Grundsatzdiskussion: Hinterrad-Bremse

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tecjonny

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Moin!

Ich habe eben den zweiten Satz Bremsbeläge für das Hinterrad bestellt, hab ca. 25t km drauf, den letzten Satz vor genau 10t km gewechselt. Vorne hab ich erst eben den zweiten Satz Beläge drauf, also 3 hintere auf 1 vorderen Belagwechsel.
Ich habe auch schon des öfteren Diskussionen mit Fahrern unterschiedlichster Lager geführt über das Thema. Die häufigste Antwort: "Ach, die hintere brauch ich nicht, weiß gar nicht, ob die überhaupt noch funktioniert", mit anschließendem Gelächter.
Ich verstehe manchmal nicht, wie man so ein wichtiges Bauteil dermaßen runter spielen kann. Selbst bei gediegenem Fahren, bzw. gerade dann, verwende ich die Hinterradbremse öfter, als die vordere. Die Vorteile sind klar, da gibt es etliche, welche ich nicht aufzuzählen brauche. Gerade aber am Kurveneingang verwende ich nahezu bis zum Scheitelpunkt die Bremse - es stabilisiert ungemein, ich fühle mich deutlich sicherer, Korrekturen mache ich bspw. auch ausschließlich hinten. Ich habe mir auch nie groß Gedanken dazu gemacht, verwende es schon seit V2 Tuono-Zeiten eben genau in der Form, dort hab ich auch nen erhöhten Verschleiß am Heck ggü. Front.

Es gibt für mich keinen vernünftigen Grund, die Hinterradbremse nicht zu verwenden. Sehr ihr das ähnlich, oder seh ich irgendwas falsch?! Kleines Schaubild noch:

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Grüße
 
nie benutzt bei der 1100 Tuono auf der Strasse, zweiter Gang war zu 90% kurz und smooze genug für jede Kehre in den Alpen. Beim V2 sah das früher anders aus ...
 
Ich hab mir auf der Prille die Hinterradbremse abgewöhnt. Einfach weil sie mir zu wenig Wirkung hat. Früher habe ich auch Linienkorrekturen mit der HR-Bremse gemacht, aber das war eine andere Mopete. Für die Aprilia-Bremse krieg ich kein vernünftiges Gefühl im Fuß oder keine Wirkung. Zudem bedient sie sich mit Hang-Off einfach schlecht.

Wenn überhaupt würde ich die HR-Bremse nur in Schräglage verwenden. Beim normalen aber harten aufrechten anbremsen wird das HR schon durch die Motorbremse nervös genug.
 
...seit 2 Monaten bin ich dabei die mehr zu Nutzen, ja sie ist schon sehr schwach, da ich mein Fussballen auf der Raste habe muss ich mit den Fuss nach vorne, kurz vor den einlenken nehme ich also den Fuss von der Bremse.
Eine Kombi bremse sollte da schon was helfen.

Du könntest eine Umfrage/Statistik starten.
 
Moin!

Ich habe eben den zweiten Satz Bremsbeläge für das Hinterrad bestellt, hab ca. 25t km drauf, den letzten Satz vor genau 10t km gewechselt. Vorne hab ich erst eben den zweiten Satz Beläge drauf, also 3 hintere auf 1 vorderen Belagwechsel.
Ich habe auch schon des öfteren Diskussionen mit Fahrern unterschiedlichster Lager geführt über das Thema. Die häufigste Antwort: "Ach, die hintere brauch ich nicht, weiß gar nicht, ob die überhaupt noch funktioniert", mit anschließendem Gelächter.
Ich verstehe manchmal nicht, wie man so ein wichtiges Bauteil dermaßen runter spielen kann. Selbst bei gediegenem Fahren, bzw. gerade dann, verwende ich die Hinterradbremse öfter, als die vordere. Die Vorteile sind klar, da gibt es etliche, welche ich nicht aufzuzählen brauche. Gerade aber am Kurveneingang verwende ich nahezu bis zum Scheitelpunkt die Bremse - es stabilisiert ungemein, ich fühle mich deutlich sicherer, Korrekturen mache ich bspw. auch ausschließlich hinten. Ich habe mir auch nie groß Gedanken dazu gemacht, verwende es schon seit V2 Tuono-Zeiten eben genau in der Form, dort hab ich auch nen erhöhten Verschleiß am Heck ggü. Front.

