Kurvenguide
fleißig dabei...
- Motorrad
- Tuono Factory
- Modelljahr
- 2019
Hola @Kurvenguide, hab das Buch "Motorradfahrwerke richtig abgestimmt" gefressen. Das Beste Buch, das ich bis jetzt im Zweiradbereich gelesen habe. Nun ergibt alles Sinn. Gut, dass ich mit meinen 79kg ohne Ausrüstung noch relativ leicht bin und weiter abspecke. Auf die 80kg mit Ausrüstung dürfte ich es bis zu diesem Sommer schaffen, dann wird rangetastet. Bei der Federhärte mache ich mir insofern keine Sorgen. Negativfederwege muss ich testen. Denke als leichter Fahrer, der es dezent sportlich will, bin ich im Mittel gar nicht so verkehrt aufgestellt, tendentiell weniger Negativfederweg. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass ich nach einem wilden Ritt auf der Hausrunde etwas mehr Agilität auf Kosten der Stabilität reinholen will. Mal schauen, der Popometer wirds zeigen.
Fragen:
1 - Was hat Aprilia sich bei der Zugstufeneinstellung des Federbeins gedacht? Wie soll ich da während ner Testfahrt denn ständig ran, ohne mir die Pfoten zu verbrennen?
2 - Bei der harten Karkasse des Bridgestone S22 geh ich mal davon aus, dass ich die Druckstufe ruhig etwas mehr öffnen "kann", als bei einem komfortablen Power 5 beispielsweise. Nicht zwingend objektiv gültig, aber prinzipiell kein verkehrter Gedankengang um da mal anzusetzen, richtig?
3 - Eher ein Kommentar: Ich bin überrascht, dass werksseitig zwischen den Straßen- und Rennstreckenvorgaben für Zug- und Druckstufe an der Gabel nur 2-3 Klicks liegen. Während die Differenz beim Federbein 6-14 Klicks sind. Der Verlauf ist wohl alles andere als linear.
4 - Kennt jemand die genaue Bezeichnung der Öhlins-Gabel und Federbein meiner 2018 Factory? Auf der Öhlins-Homepage fehlt die Tuono V4 komplett, im Gegensatz zur 660 und RSV4.
ANTWORTEN:
1. Keine Ahnung, was fragst du mich das!?. Das hat sich nicht Aprilia ausgedacht, so ist die Bauform von einem Standard-Einrohr-Öhlinsdämpfer mit Ausgleichsbehälter, der sieht nicht nur bei Aprilia so aus.
Ich weiß auch nicht warum man an der Zugstufenverstellung "ständig rumdrehen muss".
Wenn man sich beim Einstellen weh tut, sollte man es lassen oder eine mit SAS kaufen.
2. Einen Bridgestone sollte man mit etwas weniger Luftdruck fahren, 0,1-0,2 bar weniger, dann wird die Karkasde etwas flexibler.
Natürlich kann man auch die Druckstufe etwas öffnen, aber die hat schon einen Grund warum sie eingebaut ist. Besonders bei hochdynamischen Motorrädern und Fahrweise sorgt sie für Stabilität, Gegenkraft für dynamische Belastungen, Grip, hinten für Anti-Squat, vorne gür Anti-Dive, Pitch-Control, für Feedback......drehst du sie auf, weil es dir zu unkomfortable ist, schwächst du dies, der Reifen kann dies nicht vollständig übernehmen. Die Druckstufe sorgt dafür, daß das Fahrwerk, vorne und hinten nicht zu schnell, zu tief einfedert......das ist dem Reifen grundsätzlich egal! Ein gutes, sportliches Fahrwerk, braucht eine deutliche Druckstufe. Wenn es wirklich zu unkomfortable wird, dann sollte man sie öffnen, aber besser wird das Fahrwerk dadurch nicht. Druckstufe sollte so viel drin bleiben, wie es noch komfortabel ist.
Bei der ZUGSTUFE, aber nur so viel wie nötig, so wenig wie möglich! Genau ANDERSRUM.
3. Der "Verlauf" ist nicht nur "anders als Linear", sondern auch anders im Verhältnis, Funktion, Progression und Wirkung.
Gabel und Federbein dämpfen zwar beide mit Öl, das mit Kraft durch Öffnungen gepresst wird, aber das war es schon mit der Gemeinsamkeit. Alleine schon, das die Dämpferkolben der Gabel DIREKT, 1:1, mit den Federbewegung bewegt werden ist essentiell unterschiedlich. Das Federbein wird über einen riesen Schwingenhebel und Umlenkung in einem ca. Verhältnis von 1:2 angelenkt, dessen Verhältnis sich noch dynamisch, progressiv verändert......da kann ein Klick vorne, nicht das Gleiche wie ein Klick hinten auslösen.
Auch hat die Gabeldruckstufe viel mehr Stress, muss viel mehr Kraft haben, weil sehr viel und schneller Lastwechsel beim Bremsen, dynamisch die Radlast stark auf das VR wirft.
Ich weiß auch nicht, ob ich mir die empfohlene Rennstrecken-Einstellung von der Anleitung reindrehen würde. Wichtig auf der Rennstrecke ist vor Allem, etwas mehr Vorspannung & deutlich mehr Druckstufe! Zugstufe nur dann mehr, wenn es wirklich sein muss, wenn sich das FW wirklich zu viel bewegt.
4. Nein, die genaue Bezeichnung kenne ich nicht.
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