich bin mir recht sicher, das ich nen originalen Kühler vom Händler (Durchschuss) vor ca 8 Jahren für +/- 400€ gekauft habe.
Kostet überall 1000 oi....
 
Nutzt ihr das Motul Motocool eigentlich "pur"? Oder mischt ihr mit dest.wasser, z.B. 50/50? (-35 braucht ja kein Mensch in unserer Gegend)
Oder sind dann "zu wenig schützende additive" drinnen?
(Gehöre zu den - 3mal rote ampel = 120°c kunden)
 
Nutzt ihr das Motul Motocool eigentlich "pur"? Oder mischt ihr mit dest.wasser, z.B. 50/50? (-35 braucht ja kein Mensch in unserer Gegend)
Oder sind dann "zu wenig schützende additive" drinnen?
(Gehöre zu den - 3mal rote ampel = 120°c kunden)
MOTUL MoCool ist ein konzentrierter Kühlflüssigkeitszusatz, welcher mit destilliertem Wasser zur sofortigen Verwendung als Kühlmittel gemischt werden kann. Wird mit einer Dosierung von 5 % (20:1) MOTUL MoCool mit Wasser gemischt.
MoCool enthält aber keine Frostschutzkomponenten!
Bedeutet, auf der Straße macht das Zeug keinen Sinn, wenn du auch bei einstelligen Temperaturen unterwegs bist.
Es kann zwar lt. Herstellerangabe mit den meisten Kühlmitteln auf Monoethylenglykolbasis gemischt werden, dann macht der Einsatz aber aus meiner Sicht auch keinen Sinn mehr.
Ich fahre das Zeug nur, damit im Falle eines "Falles" nicht so viel Kühlmittel die Strecke versaut. Ob ein Motor damit tatsächlich kühler läuft weiß ich nicht. Die Hersteller versprechen da gerne so Einiges.
Auf dem Track habe ich bei meiner Euro4 Tuono etwa 85° Wassertemperatur. Thermostat entfernt, Kühlerdeckel mit höherem Öffnungsdruck, aber Lüfter noch verbaut für etwaige Wartezeiten an der Boxenampel.
 
MOTUL MoCool ist ein konzentrierter Kühlflüssigkeitszusatz, welcher mit destilliertem Wasser zur sofortigen Verwendung als Kühlmittel gemischt werden kann. Wird mit einer Dosierung von 5 % (20:1) MOTUL MoCool mit Wasser gemischt.
MoCool enthält aber keine Frostschutzkomponenten!
Bedeutet, auf der Straße macht das Zeug keinen Sinn, wenn du auch bei einstelligen Temperaturen unterwegs bist.
Es kann zwar lt. Herstellerangabe mit den meisten Kühlmitteln auf Monoethylenglykolbasis gemischt werden, dann macht der Einsatz aber aus meiner Sicht auch keinen Sinn mehr.
Ich fahre das Zeug nur, damit im Falle eines "Falles" nicht so viel Kühlmittel die Strecke versaut. Ob ein Motor damit tatsächlich kühler läuft weiß ich nicht. Die Hersteller versprechen da gerne so Einiges.
Auf dem Track habe ich bei meiner Euro4 Tuono etwa 85° Wassertemperatur. Thermostat entfernt, Kühlerdeckel mit höherem Öffnungsdruck, aber Lüfter noch verbaut für etwaige Wartezeiten an der Boxenampel.
AchtungAchtung: Es gibt Motocool (fertiges Kühlmittel). Und Mocool (Konzentrat ohne Frostschutz)
 
