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kommt öfter vorbei...
Hallo Freunde der Schräglage,
wie in meinem Eröffnungsthread (http://v4-forum.de/threads/im-in-love-with-the-v4.12583/#post-163257) damals beschrieben, befand ich mich ende letzten Jahres auf der Suche nach einer Tuono 1100 Factory für sportlichen Spaß auf der Landstraße und 2-4 Rennstrecken Terminen pro Jahr. Jetzt will ich meine ersten Erfahrungen mal hier im Rennstrecken Thread posten.
Da ich einen regulären Superbike Lenker in jeder Lebenslage den Stummeln vorziehe gab ich also meine Race GSXR hier über das Forum ab und macht mich auf die Suche. Mhh, was sollte es werden? 15, 16er oder die 17er Tuono Factory? Die Entscheidung war nahezu auf die 17er aus dem Freundeskreis gefallen, als sich hier im Forum ein interessantes Angebot auftat, von dem ich sofort in den Bann gezogen wurde, da es für meinen Einsatzbereich wirklich ideal zu passen schien.
Einige haben können sich aus der etwas verwirrenden Überschrift sicher schon etwas ableiten. Ich habe alle finanziellen Reserven zusammengekratzt und mich mit dem wirklich sympathischen Martin in Köln getroffen, um seine umgebaute Tuono mitzunehmen. Eine 2016er RF mit Aprilia Originalteilen und viel technischem know how zur Tuono umgebaut. Die Modellbezeichnung Tuono RF passt also recht gut denke ich @Harley Danke nochmal für die tolle und vertrauensvolle Abwicklung. Genau so sollte ein Kontakt im Forum sein.
Leider war es ab November zu kalt zum Fahren und jeder, der sich einmal zum Jahresende ein Bike gekauft hat weiß, dass dann die härtesten und unmenschlichsten Monate des Wartens bis zum Saisonanfang bevorstehen.
Ich weiß nicht wie, aber ich habe die Zeit bis April irgendwie überstanden und hab seit dem Zeitpunkt eine menge Spaß mit dem Bike. Knappe 2000 km habe ich bisher auf kurvigen bayrischen Landstraßen damit fahren können und der 1000er V4 Motor im Zusammenspiel mit der aufrechteren Sitzposition ist auch hier toll zu fahren.
Natürlich braucht diese Leistung auf der Landstraße fast niemand, aber dennoch macht es einfach Spaß. Das brauche ich euch nicht zu erzählen!
Jedoch kommen wir nun zur eigentlichen Bestimmung dieses Umbaus. Dem Racetrack. Ende Mai war es endlich soweit und es ging mit einigen Freunden zu Bike Promotion / Triple M nach Oschersleben. Angefahrene Metzeler K3 zum Einrollen am ersten Tag und die Kombination aus Dunlop KR106 (v) und Bridgestone V02 (h) zum Vertiefen der neuen Erfahrungen am Tag 2 lagen bereit.
Etwas Ärger gab es bei der "Abnahme des Bikes", Trotz Abstecken der Scheinwerfer und des Bremslichts, reichte ein grobes Abkleben der Glasflächen gegen Splitterung bei Sturz vorerst nicht aus, sondern ich sollte, laut Aussage des Technik Genies bei der Abnahme, "... das Ganze Motorrad mit Tape einwickeln", dann würde ich durchkommen. Das wurde mir zu doof und ich sprach mit dem Chef des Veranstalters (Stefan von Triple M). Auf einmal war die Abnahme kein Problem mehr. Auf so einem Mist wie bei mir wurde rumgeritten, aber bei der R1 Rn 12 im Lager neben uns, wurden vollständig rausstehende und lose Gabelklemmschrauben übersehen, die der Besitzer beim Felgenwechsel vergessen hatte anzuziehen... Tolle technische Abnahme!
Die beiden "Einlaufbierchen" am Abend besserten mein Gemüt mit dem obligatorischen Benzintalk dann aber ordentlich!
Der nächste Morgen -
Alle, die bereits einmal auf der Rennstrecke unterwegs waren kennen die Anspannung morgens vor dem ersten Turn...1.x Pinkeln, 2.x Pinkeln usw. - Neues Bike, neue Saison, neue Erfahrungen standen an.
