- Motorrad
- RSV4 1100 Factory
- Modelljahr
- 2021
Panigale V4S:
Ergonomie:
- Die Panigale ist hier wirklich bis auf die Fußrastenposition perfekt. Daran hat man gemerkt, warum dieses Motorrad gerade Rennen gewinnt.
Die meisten von euch werden keine Rennstrecke gefahren sein (schätze ich), deswegen möchte ich ganz deutlich mit dem Finger darauf zeigen dass Ergonomie (und Chassis) die beiden
aller-aller-wichtigsten Punkte sind wenn es darum geht, Ausdauer zu zeigen, das Motorrad überhaupt erst zu fühlen und GUT zu fahren.
Du musst das Mopped unter dir vergessen können und dich nur auf die Blickführung konzentrieren damit deine Linie passt. Wenn du wie ich, auf deinem alten Motorrad bei nur wenig
HangOff fast vom Motorrad fällst, weil der Sitz nach außen super abgerundet ist, dann kostet es dich Unmengen an Kraft, dich in der Kurve auf dem Motorrad festzuhalten und damit verhaust du dir unglaublich viel.
Der Sitz der Panigale hält im Hangoff deinen Hintern so gut wie möglich durch seine Form fest und die Sitzkante ist klar definiert damit du dich konstant immer gleich weit von der Mitte weg positionieren kannst. Und der Sitz ist ebenfalls bretthart. Das ist bei der RSV4 allerdings noch besser, da er breiter ist und ebenfalls bretthart. Diese Form sieht man an WSBK- und MotoGP Moppeds ebenfalls, toll dass es nun endlich seinen Weg auf die Straße gefunden hat. Kritik an der Aprilia gibt es nur bei der Tankform. Die "Designkante" über der Oberschenkelkante schneidet beim kurven-äußeren Bein in den Oberschenkel.
Das ist wegen dem gut geformten Sitz "nicht so schlimm" aber hier geht der Punkt beim Tank an die Duc. Sie hat solch eine Kante nämlich garnicht, und wird deswegen noch ein wenig einfacher schnell zu fahren sein. Dinge die du in jeder Kurve merkst, fallen auf Distanz auf jeden Fall ins Gewicht. Auf der Straße nicht so sehr. Einen Punkt Abzug gab es bei der Duc noch, weil der Sitz nach hinten hin sehr kurz ausfällt - Das war bei der Aprilia viel besser. Ich bin allerdings auch - getreu meinem Nicknamen - auch etwas fett
Aprilia 8/10
Ducati 9/10
Chassis:
Bei der Panigale sitzt du auf dem Motorrad, bei der Aparilla in dem Motorrad. Ich fand es klasse zu spüren, wie sehr der Rennstrecken-Trend sich in den Straßenmoppeds gefunden hat.
Früher war Handlichkeit und Präzision das A und O - Heute ist es Stabilität. Das Motorrad ist von seiner Geometrie her einfach GROß. Langer Radstand, flacher Lenkkopfwinkel, durch wenig Gabel-Offset ein begünstigter langer Nachlauf - Alles zugunsten von Stabilität, damit du nach vorne und nach hinten einfach mehr und kontrollierter Gewalt auf das Motorrad ausüben kannst durch das starke Bremsen und Beschleunigen. Du hast mehr zu tun, aber das Potenzial IST auch einfach größer und du kannst es durch den V4 Motor und die schmalere rotierende Masse der Kurbelwelle auch einfach so umsetzen ohne massive Nachteile zu haben wie beim Reihenvierzylinder. Das gleicht sich auf eine tolle Art aus.
Beide Chassis ist aufgrund der Tatsache dass die Motorräder so ein riesen Potenzial haben, G-Kräfte aufzubauen, einfach nur sehr steif. Um lateralen Chassis-Flex festzustellen, dafür habe ich zu wenig Weltmeistertitel um das bewerten zu können. Die Ducati bewegt sich mehr, wenn du sie abrupt bewegst. Die Aprilia macht hier den Eindruck als sei sie noch stabiler und wenn ich mir die massive Schwinge mit Unterzug ansehe, dann wird auch klar, wieso.
In langsamen Kurven könntest du die Aprilia noch entspannt auf's Knie legen. Die Ducati war minimal handlicher (was auch maßgeblich am /60er Querschnitt gelegen haben wird, vom Hinterrad!)
aber in langsamen Kurven nicht so stabil. Und Stabilität ist heutzutage das worauf es - vor allem mit modernen Fahrstil - ankommt. Wenn sich das Motorrad nicht bewegt, fühlst du es besser.
Und so war es bei der Aprilia auch.
Aprilia 9/10
Ducati 8/10
Fahrwerk:
Die V4S hatte Öhlins elektronisch, die RSV4 die ich gefahren bin war das Standardmodell. Ducati hat sich mehr bewegt, da ich nur im Streetmodus probefahren durfte.
Die Aprilia federte vorne und hinten gleichmäßig ein, war ebenfalls auf der softeren Seite vom Fahrwerk und das ist gut so - Denn sie fuhr sich gerade noch gut so
und war nicht am wanken wie ein Schiff. Hier wäre ein Vergleich unfair - Daher gehe ich nicht weiter auf das Thema ein.
Keines der beiden Fahrwerke ist beim ruckartigen Bremsen durchgeschlagen vorne - Das ist das einzige Urteil, was ich mir erlauben werde.
Und beide haben ein unheimliches Potenzial. Die Aprilia hat sich wegen dem (nach meinem Eindruck) besseren Chassis auf jeden Fall transparenter angefühlt.
Motor:
Selbst die neuste Euro5-Panigale bläst dir bei 30-40 Km/h im ersten Gang im Helm die Ohren weg, weil der Motor in dieser Drehzahl um 2500 u/min herum eine unheimliche
Resonanz aufbaut. Es ist geil, wenn man wie ich sein Leben lang leider nur echt leise Motorräder um 92-94dB gefhahren ist, aber als Besitzer kann ich mir vorstellen dass das auf der Straße
irgendwann nervig wird. Hat auf der Probefahrt aber sehr Spaß gemacht.
Ich bin ja ein riesiger Fan von "Win on sunday, sell on monday" - und beim Motor hat mich die Ducati da erwischt. Er hat die selbe Twin-Pulse-Zündreihenfolge wie das MotoGP-Motorrad
und die Kurbelwelle dreht andersherum, um die Kreiselkräfte der Räder auszugleichen und so die Wheelie-Neigung zu verringern und das Handling zu verbessern. Böse Zungen behaupten, dass man das Motorrad selbst in Portimao mit Wheelie Control AUS bewegen kann.
Beide V4 Motoren sind auf ihre ganz eigene Art und Weise SEHR geil vom Sound. Die Gasannahme ist trotz einem gigantischen Preisunterschied, bei beiden Motorrädern wirklich gleich gut. Du kannst im ersten Gang bei mittleren Drehzahlen ruppig ans Gas gehen und das Ride-By-Wire geht mit leichter zeitlicher Verzögerung (die bei beiden wirklich identisch ist) super sanft ans Gas. Da ich vorher noch Züge gewohnt war, bin ich meistens zu sanft ans Gas gegangen.
"Gefühlt" hat die Aprilia deutlich früher mehr Drehmoment als die Ducati. Spitzenleistung hab ich nicht getestet, da mir das nicht wichtig war. Beide haben genug Leistung
und es wird vergleichbar sein.
Das Getriebe hast du bei der Panigale teilweise garnicht am Fuß gespürt. Jedoch mehr als bei der S1000RR - Da hast du das Gefühl gehabt, dass du in Luft trittst. Mochte ich nicht.
Bei der Pani funktionieren Schaltautomat und Blipper bei jeder Drehzahl absolut - und ich meine absolut - perfekt. Bei der Aprilia merkst du es etwas mehr, vor allem fühlt es sich
mechanischer an - als wären die Betriebstoleranzen im Antriebsstrang größer, oder die Unterbrecherzeiten länger? Das ist für mich allerdings absolut okay.