MOTUL MoCool ist ein konzentrierter Kühlflüssigkeitszusatz, welcher mit destilliertem Wasser zur sofortigen Verwendung als Kühlmittel gemischt werden kann. Wird mit einer Dosierung von 5 % (20:1) MOTUL MoCool mit Wasser gemischt.
MoCool enthält aber keine Frostschutzkomponenten!
Bedeutet, auf der Straße macht das Zeug keinen Sinn, wenn du auch bei einstelligen Temperaturen unterwegs bist.
Es kann zwar lt. Herstellerangabe mit den meisten Kühlmitteln auf Monoethylenglykolbasis gemischt werden, dann macht der Einsatz aber aus meiner Sicht auch keinen Sinn mehr.
Ich fahre das Zeug nur, damit im Falle eines "Falles" nicht so viel Kühlmittel die Strecke versaut. Ob ein Motor damit tatsächlich kühler läuft weiß ich nicht. Die Hersteller versprechen da gerne so Einiges.
Auf dem Track habe ich bei meiner Euro4 Tuono etwa 85° Wassertemperatur. Thermostat entfernt, Kühlerdeckel mit höherem Öffnungsdruck, aber Lüfter noch verbaut für etwaige Wartezeiten an der Boxenampel.
Hi zillo,
Danke für deine Antwort 😅
Aber ich meine das "normale" motoCool nicht das "moCool"... damit eben Frostschutz bei ca. -17,5°C landet... (ob es jemand ca. 50/50 verwendet)... da -35 eher niemand brauchen wird...
 
Hi zillo,
Danke für deine Antwort 😅
Aber ich meine das "normale" motoCool nicht das "moCool"... damit eben Frostschutz bei ca. -17,5°C landet... (ob es jemand ca. 50/50 verwendet)... da -35 eher niemand brauchen wird...
Sorry, falsch gelesen 😅
Ich persönlich würde bei 50/50 bleiben. Das ist das übliche Mischungsverhältnis.Vertretbar sind etwa 60:40 bis 30:70 Wasser zu Frostschutz.
Du musst dabei aber bedenken, dass der Kühlmittelzusatz mehrere Eigenschaften hat. Es geht nicht nur um den Frost-, sondern auch um den Korrosionsschutz und es erhöht (wichtig) den Siedepunkt. Je mehr Zusatz, umso höher der Siedepunkt, aber umso schlechter die wärmeableitenden Wirkung und umgekehrt.
Hast du also viel Wasser im Gemisch, ist die wärmeableitende Wirkung zwar besser, dafür steigt aber der Druck im System, weil der Siedepunkt geringer wird. Deshalb wird (sofern nur Wasser gefahren wird) auch oft ein Kühlereckel mit einem erhöhten Öffnungsdruck gefahren. Statt wie auch bei der Prille mit (üblich etwa 1,1 bar) z.B. 1,8 oder 2,0 bar. Mir hat es bei dem 1,1 bar Deckel auch schon das Ventil geöffnet, dann läuft die Suppe über.
 
Der Druck steigt aber erst, wenn es siedet. D.h. ein Kühlerdeckel mit mehr als einem bar macht erst Sinn, wenn die Kiste auch über 100 Grad sieht. Das kann kurzfristig und punktuell aber durch aus der Fall sein auch ohne, dass der Temperaturfühler das misst. Jetzt muss aber noch genug Volumen her, damit sich der Druck auch am Kühlerdeckel so aufbaut.

Aus rein physikalischer Sicht, hab ich den Sinn hinter Deckeln mit höheren Drücken noch nicht verstanden. So'n 1,3bar Deckel geh ich ja noch mit, der mal kurz verhindert, dass dir die Scheiße ins Gesicht spritzt und Zu- und Abfluss aus dem Ausgleichbehälter reguliert, aber darüber würde ich es eher thermisches Problem nennen. Technisch verhindert der bis ca. 120 Grad, dass das Wasser siedet.

An meinem 2-Takter ist 'n 1,8bar-Deckel dran. Wenn ich bei der Kiste 2x im Jahr den Lüfter höre, war es schon sehr warm draußen. Das erklärt auch irgendwie, warum der Lüfter an der Kiste ein aufpreispflichtiges Extra ist - ist halt für Deppen wie mich.