Durch die Vorjahresbestzeit von 1,38 mit der K7 lies ich mich in Gruppe 2/5 (B) einteilen. Somit um 8:20 raus auf die Strecke.
Boxenausfahrt, lange rechts, Hasseröder - UI, was ist das denn? Der Innencurb kam immer näher. Diese Handlichkeit kannte ich so nicht. Die GSXR damals wollte mit vollem Körpereinsatz gelenkt werden, die "Tuono" fiel nur so in den Radius. Wahnsinn.
Der K3 funktionierte trotz der teilweise über 30°C Lufttemperatur gut und machte seinen Job für einen straßenzugelassenen Rennreifen ordenltich. Wenn ihr mal Rennstreckenluft schnuppern - trotzdem und den Satz danach auf der Straße zu Ende fahren wollt, wäre das mein Tipp! Ein Blick auf die Mitstreiter der 2. Gruppe in der Boxengasse lies mich leicht irritiert zurück.
- Kein 2. "Nakedbike"
- Eine S1000RR mit "Straßenzulassung" aber Slicks
- Ein weiterer Fahrer mit Profilreifen
- Sonst alles full Race Bikes mit Slicks.
Nicht schlecht für Gruppe 2 dachte ich.
Der Gruppenspeed war jedoch harmonisch und wir konnten ohne Turnabbrüche / wenig Gelben Flaggen den ersten Tag durchfahren. Anders sah es in den Gruppen 4/5 aus. Viele Straßenreifen machten diesen superheißen Tag nicht mit und Schmierten mitsamt Fahrer und Bike ab. Der Besenwagen war pausenlos im Einsatz. Jedoch auch hier glücklicher Weise "nur" mit Materialschaden und ohne größere Blessuren der Beteiligten.
Am Ende des Tages stand eine glatte 1:43 auf dem Zeitenzettel und ich konnte meinen Gruppenaufkleber 2 behalten. Mhh, dachte ich, 5 Sekunden auf die 10 Jahre ältere GSXR verloren ... lag wohl an den Straßenreifen.
Ich wechselte also auf die Mitgebrachten Slicks und konnte die noch halbwegs brauchbaren K3 an einen Fahrerkollegen aus Gruppe 4 oder 5, dessen Metzeler M7 RR auf seiner 1000er bei den Temperaturen maßlos überfordert waren, für den Gegenwert eines Abendessens abgeben. Gute Tat Check
Tag zwei ging es also mit neuen Pellen raus. Gleich ein wesentlich stabileres Gefühl - klasse. Langsam bekam ich etwas Vertrauen in die Schräglage und das Bike. Die Zeiten wurden etwas besser, in einen idealen Fahrfluss kam ich noch nicht. Etwas eingerostet fühlte sich das alles noch an. Besonders das Gefühl fürs Vorderrad beim Anbremsen machte mir Probleme. Ich bremste Start/Ziel und Gegengerader immer viel zu früh. Wenn ich es mal mit später Bremsen und mehr Bremsdruck versuchte, kam das Hinterrad zum Stoppie. Und das mit ABS 1 Einstellung. Generell habe ich an den Modi und APRC nicht viel probiert. Vielleicht habt ihr ja ein paar Ratschläge.
Bin gefahren:
TC 4-5
ABS 1
WC 2
Modi T
Leider zog zum frühen Nachmittag starker Wind mit Gewitterwolken auf, sodass wir uns entschieden, nach dem 4. Turn schon einmal zu packen.
Im Endeffekt hat aber auch das Wichtigste bei einer Hobbyveranstaltung nicht gefehlt - genau richtig spaß, unglaublichen Spaß mit der Aprilia in den 10 Turns die beiden Tage. Ich bin heiß auf mehr. Im Juli geht's schon weiter!
Achja, am Ende ist es eine 1:41,4 geworden. Nicht meine Wunschzeit, aber Zeiten werden ja sowieso überbewertet oder?
Ein Paar Bilder vom Trip / Bike etc. hänge ich heute Abend noch an.
Über Anmerkungen oder Tipps zum V4 freue ich mich natürlich besonders!
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