Stromversorgung Auspuffventil/Auspuffklappe

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Motorrad
Tuono V4 1100 Factory
Modelljahr
2015
Hallo zusammen,

da es des Öfteren zu Ausfällen des Auspuffventils/Auspuffklappe bei E3 Modellen kommt, würde ich gerne den Stellmotor gerne etwas untersuchen. Weiß jemand wie die Anschlüsse genau funktionieren?

Laut WHB für die Tuono e3 (s. Bilder) sind die Anschlüsse wie folgt
Pin 1 Versorgungsspannung 5V
Pin 2 Ausgangsspannung 0...5V
Pin 3 Masse
Pin 4 Stromversorgung Motor A
Pin 5 Stromversorgung Motor B

Zum Testen kann der ohm'sche Widerstand zw. Pin 4-5 (2...4 Ohm) und zwischen Pin 1-3 (10.1 kOhm) gemessen werden. Soweit so klar. Folgende Fragen sind für mich offen

I. Wenn Pin 4 und Pin 5 jeweils ein Motor hat, wieso sind die Motoren dann elektrisch verbunden? Sie müssen elektrisch verbunden sein, sonst wäre der ohm'sche Widerstand nicht so "klein".
II. Wenn Pin 4 und Pin 5 jeweils eine Stromversorgung ist, sind beide Motoren dann mit der Masse auf Pin 3 verbunden? Irgendwie muss der Strom ja in einem "Kreis" fließen (von + nach -) oder ist z.B. Pin 4 + und Pin 5 -?
III. Welche max. Spannung bzw. welch maximaler Strom ist für Pin 4 und 5 zulässig?

Ich würde nämlich den Stellmotor gerne ausbauen und testen. Dafür würde ich gerne eine Versorgungsspannung von +5 V an Pin 1 und Ground an Masse (Pin 3) anschließen, das Ausgangssignal (Pin 2) messen. Das Ausgangssignal ist ja die Wiedergabe der aktuellen Motorposition. Dafür fehlt mir aber die Info, welchen Strom man auf Motor A (Pin 4) und Motor B (Pin 5) geben darf, sodass ich überprüfen kann, wenn ich mehr oder weniger Strom auf die Motoren gebe, ob dann auch der Motor entsprechend verfährt und das Ausgangssignal sich ändert.

Der allg. Schaltplan ist in meinem PDF leider so unleserlich, dass ich dort nichts erkennen ob irgendwelche Spannungs- oder Stromstärkenbereiche angegeben werden.

Danke für Eure Hilfe, meine Ergebnisse würde ich natürlich teilen.
 

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I. Wenn Pin 4 und Pin 5 jeweils ein Motor hat, wieso sind die Motoren dann elektrisch verbunden? Sie müssen elektrisch verbunden sein, sonst wäre der ohm'sche Widerstand nicht so "klein".
Es gibt nur einen Motor, A und B sind die Anschlüße des Motos, je nach Polarität an den Anschlüssen dreht der Motor rechts oder links rum -> Klappe auf oder zu.

II. Wenn Pin 4 und Pin 5 jeweils eine Stromversorgung ist, sind beide Motoren dann mit der Masse auf Pin 3 verbunden? Irgendwie muss der Strom ja in einem "Kreis" fließen (von + nach -) oder ist z.B. Pin 4 + und Pin 5 -?
Die 3 anderen PIN's gehören zum Poti. Masse, 5V und der Schleifer, der je nach Stellung dann 0....5V liefert.

