Meinen Bruder hat es auch erwischt

Ich hab nicht viel mehr zu schreiben als alle Vorredner unserer tollen Gemeinschaft.

Ich sagte ja bei meinem Besuch, bei dem zu sterben was man liebt ist ein Segen und vielen anderen Arten des dahinscheidens vorzuziehen.
Klingt hart aber nicht frei von Trost.

Wenn was ist, ich stehe bereit mit Schulter, Ohr und Werkzeug zum Kette spannen. Fühlt dich gedrückt 🫂
 
Gibt es Ermittlungen durch die tschechische Kripo, damit die Ursache für den Unfall herausgefunden wird? Du hast im ersten Post ja geschrieben, das weder Öl, Splitt und Co auf der Straße waren.
 
Hallo Tuono,

schlimme Sache der Unfall von Deinem Bruder. Einen Freund von mir hat es 1988 auf ähnliche Weise getroffen. Auf dem Weg zur Uni ist sein Motorrad bei ca. 60 km/h völlig unerklärlich in einer Serpentine weggerutscht, hat sich dann wohl überschlagen und ihn an die Leitplanke gequetscht. Lunge kaputt und Brustwirbel gebrochen und Schädel/Hirn-Trauma vom Aufschlag auf einen T-Träger. Trotzdem ist es den Ärzten gelungen, ihn über den Berg zu bringen. Allerdings sitzt er seitdem im Rollstuhl. Aber er hat sich nicht unterkriegen lassen, hat sein Studium beendet, einen Job beim Umweltbundesamt gefunden und wir sind immer noch befreundet. Im Mai haben wir seinen 70. Geburtstag gefeiert.

Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr die Kraft habt, trotzdem nach vorne zu schauen.

Liebe Grüße,

Rotfuchs
 
Gibt es Ermittlungen durch die tschechische Kripo, damit die Ursache für den Unfall herausgefunden wird?
Die Kripo war wohl vor Ort und ich gehe davon aus, dass sie überhöhte Geschwindigkeit als Ursache ermitteln werden.

Allerdings habe ich ein wenig nachgedacht und vorweg: Es ist nur Spekulation. Wissen kann ich es nicht.

Unmittelbar vor dem Unfall waren die Gruppe für 15-20 Minuten im Wald gestanden. Der Unfall passierte etwa 2-3km nach diesem Halt in einem schattigen Waldstück vor einer Linkskurve. Klaus war eigentlich noch nicht in Schräglage. Es war, wenn ich mich nicht verzählt habe, die zweite Linkskurve nach dem Halt.

2013 waren wir in Thüringen unterwegs. In Probstzella machten wir für eine Stunde Rast. Danach fuhren wir Richtung "Gabe Gottes". Ziemlich genau nach 2km stürzte der 4te und letzte unserer Gruppe vor einer Linkskurve, die wir alle locker geschafft hatten. Zu langsam waren wir nicht. Auch in diesem Fall waren die Metallspuren des Motorrades noch auf der Geraden zu sehen, allerdings kein Gummi. Das verursachte einen Großeinsatz mit Hubschrauber, mehreren Krankenwagen und natürlich Polizei. Dem Polizisten war auch nicht klar, warum dieser Umfall an dieser Stelle passiert sein könnte.

Vor einigen Jahren verstarb ein Mitglied der Italo-Biker am Gampenpass. Sie hatten wohl Pause auf der Passhöhe gemacht, waren da, wenn ich mich recht entsinne, eine halbe Stunde und in der ersten Linkskurve Richtung Lana stürzte er und kollidierte mit einem Leitplankenpfosten.

Alle diese Unfälle haben ein Muster. Es ging eine längere Pause voraus und es war eine Linkskurve. Ich könnte mir vorstellen, dass die Reifen so ausgekühlt waren, dass ein leichtes Verzögern in leichter Schräglage schon ausreichend für einen Haftungsabriss war.
Im Fall von Klaus war ein M9RR montiert, der ohnehin für sein nicht ganz unproblematisches Kaltlaufverhalten bekannt ist, bei den beiden anderen weiß ich es nicht.

Ich für meinen Teil werde in Zukunft versuchen, nach einem längeren Stopp erstmal langsamer wieder loszufahren und Bremsungen in Schräglage während der ersten Kilometer unbedingt vermeiden, respektive das schon vorher bei aufrechter Fahrt erledigen.

Dass ich das hier reinschreibe, ist mit @Tuona abgesprochen. Wir haben auch beim Eis darüber gesprochen.
 
