Eins kurz vorweg - ich bin weder Ingenieur noch Mechaniker. Mein "Wissen" zu diesem Thema basiert auf eigenen Erfahrungen mit Motorschäden in Rennsportmotoren und den Gesprächen mit den reparierenden Motorspezialisten. Jede Ergänzung oder Korrektur durch mitlesende Fachleute ist höchst willkommen!
Ich setze die Basics mal voraus. Zum schnellen Einlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lambdaregelung
http://www.tuning-fibel.de/tuning-fibel/auspuffanlagen.php
http://www.motorradonline.de/auspuff/auspuff-tuning-und-leistungsvergleich-bei-akrapovic.564508.html
Eine offene Racinganlage (evtl. + Racing-Luftfilter) erhöht den (Luft-)Durchsatz, der Motor atmet "frei". Bessere Beatmung und weniger Gegendruck aus dem Abgassystem = Höherer Frischluftanteil im Brennraum = mageres Gemisch.
Mageres Gemisch = Höherer Sauerstoffanteil (brennt schneller/heisser, zum Vergleich siehe Holzkohlegrill und Pusten) + kein unverbrannter Treibstoff für Kühlung im Brennraum (Verdunstungskälte), wie er bei fettem Gemisch vorhanden ware = höhere thermische Belastung für alle beteiligten Komponenten.
ES IST DIE GROSSE FRAGE, ob das für die Tuono 1100 tatsächlich schädliche Ausmaße annimmt, aber ich vertraue in diesem Fall auf die Ratschläge von ausgewiesenen Fachleuten wie Gabriele Malara von Gabro-Racing, die ausdrücklich zur Gemischanfettung raten, um bei Verwendung von offenen Abgasanlagen auf der sicheren Seite zu sein.
Eine optimierte ECU bietet darüber hinaus je nach Modell weitere signifikante und spürbare Einstellmöglichkeiten (Ride-by-Wire, Torque-Management, Engine-Braking, Ignition-Timing, Klappensteuerung, etc.), die den Charakter eines Motorrads erheblich verändern können und meiner Meinung nach in den vom Konstrukteur gedachten Soll-Zustand versetzen. Update hierzu kann ich hoffentlich in Kürze geben.