Worauf ich aber hinaus will: Die Kiste ist halt vorher wie hinterher gleich heiß, das ist eben nicht abhängig vom Deckel. Wenn du mit einen 1,3bar-Deckel thermische Probleme hattest, dann hast du die mit einem 1,8bar-Deckel auch, nur die Pfütze unterm Fahrzeug ist kleiner.
 
Der Druck steigt aber erst, wenn es siedet. D.h. ein Kühlerdeckel mit mehr als einem bar macht erst Sinn, wenn die Kiste auch über 100 Grad sieht. Das kann kurzfristig und punktuell aber durch aus der Fall sein auch ohne, dass der Temperaturfühler das misst. Jetzt muss aber noch genug Volumen her, damit sich der Druck auch am Kühlerdeckel so aufbaut.

Aus rein physikalischer Sicht, hab ich den Sinn hinter Deckeln mit höheren Drücken noch nicht verstanden. So'n 1,3bar Deckel geh ich ja noch mit, der mal kurz verhindert, dass dir die Scheiße ins Gesicht spritzt und Zu- und Abfluss aus dem Ausgleichbehälter reguliert, aber darüber würde ich es eher thermisches Problem nennen. Technisch verhindert der bis ca. 120 Grad, dass das Wasser siedet.

An meinem 2-Takter ist 'n 1,8bar-Deckel dran. Wenn ich bei der Kiste 2x im Jahr den Lüfter höre, war es schon sehr warm draußen. Das erklärt auch irgendwie, warum der Lüfter an der Kiste ein aufpreispflichtiges Extra ist - ist halt für Deppen wie mich.

Worauf ich aber hinaus will: Die Kiste ist halt vorher wie hinterher gleich heiß, das ist eben nicht abhängig vom Deckel. Wenn du mit einen 1,3bar-Deckel thermische Probleme hattest, dann hast du die mit einem 1,8bar-Deckel auch, nur die Pfütze unterm Fahrzeug ist kleiner.
Bei meinem 2 Takter muss ich den Kühler unter 30 Grad Außentemperatur abkleben, damit sie bei ihren 55/60 Grad bleibt. Ja der Kühler ist viel zu groß, das weiß ich im Nachhinein auch.
Der Deckel mit mehr Öffnungsdruck sollte eigentlich keine generelle Lösung sein, sondern Spitzen kompensieren, wenn man zB am Vorstart steht oder in der outlap ist und die Lüfter demontiert sind. Im Normalbetrieb sollte die Kiste das selbst reguliert bekommen.
 
Der Druck steigt aber erst, wenn es siedet. D.h. ein Kühlerdeckel mit mehr als einem bar macht erst Sinn, wenn die Kiste auch über 100 Grad sieht. .........
.......
Steile These!
willst da nochmals drüber nachdenken?

Hier hast die Kurve wieder gekriegt.
........Technisch verhindert der bis ca. 120 Grad, dass das Wasser siedet......
.
......So'n 1,3bar Deckel geh ich ja noch mit, der mal kurz verhindert, dass dir die Scheiße ins Gesicht spritzt .........

Aber was den nun?

Wenn nach Deiner These,
der Druck erst steigt wenn's siedet, aber der Deckel bis 120°C verhindert das es siedet,
wäre das System ja unterhalb des Siedepunkts drucklos.

Andererseites hast erkannt das einem trotzdem etwas ins Gesicht spritzt wenn man den Deckel eines heißen Kühlers öffnet.


Vorschlag:
Du schaust Deiner Frau mal beim kochen zu.
Wenn Sie den Dampftopf aufm Herd hat,
beobachtest mal genau wann sich das Sicherheitsventil oben am Deckel hebt.
Passiert das schlagartig oder kontinuierlich?
 
