Umgekehrt wage ich die Frage zu stellen, ob ein früherer Schaltzeitpunkt dann von Vorteil ist. Du würdest ja auch nur hochschalten, wenn du im Folgegang immer noch das maximal verwertbare Drehmoment hast. Das ganze System kriegt dann unendlich viele korrekte Lösungen. Was du aber gerne hättest ist der früheste Schaltzeitunkt in den Gängen 1 und 2. Gegenbenenfalls kriegst du dann sogar Überschneidungen in den Zugkraftkurven. Brauchst ja nur mal waagerecht die Gerade einziehen.
Ich versuche das mal zu beantworten.
Mal angenommen, die ECU würde ab 9000 1/min im 1. Gang bis hin zur Maximaldrehzahl nur noch konstant 100 kW zur Verfügung stellen. Dann würde mit steigender Motordrehzahl das Drehmoment abnehmen gemäß P= M x w (w=omega).
Wenn man jetzt davon ausgeht dass man irgendwo bei 5000 1/min eingekuppelt halt macht es trotzdem Sinn den 1. Gang bis zur Maximaldrehzahl komplett auszudrehen um möglichst lang die höchste Leistung im 1. Gang zu nutzen.
Aufgrund der Gangsprünge kann man immer davon ausgehen, dass im aktuellen Motorbetriebspunkt beim Hochschalten die Zugkraft am Rad abnimmt und es Sinn macht den aktuellen Gang leistungstechnisch voll auszunutzen.
Ihr könnt im Tool auch eure bevorzugte Schaltdrehzahl im 1. und 2. Gang vorgeben und es berechnet dann die optimalen weiteren Schaltdrehzahlen. Auch da gibt es für jeden Gang immer nur ein Optimum. Klar mathematisch gäbe es in unserem Fall 13 theoretische Lösungen bzw. Nullstellen. Nur eine davon ist in unserem Fall interessant, der Rest ist physikalisch quatsch bzw. eine imaginäre Nullstelle.
Wichtig ist auch, das Motordrehmoment ist eine relative Größe bzw. Skalierbar.
Zb. 1000 cm³ Motor mit 100 Ps bei 10000 1/min
500 cm³ Motor mit 1000 Ps bei 20000 1/min.
Beide Motoren würde im identischen Fahrzeug die gleiche Endgeschwindigkeit ergeben wenn die Getriebeübersetzung optimal ist.
Beide Motoren würde am Rad die gleiche Zugkraft generieren wenn beide Leistungskurven geometrisch ähnlich wären weil der kleiner Motor kürzer übersetzt ist.
Genau deswegen ist das Drehmoment relativ. Prinzipiell ist es nur von Interesse das Getriebe so zu stufen, dass der Motor möglichst lange im geringsten Abstand zur idealen Zugkrafthyperbel betrieben wird. Die Zugkrafthyperbel ist im Zugkraft-Geschwindigkeit- Diagramm eine Isolinien identischer Rad oder Motorleistung.
So wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten. Um den Thread noch gerecht zu werden, das oben geschriebene gilt nur wenn man das Ventilspiel nachts eingestellt hat.
Ja ich gestehe mir ein, dass das hier alles am Thread-Ziel vorbei geht und Blindleistung generiert.