Wenn längere Unterbrecherzeiten dafür sorgen dass der Verschleiß an den Getriebedocks nicht so schnell eintritt - Dann nehme gern in kauf.
Es war nie schlecht und immer sehr sanft. Man vermisst NICHTS im Vergleich zur Ducati. Nur hier ist ein weiterer Punkt, wo man den Aufpreis merkt. Da steckt mehr Arbeit drin, beim Bike aus Bologna.
Was übrigens wundervoll ist, ist dass der Aparilla-V4 ein Kassettengetriebe hat, welches man ohne den Motor ausbauen zu müssen, zur Seite rausziehen kann. Falls irgendwann mal
ein Gang rausspringt weil die Docks verschlissen sind - Ist der Austausch was die Arbeit angeht, nicht sehr groß.
(Ich bekomme über Google und YouTube nicht raus, ob das bei der Panigale auch so ist, weiß das jemand? )
Aprilia 9/10
Ducati 9/10
Nun die Kategorie FEELING
Auf der Ducati, bin ich ruhig geblieben. Du hattest das Gefühl dass die Leute dich anstarren, als wärst du ein Snob der in seinem Lambo an ihnen vorbei fährt. Du fühlst dich wie ein Geschäftsführer der gut 6-stellig im Jahr verdient. Die Ducati ist SEHR gut, allerdings strotzt sie nur so vor Prestige. Das ist, jetzt wo ich ein paar Nächte darüber schlafen konnte, nicht schön. Sie ist viel, sie übertreibt, sie ist fast schon zu schade zum fahren wenn sie wie geleckt da steht. Du denkst viel über ein günstiges Zweitmotorrad nach, um ja nicht zu viele KM auf die Ducati zu fahren. Ich habe das Fahren genossen und sofort das Motorrad "verstanden" und auch das Potenzial, mit der sie ihre Muskeln in der WSBK spielen lässt.
Aber ich hatte das Gefühl, dass ich mit 29 zu jung für dieses Motorrad bin. Es war "irgendwie geil" aber echte Freude kam nicht oft auf.
Nun zur Aprilia. Als ich losgefahren bin, habe ich mich die ersten 3 Minuten lang lautstark mit Freudeschrei im Helm selbst für das Motorrad begeistert. Der Besitzer hat es bis durch sein Fenster gehört und wir haben herzlich gelacht. Und diesen vehementen Ausdruck der Freude, den hatte ich während der gesamten Probefahrt immer wieder. Das hatte ich bei keinem Motorrad bisher. Als ich jünger war und das erste mal 1000er Supersportler offen auf der Autobahn ausgefahren bin vor 8 oder 9 Jahren.... hatte ich das so nicht.
Die Aprilia ging sofort ins Herz. Vehement. Ich hab mich viel über das neue Modell aufgeregt, dass die Front irgendwie hässlich sei, dass ich es scheiße finde dass die RS660 genau so aussieht und man den "Platzhirsch nicht Platzhirsch sein lässt", dass das Tacho der 2019-2020er SEHR nah an der RS-GP war und jetzt nurnoch scheiße aussieht im Vergleich... Alles weg.
Ich gebe zu, ich musste die Front (wohl bis heute) lange lieben lernen. Aber ich bin zu 90% soweit dass ich es schön finde. Der Anblick von der Seite und von hinten, entschärft das.
Aprilia 11/10
Ducati 7-8/10
Fazit: Wie gut das Motorrad zu einem passt, ist natürlich individuell und es sind nur meine Eindrücke. Aber dass die Aparilla für 6000-12.000€ weniger so unglaublich nah,
und in manchen Punkten in der Summe ihrer Eigenschaften sogar noch besser ist als die Ducati - Das hätte ich nicht erwartet und ich freue mich darüber. Ich gönne Noale ALLES.
Sollen sie ihre RS660 eben besser verkaufen, weil sie wie eine RSV4 aussieht.
