Es ist einfach günstiger (nehme ich an) bei den Zylinderbohrungen sowie bei den Kolben größere Toleranzen zu zulassen und die Kolben dann chargiert, passend zu den vermessenen Zylindern zu verbauen.
Ja, das ist vorrangig ein kostengetriebenes Thema bei hochpräzise gefertigten Teilen, da ansonsten der Anteil von Teilen außerhalb der Toleranz viel größer (sprich Ausschuß) wäre, werden diese in ungefähr 3 Klassen eingeteilt. Ist nicht nur bei Motorradmotoren so und soweit ich weiß des öfteren auch ein Thema bei Lagerschalen.
Was auch viele nicht wissen, ist daß z. B. Kurbelgehäuse Ober- und Unterteil meistens nur zusammen getauscht werden dürfen, da diese in der Fertigung gepaart werden.
D. h. in der mechanischen Fertigung werden zuerst einmal Ober- und Unterteile einzeln bearbeitet.
Danach wird ein Ober- mit einem Unterteil verstiftet und verschraubt und dann erfolgt die ZSB (Zusammenbau-) Bearbeitung beispielsweise der Hauptlagergasse für die Kurbelwelle oder auch Dichtflächen, welche über beide Teile gehen.
Wenn die Teile erst einmal so miteinander "verheiratet" wurden, dann heißt es bis daß der Tod euch scheidet. Alles andere ist Murks.
Das ist vermutlich auch bei den 660er AP-Motoren der Fall, jedenfalls gibt es das Kurbelgehäuse als Ersatzteil nur als Set für mehr als 3000 Euro zu kaufen.
Anders lässt sich so etwas hoch präzises m. W. wirtschaftlich nicht darstellen.