Ist es beim Auto nicht aus so, dass das ABS regelt bis das Fahrzeug zum Stillstand kommt?
Mal mein Laien-Verständnis vom ABS:
Das Antiblockiersystem hat den Sinn, ein Blockieren (irgendeines) Rades zu verhindern. Dazu nutzt es einen Sensor, der im Millisekundenbereich misst, ob sich das Rad noch dreht. Diese Messung läuft immer parallel, wenn das ABS aktiv ist. Also eben ständig.
Wird nun in einer dieser vielen Millisekunden vom Sensor gemeldet, dass das Rad nicht den Weg "gedreht" hat, den es laut hinterlegten Vorgaben hätte machen sollen, geht das ABS von einem blockierten Rad aus und öffnet die Bremse.
Jetzt kommt der für mich entscheidende Punkte: In der nächsten Millisekunde macht das ABS wieder genau das Gleiche, d.h. der oben genannte Vorgang wiederholt sich jede Millisekunde.
Aus diesem Verständnis heraus dürfte es also nicht möglich sein, dass die Bremse erst wieder greift, wenn man sie erneut betätigt.
Anders ausgedrückt:
Ich fahre mit meinem Moped auf einen absolut spiegelglatt zugefrorenen See und bremse.
Mein ABS erkennt in Millisekunde 1, dass das Rad blockiert und öffnet die Bremse.
In Millisekunde 2 gibt es eine neue Messung. Blockiert das Rad erneut, wird erneut die Bremse geöffnet.
In Millisekunde 3 ergibt die 3. Messung, dass sich das Rad an dieser Stelle dreht (und anscheinend Grip hat). Das ABS hält die Füße still und macht nix.
usw. usw.
Dieses Verhalten äußert sich beim Auto wie beim Motorrad durch ein "stuckerndes" Bremspedal bzw. einen "pumpenden" Gasgriff.
Die gleiche Situation nach der Version von Roland (so wie ich sie verstanden habe), würde folgendes Szenario bedeuten:
1.)Ich fahre mit meinem Moped auf einen absolut spiegelglatt zugefrorenen See und bremse.
2.) Mein ABS erkennt in Millisekunde 1, dass das Rad blockiert und öffnet die Bremse.
3.) Bis zum Loslassen des Bremshebels macht das ABS nix mehr (und lässt die Bremse weiterhin offen).
Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen.