Kurvenguide
fleißig dabei...
- Motorrad
- Tuono Factory
- Modelljahr
- 2019
Servus, hallo zusammen.
Neue Motorräder bringen oft neue Probleme und Erkenntnisse mit sich. So auch bei meiner V4 1100 Tuono Factory Bj. 2019, E4, die jetzt mit mir ca. 19.000km verbringen durfte.
Das Bremssystem meiner Aprilia befindet sich, bis auf die Beläge, im originalen Zustand!
Ich hatte es schon vorher mit ABS-Moped zu tun, auch beim Bremsflüssigkeits-Wechsel und -Entlüften. Aber ohne dieser Probleme und Erkenntnisse. Scheinbar ist bei einem so sportlichen Bike, ein semiopti Druckpunkt deutlich störender.
Von Anfang an, fiel mir auf, dass der Druckpunkt der vorderen Bremse etwas weich, nicht klar, war.
Wirkung OK, auch ist der Druckpunkt nicht großartig gewandert, trotz sportlicher Beanspruchung nicht, aber der Druckpunkt war nie wirklich hart oder fest.....wie ich es von anderen Mopeds kenne.
Auch an der HR-Bremse war es ähnlich.
Verbesserungsversuche an der VR-Bremse waren:
- Zangen (Bremsklötze) penible parallel zur Scheibe ausgerichtet.....es wurde schon besser.
- mehrfach auf konventioneller Art entlüftet. Besonders die Geber-Pumpe penible entlüftet.....auch Besserung spürbar.
- nach mehrmahligem ABS Auslösen, das System gespült.....leichte Besserung.
.....viel besser wurde es aber nicht, nur leichte Verhärtung, Stabilisierung des Druckpunkts.
..... die Bremsanlage WAR NIE offen! Es wurde NIE Luft beim Spülen/Entlüften angesaugt.
......auch beim zweiten KD, wurde deshalb nochmal die Bremsanlage entlüftet.
.......irgendwann habe ich mich an diesen Druckpunkt gewöhnt, die Funktion war OK, auch für das 2-Finger-Bremsen.
HINTEN wurde es aber immer schlimmer, sukzessiv, ohne Verschlechterungs-Sprünge.....aber irgendwann war der Druckpunkt des Fußbremshebels so weit unten, das ich den Hebel leicht modifizieren musste, weil sich trotz folgender Maßnahmen keine Besserung eingestellt hat:
- Zange ausgebaut, Klötze und Halter untersucht, gereinigt und geschmiert.
- mehrfach stark entlüftet.
- System gespült mit ausgebauter HR-Bremszange, ganz hoch an die Decke gehängt und so gespült und entlüftet.
- nach mehrfachem ABS-Auslösen, wieder gespült und entlüftet.
.....es wurde aber nicht besser. Auch hier kam nie Luft ins System, wurde es nie geöffnet und ist original.
Die Spülvorgänge, vorne wie hinten, wurden mit einer Unterdruck-Handpumpe oder mit pneumatischem Vakuum-Entlüftungssystem durchgeführt......mit großen Bremsflüssigkeits-Spühlmengen, das Mehrfache was sich im System befindet.
Irgendwann fokussierte sich meine Aufmerksamkeit darauf, das beim Absaugen der Bremsflüssigkeit am Entlüftungs-Nippel an der Zange, immer Luft mit "raussaugt" wird. Die sich am Nippel-Gewinde durch den Unterdruck mit reinsaugt und durch die Bohrung im Nippel-Kegel sofort wieder mit rausgesaugt wird.
Umso höher der Unterdruck, desto mehr Luft. Dadurch konnte sich auch der volle Unterdruck nicht im Leitungssystem aufbauen, weil er durch die "zuströmende" Luft reduziert wurde!
Da kam mir die Idee, auf Stahlbus-Brems-Entlüftungsventile umzurüsten.
Die kannte ich von anderen Mopeds, hielt sie aber nicht für wichtig, übermäßig funktionell und hilfreich.....deshalb auch zu teuer m.M..... der Verbesserungswille war aber groß....deshalb doch gekauft.
Der erhoffte Vorteil sollte sein, das beim "Öffnen" des oberen Entlüftungs-Ventil-Aufsatzes des Stahlbus-Entlüftungsnippels.......dieser wesentlicht "luftdichter" bleibt und so sich keine/weniger Luft mit reinsaugen kann.....demzufolge der Unterdruck im Leitungssystem sich erhöhen sollte......die Luftbläschen darin "größer gesaugt werden"....und sich so durch den Volumenstrom abtransportieren lassen.
Dies war zutreffend!!
