RSV4 Motor- Aufbaugeschichte

Wenn du mal Langeweile hast, bringe ich meinen Motor vorbei! :D

Halte uns auf dem laufenden - toller Thread

Gruß

Henning
 
Super Sache, würde am liebsten mitmachen.

Ich finde solche detailverliebten Operationen genial.

Vor allem gilt Dir mein Respekt, da Du ja alles selber machst und
auch noch Fachleute an der Hand hast, die bei speziellen Sachen in die Tiefe
arbeiten.

Einach nur klasse!
 
@ r1racer, wie du dir denken kannst, habe ich Langeweile eher selten:roll:
@ racing355 mach doch mit, dann brauchst dich nicht mit der neuen R1M rumschlagen ;-) sicher auch ein hammer Gerät.....

So, hab mich mal ein wenig um die Kolben gekümmert.
Wie ich eingangs schon geschrieben hatte, will ich ja die Serienkolben fahren.
Der Grund dafür ist, dass die Aprilia Racing Kolben nach meinen Informationen 14:1 verdichten, das ist mir zu hoch.
Die CP Kolben gibt es mit serienmäßiger Verdichtung sowie als auch mit höherer Verdichtung. Allerdings sollten die Zylinder dafür lt.Grossewächter neu gehont werden. Meine Zylinder sind erstens wie neu, zweitens ist honen so eine Sache. Wenn das nicht top gemacht wird braucht der Motor viel Öl und hat wenig Leistung.
Die Serienkolben sind geschmiedet, soweit ich das mit meinem geringen Wissen beurteilen kann. Das ist schon mal positiv. Auch erklärt sich daraus das in kaltem Zustand sehr große Kolbenspiel welches für geschmiedete Kolben notwendig ist. Evtl. beugt Aprilia damit auch etwas den Problemen vor, die beim Kaltdrehen passieren können. Aber das macht ja von uns eh keiner;-)



Erstmal sauber machen und Ölkohle entfernen und etwas polieren, so dass man sich drin spiegeln kann



Dann habe ich die Kolben zum Beschichter geschickt, eine schöne Teflongleitschicht wurde aufgetragen



Nachdem sehr viele namenhafte Kolbenhersteller diese oder vergleichbare Gleitschichten inzwischen auf ihre Kolben auftragen, habe ich mich dazu entschlossen es zu versuchen. Das Kolbenspiel wird am Kolbenhemd etwas kleiner, die Kippneigung des Kolben nimmt dadurch ab. Der Motor wird also ruhiger laufen. Notlaufeigenschaften werden der Beschichtung zugesprochen, die will ich besser nicht testen. Die größten Verluste durch Reibung in einem Motor sollen außerdem an den Kolben entstehen, was wiederum für eine Gleitbeschichtung spricht.
Das Polieren des Kolbenbodens ist ebenfalls durchaus sinnvoll, dadurch kann sich weniger Ölkohle festsetzen, die Oberfläche wird verdichtet und dadurch rubuster, der Kolben nimmt theoretisch weniger Wärme auf und läuft kühler.
 
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Geil :)
Ich find es einfach nur intereesant.
Was sagen die Händler und spezis, die von der Umsetzung Plan haben dazu?
 
Nee, nee. Grossewächter hat mir den Motor meiner GSXR 750 kaputtgetuned. Aufgebohrt auf 800 ccm mit Schmiedekolben usw. Danach hatte ich nen 2-Takter, soviel Öl hat der verbraucht.

Aussage: Auf Tuning gibt es keine Garantie!

Hab mir einen neuen Motor besorgt und nu is alles wieder gut.

Seither lasse ich die Mechanik in Ruhe. Wollte meinen RSV 4 Motor nach Bottrop geben, aber mein Händler wusste schon, dass 015 mehr Leistung kommt.

Habe daher meine RSV 4 in weiser Voraussicht verkauft und warte nun auf das, was da nun kommen mag.

Hatte meine RSV4 übrigens als eine der ersten mit dem APX-Kit umgebaut, sehr zu empfehlen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Denke ich werde erst einmal schauen, was mit dem Seriensteuergerät möglich ist, APX ist dann die Evo-Stufe wenn der Motor hält.
Alles was bisher gemacht wurde ist als Fundament für einen zuverlässigen Motor zu sehen. Der Großteil der Leistung wird dann wohl über den Kopf kommen, dazu aber später mehr.
 