Es gibt für mich keinen vernünftigen Grund, die Hinterradbremse nicht zu verwenden. Sehr ihr das ähnlich, oder seh ich irgendwas falsch?! Kleines Schaubild noch:

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Grüße

Wahrscheinlich bremst bei 2m/s² die hintere soviel wie bei manchen das schwergängige Vorderrad schon alleine, also 50:50
Was denkst du wieviel Bremswirkung die Hinterradbremse bringt bei 250 km/h Vollbremsung. Wieviel Gewicht>>Haftung du überhaupt hinten noch hast ?? Gar nichts mehr.
Die hintere Bremse ist gut zum leicht Anbremsen bzw. Strecken vor einer Kurve. Weil die Kurve fährt sich leichter wenn die Gabel vorne nicht eingetaucht ist.

Die graphische Darstellung sagt nicht viel aus. Da bräuchtest Bremsverzögerungwerte mit:
1. Nur vorne voll durchezogen
2. Nur hinten voll durchgezogen
3. beides zusammen volle Lotte
 
Zur Hinterradbremse kann ich nur folgende Situation beschreiben.
Bei Vince auf dem Sommerfest gewesen.
Dort bestand die Möglichkeit Probefahrten zu machen.
Ein Teilnehmer kam gerade mit einer Sportler in den Hof gefahren, als wir rausgingen.
Der hat sich so erschrocken, dass er die Vorderradbremse zog, dass Vorderrad leicht einnickte, er konnte zum Glück das Motorrad noch stabilisieren.
Wenn ich hinten bremse, dann um bei langsamer Fahrt das krad zu stabilisieren.

Gruß Stephan
 
Bremse auch viel Hinten, aber wie die meiste nur in Kurven für die Linie und zur Stabilisierung
 
Solange die HR-Bremsscheibe nicht blau wird, ist doch alles ok. Hab ich bisher nur einmal bei meinem Schwiegervater In den Dolos gesehen - Problem ist aber mittlerweile gelöst, seit er mehr auf die Vorderbremse umgestellt hat.

Man sollte halt nicht verlernen, die Vorderbremse in den Grenzbereich zu ziehen, wenn man mal die volle Bremsleistung braucht. Ich war schon immer zu 95% auf der Vorderbremse unterwegs und erhoffe mir im Notfall den damit gewonnenen Automatismus abrufen zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nehme die manchmal auf der Straße her bei stop and go Fahrten, ansonsten eigentlich nie.
Auf der Rennstrecke mal probiert aber da muss ich zuviel Aufmerksamkeit dafür aufbringen das dies dann auch was bringt, evtl. probier ichs mal wieder wenns mich bockt.
 
Im Titel steht ja Grundsatzdiskussion. Deshalb ein paar grundsätzliche Gedanken.

1. Stabilisieren
Das ist stimmig. Gerade auf dem Track ist es sinnvoll beim Wechsel von der Beschleunigung zur Bremsung leicht auf die HR zu steigen. Dabei zieht sich das Heck leicht in die Feder, was den gesamten Bremsvorgang stabilisiert.
Auch beim Kurvenausgang macht es Sinn, da so der Wheelieneigung entgegengewirkt wird.
Zum Beispiel am Bilster Berg nach der Mausefalle den Berg hoch an der ersten Stufe und über die BMX-Hügel auf der Bergabgeraden. Ganz besonders bei zweiterem Streckenstück wichtig, weil man sonst Gefahr läuft, dass das Wheelie vom ersten Hügel genau am 2. Hügel aufsetzt. Das kann böse enden, wenn beim Aufsetzen des VR die Gabel durch den Schlag auf Block geht.

2) Lenken
Es sei jedem angeraten einmal folgenden Versuch zu machen.
Einfahrt in ein Dorf bergab!! in dem nach dem Ortsschild die Straße einen mehr oder weniger engen Bogen macht. Gibt's in deutschen Mittelgebirge genug.

Den Versuch nur machen, wenn sonst gar niemand in der Nähe ist.

Dann mal versuchen freihändig nur mit Verlagerung des Körpers in den Bogen einzulenken und ihm zu folgen.
Geht? Geht nicht! Zumindest nicht ordentlich.

Jetzt das gleiche mit HR Bremse. Voilá, geht. Gut sogar.

Das macht am ehesten erlebbar, wie die HR Bremse auf das Lenkvermögen wirkt. Es ist verblüffend.