Nach 10 Jahren Reihenvierzylinder habe ich gelernt... Motorräder müssen klingen, wie Gewitter. Und sie haben heutzutage Flügel
- Fettmann
Ergonomie:
- Die Panigale ist hier wirklich bis auf die Fußrastenposition perfekt. Daran hat man gemerkt, warum dieses Motorrad gerade Rennen gewinnt.
Die meisten von euch werden keine Rennstrecke gefahren sein (schätze ich), deswegen möchte ich ganz deutlich mit dem Finger darauf zeigen dass Ergonomie (und Chassis) die beiden
aller-aller-wichtigsten Punkte sind wenn es darum geht, Ausdauer zu zeigen, das Motorrad überhaupt erst zu fühlen und GUT zu fahren.
Du musst das Mopped unter dir vergessen können und dich nur auf die Blickführung konzentrieren damit deine Linie passt. Wenn du wie ich, auf deinem alten Motorrad bei nur wenig
HangOff fast vom Motorrad fällst, weil der Sitz nach außen super abgerundet ist, dann kostet es dich Unmengen an Kraft, dich in der Kurve auf dem Motorrad festzuhalten und damit verhaust du dir unglaublich viel.
Der Sitz der Panigale hält im Hangoff deinen Hintern so gut wie möglich durch seine Form fest und die Sitzkante ist klar definiert damit du dich konstant immer gleich weit von der Mitte weg positionieren kannst. Und der Sitz ist ebenfalls bretthart. Das ist bei der RSV4 allerdings noch besser, da er breiter ist und ebenfalls bretthart. Diese Form sieht man an WSBK- und MotoGP Moppeds ebenfalls, toll dass es nun endlich seinen Weg auf die Straße gefunden hat. Kritik an der Aprilia gibt es nur bei der Tankform. Die "Designkante" über der Oberschenkelkante schneidet beim kurven-äußeren Bein in den Oberschenkel.
Das ist wegen dem gut geformten Sitz "nicht so schlimm" aber hier geht der Punkt beim Tank an die Duc. Sie hat solch eine Kante nämlich garnicht, und wird deswegen noch ein wenig einfacher schnell zu fahren sein. Dinge die du in jeder Kurve merkst, fallen auf Distanz auf jeden Fall ins Gewicht. Auf der Straße nicht so sehr. Einen Punkt Abzug gab es bei der Duc noch, weil der Sitz nach hinten hin sehr kurz ausfällt - Das war bei der Aprilia viel besser. Ich bin allerdings auch - getreu meinem Nicknamen - auch etwas fett

Aprilia 8/10
Ducati 9/10
Chassis:
Bei der Panigale sitzt du auf dem Motorrad, bei der Aparilla in dem Motorrad. Ich fand es klasse zu spüren, wie sehr der Rennstrecken-Trend sich in den Straßenmoppeds gefunden hat.
Früher war Handlichkeit und Präzision das A und O - Heute ist es Stabilität. Das Motorrad ist von seiner Geometrie her einfach GROß. Langer Radstand, flacher Lenkkopfwinkel, durch wenig Gabel-Offset ein begünstigter langer Nachlauf - Alles zugunsten von Stabilität, damit du nach vorne und nach hinten einfach mehr und kontrollierter Gewalt auf das Motorrad ausüben kannst durch das starke Bremsen und Beschleunigen. Du hast mehr zu tun, aber das Potenzial IST auch einfach größer und du kannst es durch den V4 Motor und die schmalere rotierende Masse der Kurbelwelle auch einfach so umsetzen ohne massive Nachteile zu haben wie beim Reihenvierzylinder. Das gleicht sich auf eine tolle Art aus.
Beide Chassis ist aufgrund der Tatsache dass die Motorräder so ein riesen Potenzial haben, G-Kräfte aufzubauen, einfach nur sehr steif. Um lateralen Chassis-Flex festzustellen, dafür habe ich zu wenig Weltmeistertitel um das bewerten zu können. Die Ducati bewegt sich mehr, wenn du sie abrupt bewegst. Die Aprilia macht hier den Eindruck als sei sie noch stabiler und wenn ich mir die massive Schwinge mit Unterzug ansehe, dann wird auch klar, wieso.
