Wieder mal Kupplung

V4Man

ist neu hier...
Hallo allerseits, habe mich brav vorgestellt nach meiner Neuanmeldung und auch die Suche benutzt. Bin aber leider nicht fündig geworden, weil wie in vielen anderen Foren auch die Diskussionen oft abdriften in andere Themen. Daher ein neuer Thread.

Zum Problem: ich habe mir eine RSV 2010er angeschafft vor 2 Jahren und musste jetzt mal ein paar Servicarbeiten durchführen. Neben neuer Fahrwerksabstimmung für Gabel und Federbein habe ich mich der Kupplung widmen müssen.

Hatte nen Ölwechsel gemacht (Agip 5W40) und hab neue Reibscheiben und Lamellen von EBC verbaut (die Aramid-Beläge). ALles brav wieder zusammen, und nun trennt die Kupplung noch um einiges schlechter, als sie es ohnehin schon (nicht) tut bei der ersten RSV4 Serie.
Sprich ich muss den Stuhl im ersten Gang mit den Beinen festhalten bzw. die Vorderradbremse ziehen.
Kupplungsspiel hab ich keins mehr im Hebel. Mir kommt der Hebelweg bis sie trennt schon sehr lange vor.

Beim Zerlegen sind mir die Tellerfeder und die Scheibe auf dem Zahnkranz im Lamellenpaket aufgefallen.
Ich kenne die Dinger noch aus meiner aktiven Zeit auf der Renne mit 250ccm 2T. Da haben wir die Tellerfedern immer rausgeworfen (RGV/RS250), weil die keine wirkliche Funktion hatten (ein weiches Einkuppeln brauch ich nicht bei nem Renner) und durch eine zusätzliche Reibscheibe ersetzt.

Da ich die Scheiben von EBC verbaut habe, wollte ich wissen, ob auch hier die Tellerfeder verbaut wird? Einbauhinweise dazu gab es keine. In der Dicke entsprechen diese ohnehin den originalen. Daran kanns eigentlich nicht liegen.
Kann auch sein, dass ich die Dinger mal ein wenig einfahren muss.

Kann mir jemand die Funktion der Tellerfeder erklären? Ist die ggf. wegen der Anti-Hopping eingebaut? In meinen Augen ist die nur dazu prädisteniert sich in eine der Reibscheiben einzulaufen und dann Ärger zu machen. Aber vielleicht liege ich ja falsch.

Welche Reibscheiben/Kupplungsbeläge fahrt ihr? Serie oder EBC oder andere?

Und habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht mit der Kupplung?

(bevor nach den Hebeln gefragt wird: Ich hatte die Kupplung tatsächlich erneuert, weil sie geschliffen hat vorher im 3ten und 4ten unter Vollast, und ja es sind VTrek Hebel verbaut. Aber die haben von mir eine neue Bronzebuchse bekommen und sind perfekt geführt. Daran liegt es nicht. Zumal es ja um das Trennen der Kupplung geht, nicht ums Schleifen).

Viele Grüße
 
Die VTrek machen ca. 2mm weniger Seilzugweg>>also der kleine Kupplungshebel am Motor bewegt sich diese 2 mm weniger.
 
Ob die 2mm das ausmachen...? Ich hab den Hebelweg vorher nicht gemessen. Wenn die 2mmn aber das Zünglein an der Waage sind, dann werde ich ggf. doch noch mal Hebel tauschen.
Hab in der jetzigen Konstellation nur Bammel, dass wenn die Kupplung ausreichend trennt, das Ausrücklager auf Dauerspannung steht. Das wäre sicher ungesund auf Dauer.

Das Werkstatthandbuch beschreibt übrigens nirgends die Funktion der Tellerfeder und der Scheibe dazu.
 
Schau dir mal das Lochbild an. Wo der Hebel gelagert ist und wo der Seilzug eingehängt wird.
Der VTrek kann wenn er voll gezogen ist nicht den gleichen Weg wie der Serienhebel umsetzen.

Hebel.JPG
 
Hatte sie damals so erworben und dann die Buchse reingemacht. Dann werde ich mir noch einen Satz Hebel kaufen und hoffen, dass es besser wird.
Welche Zubehörhebel haben den grössten Hebelweg und beste Verarbeitubg? Pazzo? LSL?

Mich würde aber trotzdem mal interessieren ob nicht schon mal jemand die Tellerfeder weggelassen hat. Theoretisch könnte man das ja durch eine dickere Scheibe kompensieren, so dass das Gesamtpaket dem Serienmass aus dem Handbuch entspricht.
Meine Feder war nämlich schon leicht in die anliegende Scheibe eingelaufen. Ist zwar jetzt kein Problem mehr, tritt aber sicher irgendwann wieder auf.
 
Ich habe mir da wo der schwarze Kreis aufgemalt ist ein neues Loch zum Einhängen des Zuges gemacht.

Habe aber inzwischen zu ABM Synto gewechselt.
 
Schau dir mal das Lochbild an. Wo der Hebel gelagert ist und wo der Seilzug eingehängt wird.
Der VTrek kann wenn er voll gezogen ist nicht den gleichen Weg wie der Serienhebel umsetzen.

Wie ich schon mehrfach hier geschrieben habe, funktionieren bei mir die VTREK problemlos. Ich hab mir mal die Mühe gemacht, aus deinem Bild die Abstände zwischen Buchse und Einhängebohrung zu vergleichen (PowerPoint-Engineering :-) ). Berücksichtigt man mal einen möglichen Parallaxefehler beim Fotografieren, so kann ich nur sagen dass die Abstände bei beiden Hebeln gleich sind (die beiden großen Kreise haben den gleichen Durchmesser). Wenn der Hebelweg mit den Vtrek nicht langt: bist du schon auf max. Hebelabstand?
Vtrek.png
 
Ja. Max Hebelabstand und max. Zug. Dann trennt sie halbwegs. Aber das Drucklager scheint dann auf Dauerspannung zu sein. --> Ist auch keine Dauerlösung.

Konnte noch keine Probefahrt machen, weil die Bremssättel undicht sind. Warte gerade noch auf die Dichtsätze.

Ehrlicherweise habe ich EBC da blind vertraut und das Paket nicht mehr mit dem Wert im WHB verglichen. Aber kann mir nicht vorstellen, dass die Serienfehler haben.

Interessant ist aber auch: im Werktstatthandbuch wird ja beschrieben, dass die erste und die letzte Kupplungslamelle eine mit Einkerbung sein soll (bei den originalen), bevor man den Kupplungsteller montiert. Weiß jemand welchen Unterschied die Lamellen mit Einkerbung im Vergleich zu denen ohne Einkerbung haben? Die sind in der Dicke gleich. Und bei dem EBC-Satz gibt es gar keine Einkerbungen...alle Lamellen sind dito. Kann mir das jemand erklären? Ich finde das WHB ehrlich gesagt und leider aprilia-typisch, nicht wirklich aufschlussreich. Solche Zusammenhänge müssten eigentlich erklärt werden. Wenn ich es Leid bin hole ich die Kupplung wieder auseinander und schau noch mal nach.
Auf die Gesamtdicke des Kupplungspaketes kann das ja aber keinen EInfluss haben. Höchstens auf die Stellung der Tellerfeder, wenn es denn minimale Unterschiede in der Belagstärke gäbe. Gibt es aber nicht ...

Und zu der Sache mit dem Hebel: 2mm Zugweg heißen noch lange nicht 2mm Kupplungsweg auf der Achse des Ausrücklagers. Das wäre verdammt viel. Das mag bei der Entlastung des Ausrücklagers eine Rolle spielen, weil das dann gf. noch minimals unter Spannung steht, aber nicht für die Entlastung des Kupplungspaketes.
Halte den Hebel nicht für ursächlich.

