Ich mache das ähnlich wie
@nairolF .....diese Ortsschild-Challenge.
Bei mir ist auch bei jeder Ausfahrt mind. ein gewollter absoluter VOLLanker, zur Übung drin.
Ich denke, das ist wichtig, vor allem, wenn man öfter mit unterschiedlichen Mopeds unterwegs ist.....wie beißt die Bremse, hat es ABS oder nicht, wie hoch darf der Initial-Druck sein, wann kommt das Heck oder blockiert das VR zuerst???.......sodass es sitzt für den Ernstfall.
Meine V4 Tuono Fac E4 hat mir da anfangs Rätsel aufgegeben.
ABS3 war mir zu zahm, zu vorsichtig...regelte zu früh und verschenkte so Bremsweg-Meter, welche durchaus wichtig sein könnten.
ABS1 war mir ohne Überschlagschutz und Kurven-ABS, bei diesem bissigen Brems-Anker, zu risikoreich, für das Fahren auf der LS, bei jedem Wetter und unterschiedlichsten Straßengegebenheiten.
Also ABS2.
Auf ebener Straße mit griffigen gleichbleibendem Belag.....fast zu zahm. Es achtet sehr genau darauf, dass das Heck gut am Boden bleibt. Ist man beim Ankern im Regelbereich angekommen, ignoriert es vollkommen, jedes "härter Nachdrücken", es bremste bis in den Stand, mit gleichbleibender Bremskraft, der HR streichelt dabei nur noch den Belag......das kurze Überbremsen in den Stand mit Stoppie, sodass man noch 1-2 Meter Bremsweg rausholt, ist damit nicht möglich, lässt es nicht zu. War & ist mir fast etwas zu stark "kastriert, eingebrenst"....aber noch OK.
Was mir aber wirklich die Fragezeichen, das Rätsel und auch Warnzeichen, dabei "geschenkt" hat.....war das ABS-Bremsverhalten, genau in der gleichen Stufe 2, nichts anderes verstellt......wenn in der Bremszone der Belag unruhig, mit Kanten, Wellen, leichten Ausbrüche und/oder mit Belagwechsel mit Reibwertsprung, war.
Das ABS verfiel dabei in kollerisches, lautstarkes Regeln, mit sehr starken Druckänderungen und fast unberechenbaren Heck.
Mehrmals war bei mir das Heck so hoch, das ich vorne selbstständig aufgemacht habe, weil ich das Scheinwerferlicht, als Lichtfleck auf der Straße gesehen habe....bei hellem Tageslicht. Dieses Verhalten hatte etwas erschreckendes, verunsicherndes.
Belag eben.... vorbildlich, zahm ruhig, fast idiotensicher.
Belag semiopti....und es mussten nur Wellen in der Bremszone sein.....wurde das Ganze, fast blitzartig unberechenbar.
Auch mit ABS1 wurde dies nur insofern "besser", das ich IMMER den "Überschlagschutz" selbst steuerte und es deshalb nicht so überraschend war.
Man muss dazu sagen....ich HASSE Mopeds die NICHT in JEDER Situation, bei JEDER Fahrbahn-Beschaffenheit, gut kontrollierbar, zuverlässig, ruhig und gelassen VOLLankerfähig sind. Das MUSS bei mir sein! Dazu habe ich schon zuviel erlebt und gesehen.....brauch ich garnicht.
Die Suche begann...."Bremsunterstützung rauf/runter..... Dämpferabstimmung an der Gabel halfen leicht, besonders die Erhöhung der Druckstufe,.....stellte das "Fehlverhalten" aber nicht gänzlich ab, obwohl sie dann so straff war, das sie, in meiner Welt, auf LS nicht mehr fahrbar war.
Geometrie-Änderungen hat nahezu Null Einfluss.
Den deutlichsten Einfluss hatte der Initial-Bremsdruck und die Aggressivität beim Bremsen.....wenn der Belag semiopti war.....verschenkte aber Bremsweg, meterweise. Ein NoGo bei mir!
Irgendwann ist mir bei so einer Bremsung, ein hartes, metallisches Pocken, IN der Gabel aufgefallen.....obwohl der Gabelindikator noch 6mm vor Innenrohrende war. Wie als würde die Gabel hart "auf Block" gehen.....das passierte immer wieder, hatte sowas schon lange nicht mehr gehabt.
Zu tief im Hydrostop, mit zuviel Progression oder "Ansaugen im Hydrostop"....das ist fast Standard bei "nicht Öhlins-Gabeln".
Aber das die Gabel, mechanisch, spürbar auf Block geht, hatte ich schon lange nicht mehr.....hat einige Zeit gebraucht, bis ich dies in Erwägung gezogen habe.
Ab zu Öhlins-Service.....Gabel geöffnet.....und siehe da, Luftkammer kurz nachgemessen >160mm! Auf beiden Gabeln gleich, also so gewollt. Das ist ein Luftkammerwert von touristischen Gabelabstimmungen, für Sport deutlich zu groß!
OK.....Luftkammerwert auf ca. 123mm geändert (genauen Wert müsste ich nachsehen).....und alles war wie Weggeblasen!
Gabelindikator war zwar immer noch weit unten, ca. 7-8mm, aber kein Pocken mehr, kein kollerisches ABS Regeln, egal wie der Belag ist, kein hektisches Brems-Druckregeln....das Heck ist auf ABS2 wie "festgenagelt" am Boden, selbst wenn ich in eine Rübenacker ähnliche Bremszone reinankern muss.
Auch bei ABS1 ist jetzt alles etwas "ruhiger".....aber ich bleibe bei ABS2, diese IMMER sichere, absolut ruhige, sehr berechenbare Brems-Fähigkeit, hat es mir mittlerweile angetan......selbst wenn ich aus einem Wheelie, durch verzetteln, noch mit VR in der Luft, schon auf die Bremse springe.....bleibt alles gelassen ruhig, kurzes, nachvollziehbares Rucken, mit lässigem Regelverhalten und dann ist es gut.
Nachvorschungen haben ergeben, das alle RSV4 & V4 Tuonos mit Öhlins-NIX Gabeln in den BJ davor, eine Luftkammer, so um die 100mm haben.....das ist eine massive Gabelprogression und um WELTEN mehr als >160mm, Progression ist dabei fast nicht vorhanden, gleich null.
Ab meinem BJ 19, kam das SAS.
Aber um wieviel müsste die automatische Regelung die Druckstufe verhärten, das sie das tiefe Eintauchen, Durchschlagen der Gabel, bei der schwachen, kaum vorhandenen Progression vermeiden soll.....die Gabel müsste fast instand extrem verhärten, was für "Rübenacker" bestimmt nicht gut wäre.....und was sie auch nicht tut, obwohl man "Bremsunterstützung" auf max stellt.
Irgendwie unverständlich!
Übrigens.....6mm vor Innenrohrende ist bei den Ohlins-NIX Gabeln mechanischer Anschlag. Dabei ist innen schon Metall auf Metall. Bei ca. 8mm fängt eine sehr kleine Art von "Hydrostop" an, wirkt eher wie ein Gummidämpfer.
Bei anderen Gabeln, vor allem japanischer Bauart (Shows, Kayaba) ist man das ganz anders gewohnt. Vlt auch in diesem Forum.
Da fangen die Hydrostops ca. 25mm vor Endanschlag an.
Dort kommt man nur wesentlich schwieriger auf "mechanisch Block", sowas hat eine NIX-Gabel aber nicht!
Ciao
Patrick