Rough_Rider
fühlt sich wohl hier...
Hallo zusammen und herzliche Grüße aus Wien, der Stadt mit der höchsten Lebensqualität der Welt.
Stadt und Umgebung haben viele Vorteile, zB "Sonnenschein" und "morgen, 03.04., 26°". Das lädt dazu ein die Saison beginnen zu lassen - zB auf der Dopplerhütte.
"Wat is ne Dopplerhütte?" wird der interessierte Nachbar aus Deutschland fragen...
Doppler steht für: "Zweiliterflasche Wein".
Hütte steht für "Haus".
Die Dopplerhütte liegt HIER - die Strecke von der ich nun berichte ist DIESE
So meine Damen und Herren, hier trennt sich der dreckige Spreu vom edlen Weizen!
Als Mann von Welt übertritt man im kurvigen Wohngebiet die Geschwindigkeit um nicht mehr als 20 km/h. Das zieht sich, mein Gott das zieht sich... knatknatknat dritter Gang, ein paar lustlose Umdrehungen, einhändiges Fahren *gähn* - man fällt fast vor Langeweile vom Bock (Krad/Motorrad).
Endlich nähert man sich dem 30 km/h Schild, es zeigt nämlich die letzte Spitzkehre an, bevor die 70er Zone beginnt. Ab nun wird das Visier zugeklappt. 70... früher waren hier 100 erlaubt. Wir alle wissen, dass die Gesellschaft degeneriert. ABS hier und Traktionskontrolle da, bitte noch Warnwesten tragen und in Foren fragen, warum man bitte Spitzkehren nicht im 5. Gang fahren kann. Konnte man also früher noch ohne viel Aufregung 140 fahren, ist man heute bereits im FSEB (Führerscheinentzugsbereich).
Wie auch immer: Vier Geraden zu je 300-400 m, jeweils in einer Spitzkehre endend. Wer hier vorne bleibt, hat gute Karten um auf der Tullnerstraße bis zur Aussichtswarte vorne zu bleiben. Dort wirds dann für Anfänger doof: Fickifacki Kurven, Speed schwer einzuschätzen, als Kenner der Strecke stehen dort beim Anbremsen 150 auf der Uhr.
Es geht weiter Richtung Scheiblingstein, mein Lieblingsstück, seit ich die Strecke fahre, war ich hier zum Glück stets vorne. In Scheiblingstein: Durchatmen, vorbereiten, 50er Zone.
NACH Scheiblingstein wirds wild: sehr schnelle links, sehr schnelle rechts - dann fährt man auf die Kuppe zu. Vor der Kuppe ist aber eine Abbiegung, eiert dort jemand mit seinem Holzlaster raus, wars das. Liegt ein Kind oder ein Rehlein hinter der Kuppe, wars das. Die Kuppe kann man springen, dafür müssen zumindest 210 am Tacho angezeigt werden. Das war lange nicht mehr möglich, meine KTM 660 läuft ca 180, mit einer geborgten GIXX 750 ging es aber, mit der ab 15.04. verfügbaren krass aufgebauten TUONO werde ich in neue Spähren vorstoßen dürfen... Mit der 750er Susi gings allerdings seinerzeit mit 240 die lange Bergabgerade bis zum nächsten Bremspunkt runter, das werde ich nicht mehr in dieser Intensität herausfordern. Die fast 90° Rechtskurve muss man nämlich schön flüssig durchfahren, sonst ist man in den Bäumen und die bleiben einfach hart...
Es geht weiter Richtung Waldschenke, hier gibts wirklich kein Halten mehr, man ist hier nur noch im advanced Mode unterwegs. Die kurzen Geraden lassen häufig den KTM Topspeed von 180 zu, die Kurven vor der Dopplerhütte fährt man wie in Trance. Licht-/Schattenwechsel im Wald lassen erahnen, dass hier auch Elben und Feen am Werk sind, besser jedoch man konzentriert sich auf die Linie und etwaige Omis, die mit ihren Renault Twingos beherzt die komplette 70er Zone um fünf km/h überschreiten.
Auf der Dopplerhütte angekommen ist es oftmalig sehr erbaulich:
Vor 100 Jahren überholte Saugdieselkombipiloten, Chopperfahrer, SBK-Helden mit Halbschuhen, SuMo Fahrer in grellbunten Replica-Outfits u.v.m. hupen, deuten, gestikulieren, schimpfen... das geht runter wie Öl. "Mehr davon Leute, bitte mehr davon".
"Wegen Dir haben wir Biker einen schlechten Ruf".