Ist denn niemand hier, der die EBC Beläge auch montiert hat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ich schon mehrfach hier geschrieben habe, funktionieren bei mir die VTREK problemlos. Ich hab mir mal die Mühe gemacht, aus deinem Bild die Abstände zwischen Buchse und Einhängebohrung zu vergleichen (PowerPoint-Engineering :) ). Berücksichtigt man mal einen möglichen Parallaxefehler beim Fotografieren, so kann ich nur sagen dass die Abstände bei beiden Hebeln gleich sind (die beiden großen Kreise haben den gleichen Durchmesser). Wenn der Hebelweg mit den Vtrek nicht langt: bist du schon auf max. Hebelabstand?
Anhang anzeigen 49603
Dann nimm mal z.B. 90° Hebelbewegung.
Wieviel Seilzugweg können beide umsetzen ???
Das ist entscheidend.

Scan.jpg
Klar sind das nur ca. 25-30° die sich da bewegen.
Aber je weiter das Einhängeloch des Seilzuges vom Lagerpunkt ist ums weniger nutzbarer Weg bleibt.
 
Da gebe ich beiden nur bedingt Recht. Es kommt auch darauf an, welchen Radius die "Wicklung" hat, also das Stück "im Hebel", auf dem der Zug aufrollt. Je nach dem wie die Fräsung ist, könnte man die auch progressiv ausführen und hätte dann mehr nutzbaren Zugweg.
Aber das ist das alles reine Theorie.

Interessant wäre zu wissen, wie sich das auf den effektiven Hebelweg, also 1 zu 1 zur Achse auf der Druckplatte bemerkbar macht.

ich hatte das Problem ja vorher nicht, auch mit den VTrek nicht. Die hatten einige Millimeter Spiel und funktionierten.
Das aber jetzt mit einer neuen Kupplung so dermaßen wenig Spiel da ist halte ich für nicht normal. So groß unterschiedlich können die Durchmesser der Reibscheiben und Beläge gar nicht sein.

So, Back to Topic:
1. Was haben die Tellerfeder und Scheibe in dem Korb verloren --> Funktion? (Vermutung: Komfort/Vibration/Einkuppeln)
2. Hat jemand auch die EBC verbaut und hat Erfahrungen damit?
3. Wer kann mir den Unterschied der Reibscheiben mit der Einkerbung wie im WHB beschrieben erklären?

VG
 
3. andere Belag. Weil die nicht auf Stahl(Lamellen) tragen sondern auf Alu.
 
Hallo, Zitat: 3. andere Belag. Weil die nicht auf Stahl(Lamellen) tragen sondern auf Alu. --> das mag bei Großserienbelägen relevant sein. Macht aber bei den Zubehörsachen denke ich kaum einen Unterschied. Bei der Verwendung von Hyperplates aus Alu wechselt man ja auch nicht die Beläge. Abgesehen davon hat selbst der Belag für Alu das gleiche Material wie für Stahl. Denn auf einer Seite läuft er ja definitiv auf Stahl, auf der anderen auf Alu.
Sei es drum.

Kurzes Update: die Möhre läuft, Der Druckpunkt ist erheblich nach vorne gewandert, obwohl die Kupplung kaum Verschleiss hatte. Die Kupplung schleift nicht mehr, auch nicht mehr unter Vollast im 3ten und 4ten.
Ich denke aber dennoch, dass das Ausrücklager jetzt mehr Druck hat. Erstens ist das Kupplungsspiel, warum auch immer, fast nicht mehr vorhanden - zumindest nicht mehr fühlbar-, zum Zweiten sollen die EBC Sets ja 15% mehr Federkraft haben. Und das merkt man beim Kuppeln gewaltig.
Ich würde für die Landstraße und ohne Schaltautomat definitiv wieder die Serienfedern verbauen.

Ansonsten ist alles tutti. Scheinbar hat die Kupplung ein paar Kilometer gebraucht.
In jedem Fall geht sie jetzt wieder weit williger aufs Hinterrad als vorher. Die alten Beläge waren wohl, obgleich noch innerhalb der Toleranz, an ihrem Ende angelangt.
 
Motoplex
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