3) Bremsen
Auf dem Track ist die eff. Wirkung eher gering. Die Graphik zeigt es. Es geht dort um spät und vor allem ordentlich Bremsen, also im Bereich >7/8 m/s². Da ist die Wirkung der HR Bremse eher gering.
Dennoch, siehe 1 & 2, sinnvoll
Auf der Landstrasse, beim genussvoll cruisen bewegen sich die meisten Fahrer eher im Bereich von 4-5 m/s². Da hat die HR eine spürbare Wirkung.

Ergo, sich intensiver mit der HR Bremse zu beschäftigen macht Sinn.

RR-Racer.
 
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Im Titel steht ja Grundsatzxiskussion. Deshalb ein paar grundsätzliche Gedanken.

1. Stabilisieren
Das ist stimmig. Gerade auf dem Track ist es sinnvoll beim Wechsel von der Beschleunigung zur Bremsung leicht auf die HR zu steigen. Dabei zieht sich das Heck leicht in die Feder, was den gesamten Bremsvorgang stabilisiert.
Auch beim Kurvenausgang macht es Sinn, da so der Wheelieneigung entgegengewirkt wird.
Zum Beispiel am Bilster Berg nach der Mausefalle den Berg hoch an der ersten Stufe und über die BMX-Hügel auf der Bergabgeraden. Ganz besonders bei zweiterem Streckenstück wichtig, weil man sonst Gefahr läuft, dass das Wheelie vom ersten Hügel genau am 2. Hügel aufsetzt. Das kann böse enden, wenn beim Aufsetzen des VR die Gabel durch den Schlag auf Block geht.

2) Lenken
Es sei jedem angeraten einmal folgenden Versuch zu machen.
Einfahrt in ein Dorf bergab!! in dem nach dem Ortsschild die Straße einen mehr oder weniger engen Bogen macht. Gibt's in deutschen Mittelgebirge genug.

Den Versuch nur machen, wenn sonst gar niemand in der Nähe ist.

Dann mal versuchen freihändig nur mit Verlagerung des Körpers in den Bogen einzulenken und ihm zu folgen.
Geht? Geht nicht! Zumindest nicht ordentlich.

Jetzt das gleiche mit HR Bremse. Voilá, geht. Gut sogar.

Das macht am ehesten erlebbar, wie die HR Bremse auf das Lenkvermögen wirkt. Es ist verblüffend.

3) Bremsen
Auf dem Track ist die eff. Wirkung eher gering. Die Graphik zeigt es. Es geht dort um spät und vor allem ordentlich Bremsen, also im Bereich >7/8 m/s². Da ist die Wirkung der HR Bremse eher gering.
Dennoch, siehe 1 & 2, sinnvoll
Auf der Landstrasse, beim genussvoll cruisen bewegen sich die meisten Fahrer eher im Bereich von 4-5 m/s². Da hat die HR eine spürbare Wirkung.

Ergo, sich intensiver mit der HR Bremse zu beschäftigen macht Sinn.

RR-Racer.
Für mich macht es bei
>>Auf der Landstrasse, beim genussvoll cruisen bewegen sich die meisten Fahrer eher im Bereich von 4-5 m/s². Da hat die HR eine spürbare Wirkung<<
keinen Sinn hinten mit einem Kraftakt und Fuss umsetzen zu Bremsen wenn ich vorne mit dem kleinen Finger die gleiche Bremswirkung erziele.
 
Ich fahre auf der Rennstrecke mit einer IMA Daumenbremse , mir geht's darum AWC auf 0 zu setzten und das übers Hinterrad zu Regel.

Geht wirglich super, Gefühl gibt's nur eins drauf, dosieren ist zu schwach zum blockieren.

Habe aber das Fusspedal paralell geschalten, dort bekommt mann das Rad zum blockieren.

Vorteil ist
So wird die Maschine in die Länge gezogen und viel stabiler.

Und wenn sie steigt einfach drauf und gut.

In Ledenon war der erste Test super.

Es ist Fakt über die Bremse hinten kann Mann viel regeln und beeinflussen.