III. Welche max. Spannung bzw. welch maximaler Strom ist für Pin 4 und 5 zulässig?
Ich habe meinen mit 12 V getestet.

Ich würde nämlich den Stellmotor gerne ausbauen und testen. Dafür würde ich gerne eine Versorgungsspannung von +5 V an Pin 1 und Ground an Masse (Pin 3) anschließen, das Ausgangssignal (Pin 2) messen. Das Ausgangssignal ist ja die Wiedergabe der aktuellen Motorposition. Das Poti zeigt die Position der Scheibe die ide Züge betätigt an, nicht die Position des Motors.
Dafür fehlt mir aber die Info, welchen Strom man auf Motor A (Pin 4) und Motor B (Pin 5) geben darf, sodass ich überprüfen kann, wenn ich mehr oder weniger Strom auf die Motoren gebe, ob dann auch der Motor entsprechend verfährt und das Ausgangssignal sich ändert. Der Strom ist hier nicht relevant. Der Motor ist ein ganz primitiver Gleichstrommotor. So was habe ich zum ersten Mal vor rund 50 Jahren gesehen, als ich meine Spielzeugautos zerlegt habe. Bau den Stellmotor auseinander und du wirst sofort verstehen wie das Ganze funktioniert.
 
Alles klar, danke für die Rückmeldung. Bevor man was kaputt macht, fragt man lieber nach. Dann checke ich das mal
 
Ich denke, dass es am Poti liegt. Das ist ein ganz billiges Bauteil und ich vermute, dass die Werte am Schleifer mit der Zeit nicht mehr konstant und stabil anliegen. Als Folge versucht die Steuerung fortlaufend die Stellung zu korrigieren. Man merkt das bereits wenn nach Zündung "Ein" das Referenzieren dauert länger. Das führt dann zu erhöhtem Verschleiß an den Kunststoffzahnrädern und zum Ausfall. Das ist nur meine Theorie, ich bin aber nicht der Einzige der das so bewertet.
Weiter bin ich bisher noch nicht gekommen. Der nächste Schritt wäre einen Ersatz für das Poti zu finden. Irgendjemand im internationalen Forum war schon mal auf dieser Spur. Der Link den ich dazu gefunden hatte war aber tot. Vielleicht kannst du da mal weiter suchen.
Der gleiche Stellmotor ist auch in der Caponord verbaut und in einigen MV Modellen. Das Teil kommt aus Japan von Mikuini. Ich habe in den letzten Tagen einen gebrauchten Stellmotor aus einer 1000er F4 für ein paar Euro in UK gekauft. Ich möchte mal testen ob der auch wirklich bei der Tuono passt. Ich habe Hoffnung, dass der Motor aus der MV etwas länger hält weil dort, durch eine andere Einbauposition, weniger Vibrationen auf den Stellmotor einwirken. Ich warte aktuell noch auf die Lieferung.
 
Ich habe nun auch mal das Gehäuse geöffnet:

1. Die Zahnräder vom Motor bis zur Scheibe sehen alle in Ordnung aus. Einzig an dem Zahnrad an der Scheibe sind leichte Gebrauchsspuren zu erkennen.

2. Die Scheibe inkl. Zahnrad und deren Achse hat ein leichtes axiales Spiel. Ich werde dieses Spiel versuchen die Tage zu messen und auch, ob es dadurch aus der Aufnahme des Poti rutschen kann.

3. Die Verbindung Poti zu Achse vom Zahnrad von der Scheibe sehe ich als kritisch an. Beides besteht aus "weichen" Kunststoff. Wenn diese Verbindung immer mehr Spiel bekommt, dann wird irgendwann der Regler nicht mehr gut klappen. Gerade das Ende von der Zahnradachse ist doch sehr weich. Ich vermute, dass genau diese Verbindung das Problem ist. Im geöffneten Zustand muss der Poti ja gut Testbar sein, in dem man händisch an der Potiaufnahme dreht und sich das Ausgangssignal verändert.
 
Ich habe nun auch mal das Gehäuse geöffnet:

1. Die Zahnräder vom Motor bis zur Scheibe sehen alle in Ordnung aus. Einzig an dem Zahnrad an der Scheibe sind leichte Gebrauchsspuren zu erkennen.