Man muss den Ventil-Aufsatz weit aufdrehen, aber dann erzeugt man eine wesentlich höhere Sogwirkung, stärkeren Unterdruck.......kann mit höherem Volumenstrom Bremsflüssigkeit durchsaugen.....und wenn man das ohne Unterbrechung machte, mit mehrfachem Nachfüllen des Bremsflüssigkeitsbehälters.......kam plötzlich Luft, deutliche Luftblasen, mit raus!! Hurra!
Keine Ahnung wie und warum Luft im System war, hinten mehr wie vorne. Auch sind die Luftblasen natürlich wesentlich größer mit Unterdruck......aber es war Luft im System, die sich vorher vehement gegen die Entlüftung gewehrt hatte und sich im System seit der Produktion aufgehalten hat.
Vorne wurde der Druckpunkt spürbar härter, er wandert jetzt gar nicht mehr oder sogar bei sehr heißen Bremsen nach VORNE.
Hinten wurde der Druckpunkt wesentlich besser und war deutlich höher am Hebel zu finden.....Centimeter höher!
Ich konnte meine Modifikation am Fußhebel zurücknehmen, brauche jetzt nur noch den Vorderfuß leicht nach unten drücken und sofort ist Bremsdruck da.
So war es nicht mal im Auslieferungszustand!
Zum Schluß musste ich den Fuß stark nach unten Abwinkeln um eine HR-Bremswirkung zu erzeugen. Was mich sehr ärgerte, weil ich die HR-Bremse doch oft benutze.
Diesen Vorteil der Stahlbus-Bremsentlüftungs-Ventilnippel, konnte ich mittlerweile auch an anderen ABS-Mopeds feststellen & anwenden.
Der Entlüftungs- und Spül-Vorgang ist damit viel einfacher, vor allem wenn man Luft aus dem ABS-Block entfernen will/muss. Oder, wenn man die Bremsleitung ausgetauscht hat oder aus einem anderen Grund große Mengen Luft im System hat.
Also.....eine große Empfehlung für Stahlbus-Bremsentlüftungsventile wenn man ein ABS-Moped hat, von meiner Seite. Wollte hiermit meine sehr positive Erfahrung weitergeben.
Die machen sich bei ABS-Mopeds bezahlt und sind ihr Geld wert.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Oder die gleiche Wirkung mit anderen Mitteln/Werkzeugen erreicht?
Ciao
Patrick
Neue Motorräder bringen oft neue Probleme und Erkenntnisse mit sich. So auch bei meiner V4 1100 Tuono Factory Bj. 2019, E4, die jetzt mit mir ca. 19.000km verbringen durfte.
Das Bremssystem meiner Aprilia befindet sich, bis auf die Beläge, im originalen Zustand!
Ich hatte es schon vorher mit ABS-Moped zu tun, auch beim Bremsflüssigkeits-Wechsel und -Entlüften. Aber ohne dieser Probleme und Erkenntnisse. Scheinbar ist bei einem so sportlichen Bike, ein semiopti Druckpunkt deutlich störender.
Von Anfang an, fiel mir auf, dass der Druckpunkt der vorderen Bremse etwas weich, nicht klar, war.
Wirkung OK, auch ist der Druckpunkt nicht großartig gewandert, trotz sportlicher Beanspruchung nicht, aber der Druckpunkt war nie wirklich hart oder fest.....wie ich es von anderen Mopeds kenne.
Auch an der HR-Bremse war es ähnlich.
Verbesserungsversuche an der VR-Bremse waren:
- Zangen (Bremsklötze) penible parallel zur Scheibe ausgerichtet.....es wurde schon besser.
- mehrfach auf konventioneller Art entlüftet. Besonders die Geber-Pumpe penible entlüftet.....auch Besserung spürbar.
- nach mehrmahligem ABS Auslösen, das System gespült.....leichte Besserung.
.....viel besser wurde es aber nicht, nur leichte Verhärtung, Stabilisierung des Druckpunkts.
..... die Bremsanlage WAR NIE offen! Es wurde NIE Luft beim Spülen/Entlüften angesaugt.
......auch beim zweiten KD, wurde deshalb nochmal die Bremsanlage entlüftet.
.......irgendwann habe ich mich an diesen Druckpunkt gewöhnt, die Funktion war OK, auch für das 2-Finger-Bremsen.
HINTEN wurde es aber immer schlimmer, sukzessiv, ohne Verschlechterungs-Sprünge.....aber irgendwann war der Druckpunkt des Fußbremshebels so weit unten, das ich den Hebel leicht modifizieren musste, weil sich trotz folgender Maßnahmen keine Besserung eingestellt hat:
- Zange ausgebaut, Klötze und Halter untersucht, gereinigt und geschmiert.