Gruss
 
Zuletzt bearbeitet:
Probiert mal eine Kreisfahrt. Bei ordentliche Schräglage geht ihr dann einfach mal vom Gas. Damit simulieren wird dass die Kurve sich gerade zuzieht und wir definitiv nicht schneller werden wollen. Resultat ist, die Maschine wandert nach außen, sie untersteuert.
Jetzt machen wir das gleiche noch mal, nur gehen wir nicht nur vom Gas, sondern betätigen dabei auch die Hinterradbremse. Plötzlich trägt es uns nicht mehr nach außen, sondern wir können im Gegenzug die Kurve wesentlich enger fahren. Eignet sich hervorragend bei Hundskurven.
 
Wir müssen das Forum splitten bei manchen Beiträgen

RENNE oder LS
oder RENNE -Beiträge rot schreiben und LS-Beiträge grün 😂😂
 
Für mich macht es keinen Sinn hinten mit einem Kraftakt und Fuss umsetzen zu Bremsen wenn ich vorne mit dem kleinen Finger die gleiche Bremswirkung erziele.

Muss man ja auch nicht machen. Möge jeder nach seiner Facon glücklich werden.

Gibt ja auch die Belive-in-a-Fingertip Bremsung. Vor der Kurve kurz den Bremshebel antippen. Sieht man oft, da geht ganz kurz das Bremslicht an. Physikalisch 0 Wirkung, aber gut für den Kopf 🤔.

Im Ernst, mit vorausschauender Fahrweise braucht es in deutschen Mittelgebirge beim Cruisen nur wenig Bremse. Die Motorbremse reicht da oft aus.

R.
 
Wir müssen das Forum splitten bei manchen Beiträgen

RENNE oder LS
oder RENNE -Beiträge rot schreiben und LS-Beiträge grün 😂😂
Aber nur das man versteht welche Aussage auf welches Einsatzgebiet bezogen ist.
Allle Infos sind willkommen, ich finde es interessant!

Edit Hinz und RR-Racer haben ja dazu geschrieben wenn sie ein Verhalten auf der Rennstrecke meinen 👍
 
Probiert mal eine Kreisfahrt. Bei ordentliche Schräglage geht ihr dann einfach mal vom Gas. Damit simulieren wird dass die Kurve sich gerade zuzieht und wir definitiv nicht schneller werden wollen. Resultat ist, die Maschine wandert nach außen, sie untersteuert.
Jetzt machen wir das gleiche noch mal, nur gehen wir nicht nur vom Gas, sondern betätigen dabei auch die Hinterradbremse. Plötzlich trägt es uns nicht mehr nach außen, sondern wir können im Gegenzug die Kurve wesentlich enger fahren. Eignet sich hervorragend bei Hundskurven.
You made my Day 👏
 
Man kann auch die Vorderradbremse gewinnend einsetzen. Gelegentlich gibt es so etwas wie Wechsel Kurven. Und gelegentlich übersieht man diese auch. Da kommt man dann aus einer tiefen rechts heraus und muss plötzlich ganz stark nach links abbiegen.
Blöd ist, dass so ein Motorrad relativ träge ist. Aber man kann sich in so einem Moment das Aufstellmoment des Vorderrads zu nutzen machen und einfach mal etwas kräftiger in die Eisen langen vorne. Das Fahrzeug stellt sich dann von selber auf und man muss es nicht mit Kraft aus der tiefen Schräglage rausholen. Den Schwung nimmt man dann gleich mit in die andere Richtung und voila: Hexenwerk.
Wie gut das funktioniert, ist allerdings ein wenig vom Reifen abhängig. Hat man einen ganz stoischen ohne Aufstellmoment, dann funktioniert das nicht.
 
Probiert mal eine Kreisfahrt. Bei ordentliche Schräglage geht ihr dann einfach mal vom Gas. Damit simulieren wird dass die Kurve sich gerade zuzieht und wir definitiv nicht schneller werden wollen. Resultat ist, die Maschine wandert nach außen, sie untersteuert.
Jetzt machen wir das gleiche noch mal, nur gehen wir nicht nur vom Gas, sondern betätigen dabei auch die Hinterradbremse. Plötzlich trägt es uns nicht mehr nach außen, sondern wir können im Gegenzug die Kurve wesentlich enger fahren. Eignet sich hervorragend bei Hundskurven.
Hervorragender Tip, habe ich ehrlich gesagt noch nie probiert.

Hinterradbremse bislang immer nur in Haarnadeln eingesetzt. Stabilisiert wunderbar und man kann viel früher an Gas.
 
Motoplex
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