desMo_
Dauerposter....
- Motorrad
- Tuono V4 Factory
- Modelljahr
- 2018
Runde 2. Was passt besser zur nahenden, besinnlichen Weihnachtszeit als pure Blasphemie. Diesmal richtet es sich nicht gegen alle Ungläubige, sondern gegen den ungläubigsten aller Ungläubigen selbst. Denn nach sechs Jahren der Sehnsucht, der Fleischeslust, dem heißen Reiben zweier Körper aneinander, durften meine Lenden mal wieder den Asphalt küssen. Und die Wiese. Und die Notaufnahme. Und ich zweifle immer noch seine Existenz an! Dafür hab ich eine neue Anbetung. Sie heißt Fentanyl und ist DER shit. Aber eins nach dem anderen. Ob sich die Beteiligten zeigen wollen überlasse ich ihnen selbst
Eine Ausfahrt mit drei Kollegen auf einer mir nicht bekannten Strecke. Das Wetter war nicht optimal, die Strecke war oft eng und stellenweise nicht in bester Verfassung, entsprechend war Zurückhaltung geboten. Die war auch relativ gut da, bis ich in einer augenscheinlich trockenen Kurve davonriss. Die Feuerwehr meint es lag am Splitt. Kollege A, der direkt hinter mir fuhr, meinte aber, dass ich bereits vor dem Splitt auf einem dünnen Streifen Rinnsal anfing zu rutschen. Was davon auch der Grund sein mag, ursächlich habe ich den Asphalt nicht gut genug gelesen und genau in dem Moment zu viel Leistung angelegt.
Das interessante bei Rutschern im Bereich von 130 km/h (laut Calimoto 129) ist, dass man gar nichts mehr mitkriegt. Auf der Rennstrecke mit 80 spürte ich noch genau, wie es sich einleitete und wohin die Reise wortwörtlich ging. Bei diesem sehr abrupten Abriss aber hat es zunächst gefühlt 2-3 Sekunden gedauert um zu realisieren, dass ich gerade rutsche, dabei die Frontmaske von oben sehe und mich immer noch am Lenker klammere. Schnell losgelassen und realisiert, dass ich überhaupt nicht sehe wohin es geht, weil durch die Geschwindigkeit und die Nähe zum Boden natürlich alles unscharf ist. Also blieb mir nichts mehr zu tun außer abzuwarten und im Kopf zu zählen. "1, 2, 3, 4" - BAM.
Ich hatte Glück im Unglück, dass ich bei der Geschwindigkeit relativ schnell vom Asphalt auf die Wiese kam und noch mehr Glück im Unglück, dass kein Baum oder Leitplanke mit mir kuscheln wollte. Sonst dürfte ich heute vermutlich in vorderster Reihe parken. Gefühlt rutschte ich die Wiese entlang, bis es in einer Böschung einen groben Meter tiefer wurde. Durch die Geschwindigkeit bin ich über die Böschung geflogen, hab mich gedreht und bin dann mit der vollen Wucht mit dem Rücken auf dem tieferen Boden aufgeschlagen.
Ausatmen. Kurz die Stille realisieren. Bewegen sich meine Finger noch? Ja. Zehen? Auch. Hm. Airbagweste. Die fucking Airbagweste. Klar kommt es auf die Art der Kollision an, aber ich hatte das optimale Szenario erwischt: Mit voller Fläche einmal gerade aufgeschlagen. Wirbelsäule, Rippen, steifer Nacken, blaue Flecken - nichts davon! Krass! Okay desMo, steh auf. Huch, ich liege zwar in einer leichten Grube, aber irgendwie komme ich trotzdem nicht ganz von alleine hoch. Irgendwie fehlt es mir etwas an Stabilität. Steh ich unter Schock? In dem Moment kam Kollege B bereits angelaufen und wollte mir berechtigterweise zunächst nicht hochhelfen, sondern mich liegenlassen. Ich versicherte ihm, dass ich bei Sinnen bin und mich bewegen kann, aber nicht alleine hochkomme. Kaum überzeugt, riss ich ihn adrenalingeladen an seiner ausgestreckten Hand erstmal selbst zu Boden (sorry Bro). Danach gings mit uns beiden die Wiese zurück zur Kurve.