Hallo Corinna,
ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.
Ich fühle mit dir. Hier wurden ja schon einige andere private Schicksale geteilt. Dem kann ich mich leider nur anschließen. 2019 starb mein einziger Bruder mit nur 52 Jahren. Ich konnte mich und ich habe mich auch darauf vobereitet (Krankheit), aber wenn es soweit ist, tuts trotzdem sehr, sehr weh.
LG
Jürgen
 
Die Kripo war wohl vor Ort und ich gehe davon aus, dass sie überhöhte Geschwindigkeit als Ursache ermitteln werden.

Allerdings habe ich ein wenig nachgedacht und vorweg: Es ist nur Spekulation. Wissen kann ich es nicht.

Unmittelbar vor dem Unfall waren die Gruppe für 15-20 Minuten im Wald gestanden. Der Unfall passierte etwa 2-3km nach diesem Halt in einem schattigen Waldstück vor einer Linkskurve. Klaus war eigentlich noch nicht in Schräglage. Es war, wenn ich mich nicht verzählt habe, die zweite Linkskurve nach dem Halt.

2013 waren wir in Thüringen unterwegs. In Probstzella machten wir für eine Stunde Rast. Danach fuhren wir Richtung "Gabe Gottes". Ziemlich genau nach 2km stürzte der 4te und letzte unserer Gruppe vor einer Linkskurve, die wir alle locker geschafft hatten. Zu langsam waren wir nicht. Auch in diesem Fall waren die Metallspuren des Motorrades noch auf der Geraden zu sehen, allerdings kein Gummi. Das verursachte einen Großeinsatz mit Hubschrauber, mehreren Krankenwagen und natürlich Polizei. Dem Polizisten war auch nicht klar, warum dieser Umfall an dieser Stelle passiert sein könnte.

Vor einigen Jahren verstarb ein Mitglied der Italo-Biker am Gampenpass. Sie hatten wohl Pause auf der Passhöhe gemacht, waren da, wenn ich mich recht entsinne, eine halbe Stunde und in der ersten Linkskurve Richtung Lana stürzte er und kollidierte mit einem Leitplankenpfosten.

Alle diese Unfälle haben ein Muster. Es ging eine längere Pause voraus und es war eine Linkskurve. Ich könnte mir vorstellen, dass die Reifen so ausgekühlt waren, dass ein leichtes Verzögern in leichter Schräglage schon ausreichend für einen Haftungsabriss war.
Im Fall von Klaus war ein M9RR montiert, der ohnehin für sein nicht ganz unproblematisches Kaltlaufverhalten bekannt ist, bei den beiden anderen weiß ich es nicht.

Ich für meinen Teil werde in Zukunft versuchen, nach einem längeren Stopp erstmal langsamer wieder loszufahren und Bremsungen in Schräglage während der ersten Kilometer unbedingt vermeiden, respektive das schon vorher bei aufrechter Fahrt erledigen.

Dass ich das hier reinschreibe, ist mit @Tuona abgesprochen. Wir haben auch beim Eis darüber gesprochen.
Danke dir für deine Spekulation.
 
Die Kripo war wohl vor Ort und ich gehe davon aus, dass sie überhöhte Geschwindigkeit als Ursache ermitteln werden.

Allerdings habe ich ein wenig nachgedacht und vorweg: Es ist nur Spekulation. Wissen kann ich es nicht.

Unmittelbar vor dem Unfall waren die Gruppe für 15-20 Minuten im Wald gestanden. Der Unfall passierte etwa 2-3km nach diesem Halt in einem schattigen Waldstück vor einer Linkskurve. Klaus war eigentlich noch nicht in Schräglage. Es war, wenn ich mich nicht verzählt habe, die zweite Linkskurve nach dem Halt.

2013 waren wir in Thüringen unterwegs. In Probstzella machten wir für eine Stunde Rast. Danach fuhren wir Richtung "Gabe Gottes". Ziemlich genau nach 2km stürzte der 4te und letzte unserer Gruppe vor einer Linkskurve, die wir alle locker geschafft hatten. Zu langsam waren wir nicht. Auch in diesem Fall waren die Metallspuren des Motorrades noch auf der Geraden zu sehen, allerdings kein Gummi. Das verursachte einen Großeinsatz mit Hubschrauber, mehreren Krankenwagen und natürlich Polizei. Dem Polizisten war auch nicht klar, warum dieser Umfall an dieser Stelle passiert sein könnte.

Vor einigen Jahren verstarb ein Mitglied der Italo-Biker am Gampenpass. Sie hatten wohl Pause auf der Passhöhe gemacht, waren da, wenn ich mich recht entsinne, eine halbe Stunde und in der ersten Linkskurve Richtung Lana stürzte er und kollidierte mit einem Leitplankenpfosten.

