Kurvenguide
fleißig dabei...
- Motorrad
- Tuono Factory
- Modelljahr
- 2019
Moin @Kurvenguide,
hab die Tuono heute mal ne Stunde ausgequetscht im Straßensetup. Ist ganz nice, aber du hast mich richtig eingeschätzt: Ein Ticken mehr Präzision, Stabilität und Feedback wäre doch wünschenswert. Der Komfort ist aktuell noch mehr als genug, auch mit den S22. Deshalb werde ich bei der nächsten Ausfahrt das Race-Setup testen, einfach um den Unterschied zu fühlen. Hinsichtlich der Gabel hab ich keinerlei Fragen, aber beim Federbein bin ich mir in einem Punkt nicht ganz sicher:
Zur Erinnerung:
Federbein Druck | Straße: 15 Klicks | Race: 9 Klicks
Federbein Zug | Straße: 17 Klicks | Race: 3 Klicks
Da ich die Zugstufe am Federbein schwer "erfahren" kann und in der Hinsicht etwas blind bin, spiele ich mit dem Gedanken, Zug auf Straße (17 Klicks) und Druck auf Race (9 Klicks) zu stellen und frage ich mich, ob das "unausgeglichen" werden kann. Ich weiß, im Zweifel lieber etwas zu wenig Zug und etwas zu viel Druck. Und weshalb manche die Zugstufe auf der Renne so zuknallen und weshalb du anderer Ansicht bist hängt mir noch im Kopf. Aber 8 Klicks Unterschied hören sich nach viel an. Ich denke zwar nicht, dass das in der Theorie ein Problem ist, aber was meinst du? Ich sehe 3 Optionen:
1 - Zugstufe auf Straße lassen (17 Klicks).
2 - Zugstufe nur 1-3 Klicks schließen (16-14 Klicks), um es wenigstens etwas angepasst zu haben.
3 - Zugstufe um den selben prozentuellen Anteil schließen wie die Druckstufe (ergibt rechnerisch 10 Klicks). Das klingt für mich zwar in der Fahrpraxis nach Unsinn, an dem ich mich nicht zu orientieren brauche, aber könnte ein theoretischer Grenzwert sein, den ich beim Rumspielen nicht überschreite. Denn auf die 3 Klicks will ich definitiv nicht runter.
Natürlich ist das Beste, es einfach mal auszuprobieren, aber mich interessieren deine Gedanken in der Theorie dazu.
Servus, @desMo_.
Ich weiß nicht genau was du "suchst".
Irgendwas reindrehen, nur weil es eine schriftliche Empfehlung dafür gibt!?
Gibt es denn einen Grund, warum DU hinten soviel Zugstufe brauchst?
Ein individuelles FW findet man nur durch analytisches Vorgegen. Alles Hin&Her drehen bringt da nix.
Ich weiß wie groß der Verstellbereich bei Öhlins meistens ist. Also, von "voll offen" = "Sänfte", wirklich sehr soft.
Bis "voll zu" = "Eisenstange", extrem straff!
So ist es MIR ein Rätsel, warum man nur 3 Klicks offen Zugstufe am Federbein bräuchte!?
Aber, das ist meine Welt......vllt weißt du ja warum du das brauchst.
Der Satz war aber schon ernst gemeint, nicht nur, weil er sich gut anhört, oder er öfter zu lesen ist.
"Zugstufe nur so viel wie nötig, so wenig wie möglich".....
Heißt praktisch, Zugstufe ist eigentlich schlecht, macht nix besser, beruhigt nur. Also nur soviel "Beruhigung" wie du wirklich brauchst.
Übliches Problem, Grund!
Nehmen wir an, du hast an deinem Federbein Zugstufe 1-10. 1 ist sehr soft, fast keine Zugstufe. 10 ist straff, FB federt nur noch sehr zäh aus.
Wenn du deinen Reifen "fragen würdest", welche Zugstufe er für optimalen Grip bräucht.....wird er "irgendwas mit 2 oder 3" antworten.
Bei den allermeisten Fahrern, wirst du zum "besten Grip-Gefühl", eine Antwort von >5 bekommen, je nach Gusto.
Heißt.....der Reifen würde mit deutlich weniger Zugstufe sehr gut zurechtkommen. Alles was "mehr an Zugstufe" ist, VERSCHLECHTERT das Grip-Verhalten des Reifens.
Zugstufe ist wie Beruhigungs-Medikament fürs FW, Schlafmittel, Beta-Blocker....zum Rühigstellen. Nicht um zu "gesunden".
Es ist nicht wirklich gut, für den Reifen und dessen Gripverhalten, wenn du dein FW so hart machst, das es fährt wie ein Holzbalken.
Oft ist es aber die Standard-Reaktion, wenn das Moped irgendwas macht, was sich nicht gut anfühlt.....wenn man dann einfach zudreht, macht es das sicher nicht mehr!
Man stellt das FW lieber ruhig, als das wirklich Problem (Fahrfehler, ausserhalb der Balance, Federate .....) zu finden......ODER....sich an ein Fahrwerk mit Bewegung zu gewöhnen und es lesen zu lernen.
Auch ein Problem vieler Rennfahrer-Talente.
In den kleinen Meisterschaften fallen sie durch Speed auf und brauchen ein FW das direkt, flink, HART ist. Um die Sachlage zu verstehen, besser reinzukommen, direkter die Talent-Instinkte anzusprechen.
Kommen sie dann in die größeren Meisterschaften, wo die Renn-Dauer wesentlich länger sind, kommen sie nicht mehr zurecht, weil ihr hartes FW die Reifen viel zu schnell vernichtet.
Wenn du meinst, du musst so eine straffe Zugstufe hinten fahren.....OK.
Die große Herausforderung für FW-Abstimmen ist es, ein möglichst weiches FW zu machen, das trotz Bewegungen, sich satt und sicher anfühlt, immer in Feder - & Dämpfer-Kraft in Balance bleibt und sich deshalb sportlich-stabil anfühlt. Auf der LS ist diese Herausforderung umso größer und wichtiger.
Ein FW einfach zudrehen, bis sich nix mehr ungewollt bewegt, kann jeder (ok, fast jeder).
Zuletzt bearbeitet: