So, 1 Woche nach der Jungfernfahrt mit Prinzessin Yulanda der Zweiten mal ein erstes Fazit. Die R6 ist trotz ihres Alters imho immer noch eines der besten MotorrÀder, die je gebaut wurden und muss sich keineswegs hinter aktuelleren Modellen verstecken.
BekanntermaĂen war ich ja mit meiner GSXR600 nie so wirklich warm geworden und mein gröĂten Kritikpunkte, nĂ€mlich die Ergonomie und die StabilitĂ€t werden von der R6 einfach gelöst. Ich kann mich auf dem Bike endlich ordentlich bewegen ohne das GefĂŒhl zu haben, dass die Arme zu kurz sind oder ich gleich runter falle. Der Abstand zwischen Sitz und Lenkerstummeln ist einfach mal deutlich kleiner. Die Haltung ist viel gebĂŒckter, wie sich das gehört, der Knieschluss am Tank sitzt wie angegossen. DafĂŒr ist der Kniewinkel aber auch viel spitzer, da sollte man auf ordentliche ErwĂ€rmung achten um KrĂ€mpfe in Wade und Oberschenkel zu vermeiden.
Motorisch ist es die phĂ€nomenale Drehorgel, aber im Unterschied zur Serie ist das mit Kit-Ecu und ohne Kat viel linearer. Es gibt im gesamten Drehzahlband keine wirklichen SprĂŒnge, stattdessen marschiert das schön linear bis hinauf zu 16000 Umdrehungen und manchmal drĂŒber. Ganz so verzeihend wie die Gixxer ist es aber nicht. WĂ€hrend es der Gixxer ziemlich egal ist, ob man mal vergessen hat runterzuschalten, geht das auf der R6 so nicht. Falscher Gang ist falscher Gang und die Strafe folgt am Kurvenausgang. DafĂŒr fĂŒhlt sich das alles nach viel mehr Leistung an, obwohl sich das auf dem Papier nix nimmt. Mehr Drehzahl kann man kĂŒrzer ĂŒbersetzen, das Drehmoment konzentriert sich auf ein schmaleres Band, ist dort aber einfach mehr.
Auch spannend, der WĂ€rmehaushalt im Motor ist wesentlich besser, als ich das von meiner StraĂen-R6 in Erinnerung habe. Sie hat einfach stumpf 75°, im Stand geht dass dann sehr langsam mal höher, aber alles nicht besorgniserregend.
Fahrwerk und Chassis ist genau das, was ich bei der Suzuki immer vermisst habe. Einfach mal einlenken, so ganz ohne Gewalt und Kraftaufwand. Am Kurveneingang tÀnzelt insbesondere beim Runterschalten gerne mal das Hinterrad, aber ich das irgendwie absolut nicht beunruhigend. Einlenken geht trotzdem. Das komplette Gegenteil vom Gleisanschluss auf der Suzuki.
Da ich auch an der Suzuki eine R6-Bremse habe, nimmt sich das in der Bremsleistung naturgemÀà nichts, allerdings fehlt mir auf der R6 noch der Zusammenhang zwischen Bremsdruck am Finger und Vorderrad. Das ist noch etwas gefĂŒhllos, ich vermute aber, dass das eher ein Problem in der Gabel ist und da muss ich eh nochmal bei.
FĂŒr 'ne neue Bestzeit bei der ersten Veranstaltung hat es auf jeden Fall schonmal gereicht.