Helm stößt gegen Nacken

lazytik

kommt öfter vorbei...
Motorrad
RS 660
Modelljahr
2021
Hallo zusammen,

bin schon lange anonymer Mitleser hier und habe mich nun wegen einer Frage, zu der ich noch keine Antwort gefunden habe, mal registriert.

Kurze Vorstellung meinerseits:
Bin 31, habe 2021 meinen Führerschein gemacht und mir ne Tuono 660 geholt. Nach einigen Renntrainings hier im Berliner Umfeld bin ich Ende 23 umgestiegen auf eine Shiver 900 für die Straße und eine RS 660 für den Track. Bin langsam aus der Anfänger-Gruppe auf Trackdays raus, verbessere meine Körperhaltung und fahre mehr Schräglage - und da kommt mein Problem. War bisher hauptsächlich in Groß Dölln und auf dem Spreewaldring, also kleinen, technischen Tracks, unterwegs, sowie einmal auf dem Lausitzring.

Mein Problem:
In langen schnellen Kurven und in Spitzkehren habe ich wiederholt das Problem, dass ich oben "in meinen Helm reinschaue". Heißt ich kriege meinen Kopf nicht genug in den Nacken, und dann reicht mein Visier nicht so hoch wie ich schauen will, sodass ich nicht mehr viel Strecke sehe. Das ist natürlich ein außerordentlich ungutes Gefühl, wenig hilfreich bzgl. Blickführung und alles andere als sicher.
In ein paar Tests zuhause habe ich festgestellt: Mein Helm drückt hinten im Nacken gegen meine Kombi. Ich habe einen 08/15 Alpinestars Einteiler von der Stange, mit Rückenprotektor und einer Helite GP-Air 2.0 (das Problem tritt auch ohne die Airbag-Weste auf). Problem tritt sowohl bei meinem Einsteigerhelm HJC i70 auf, als auch meinem neuen Scorpion Exo 1400 Evo Air, den ich mir eigentlich extra für die Rennstrecke geholt habe.

Meine Frage:
Kennt ihr das Problem, von euch selbst oder anderen Fahrer/innen?
Ich bin mir unsicher, ob ich einfach ungute Helme für den Track geholt habe, oder vielleicht meine Körperhaltung irgendwie schief ist.
Bei Google-Suchen habe ich jedenfalls nur eine entsprechende Wortmeldung gefunden, auf dem Track überhaupt niemanden mit diesem Problem getroffen (war aber wie gesagt bisher eher in Einsteigergruppen untweges). Die Instruktoren, die ich bisher drauf angesprochen habe, kannten das Problem jedenfalls nicht, haben mir aber auch keine auffällige Körperhaltung bescheinigt...
Ich bin nun am überlegen, ob ich nach einem neuen Helm, neuer Kombi oder neuer Körperhaltung suchen sollte und bin dankbar für euren Input!

Viele grüße
lazytik

P.S: Wie gesagt habe ich vor dem Erstellen schon nach Threads gesucht, aber nichts gefunden - falls ich was übersehen habe, freue ich mich über euren Input. Edit: Gefunden hatte ich nur diesen Post im Helm-Thread, mit relativ wenig Antworten: https://v4-forum.de/threads/helm-thread.15883/post-316379
 
Dein Hals is zu kurz ;)
Ich würde es mit einer aufrechteren sitzposition versuchen.Also höhenverstellbare Stummel.Oder auch Sitzbank abpolstern.
Gruss Rolf
 
Je nach Alpinestars Kombi kannst du aus dem Aero Höcker auch den Keil herausnehmen.
Airbag-Weste und auf dem Höcker trägt schon sehr auf.
 
Üblicherweise schlechte Oberkörperhaltung.
Inneren Arm mehr "fallen" lassen und auch den Oberkörper in die Kurve drehen. Kann man gut beim Pitbiken in der Halle üben. Quasi nur Spitzkehren.
 
@lazytik, willkommen im Forum ✌️.
Ich hatte das selbe Problem mit meinem
1. HJC rpha 11 bin dann auf den Suomy SR umgestiegen und hatte keine Probleme mehr. Habe mir dann wieder ein HJC rpha 11 passend zu meiner gelben Duc gekauft womit keine Probleme hatte 🤷🏻‍♂️.
Gleicher Helm, gleiche Größe !
Hab dann das Innenfutter untereinander ausgetauscht, und siehe keine Probleme mehr mit meinem alten HJC Helm mehr .
 
Kann zwar nicht mitreden, was das anstoßen an der Kombi angeht, aber ausgehendes Sichtfeld hatte ich mit meinem alten Helm auch. Jetzt - Shoei X-SPR Pro - keine Probleme, fantastisch zu fahren.
 
