B274 Schliem wird Wochenends gesperrt

Dari

ist neu hier...
Motorrad
Aprilia Rs660
Modelljahr
2022
Gott sei Dank geh ich bald in Motorrad-Rente. 🙉 😂😂
 
Das wird auch Zeit.
ich wohne Luftlinie 1,5km von der Schleim entfernt und es ist echt abartig, wie dort einige fahren.
Ich weiß nicht, wie oft es an den letzten Wochenenden dort knallt hat, weil sich einige für unsterblich halten.
 
Und verunglücken jetzt in der Region weniger Biker? 😅 waren z.B. am Freitag in Schauberg, wo man ja am WE auch nicht mehr darf "zu unserer eigenen Sicherheit". Das war Sodom und Gomorrah...
 
Real Talk das ist gerechtfertigt. Schliem ist ein Teil meiner Hausrunde und ich hab den Hype darum nie verstanden. Es sind von Wendepunkt zu Wendepunkt 6 Kilometer, je nachdem wie man zählt 6-10 Kurven, Fahrzeit bis zum Wenden bei gutem Tempo keine 3 Minuten. Ist einmal ein Auto vor dir, ist Überholen sehr gefährlich bis unmöglich. Dabei bin ich selbst ein Lückenstecher. Und davon abgesehen, dass (tatsächlich aus gutem Grund wegen den Gegebenheiten) Überholverbot herrscht. Aber die Jungs ballern es den ganzen Tag ellenbogenschleifend rauf und runter. Ich kenn die Truppe, das sind Großteils wirklich verdammt (!) schnelle Jungs, die es zugegeben auch gut beherrschen. Aber die Anzahl an Unfällen ist - insbesondere dieses Jahr - explodiert. Auch wenn es "nur" ein Mal einer aus eben jener Truppe war. Man ist vernetzt und ich bekomme mehrmals die Woche von Unfällen mit, oft mit Helikoptereinsatz, insbesondere in Kombination mit dem angrenzenden Aartal. Gut jeden 2. bis 3. Sonntag fahre ich selbst an einem frischen Unfall vorbei. Polizei ist täglich unterwegs, auch abends unter der Woche, weil viele versuchen auf diese Tage und Uhrzeiten auszuweichen. Ich bin gelinde gesagt ja auch nicht unbedingt langsam, aber wenn Anwohner sich wirklich an Wochenenden nicht mehr trauen, gewisse Straßen zu fahren, kann ich das leider nachvollziehen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das angrenzende Aartal (wo ich regelmäßig Knie- und Ellenbogenschleifer mit 150-190 kmh bei erlaubten 70 sehe) leider auch gesperrt wird.

Noch weniger verstehe ich als Rennrad- bzw. Gravelfahrer, wie man trotzdem auf eben diesen Strecken zu zweit nebeneinander bergauf kriecht. Als ob es nicht so schon meiner Meinung nach sehr fragwürdig ist, mit 15-20 kmh bei erlaubten 70 den Verkehr zu behindern, stellt man sich noch in Reihe breiter als nötig und das zusätzlich auf so heißen Pisten. Es ist leider nur eine Frage der Zeit, bis es auch in der Hinsicht zu Personenschäden kommen wird. Denn einige machen keinen Unterschied, ob die Kurve einsehbar ist oder nicht. Man kennt jede Bodenwelle auswendig und verlässt sich darauf...
 
Also sehe ich das schon richtig, dass das eine Strecke ist, wo man mit 100-120 lang "surfen" könnte und was so auch mal erlaubt war?
Dann kamen einige, die dann festgestellt haben, dass gewisse Kurven doch nicht mit 140 funktionieren und als Konsequenz hat man dann die Strecke auf 70 reduziert, was die Unfallgefahr durch Einschlafen erhöht?
Und dann wird in irgendwelchen sozialen Medien ein Hype um diese Strecke gemacht, so dass alle von nah und fern anreisen und sich jene, für die 20° Schräglage das Maximum darstellt, aus Solidarität zu den Heizern auch in den Graben kullern?
 
Ich glaube, dass die Emotionen etwas hochgekocht sind und zu Fehlinterpretationen geführt haben :> Auf sozialen Medien habe ich von beiden Strecken noch nie was mitbekommen, aber wenn du im Taunus unterwegs bist, weiß man, dass das Aartal die "Rennstrecke" ist und die Schliem irgendwie son Sprint-Ding.

Hab mir das Video von Ugly nicht angesehen, aber ich erinnere mich in den letzten 7 Jahren zumindest nicht, dass jemals 100 auf eine der Strecken erlaubt war, bis auf dem einzigen kurzen, geraden Abschnitt im Aartal von vielleicht 300 Metern. Allgemein ist die jüngste Temporeduzierung auf der Schliem die einzige, die ich von beiden Strecken je mitbekommen habe. 100 kmh wäre auf der Schliem größtenteils zu viel des Guten, da reichen auch 80 für Kniekontakt. Und im Aartal ist man in manchen uneinsehbaren Kurven mit den erlaubten 70 gut dabei. Nicht hinsichtlich der Schräglage, aber bezüglich der Reaktionszeit bei allem, was in oder nach der Kurve auf einen lauern kann. Und ja, allgemein ist das Aartal eine Strecke, wo du an vielen - aber nicht an allen - Kurven das Tempolimit um eine 1 vorne erweitern kannst, um bei >40° zu landen. Zusammen mit dem perfekten Asphalt machen diese 11 Kilometer es zur sehr beliebten Strecke bei sportlichen Fahrern.