Langsam realisierte ich den Schmerz. Die vorbelastete rechte Schulter ist bei dem Aufprall wieder rausgesprungen. Mir ging es an sich gut, aber die Schmerzen in der runterhängenden Schulter nahmen relativ stark zu. Mir wurde zwischenzeitlich übel. Im Sitzen hielt es sich einigermaßen aus, aber eine schmerzfreie Position ließ sich nicht finden. Und alles was ich mir dachte war nur "fuck.... Meine Tuono "
Krankenwagen, Schmerzmittel, Notaufnahme, Fentanyl (hoooooooly shit das Zeug ist geil), rein mit der Schulter und zwei Stunden nach dem Rutscher fuhr auch schon ein vierter Kollege aus dem Heimatort los, um mich vom Wartebereich abzuholen. Das ging alles überraschend flott. Zwischenzeitlich hat Kollege A die Tour unterbrochen, ist zurück zu seinem Transporter gefahren, mit dem dann zur Unfallstelle und mein Moped aufgeladen, es nach Hause zu meiner Frau gebracht und ist den ganzen Weg wieder zurück um sein Moped wieder aufzusammeln! Und ich musste mit ihm darüber diskutieren, dass ich mich revanchieren will! Auch die anderen beiden Jungs hielten mich ständig auf dem Laufenden und trösteten mich via WhatsApp.
Der Schulter ging es relativ schnell wieder gut und ist wieder voll belastbar. Erneut Glück gehabt. Das interessante ist aber die Tuono. Ein Rutscher bei 130 km/h. Ich dachte das Ding ist komplett im Eimer. Betrachtet man näher, was unter dem Matsch verborgen liegt, ist man überrascht: Lenker, Spiegel, Blinker, Fußraste, Schalthebel..... das übliche Zeug. Kleine Abschürfung am Tank, vielleicht 3cm², aber sonst ist alles super! Der gesamte Rutscher war auf der Seite, auf der NICHT der Akra ist Rahmen, Schwinge, Maske haben nicht mal einen Kratzer! Gut, die Heckverkleidung, aber die ist schnell getauscht. Jaaa gut, das Rad steht nicht ganz gerade, wird aber wohl an den verspannten Gabeln liegen. Meeeeine Güte, okay, der Lenkanschlag an der oberen Gabelbrücke, aber auch die kann man tauschen. Hab ich zumindest gehofft. Bis der Gutachter wie befürchtet, aber in der Hoffnung verdrängt, einen verzogenen Rahmen im Bereich des Lenkkopfes feststellen musste. Wirtschaftlicher Totalschaden.
Schade. Nachdem ich diesen Unfall gut überstanden hab und auch die Tuono es so gut weggesteckt hat, hätte es mich sehr gefreut mit ihr weiterzufahren. Das hätte sie nicht nur verdient, sondern die leichten Kampfspuren, die sich auch auf meiner Kombi wiederfinden, hätten sie erst zu MEINER Tuono gemacht. Narben davongetragen, aber wir stehen immernoch! Kein Vergleich mit einer x-beliebigen vom Händler. Aber gut, was solls. Wozu hat man die Vollkasko. Darum wurde heute exakt die selbe Tuono erneut gekauft und das Forum darf sich nächstes Jahr durch etliche Ersatzteile an meinem seelischen Leid ernähren Abgesehen vom Dash und dem Klappenmotor, die leg ich mir brav beiseite...
Joa.
Also.
Hi!
Ich bin desMo und ich fahre eine 18er Tuono Factory.
Mal wieder.
Eine Ausfahrt mit drei Kollegen auf einer mir nicht bekannten Strecke. Das Wetter war nicht optimal, die Strecke war oft eng und stellenweise nicht in bester Verfassung, entsprechend war Zurückhaltung geboten. Die war auch relativ gut da, bis ich in einer augenscheinlich trockenen Kurve davonriss. Die Feuerwehr meint es lag am Splitt. Kollege A, der direkt hinter mir fuhr, meinte aber, dass ich bereits vor dem Splitt auf einem dünnen Streifen Rinnsal anfing zu rutschen. Was davon auch der Grund sein mag, ursächlich habe ich den Asphalt nicht gut genug gelesen und genau in dem Moment zu viel Leistung angelegt.
Das interessante bei Rutschern im Bereich von 130 km/h (laut Calimoto 129) ist, dass man gar nichts mehr mitkriegt. Auf der Rennstrecke mit 80 spürte ich noch genau, wie es sich einleitete und wohin die Reise wortwörtlich ging. Bei diesem sehr abrupten Abriss aber hat es zunächst gefühlt 2-3 Sekunden gedauert um zu realisieren, dass ich gerade rutsche, dabei die Frontmaske von oben sehe und mich immer noch am Lenker klammere. Schnell losgelassen und realisiert, dass ich überhaupt nicht sehe wohin es geht, weil durch die Geschwindigkeit und die Nähe zum Boden natürlich alles unscharf ist. Also blieb mir nichts mehr zu tun außer abzuwarten und im Kopf zu zählen. "1, 2, 3, 4" - BAM.
Ich hatte Glück im Unglück, dass ich bei der Geschwindigkeit relativ schnell vom Asphalt auf die Wiese kam und noch mehr Glück im Unglück, dass kein Baum oder Leitplanke mit mir kuscheln wollte. Sonst dürfte ich heute vermutlich in vorderster Reihe parken. Gefühlt rutschte ich die Wiese entlang, bis es in einer Böschung einen groben Meter tiefer wurde. Durch die Geschwindigkeit bin ich über die Böschung geflogen, hab mich gedreht und bin dann mit der vollen Wucht mit dem Rücken auf dem tieferen Boden aufgeschlagen.
Ausatmen. Kurz die Stille realisieren. Bewegen sich meine Finger noch? Ja. Zehen? Auch. Hm. Airbagweste. Die fucking Airbagweste. Klar kommt es auf die Art der Kollision an, aber ich hatte das optimale Szenario erwischt: Mit voller Fläche einmal gerade aufgeschlagen. Wirbelsäule, Rippen, steifer Nacken, blaue Flecken - nichts davon! Krass! Okay desMo, steh auf. Huch, ich liege zwar in einer leichten Grube, aber irgendwie komme ich trotzdem nicht ganz von alleine hoch. Irgendwie fehlt es mir etwas an Stabilität. Steh ich unter Schock? In dem Moment kam Kollege B bereits angelaufen und wollte mir berechtigterweise zunächst nicht hochhelfen, sondern mich liegenlassen. Ich versicherte ihm, dass ich bei Sinnen bin und mich bewegen kann, aber nicht alleine hochkomme. Kaum überzeugt, riss ich ihn adrenalingeladen an seiner ausgestreckten Hand erstmal selbst zu Boden (sorry Bro). Danach gings mit uns beiden die Wiese zurück zur Kurve.
Langsam realisierte ich den Schmerz. Die vorbelastete rechte Schulter ist bei dem Aufprall wieder rausgesprungen. Mir ging es an sich gut, aber die Schmerzen in der runterhängenden Schulter nahmen relativ stark zu. Mir wurde zwischenzeitlich übel. Im Sitzen hielt es sich einigermaßen aus, aber eine schmerzfreie Position ließ sich nicht finden. Und alles was ich mir dachte war nur "fuck.... Meine Tuono "
Krankenwagen, Schmerzmittel, Notaufnahme, Fentanyl (hoooooooly shit das Zeug ist geil), rein mit der Schulter und zwei Stunden nach dem Rutscher fuhr auch schon ein vierter Kollege aus dem Heimatort los, um mich vom Wartebereich abzuholen. Das ging alles überraschend flott. Zwischenzeitlich hat Kollege A die Tour unterbrochen, ist zurück zu seinem Transporter gefahren, mit dem dann zur Unfallstelle und mein Moped aufgeladen, es nach Hause zu meiner Frau gebracht und ist den ganzen Weg wieder zurück um sein Moped wieder aufzusammeln! Und ich musste mit ihm darüber diskutieren, dass ich mich revanchieren will! Auch die anderen beiden Jungs hielten mich ständig auf dem Laufenden und trösteten mich via WhatsApp.
Der Schulter ging es relativ schnell wieder gut und ist wieder voll belastbar. Erneut Glück gehabt. Das interessante ist aber die Tuono. Ein Rutscher bei 130 km/h. Ich dachte das Ding ist komplett im Eimer. Betrachtet man näher, was unter dem Matsch verborgen liegt, ist man überrascht: Lenker, Spiegel, Blinker, Fußraste, Schalthebel..... das übliche Zeug. Kleine Abschürfung am Tank, vielleicht 3cm², aber sonst ist alles super! Der gesamte Rutscher war auf der Seite, auf der NICHT der Akra ist Rahmen, Schwinge, Maske haben nicht mal einen Kratzer! Gut, die Heckverkleidung, aber die ist schnell getauscht. Jaaa gut, das Rad steht nicht ganz gerade, wird aber wohl an den verspannten Gabeln liegen. Meeeeine Güte, okay, der Lenkanschlag an der oberen Gabelbrücke, aber auch die kann man tauschen. Hab ich zumindest gehofft. Bis der Gutachter wie befürchtet, aber in der Hoffnung verdrängt, einen verzogenen Rahmen im Bereich des Lenkkopfes feststellen musste. Wirtschaftlicher Totalschaden.
Schade. Nachdem ich diesen Unfall gut überstanden hab und auch die Tuono es so gut weggesteckt hat, hätte es mich sehr gefreut mit ihr weiterzufahren. Das hätte sie nicht nur verdient, sondern die leichten Kampfspuren, die sich auch auf meiner Kombi wiederfinden, hätten sie erst zu MEINER Tuono gemacht. Narben davongetragen, aber wir stehen immernoch! Kein Vergleich mit einer x-beliebigen vom Händler. Aber gut, was solls. Wozu hat man die Vollkasko. Darum wurde heute exakt die selbe Tuono erneut gekauft und das Forum darf sich nächstes Jahr durch etliche Ersatzteile an meinem seelischen Leid ernähren Abgesehen vom Dash und dem Klappenmotor, die leg ich mir brav beiseite...
Joa.
Also.
Hi!
Ich bin desMo und ich fahre eine 18er Tuono Factory.
Mal wieder.
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