2. Die Scheibe inkl. Zahnrad und deren Achse hat ein leichtes axiales Spiel. Ich werde dieses Spiel versuchen die Tage zu messen und auch, ob es dadurch aus der Aufnahme des Poti rutschen kann.
Dieses Spiel habe ich durch eine passende Scheibe reduziert. Das hat letztes Jahr, für ca. 4Tkm, eine Verbesserung gebracht. Nicht nachhaltig, daher hab ich das auch nicht publiziert. Ich fahre noch mit diesem Stellmotor, aber optimal funktioniert er nicht mehr.
3. Die Verbindung Poti zu Achse vom Zahnrad von der Scheibe sehe ich als kritisch an. Beides besteht aus "weichen" Kunststoff. Wenn diese Verbindung immer mehr Spiel bekommt, dann wird irgendwann der Regler nicht mehr gut klappen. Gerade das Ende von der Zahnradachse ist doch sehr weich. Ich vermute, dass genau diese Verbindung das Problem ist. Im geöffneten Zustand muss der Poti ja gut Testbar sein, in dem man händisch an der Potiaufnahme dreht und sich das Ausgangssignal verändert.
Das Poti ist extrem leichtgängig, nicht so wie man das normalerweise von Potis kennt. Das Poti kann man auch endlos im Kreis drehen, das ist bei Standardpotis auch nicht so. Insgesamt hat das alles extrem viel Spiel und das ist der Regelgenauigkeit nicht zuträglich.
 
Vielen Dank für die Rückmeldung. Nur so lernt man dazu. Stand jetzt habe ich den Poti ausbauen können und auch den Hersteller identifizieren können. Ich werde nun mal schauen, ob man Ersatz bekommt. Interessant ist, dass der Poti noch funktioniert, er aber sehr sensibel ist und nur einen sehr kleinen Arbeitsbereich, geschätzt deutlich weniger als 90°, hat. Außerhalb dieses Arbeitsbereiches gibt er keine Spannung ab, in diesem Arbeitsbereich gibt er eine Spannung zwischen 0...5V von sich, so wie auch angedacht. Wenn der Poti sich nun etwas in seiner Aufnahme verdreht, kann er glaube recht schnell aus seinem Arbeitsbereich kommen und das ganze System funktioniert nicht mehr. Es bleibt spannend...

Hast Du zufällig schon in Erfahrung bringen können, ob man diese Platte, auf der der Motor im Gehäuse inkl. Zahnräder montiert ist, zerstörungsfrei demontieren kann? Das wäre praktisch, weil dann könnte man den Poti ggf. einkleben/besser fixieren und somit das Verlassen des Arbeitsbereiches verhindern.
 
Hast Du zufällig schon in Erfahrung bringen können, ob man diese Platte, auf der der Motor im Gehäuse inkl. Zahnräder montiert ist, zerstörungsfrei demontieren kann? Das wäre praktisch, weil dann könnte man den Poti ggf. einkleben/besser fixieren und somit das Verlassen des Arbeitsbereiches verhindern.
Ich habe die halbkugeligen Köpfe der Kunststoffpins entfernt (ausgebohrt). Den Gehäuseboden habe ich bei 2 der Pins durchgebohrt und M4 Gewinde rein geschnitten. Die Platte hab ich dann mit 2 M4 Schrauben, die ich eingeklebt habe, dass alles dicht ist, wieder befestigt. Das Befestigen des Potis könnte helfen. Einkleben würde ich ihn nicht denn er muss sich an die Welle anpassen können. Eventuell kann man eine rutschhemmende Folie zwischen Gehäuseboden und Poti einbringen.

Du könntest mal die Herstellerinfo die Du gefunden hast hier posten.

Hier ein Foto von meinem "Bastel"-Stellmotor.
1622149325238.png
 
Anfrage beim Hersteller für ersatz bzw. Produktnr ist gestellt. Hersteller ist die Firma Alps.