In langsamen Kurven könntest du die Aprilia noch entspannt auf's Knie legen. Die Ducati war minimal handlicher (was auch maßgeblich am /60er Querschnitt gelegen haben wird, vom Hinterrad!)
aber in langsamen Kurven nicht so stabil. Und Stabilität ist heutzutage das worauf es - vor allem mit modernen Fahrstil - ankommt. Wenn sich das Motorrad nicht bewegt, fühlst du es besser.
Und so war es bei der Aprilia auch.
Aprilia 9/10
Ducati 8/10
Fahrwerk:
Die V4S hatte Öhlins elektronisch, die RSV4 die ich gefahren bin war das Standardmodell. Ducati hat sich mehr bewegt, da ich nur im Streetmodus probefahren durfte.
Die Aprilia federte vorne und hinten gleichmäßig ein, war ebenfalls auf der softeren Seite vom Fahrwerk und das ist gut so - Denn sie fuhr sich gerade noch gut so
und war nicht am wanken wie ein Schiff. Hier wäre ein Vergleich unfair - Daher gehe ich nicht weiter auf das Thema ein.
Keines der beiden Fahrwerke ist beim ruckartigen Bremsen durchgeschlagen vorne - Das ist das einzige Urteil, was ich mir erlauben werde.
Und beide haben ein unheimliches Potenzial. Die Aprilia hat sich wegen dem (nach meinem Eindruck) besseren Chassis auf jeden Fall transparenter angefühlt.
Motor:
Selbst die neuste Euro5-Panigale bläst dir bei 30-40 Km/h im ersten Gang im Helm die Ohren weg, weil der Motor in dieser Drehzahl um 2500 u/min herum eine unheimliche
Resonanz aufbaut. Es ist geil, wenn man wie ich sein Leben lang leider nur echt leise Motorräder um 92-94dB gefhahren ist, aber als Besitzer kann ich mir vorstellen dass das auf der Straße
irgendwann nervig wird. Hat auf der Probefahrt aber sehr Spaß gemacht.
Ich bin ja ein riesiger Fan von "Win on sunday, sell on monday" - und beim Motor hat mich die Ducati da erwischt. Er hat die selbe Twin-Pulse-Zündreihenfolge wie das MotoGP-Motorrad
und die Kurbelwelle dreht andersherum, um die Kreiselkräfte der Räder auszugleichen und so die Wheelie-Neigung zu verringern und das Handling zu verbessern. Böse Zungen behaupten, dass man das Motorrad selbst in Portimao mit Wheelie Control AUS bewegen kann.
Beide V4 Motoren sind auf ihre ganz eigene Art und Weise SEHR geil vom Sound. Die Gasannahme ist trotz einem gigantischen Preisunterschied, bei beiden Motorrädern wirklich gleich gut. Du kannst im ersten Gang bei mittleren Drehzahlen ruppig ans Gas gehen und das Ride-By-Wire geht mit leichter zeitlicher Verzögerung (die bei beiden wirklich identisch ist) super sanft ans Gas. Da ich vorher noch Züge gewohnt war, bin ich meistens zu sanft ans Gas gegangen.
"Gefühlt" hat die Aprilia deutlich früher mehr Drehmoment als die Ducati. Spitzenleistung hab ich nicht getestet, da mir das nicht wichtig war. Beide haben genug Leistung
und es wird vergleichbar sein.
Das Getriebe hast du bei der Panigale teilweise garnicht am Fuß gespürt. Jedoch mehr als bei der S1000RR - Da hast du das Gefühl gehabt, dass du in Luft trittst. Mochte ich nicht.
Bei der Pani funktionieren Schaltautomat und Blipper bei jeder Drehzahl absolut - und ich meine absolut - perfekt. Bei der Aprilia merkst du es etwas mehr, vor allem fühlt es sich
mechanischer an - als wären die Betriebstoleranzen im Antriebsstrang größer, oder die Unterbrecherzeiten länger? Das ist für mich allerdings absolut okay.