Zuletzt bearbeitet:
So es ist mir nochmal ein Bedürfnis ausführlicher zu erklären, was ich eigentlich sagen wollte:

Fangen wir mal an mit 'nem kalten Motor in einer urigen Garage. Das Kühlwasser hat kuschlige Zimmertemperatur und weil das ungefähr die Bedingungen sind, unter denen das System befüllt wurde, ist der Druck im Kühlkreislauf rund ein Bar, genauso wie überall sonst in der Garage auch.

Jetzt werfen wir die Standheizung mal an und lassen sie laufen. Selbstredend steigt erstmal die Temperatur im Kühlsystem allmählich an, aber mehr ist nicht zu beobachten. (Wir abstrahieren hier mal Effekte weg wie thermische Ausdehnung des Kühlmittels, ist auch gerade egal).

Irgendwann sind 100 Grad oder Siedetemperatur unter Normaldruck erreicht. Wenn der Druck im System immer noch ein Bar ist, fängt es halt irgendwo an zu kochen und das Wasser wird gasförmig. Braucht nun aber unter Normaldruck wesentlich mehr Volumen. Da der Kühlerdeckel aber 1,3bar Öffnungsdruck hat, bleibt er erstmal verschlossen. Zwangsläufig steigt nun der Druck im Kühlkreislauf, der Wasserdampf kann ja nirgendwohin.

Nun kommt das, was jeder kennt, die Temperatur steigt weiter auf bspw. 110 Grad, der Lüfter rauscht, aber es passiert immer noch nichts. Und zwar deshalb, weil sich wieder ein Gleichgewicht einstellt zwischen Druck im Kühlkreislauf und zugehöriger Siedetemperatur des Kühlmediums.

Irgendwann geht im Cockpit die gelbe Lampe an, die Kühlmitteltemperatur ist bei 120 Grad und der Kühlerdeckel hat seinen Öffnungsdruck erreicht. Und plötzlich haben die gasförmigen Anteil im Kühlkreislauf die Möglichkeit sich auszudehen und drücken Wasser über den Kühlerdeckel in den Ausgleichsbehälter oder woanders hin.

Dabei fällt der Druck ab, die Siedetemperatur fällt und mehr heißes Wasser fängt zu kochen an. Lustigerweise braucht der Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand aber auch noch Energie und tatsächlich senkt dieser Effekt auch die Temperatur des Kühlwassers und zwar solange bis der Kühlerdeckel wieder schließt und das Spiel von vorne beginnt oder das Kühlwasser alle ist. Was davon zuerst eintritt hängt davon ab, wie viel Abwärme/Energie wie schnell in den Kühlkreislauf diffundiert.

Jetzt kann man noch ein paar Szenarien durchspielen:
  • Was passiert, wenn Luft im System ist: Nujo, die wird halt auch warm und dehnt sich aus. Allerdings passiert das halt schon lange bevor das Kühlwasser siedet. Ohne das jetzt konkret ausgerechnet zu haben, würde ich erwaten, dass der Öffnungsdruck des Kühlerdeckels eher (bei niedrigerer Temperatur) erreicht ist. Ab da wird der Druck wieder reduziert und mehr vom Kühlwasser kann verkochen.
  • Mir ist auf dem Klo eingefallen, warum der Kühlerdeckel beim 2-Takter einen so hohen Öffnungsdruck hat. Üblicherweise macht man ja den Kühlkreislauf randvoll und versucht so wenig wie möglich Luft drin zu haben. Damit das auch so bleibt, gibt es halt den Ausgleichsbehälter. Nun hat das Fichtenmoped aber gar keinen Ausgleichsbehälter am Kühler. Das ist nun aber anders doof. Das bedeutet nämlich dass die thermische Ausdehnung des Kühlwassers schon über den Kühlerdeckel raussabbert. Dafür ist übrigens scheiß egal, welchen Öffnungsdruck der hat, das kannste zu schweißen - im besten Fall verformt sich dann der Kühler, im schlechtesten Fall reißt er irgendwo. Das ist nicht aufhaltbar und es siedet hier auch noch nichts. Außerdem ist das so ausgetretene Kühlmittel unwiederbringlich verloren und kühlt das System nicht mehr. Also braucht man irgendwas um das auszugleichen. Da bietet sich doch nichts besser an als ein komprimierbares Gas, nämlich Luft. Und tatsächlich macht man diese Kühler nicht randvoll, sondern lässt im Kühler oben ein Luftpolster, aber wegen dem vorangehenden Punkt macht man nun einen Kühlerdeckel mit höherem Öffnungsdruck drauf. Denn wenn die Luft unter Normalbetrieb entweicht, ist es nämlich auch scheiße. Beim Abkühlen bildet sich dann ein Unterdruck im Kühlkreislauf, der senkt die wieder die Siedetemperatur und damit kann das Kühlmittel eher kochen und die Kühlleistung nimmt deswegen ab.
  • Davon ab kochen wir unsere Nudeln mutig ohne Sicherheitsventil und Kühlerdeckel. Bisher ohne nennenswerte Verluste.
 