Hast du schon mal überprüfen können, ob dein Poti noch richtig funktioniert bzw. wie groß der Arbeitsbereich ist? Auch so ein kleiner Winkelbereich wie bei mir? Weil bei mir funktionieren alle Bauteile (Poti, Motor und Zahnräder) einzeln ohne Probleme. Nur beim Poti bin ich mir unsicher. Sprich irgendwo muss ein Fehler sein, wie oben vermutet, eine verdrehte Position des Potis oder so.
 
@Formula und @Ferdi241,

wenn ihr schon beide tüfteln wollt......
Warum probiert ihr nicht mal den E4 - Stellmotor an E3 zu adaptieren. Da gibt es ja anscheinend keine Ausfälle.
Das einzige dürfte ein passender Stecker sein.
E4 hat ein Kabel mehr....2x Masse anstatt 1xMasse.
Vielleicht klappt es.
Die bekommt man halt wesentlich billiger als gebraucht oder fast neu-gebraucht
 
@Picke
Hallo Walter,
ich hab hier Teile aus einer 19er Unfallmaschine liegen und bin daher auch schon auf diese Idee gekommen. Ich hab den mal geöffnet, mechanisch ist das 'ne ganz andere Sache und man sieht warum der haltbarer ist.
Allerdings ist da auch viel mehr Elektronik verbaut, da ist mehr als nur der Stecker anders. Das ist aber alles im Deckel vergossen. In diesem Deckel gibt's nur 2 Kontakte die zum Motor gehen. Der Sensor für die Position wird wohl in der Vergußmasse im Deckel enthalten sein, ich vermute die Stellungsabfrage ist kontaktlos.

Ich muss mir mal den Schaltplan der 19er anschauen. Vielleicht ist die Schnittstelle identisch, dann wäre vielleicht was machbar.

Gruß, Klaus
 
Hier einmal der zugehörige Plan der Euro4.
 

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  • Schaltplan RSV4 RR-RF MY2017_Auslassventil.pdf
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@Formula hast Du was messen können was den Betriebsbereich des Poti betrifft?

Ich habe bisher noch keine Rückmeldung von dem Poti-Hersteller erhalten. Werde aber nochmal nachfragen.
 
@Formula hast Du was messen können was den Betriebsbereich des Poti betrifft?

Ich habe bisher noch keine Rückmeldung von dem Poti-Hersteller erhalten. Werde aber nochmal nachfragen.
So, heute konnte ich das mal erledigen. Der Gesamtbereich ist 10 kOhm. Das verteilt sich auf einen relativ großen Drehbereich von geschätzt 330 Grad. Standardpotis haben 270, Sonderbauformen auch bis 300 Grad. Der verfügbare Drehbereich wird vom Stellmotor allerdings nicht genutzt und auch nicht benötigt. Die drehwinkelabhängige Widerstandsänderung verläuft linear.
Auch wenn das alles sehr filigran ist, das ist ein solides Bauteil von einem renommierten Hersteller. Alps ist sicher einer der ganz großen in diesem Segment. Auf den Bildern sind auf der Widerstandsbahn leichte Spuren vom Schleifer zu sehen. Das wird wohl der Arbeitsbereich des Stellmotors sein.

Ich glaube nicht, dass das Poti selbst die Schwachstelle ist. Die Poti-Befestigung und die Mechanik sind eher das Problem. Hinzu kommt, dass der Stellmotor am Motor angeschraubt ist. Dadurch ist er Vibrationen und Hitze ausgesetzt. Der selbe Stellmotor macht bei MV Agusta, bei einer anderen Einbauposition, wohl keine Probleme.

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Danke für Deine Untersuchung. Bisher habe ich leider keine Rückmeldung von Alps bekommen, habe nun nochmals nachgefragt. Vielleicht wollen sie mir ja jetzt eine Antwort geben.
 
Der Poti ist: AlpsAlpine RDC502012A

Super, danke. Gibt es auch an diversen Stellen zu kaufen, nur aktuell mit einer Lieferzeit von über 21 Wochen :D
 
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