Hallo zusammen,
vielen Dank erstmal für eure Rückmeldungen.
Allgemeiner Tenor scheint ja zu sein, dass es nicht an der Ausrüstung liegt (Edit - siehe Nachtrag unten) - was den Fix preiswerter, aber nicht unbedingt einfacher macht 😅

@Spritfass ich hatte sowas auch schon überlegt, aber wie machen dass dann Leute auf "richtigen" Supersportlern? Die RS660 ist im Vergleich zu 600ern und selbst ner R7 ja schon relativ aufrecht und die sehen auch irgendwie noch in den Kurven...

@gr7ab danke für den Hinweis, habe ich ad hoc bei meiner nicht gefunden, werde aber nochmal in Ruhe schauen geht auch bei meiner Kombi: Über einen Reißverschluss das Netz öffnen, darunter ist ein Klettverschluss, darunter ist der Keil. Bei meinen Experimenten hat der Helm noch über dem Höcker gedrückt, und wie gesagt auch ohne Airbag-Weste. Werde das morgen nochmal ohne den Keil probieren, und wie das auf dem Motorrad auf dem Track aussieht ist ja nochmal eine andere Geschichte, vielleicht hilft es da!

@Eumel danke für den Hinweis, das kann ich probieren. Ich habe gerade mal ein Bild rausgesucht (habe leider nicht so viele vom Track...) wo denke ich gut zu sehen ist, dass mein innerer Arm nicht "locker" ist - ich verstehe dich so, dass der Ellbogen mehr Richtung Boden "fallen" sollte, korrekt?
Was ich noch nicht verstehe ist, wie das mein Sichtfeld verändern würde - könntest du darauf evtl nochmal eingehen? (einfach, weil ich meistens besser umsetzen kann, was ich mir vorstellen kann, nicht, weil ich dich anzweifeln will!)

Viele Grüße
lazytik

Nachtrag: Während ich hier getippt und Fotos gesucht habe kamen noch zwei Rückmeldungen - die aber gute Erfahrungen mit einem Wechsel der Helme gemacht haben. Ich nehme also mit, dass, sollte ich das mit der Körperhaltung nicht in den Griff bekommen, oder evtl. auch bis dahin, ein anderer Helm oder sogar einfach anderes Futter mir helfen können. Auch an euch Danke für den Input!

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Zuletzt bearbeitet:
Haltung passt für mich, aber der Helm scheint nicht unbedingt auf so einen Fahrstil ausgelegt. Probier doch mal bei diversen bekannten Ausrüstern neue Helme mit Probefahrt. ;)
 
Jo innerer Arm muss runter, dann öffnet sich dein Oberkörper mehr zur Kurve hin. Kopf und Oberkörper dürfen auch gerne noch weiter raus und runter.

Red mal vor Ort mit nem Instruktor über Haltung usw.

Neues Material halte ich eher für unnötig.
 
@MotorWolves: Danke, der Helm auf dem Bild ist der HJC i70, den hatte ich gegen den genannten Scorpion Exo 1400 Evo Air für den Track getauscht. Weil bei dem Scorpion das Problem aber schlimmer ist (beim HJC kriege ich mehr Schräglage hin, bevor ich mir meinen Helm von innen anschaue), hatte ich wieder zurück gewechselt.

Wenn ich mir einen neuen Helm suche, werde ich darauf auf jeden Fall achten, hinten mehr Luft oder vorne ein höheres Visier zu haben - wahrscheinlich wird schon eine kleinere Schale helfen. Vorher werde ich aber mal mit hin- und herschieben prüfen, ob evtl. andere Innenpolster am Scorpion helfen.

Wenn ich mal Seitenbilder vom Scorpion (z.B. hier) neben die sportlicherer Helme (z.B. AGV K6s oder XLite 803 RS) lege, sieht die Unterkante beim Scorpion relativ flach aus, bei den sportlicheren Helmen steiler - weiß jemand, ob das nur täuscht, eher ein tiefer gezogenes Kinn bei den AGV/XLite ist, oder tatsächlich Linderung für mich verspricht? (Ich probiere Helme eh vor dem Kauf an, ist eher eine Frage aus Interesse)
 
Jo innerer Arm muss runter, dann öffnet sich dein Oberkörper mehr zur Kurve hin. Kopf und Oberkörper dürfen auch gerne noch weiter raus und runter.

Red mal vor Ort mit nem Instruktor über Haltung usw.

Neues Material halte ich eher für unnötig.