Stimmt, ich bin aber auch ein böser Mensch.
Cheers,
-RR-
Stadt und Umgebung haben viele Vorteile, zB "Sonnenschein" und "morgen, 03.04., 26°". Das lädt dazu ein die Saison beginnen zu lassen - zB auf der Dopplerhütte.
"Wat is ne Dopplerhütte?" wird der interessierte Nachbar aus Deutschland fragen...
Doppler steht für: "Zweiliterflasche Wein".
Hütte steht für "Haus".
Die Dopplerhütte liegt HIER - die Strecke von der ich nun berichte ist DIESE
So meine Damen und Herren, hier trennt sich der dreckige Spreu vom edlen Weizen!
Als Mann von Welt übertritt man im kurvigen Wohngebiet die Geschwindigkeit um nicht mehr als 20 km/h. Das zieht sich, mein Gott das zieht sich... knatknatknat dritter Gang, ein paar lustlose Umdrehungen, einhändiges Fahren *gähn* - man fällt fast vor Langeweile vom Bock (Krad/Motorrad).
Endlich nähert man sich dem 30 km/h Schild, es zeigt nämlich die letzte Spitzkehre an, bevor die 70er Zone beginnt. Ab nun wird das Visier zugeklappt. 70... früher waren hier 100 erlaubt. Wir alle wissen, dass die Gesellschaft degeneriert. ABS hier und Traktionskontrolle da, bitte noch Warnwesten tragen und in Foren fragen, warum man bitte Spitzkehren nicht im 5. Gang fahren kann. Konnte man also früher noch ohne viel Aufregung 140 fahren, ist man heute bereits im FSEB (Führerscheinentzugsbereich).
Wie auch immer: Vier Geraden zu je 300-400 m, jeweils in einer Spitzkehre endend. Wer hier vorne bleibt, hat gute Karten um auf der Tullnerstraße bis zur Aussichtswarte vorne zu bleiben. Dort wirds dann für Anfänger doof: Fickifacki Kurven, Speed schwer einzuschätzen, als Kenner der Strecke stehen dort beim Anbremsen 150 auf der Uhr.
Es geht weiter Richtung Scheiblingstein, mein Lieblingsstück, seit ich die Strecke fahre, war ich hier zum Glück stets vorne. In Scheiblingstein: Durchatmen, vorbereiten, 50er Zone.
NACH Scheiblingstein wirds wild: sehr schnelle links, sehr schnelle rechts - dann fährt man auf die Kuppe zu. Vor der Kuppe ist aber eine Abbiegung, eiert dort jemand mit seinem Holzlaster raus, wars das. Liegt ein Kind oder ein Rehlein hinter der Kuppe, wars das. Die Kuppe kann man springen, dafür müssen zumindest 210 am Tacho angezeigt werden. Das war lange nicht mehr möglich, meine KTM 660 läuft ca 180, mit einer geborgten GIXX 750 ging es aber, mit der ab 15.04. verfügbaren krass aufgebauten TUONO werde ich in neue Spähren vorstoßen dürfen... Mit der 750er Susi gings allerdings seinerzeit mit 240 die lange Bergabgerade bis zum nächsten Bremspunkt runter, das werde ich nicht mehr in dieser Intensität herausfordern. Die fast 90° Rechtskurve muss man nämlich schön flüssig durchfahren, sonst ist man in den Bäumen und die bleiben einfach hart...
Es geht weiter Richtung Waldschenke, hier gibts wirklich kein Halten mehr, man ist hier nur noch im advanced Mode unterwegs. Die kurzen Geraden lassen häufig den KTM Topspeed von 180 zu, die Kurven vor der Dopplerhütte fährt man wie in Trance. Licht-/Schattenwechsel im Wald lassen erahnen, dass hier auch Elben und Feen am Werk sind, besser jedoch man konzentriert sich auf die Linie und etwaige Omis, die mit ihren Renault Twingos beherzt die komplette 70er Zone um fünf km/h überschreiten.
Auf der Dopplerhütte angekommen ist es oftmalig sehr erbaulich:
Vor 100 Jahren überholte Saugdieselkombipiloten, Chopperfahrer, SBK-Helden mit Halbschuhen, SuMo Fahrer in grellbunten Replica-Outfits u.v.m. hupen, deuten, gestikulieren, schimpfen... das geht runter wie Öl. "Mehr davon Leute, bitte mehr davon".
"Wegen Dir haben wir Biker einen schlechten Ruf".
Stimmt, ich bin aber auch ein böser Mensch.
Cheers,
-RR-
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