So es ist mir nochmal ein Bedürfnis ausführlicher zu erklären, was ich eigentlich sagen wollte:

Fangen wir mal an mit 'nem kalten Motor in einer urigen Garage. Das Kühlwasser hat kuschlige Zimmertemperatur und weil das ungefähr die Bedingungen sind, unter denen das System befüllt wurde, ist der Druck im Kühlkreislauf rund ein Bar, genauso wie überall sonst in der Garage auch.

Jetzt werfen wir die Standheizung mal an und lassen sie laufen. Selbstredend steigt erstmal die Temperatur im Kühlsystem allmählich an, aber mehr ist nicht zu beobachten. (Wir abstrahieren hier mal Effekte weg wie thermische Ausdehnung des Kühlmittels, ist auch gerade egal).

Irgendwann sind 100 Grad oder Siedetemperatur unter Normaldruck erreicht. Wenn der Druck im System immer noch ein Bar ist, fängt es halt irgendwo an zu kochen und das Wasser wird gasförmig. Braucht nun aber unter Normaldruck wesentlich mehr Volumen. Da der Kühlerdeckel aber 1,3bar Öffnungsdruck hat, bleibt er erstmal verschlossen. Zwangsläufig steigt nun der Druck im Kühlkreislauf, der Wasserdampf kann ja nirgendwohin.

Nun kommt das, was jeder kennt, die Temperatur steigt weiter auf bspw. 110 Grad, der Lüfter rauscht, aber es passiert immer noch nichts. Und zwar deshalb, weil sich wieder ein Gleichgewicht einstellt zwischen Druck im Kühlkreislauf und zugehöriger Siedetemperatur des Kühlmediums.

Irgendwann geht im Cockpit die gelbe Lampe an, die Kühlmitteltemperatur ist bei 120 Grad und der Kühlerdeckel hat seinen Öffnungsdruck erreicht. Und plötzlich haben die gasförmigen Anteil im Kühlkreislauf die Möglichkeit sich auszudehen und drücken Wasser über den Kühlerdeckel in den Ausgleichsbehälter oder woanders hin.

Dabei fällt der Druck ab, die Siedetemperatur fällt und mehr heißes Wasser fängt zu kochen an. Lustigerweise braucht der Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand aber auch noch Energie und tatsächlich senkt dieser Effekt auch die Temperatur des Kühlwassers und zwar solange bis der Kühlerdeckel wieder schließt und das Spiel von vorne beginnt oder das Kühlwasser alle ist. Was davon zuerst eintritt hängt davon ab, wie viel Abwärme/Energie wie schnell in den Kühlkreislauf diffundiert.

