Getriebe macht was es will...

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Probezeit bestanden...
Hi,
nach einem Motorschaden an meiner RSV4 Factory aus dem Jahr 2009, habe ich mir einen Austauschmotor besorgt und verbauen lassen. Nachdem anfangs alles gut schien, habe ich jetzt große Sorgen mit dem Getriebe.
Speziell beim Schalten vom 3. in den 4. Gang, gibt es Probleme:
Getriebe hat volle Last (Vollgas), bei höherer Drehzahl. Ich gehe nun mit dem Fuß unter den Schalthebel und baue Druck auf, um das Einlegen des 4. Gangs vorzubereiten. Normalerweise ist dieser Druckpunkt gut spürbar, indem man einen nicht überwindbaren Widerstand spürt, über den man den Schalthebel nicht weiter bewegt bekommt.
In meinem Fall passiert das nicht. Der dritte Gang fliegt raus, der vierte möchte eingelegt werden (Ich habe das Gas die ganze Zeit voll offen, Kupplung nicht betätigt). Es gibt ein ganz hässliches Geräusch aus dem Getriebe, der Motor knallt in den Begrenzer. So bereits mehrfach passiert.
Ich habe keinen Quickshifter verbaut, schalte normalerweise ohne Kupplung durch Gaswegnahme hoch.
Auch wenn ich jetzt mit Kupplung schalte, ist das Getriebe unpräzise, sowohl beim Hoch- als auch beim Runterschalten.
Den Excenter am Schalhebel und die Position des Hebels habe ich bereits verstellt. An der Ergonomie liegt es demzufolge nicht.
Ich habe keine Idee was die Ursache ist. Das ganze hat sich während einer Tour von 2000Km immer mehr verschlimmert.
Was denkt ihr? Was sollte ich zuerst überprüfen?
Vielen Dank bereits!
 
Hmmm, Druck aufbauen vor dem Schalten ist auch nicht der wahre Otto.
Besser ist eigentlich, Fuß weg vom Schalthebel und beim Schaltvorgang durchziehen.
Wie beim Auto auch. Das ist einfach verschleissfreier.......
 
Ich gehe nun mit dem Fuß unter den Schalthebel und baue Druck auf, um das Einlegen des 4. Gangs vorzubereiten. Normalerweise ist dieser Druckpunkt gut spürbar, indem man einen nicht überwindbaren Widerstand spürt, über den man den Schalthebel nicht weiter bewegt bekommt.
Genau das ist es was ein Getriebe überhaupt nicht mag! Ich würde fast behaupten der erste Motorschaden (wenn es denn ein Pleullagerschaden war) ist genau so entstanden!
Getriebe ziehen, Oelpumpe tauschen, Getriebe komplett instandsetzen und hoffen das die Pleullager nichts abbekommen haben.
Und das allerwichtigste ändere dein Schaltverhalten, sonst wirst du nicht viel Freude mit einem Aprilia V4 haben.
 
Oder bau dir nach der Revision einen Blipper ein [emoji106]


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Aber trotzdem..... Fuß weg vom Schalthebel. Ich behaupte mal, das ein Großteil der Blipperschaltgänge nicht richtig funktioniert weil der Fuß am Schalthebel anliegt.....
 
Genau das ist es was ein Getriebe überhaupt nicht mag! Ich würde fast behaupten der erste Motorschaden (wenn es denn ein Pleullagerschaden war) ist genau so entstanden!
Getriebe ziehen, Oelpumpe tauschen, Getriebe komplett instandsetzen und hoffen das die Pleullager nichts abbekommen haben.
Und das allerwichtigste ändere dein Schaltverhalten, sonst wirst du nicht viel Freude mit einem Aprilia V4 haben.
Rein interessehalber:
Wo steht hier der Zusammenhang zw. Pleuellagerschaden und dem Schalthebelvorspannen? Kann mir das grade nicht zusammenreimen.
Danke!
 
Danke erst einmal für eure Antworten. Zum Thema Druckpunkt beim Hochschalten möchte ich kurz nochmal konkreter werden, da es für mich zukünftig wichtig ist.
Ich meine mit Druckpunktsuche den Punkt, wo der Schalthebel quasi spielfrei ist. Ich gebe natürlich keine großen Druck unter den Hebel, sondern lasse ihn einfach anliegen, um den nächsten Gang nicht mit Anlauf reinzudrücken. Das Getriebe schaltet sich dadurch meiner Erfahrung nach wesentlich geschmeidiger, schneller und auch ohne wahrnehmbares Geräusch, wenn es denn ohne Vorschaden ist. Zudem habe ich meinen Fuß natürlich nicht die ganze Zeit unter dem Hebel, sondern mache das erst kurz vorm Schalten.
Wie gesagt: Hebel nur leicht nach oben gezogen, bis zum Widerstandspunkt, Gas weg, Impuls in den Schalthebel, Gas zu und der Gang ist ganz geschmeidig und ähnlich schnell wie bei einem QS drin.
Ich habe übrigens noch mein Getriebe vom ersten Motor. Dieses Getriebe wurde nur so bewegt und hat nie Zicken gemacht. Ich denke ich werde es einfach direkt tauschen. Brauchts da spezielle Kenntnisse oder kann der versierte Schrauber das auch in der Garage erledigen? Was kostet eine neue Ölpumpe ca?
Der Austauschmotor ist übrigens erst seit 2000km drin, die innerhalb von 4 Tagen relativ gemütlich gefahren wurden und wo überwiegend mit Kupplung geschaltet wurde.

Ich wäre sehr dankbar für einen Ratschlag wie ich denn zukünftig schalten soll, falls ihr der Meinung seid, dass es tatsächlich davon kommt...

VG Enrico
 
Moin, Getriebewechsel ist recht einfach.
Habe meins auch schon zweimal raus.
Du brauchst einen Halter für den Kupplungskorb um die Zentralmutter zu lösen. Der Universal Halter vom Louis/Polo geht ist aber mehr schlecht als recht bei dem Drehmoment der Zentralmutter.

- Öl ablassen.
- Kupplungsdeckel ab
- Kupplungskorb raus
- Anlasserritzel raus
- Ritzel ab
- Schaltwelle ziehen
- Getriebe ziehen

Das wars. Aufpassen das keine Teile in die Ölwanne fallen (abdecken) und beim Einsetzen des "neuen" Getriebes auf die Federn achten und rütteln bis es einrastet und bündig sitzt. Die Dichtung vom Kupplungsdeckel kannst du wieder verwenden, sofern nicht beschädigt.


Gruß
Vida
 
Hallo Vida,
besten Dank für deine Antwort. Das motiviert mich doch sehr, es selbst zu machen. Weißt du wieviel Drehmoment der Kupplungskorb und die Ritzel beim Einbau bekommen?
 
Kupplungsdeckel: 12 Nm
Getriebeflansch: 25 Nm
Ritzel: 50 Nm + Loct. 243
Kupplungskorb: 150 Nm + Loct. 243
Kupplungdruckplatte: 10-12 Nm
Das Anlasserritzel ist nur gesteckt mit Segering

Alle Angaben ohne Gewähr!
Besorg dir vorher lieber ein Werkstatthandbuch.

Gruß
Vida
 
Motoplex
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