Wenn längere Unterbrecherzeiten dafür sorgen dass der Verschleiß an den Getriebedocks nicht so schnell eintritt - Dann nehme gern in kauf.
Es war nie schlecht und immer sehr sanft. Man vermisst NICHTS im Vergleich zur Ducati. Nur hier ist ein weiterer Punkt, wo man den Aufpreis merkt. Da steckt mehr Arbeit drin, beim Bike aus Bologna.
Was übrigens wundervoll ist, ist dass der Aparilla-V4 ein Kassettengetriebe hat, welches man ohne den Motor ausbauen zu müssen, zur Seite rausziehen kann. Falls irgendwann mal
ein Gang rausspringt weil die Docks verschlissen sind - Ist der Austausch was die Arbeit angeht, nicht sehr groß.
(Ich bekomme über Google und YouTube nicht raus, ob das bei der Panigale auch so ist, weiß das jemand? )
Aprilia 9/10
Ducati 9/10
Nun die Kategorie FEELING
Auf der Ducati, bin ich ruhig geblieben. Du hattest das Gefühl dass die Leute dich anstarren, als wärst du ein Snob der in seinem Lambo an ihnen vorbei fährt. Du fühlst dich wie ein Geschäftsführer der gut 6-stellig im Jahr verdient. Die Ducati ist SEHR gut, allerdings strotzt sie nur so vor Prestige. Das ist, jetzt wo ich ein paar Nächte darüber schlafen konnte, nicht schön. Sie ist viel, sie übertreibt, sie ist fast schon zu schade zum fahren wenn sie wie geleckt da steht. Du denkst viel über ein günstiges Zweitmotorrad nach, um ja nicht zu viele KM auf die Ducati zu fahren. Ich habe das Fahren genossen und sofort das Motorrad "verstanden" und auch das Potenzial, mit der sie ihre Muskeln in der WSBK spielen lässt.
Aber ich hatte das Gefühl, dass ich mit 29 zu jung für dieses Motorrad bin. Es war "irgendwie geil" aber echte Freude kam nicht oft auf.
Nun zur Aprilia. Als ich losgefahren bin, habe ich mich die ersten 3 Minuten lang lautstark mit Freudeschrei im Helm selbst für das Motorrad begeistert. Der Besitzer hat es bis durch sein Fenster gehört und wir haben herzlich gelacht. Und diesen vehementen Ausdruck der Freude, den hatte ich während der gesamten Probefahrt immer wieder. Das hatte ich bei keinem Motorrad bisher. Als ich jünger war und das erste mal 1000er Supersportler offen auf der Autobahn ausgefahren bin vor 8 oder 9 Jahren.... hatte ich das so nicht.
Die Aprilia ging sofort ins Herz. Vehement. Ich hab mich viel über das neue Modell aufgeregt, dass die Front irgendwie hässlich sei, dass ich es scheiße finde dass die RS660 genau so aussieht und man den "Platzhirsch nicht Platzhirsch sein lässt", dass das Tacho der 2019-2020er SEHR nah an der RS-GP war und jetzt nurnoch scheiße aussieht im Vergleich... Alles weg.
Ich gebe zu, ich musste die Front (wohl bis heute) lange lieben lernen. Aber ich bin zu 90% soweit dass ich es schön finde. Der Anblick von der Seite und von hinten, entschärft das.
Aprilia 11/10
Ducati 7-8/10
Fazit: Wie gut das Motorrad zu einem passt, ist natürlich individuell und es sind nur meine Eindrücke. Aber dass die Aparilla für 6000-12.000€ weniger so unglaublich nah,
und in manchen Punkten in der Summe ihrer Eigenschaften sogar noch besser ist als die Ducati - Das hätte ich nicht erwartet und ich freue mich darüber. Ich gönne Noale ALLES.
Sollen sie ihre RS660 eben besser verkaufen, weil sie wie eine RSV4 aussieht.
Nach 10 Jahren Reihenvierzylinder habe ich gelernt... Motorräder müssen klingen, wie Gewitter. Und sie haben heutzutage Flügel

- Fettmann
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