Danke für die Erläuterung. Ich kann mir vorstellen, dass ich dadurch besser in die Kurve reinschauen kann, sprich mein ganzer Oberkörper mehr aus Richtung Vorderrad gedreht wird Richtung Kurveninneres/Kurvenausgang. Ich habe allerdings das Gefühl, dass dadurch mehr die Mitte meines Blickfelds dahin gedreht wird, wo ich hinsehen will, und da sehe ich immer am wenigsten - ich hatte sogar teilweise schon versucht, meinen Kopf extra schräg zu halten, weil ich "zur Seite" weiter sehen kann (weil das Visier an der Seite natürlich weiter weg ist, d.h. bei gleichem Winkel kann ich absolut "höher" schauen).
Ich werde mich demnächst mal in die Garage begeben (ist leider eine Autofahrt in die Innenstadt entfernt :cry:) und das auf dem Bike praktisch ausprobieren, in meinem Kopf passt das noch nicht, hoffentlich klickt es dann.
 
Jo innerer Arm muss runter, dann öffnet sich dein Oberkörper mehr zur Kurve hin. Kopf und Oberkörper dürfen auch gerne noch weiter raus und runter.
Das ist grundsätzlich vielleicht richtig, aber wir reden hier nicht im Ansatz von einer völlig falschen Haltung, das halte ich eher weniger für die Ursache
 
Nur zur Info: Das Bild ist kurz hinterm Scheitelpunkt, weil man da aus der Perspektive meinen Arm sehen kann. Vorher war ein bisschen mehr Schräglage und der Oberkörper etwas weiter außen
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weiß jemand, ob das nur täuscht, eher ein tiefer gezogenes Kinn bei den AGV/XLite ist, oder tatsächlich Linderung für mich verspricht?
Von wissen in dem exakten Fall kann ich nicht sprechen, aber ja, grundsätzlich sind Sport-/Rennhelme schon anders geformt.
Relevant ist aber auch das Sichtfeld. Bei meinem Shoei sehe ich nach unten zum Beispiel deutlich weniger als bei anderen Helmen, dafür habe ich nach oben praktisch unbegrenzte Sicht, egal bei welchen Schräglagen und Körperpositionen.
 
Nur zur Info: Das Bild ist kurz hinterm Scheitelpunkt, weil man da aus der Perspektive meinen Arm sehen kann. Vorher war ein bisschen mehr Schräglage und der Oberkörper etwas weiter außen
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Das ist für mich eine grundsolide Haltung, klar, verfeinern kann man immer. Aber wichtig hier ist die Blickführung, wie weit du außen sitzt, was macht der kurvenäußere Arm. Das passt für mich alles mal fürs erste. Da gibt es ganz andere Kaliber, was "schlechte" Haltung angeht.
 
Ich kann nur sagen, dass ich meinen Schuberth gegen einen LS2 getauscht habe und seither das Gefühl habe in einem 180 Grad Kino zu sitzen.

Der Schuberth ist mir auch immer zu weit nach unten gerutscht. Ich vermute durch den Kinnriemen und die ganze Geometrie. Der Helm saß nicht gut und hat mir nach oben viel Sicht genommen. Ich musste ständig in den Nacken drücken, bis auf Anschlag. Das ist jetzt weg und ich bin zufrieden.

Das sind jetzt zwar keine Sporthelme aber ähnliche Probleme wie bei dir.
 
Na dann. Kauf 10 verschiedene Helme, die du natürlich nicht zurückgeben kannst...

Die Haltung ist sicher nicht komplett falsch, ich bin sicher weit weg vom Maßstab aber ich behaupte einfach mal, dass die meisten Fälle von "ich kann nicht in die Kurve schauen" nicht am Material liegen.

Ich fahre jedes Jahr mehrfach in der Instruktion und da gibt's natürlich immer den extra Turn für Blickführung und da ist eigentlich immer einer dabei der sagt "es geht nicht weil...". Bis jetzt wurde das noch immer vor Ort ohne Materialtausch gelöst.

Wenn es doch am Material liegt: mea culpa.
Aber einfach beim nächsten Trackday einen Instruktor fragen ist billiger als blind Material auf Empfehlung von Menschen mit anderer Sitzhaltung und anderem Körperbau tauschen. Meine 5 Pfennig sind damit erledigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich sieht es so aus, als wenn das Problem doch an Deiner Körperhaltung liegt. Brust raus, Schultern nach hinten, dann sollte es passen.
 
Nur zur Info: Das Bild ist kurz hinterm Scheitelpunkt, weil man da aus der Perspektive meinen Arm sehen kann. Vorher war ein bisschen mehr Schräglage und der Oberkörper etwas weiter außen
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Jetzt erst gesehen, Oberkörper deutlich mehr zur Kurve öffnen!

Für mich sieht es so aus, als wenn das Problem doch an Deiner Körperhaltung liegt. Brust raus, Schultern nach hinten, dann sollte es passen.
So isses
 
In namhaften Filialen für Motorradbekleidung kann man Helme bis zu 24 h probefahren. Das ist besser wie nur 5 Minuten aufsetzen und rumlaufen. Kein Kaufzwang.
 
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