Jetzt kann man noch ein paar Szenarien durchspielen:
  • Was passiert, wenn Luft im System ist: Nujo, die wird halt auch warm und dehnt sich aus. Allerdings passiert das halt schon lange bevor das Kühlwasser siedet. Ohne das jetzt konkret ausgerechnet zu haben, würde ich erwaten, dass der Öffnungsdruck des Kühlerdeckels eher (bei niedrigerer Temperatur) erreicht ist. Ab da wird der Druck wieder reduziert und mehr vom Kühlwasser kann verkochen.
  • Mir ist auf dem Klo eingefallen, warum der Kühlerdeckel beim 2-Takter einen so hohen Öffnungsdruck hat. Üblicherweise macht man ja den Kühlkreislauf randvoll und versucht so wenig wie möglich Luft drin zu haben. Damit das auch so bleibt, gibt es halt den Ausgleichsbehälter. Nun hat das Fichtenmoped aber gar keinen Ausgleichsbehälter am Kühler. Das ist nun aber anders doof. Das bedeutet nämlich dass die thermische Ausdehnung des Kühlwassers schon über den Kühlerdeckel raussabbert. Dafür ist übrigens scheiß egal, welchen Öffnungsdruck der hat, das kannste zu schweißen - im besten Fall verformt sich dann der Kühler, im schlechtesten Fall reißt er irgendwo. Das ist nicht aufhaltbar und es siedet hier auch noch nichts. Außerdem ist das so ausgetretene Kühlmittel unwiederbringlich verloren und kühlt das System nicht mehr. Also braucht man irgendwas um das auszugleichen. Da bietet sich doch nichts besser an als ein komprimierbares Gas, nämlich Luft. Und tatsächlich macht man diese Kühler nicht randvoll, sondern lässt im Kühler oben ein Luftpolster, aber wegen dem vorangehenden Punkt macht man nun einen Kühlerdeckel mit höherem Öffnungsdruck drauf. Denn wenn die Luft unter Normalbetrieb entweicht, ist es nämlich auch scheiße. Beim Abkühlen bildet sich dann ein Unterdruck im Kühlkreislauf, der senkt die wieder die Siedetemperatur und damit kann das Kühlmittel eher kochen und die Kühlleistung nimmt deswegen ab.
  • Davon ab kochen wir unsere Nudeln mutig ohne Sicherheitsventil und Kühlerdeckel. Bisher ohne nennenswerte Verluste.

Ich will Deine Erklärungen in keinster Weise anzweifeln, aber ich hab da mal ein Problem. Du schreibst:

Das Kühlwasser hat kuschlige Zimmertemperatur und weil das ungefähr die Bedingungen sind, unter denen das System befüllt wurde, ist der Druck im Kühlkreislauf rund ein Bar, genauso wie überall sonst in der Garage auch.

Der normale Umgebungs-Luftdruck geht doch in die Beschreibung technischen Drucks nicht ein. Dieser wird doch grundsätzlich als Überdruck im Verhältnis zum normalen Atmosphärendruck gerechnet. Beispiel Reifen: Ein angezeigter Druck von 2,5 bar im Reifen ist der Überdruck im Verhältnis zur Atmosphäre. Der absolute Druck im Reifen ist daher 2,5 (Reifenüberdruck) + 1 (Atmosphärendruck) = 3,5 bar.

Normalerweise wird der Druck im Kühlsystem gleichermaßen nicht als absoluter Druck gerechnet, sondern nur als Überdruck. Konsequenterweise sollte daher der (Über-)Druck im Kühler in der Garage bei Zimmertemperatur 0 bar betragen. Und in der Verlängerung bedeutet das, dass das Ventil im Deckel erst bei mehr als 1,3 bar Überdruck aufgeht, während Deine Beschreibung suggeriert, es ginge bei 0,3 bar Überdruck auf (weil 1 bar ja schon der Normalzustand wäre).

Wie gesagt, dass spielt für die Erklärung wohl keine große Rolle, aber die nackten Zahlen erscheinen mir falsch beschrieben.

Oder?
 
Motoplex
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