- mehrfach stark entlüftet.
- System gespült mit ausgebauter HR-Bremszange, ganz hoch an die Decke gehängt und so gespült und entlüftet.
- nach mehrfachem ABS-Auslösen, wieder gespült und entlüftet.
.....es wurde aber nicht besser. Auch hier kam nie Luft ins System, wurde es nie geöffnet und ist original.
Die Spülvorgänge, vorne wie hinten, wurden mit einer Unterdruck-Handpumpe oder mit pneumatischem Vakuum-Entlüftungssystem durchgeführt......mit großen Bremsflüssigkeits-Spühlmengen, das Mehrfache was sich im System befindet.
Irgendwann fokussierte sich meine Aufmerksamkeit darauf, das beim Absaugen der Bremsflüssigkeit am Entlüftungs-Nippel an der Zange, immer Luft mit "raussaugt" wird. Die sich am Nippel-Gewinde durch den Unterdruck mit reinsaugt und durch die Bohrung im Nippel-Kegel sofort wieder mit rausgesaugt wird.
Umso höher der Unterdruck, desto mehr Luft. Dadurch konnte sich auch der volle Unterdruck nicht im Leitungssystem aufbauen, weil er durch die "zuströmende" Luft reduziert wurde!
Da kam mir die Idee, auf Stahlbus-Brems-Entlüftungsventile umzurüsten.
Die kannte ich von anderen Mopeds, hielt sie aber nicht für wichtig, übermäßig funktionell und hilfreich.....deshalb auch zu teuer m.M..... der Verbesserungswille war aber groß....deshalb doch gekauft.
Der erhoffte Vorteil sollte sein, das beim "Öffnen" des oberen Entlüftungs-Ventil-Aufsatzes des Stahlbus-Entlüftungsnippels.......dieser wesentlicht "luftdichter" bleibt und so sich keine/weniger Luft mit reinsaugen kann.....demzufolge der Unterdruck im Leitungssystem sich erhöhen sollte......die Luftbläschen darin "größer gesaugt werden"....und sich so durch den Volumenstrom abtransportieren lassen.
Dies war zutreffend!!
Man muss den Ventil-Aufsatz weit aufdrehen, aber dann erzeugt man eine wesentlich höhere Sogwirkung, stärkeren Unterdruck.......kann mit höherem Volumenstrom Bremsflüssigkeit durchsaugen.....und wenn man das ohne Unterbrechung machte, mit mehrfachem Nachfüllen des Bremsflüssigkeitsbehälters.......kam plötzlich Luft, deutliche Luftblasen, mit raus!! Hurra!
Keine Ahnung wie und warum Luft im System war, hinten mehr wie vorne. Auch sind die Luftblasen natürlich wesentlich größer mit Unterdruck......aber es war Luft im System, die sich vorher vehement gegen die Entlüftung gewehrt hatte und sich im System seit der Produktion aufgehalten hat.
Vorne wurde der Druckpunkt spürbar härter, er wandert jetzt gar nicht mehr oder sogar bei sehr heißen Bremsen nach VORNE.
Hinten wurde der Druckpunkt wesentlich besser und war deutlich höher am Hebel zu finden.....Centimeter höher!
Ich konnte meine Modifikation am Fußhebel zurücknehmen, brauche jetzt nur noch den Vorderfuß leicht nach unten drücken und sofort ist Bremsdruck da.
So war es nicht mal im Auslieferungszustand!
Zum Schluß musste ich den Fuß stark nach unten Abwinkeln um eine HR-Bremswirkung zu erzeugen. Was mich sehr ärgerte, weil ich die HR-Bremse doch oft benutze.
Diesen Vorteil der Stahlbus-Bremsentlüftungs-Ventilnippel, konnte ich mittlerweile auch an anderen ABS-Mopeds feststellen & anwenden.
Der Entlüftungs- und Spül-Vorgang ist damit viel einfacher, vor allem wenn man Luft aus dem ABS-Block entfernen will/muss. Oder, wenn man die Bremsleitung ausgetauscht hat oder aus einem anderen Grund große Mengen Luft im System hat.
Also.....eine große Empfehlung für Stahlbus-Bremsentlüftungsventile wenn man ein ABS-Moped hat, von meiner Seite. Wollte hiermit meine sehr positive Erfahrung weitergeben.
Die machen sich bei ABS-Mopeds bezahlt und sind ihr Geld wert.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Oder die gleiche Wirkung mit anderen Mitteln/Werkzeugen erreicht?
Ciao
Patrick
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