Leider zieht es auch viele an, die sich überschätzen. Warum das ausgerechnet dieses Jahr so hart explodiert ist, kann ich nicht sagen. Andere Streckensperrungen gab es im Umfeld in den letzten Jahren nicht, als dass man beispielsweise aufs Aartal ausweichen würde. Und hinsichtlich der theoretisch möglichen Geschwindigkeit ist das Aartal schon einzigartig in der Region.

Edit: Siehe auch Beitrag #4 von Kacki
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab da generell so ein paar Fragen:
- bei 2:50 gibt es eine Häufung von Motorradunfällen. Mich würde hier die statistische Grundgesamtheit interessieren. Ist das bereits normiert auf eine eventuelle überdurchschnittliche Häufigkeit von Motorradfahrern?
- bei 3:10 wird von einer überwiegenden Verursachung von Unfällen durch Motorradfahrer gesprochen. Bei den konkreten Zahlen sind es dann aber plötzlich 80% Beteiligung, die ja unabhängig jeglicher Verursacherfeststellung sind.
- bei 3:35 wird von der Wirkungslosigkeit aller Maßnahmen berichtet.
- bei 4:49 wid das Gegenteil behauptet und im Falle von Verkehrskontrollen fahren plötzlich alle wie die Engel.
- bei 5:42 wird berichtet, dass sehr häufig Verkehrskontrollen durchgeführt werden. Zum einen konnten "nur" 17 Verstöße festgestellt werden, was für ein halbes Jahr irgendwie fast nichts ist. Zum anderen belegen die Zahlen eben genau nichts im Hinblick auf Motorradfahrer, da ja eine Differenzierung nach Fahrzeugart nicht vorgenommen wird.

Den Kommentar bei 7:50 halte ich durchaus für angebracht. Die Datenlage ist äußerst dünn. Das Fehlerpotenzial der Statistik dürfte ebenso reichlich sein, da 35 Unfälle in 5 Jahren sehr verschwindend wenig ist im HInblick auf die Zahl der Verkehrsteilnehmer über den selben Zeitraum. Durch ein Einzelereignis wie ein Unfall entsteht ein Veränderung von fast 3% in der Unfallstatistik, während eine Veränderung von 3% in der Anzahl der Verkehrsteilnehmer schon kaum messbar sein dürfte. Zudem fallen in die Unfallstatistik auch die Corona-Jahre, die das Mobilitätsverhalten vorrübergehend verändert haben dürften.

Disclaimer: Die Tatsache, dass ich die Entscheidungsgrundlage in Zweifel ziehe, heißt nicht, dass das alles nur eine Verschwörungstheorie gegen Motorradfahrer ist. Ich kann genauso wenig das Gegenteil belegen. M.a.W. ich kann auf Basis der genannten Daten genau gar nichts schlussfolgern, sondern höchstens glauben oder halt nicht.
 
Also sehe ich das schon richtig, dass das eine Strecke ist, wo man mit 100-120 lang "surfen" könnte ...
Aus irgendwelchen privaten Gründen war ich vor 20 bis 15 Jahren da ab und zu mal unterwegs.
Nichts spannendes zu berichten, die Strecke ist so lala!
Da ist sogar das Wispertal etwas spannender, aber naja.
 
Für mich ist die Strecke seit Jahren ein Tageshighlight, wenn ich mal im Taunus bin. Dann fahre ich am Ende des Tages 1-2 Mal rauf und runter und lasse es richtig krachen. Wirklich gefährlich fielen mir nur die so semi-guten Motorradfahrer mit ihren Hoodies auf, also die Jungspunde mit ihren A2- oder ganz frisch offenen Maschinen, die es den ganz flotten Jungs nachmachen wollen und weit jenseits ihrer Fähigkeiten unterwegs sind. Und in ihrem jugendlichen Leichtsinn auch regelmäßig unendlich dämlich überholen.

Wer gut fahren kann, hat perfekten Asphalt zur Verfügung, breite Straßen und gut einsehbare Kurven mit gleichmäßigen Radien. Ohne ganz grobe Fehler passiert da nichts, auch weit jenseits des Erlaubten.

Wie gesagt, das Problem sind die Selbstüberschätzer. Die fahren sich bei einem Verbot halt auf der Wisperstraße oder im Aartal tot, kommt aufs gleiche raus.

Für die Autofahrer ist das alles natürlich doof und sieht fürchterlich gefährlich aus, von allen Richtungen kommen brüllende Monster mit 180 angeflogen und verschwinden mit funkensprühendem Knieschleifer hinter der nächsten Kurve.

Für die Laser-Beamten natürlich auch, denn bis zur nächsten sichtbaren Kurve hören sie die Motoren seit Minuten infernalisch schreien und um die Ecke kommt dann maximal lässig die 220 PS Rakete mit der Hand auf den Oberschenkel gestützt und rauchenden Knieschleifern und tuckert mit <0,1km/h Abweichung am Laser vorbei. Mit viel Glück erwischen die dann an einem Tag den ortsfremden GS-Piloten auf der Durchreise. Da fühlt sich dann so ein Verbot sicher besser an.
 
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