Alle diese Unfälle haben ein Muster. Es ging eine längere Pause voraus und es war eine Linkskurve. Ich könnte mir vorstellen, dass die Reifen so ausgekühlt waren, dass ein leichtes Verzögern in leichter Schräglage schon ausreichend für einen Haftungsabriss war.
Im Fall von Klaus war ein M9RR montiert, der ohnehin für sein nicht ganz unproblematisches Kaltlaufverhalten bekannt ist, bei den beiden anderen weiß ich es nicht.

Ich für meinen Teil werde in Zukunft versuchen, nach einem längeren Stopp erstmal langsamer wieder loszufahren und Bremsungen in Schräglage während der ersten Kilometer unbedingt vermeiden, respektive das schon vorher bei aufrechter Fahrt erledigen.

Dass ich das hier reinschreibe, ist mit @Tuona abgesprochen. Wir haben auch beim Eis darüber gesprochen.
Das klingt erstmal plausibel. Auf ähnliche Weise hat es mich im Juni auf dem Spreewaldring erwischt. (Eine Strecke auf der ich jede Bodenwelle und jeden Kanickelbau kenne.) Gefahren auf Slicks bei Eiskaltem Wind und 4-5 Minuten am Vorstart gewartet. In der 1. Runde (Rechtskurs) hab ich erstmal recht entspannt gemacht, trotzdem war der Vorderreifen ohne Vorwarnung weg, als die linke Flanke das 1. Mal Last gesehen hat. Dank Auslaufzone ist es bei nem leicht ledierten Moped und einem kaputten Helm geblieben. Mit Leitplanke im Weg hätte das definitiv auch anders ausgesehen und der Airbag hat mit größter Wahrscheinlichkeit mein Schlüsselbein gerettet (haben mich auf der Wiese mehrfach überschlagen mit Bodenkontakt vom Helm).

Ich wünsche natürlich auch allen Beteiligten viel Kraft.
 
Alle diese Unfälle haben ein Muster. Es ging eine längere Pause voraus und es war eine Linkskurve. Ich könnte mir vorstellen, dass die Reifen so ausgekühlt waren, dass ein leichtes Verzögern in leichter Schräglage schon ausreichend für einen Haftungsabriss war.
Genau so hat es mich auch schon erwischt… zum Glück nur Material und Stolz beschädigt…

Auf einem Treffen haben wir einen Teilnehmer verloren, weil er in einer Rechtskurve am Ortsausgang den Grip verlor und ein Lowsider über die Gegenfahrbahn die Folge war. Der Fahrer im Gegenverkehr hatte keine Chance zu reagieren… alle waren geschockt und tief getroffen. Er war ein besonnener Fahrer und niemand konnte so richtig nachvollziehen und begreifen, was da gerade passiert war.

Je länger man fährt, desto näher kommen derartige Schicksalsschläge wohl leider.

Ich wünsche allen Betroffenen die nötige Kraft, damit umgehen zu lernen. 🫶
 
Hatte das selbe Muster: Pause gemacht, Dauer und Temperatur unterschätzt, nach 2 Kurven lag ich. In den Alpen in meiner zweiten Saison. Da hätte es mir bei 2 Meter hohem Schnee klar sein sollen. Anfängerfehler. Dafür kann der M7RR (trotz seiner definitiv zickigen wie intransparenten Aufwärmphase) leider nichts.

Interessanterweise kam ich in der diesjährigen Saison mit dem S23 von 20 Minuten Autobahngehacke am Treffpunkt an. Ortsausgang eines kleinen Dorfes, das direkt an der Autobahnausfahrt beginnt und sich mit 30 km/h durchzieht. Am Treffpunkt selbst habe ich keine 4 Minuten gestanden, definitiv weniger. Außentemperaturen zu dem Zeitpunkt 16-20°C. Wir rollen los und ich spür in der ersten Kurve, wie mein Hinterrad aus den 30° laaaangsam 35° machen will, obwohl ich nicht stärker gegenlenke. Ich dachte mir "Hä? Will der weg? Ich komm doch grad von der Autobahn und stand 2 Minuten auf dem Parkplatz". Nächste Kurve zum Provozieren dezent Gas angelegt bei weniger Schräglage und schon ist er mit einem kleinen Satz ausgekeilt. Die schattige Ortsdurchfahrt bis zum Treffpunkt mit dem entsprechend kalten Asphalt und Fahrtwind haben gereicht, um im Spätfrühling die Flanken eines hochmodernen Sportreifens direkt wieder runterzukühlen. War ein netter kleiner Reminder.
 
Motoplex
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