Ich habe gestern mit einem Freund telefoniert, mit dem ich mich Anfang September für eine Tour verabreden wollte. Wird leider nix, das er sich vor 6 Wochen mit seiner Super Duke 1290 beim Überholen auf der Landstraße überschlagen und beide Beine gebrochen hat. Es hatte gerade angefangen zu regnen. Beim zügigen Beschleunigen ist ihm das Hinterrad weggegangen und er hat die Kiste nicht wieder einfangen können. Er schwört Stein und Bein, dass die Traktionskontrolle nicht angesprochen hat. Ich selbst hatte ja auf der Nordschleife einen Hinterradrutscher, als ich im Nassen im Kesselchen in einer leichten Linkskurve auf einen Gummiwutzel gekommen bin. Dritte Gang, ca. 95 km/h, TC stand auf 6. Da hat im Cockpit auch nichts geflackert.
Ich habe das Gefühl, dass die Traktionskontrolle primär von Algorithmen gesteuert wird (Gang, Drehzahl, Drosselklappenstellung, Schräglage) und nicht von den Drehzahlunterschieden zwischen Vorder- und Hinterrad. Das würde auch erklären, wie die 8-Stufige Einstellung funktioniert (andere Kennlinien für die Algorithmen).
Damit würde die TC praktisch vorausschauend agieren und einfach ab einer gewissen Drosselklappenstellung und Schräglage präventiv die Motorleistung zurücknehmen. Der Nachteil dieser Auslegung ist allerdings, dass die Traktionskontrolle ein durchdrehendes Hinterrad gar nicht oder nicht schnell genug erkennt, um die Kiste sicher auf Kurs zu halten.
Nur hat man gerade bei nassen Bedingungen das Problem, dass der Gribabriss digital erfolgt und sich nicht ankündigt.
Bis die TC da die unterschiedlichen Raddrehzahlen ermittelt hat ist das Thema bedingt durch die Massenträgheit des Bikes schon durch und man fliegt ab.