Es geht wieder ein wenig weiter.
Nochmals hab ich mich um die Kolben gekümmert, es wurden alle scharfen Kanten an den Ventiltaschen verrundet. Das soll die Klingelneigung bei hohen Drehzahlen minimieren. Außerdem begünstigen die verundeten Kanten die Füllung der Zylinder. So jedenfalls die Theorie. Schaden kann es nicht, kosten tut es auch nichts außer etwas Zeit und etwas Arbeit. Danach wurde die Oberfläche noch einmal poliert, besser gesagt geschwabbelt.
[URL=http://www.directupload.net/file/u/58555/7cyc625d_jpg.htm][/URL]

Auch die Kolbenringe wurden wieder aufgezogen, das geht am besten mit so einer Zange


Soweit so gut, die Kolben sind fertig und können wieder an den Pleuel montiert werden


Die Pleuel sind ja nummeriert, die Kolben hatte ich nummeriert, damit jedes Pleuel wieder mit dem passenden Kolben-, Bolzen und Ringen an seinen Platz kommt.

So vormontiert habe ich Kolben mit Pleuel, neuen Schrauben und neuen Lagerschalen verpackt und zusammen mit der Kurbelwelle und allen zur Kurbelwelle gehörenden Anbauteilen wie Polrad, Primärrad usw. zum Wuchten nach Österreich geschickt.
Das Wuchten mit Meistergewichten ist zwingend notwendig, da die Masse der Pleuel und Kolben verändert wurde und die Ausgleichgewichte der Kurbelwelle an die neuen Masseverhältnisse angepasst werden müssen.
Bilder von der bearbeiteten Kurbelwelle gibt es hier demnächst.
 
@ej#25 ,
he schon alles super. Aber runde an deinen Kolben nicht zuviel. Sonst klingelt gar nichts mehr. Je mehr du wegrundest umso kleiner wird dein Verdichtungsverhältnis. Aber das weißt ja wahrscheinlich selber.
Klingelprobleme sind ja eher zu grosse Kolbenringspiele und Stösse wo sich Kraftstoff-Luftgemisch ansammeln kann und dann zu unkontrollierten Entflammungen führen kann.. Also alle "versteckten" Brennraumanteile wo sich irgendwelche Kraftstoffreste ansammeln können. Solltest mal eine Verbrennung mit der Highspeed-Kamera direkt im Brennraum sehen, ist sau interessant. Da sieht man auch die Stellen wo ungünstige Verbrennungen sind.
 
Weil es gerade kalt ist und schneit und ich mich ja auch beschäftigen muß, hab ich mir mal die Köpfe angesehen.
Mal schauen, was da noch zu machen ist.
Erste Bilder


Die Tassen der Einlaßventile sind DLC beschichtet, wie auf dem Bild sehr gut zu erkennen ist.:idea:
 
@Picke, danke, ja weiß schon was du meinst. Aber Verdichtung lässt sich ja gut machen.
Ich will aber gar nicht viel höher gehen wie Serie, höchstens 13,5:1 , darum regle ich das nach dem Auslitern wahrscheinlich über die Kopfdichtung.
 
Schaut man sich den Kopf von der Brennraumseite an, sieht man wieder einmal die Detailverliebtheit des italienischen Motorkonstrukteurs. Die Kleine Bohrung Auslaßseitig auf der Dichtfläche pro Zylinder ist ein Kühlwasserkanal der den Steg zwischen den beiden Auslaßventilkanälen kühlt.
Sozusagen eine heiße Stelle, ein Problem das die hier sehr gut gelöst wurde.
Allerdings verengt sich dadurch der Querschnitt in den Auslaßkanälen.
 
Es geht endlich mal wieder ein wenig weiter, die Köpfe sind fast fertig.
Anhängend ein paar Bilder, die Kanäle wurden Einlaß- sowie auch Auslaßseitig bearbeitet.

Ein Einlaßkanal wie er eben bei jeder RSV4 aussieht, etwas dunkel, weil die Ventile noch drin hängen


und jetzt die bearbeiteten Kanäle


Vor allem auf der Auslaßseite war einiges zu tun, da steckt ganz schön viel Leistung drin. Grundsätzlich sind die Kanäle werksseitig ja nich schlecht, aber es geht eben immer etwas mehr.
 
hast du die Kanäle "nur" aufgeweitet , oder auch poliert? wobei mir mein motorenspezl mal gesagt hat , dass hochglanzpolieren eher kontraproduktiv sein soll....
 
Wenn du die Bilder anklickst, werden Diese größer und du kannst sehen, dass die Kanäle fein geschliffen aber nicht poliert sind. Polieren macht, wenn dann nur an den Auslaßkanälen sind. Weil das dort die Wärmeaufnahme etwas reduziert.
 
Motoplex
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