Fragen an die Fahrwerksprofis

Moin @Kurvenguide,

hab die Tuono heute mal ne Stunde ausgequetscht im Straßensetup. Ist ganz nice, aber du hast mich richtig eingeschätzt: Ein Ticken mehr Präzision, Stabilität und Feedback wäre doch wünschenswert. Der Komfort ist aktuell noch mehr als genug, auch mit den S22. Deshalb werde ich bei der nächsten Ausfahrt das Race-Setup testen, einfach um den Unterschied zu fühlen. Hinsichtlich der Gabel hab ich keinerlei Fragen, aber beim Federbein bin ich mir in einem Punkt nicht ganz sicher:

Zur Erinnerung:
Federbein Druck | Straße: 15 Klicks | Race: 9 Klicks
Federbein Zug | Straße: 17 Klicks | Race: 3 Klicks

Da ich die Zugstufe am Federbein schwer "erfahren" kann und in der Hinsicht etwas blind bin, spiele ich mit dem Gedanken, Zug auf Straße (17 Klicks) und Druck auf Race (9 Klicks) zu stellen und frage ich mich, ob das "unausgeglichen" werden kann. Ich weiß, im Zweifel lieber etwas zu wenig Zug und etwas zu viel Druck. Und weshalb manche die Zugstufe auf der Renne so zuknallen und weshalb du anderer Ansicht bist hängt mir noch im Kopf. Aber 8 Klicks Unterschied hören sich nach viel an. Ich denke zwar nicht, dass das in der Theorie ein Problem ist, aber was meinst du? Ich sehe 3 Optionen:

1 - Zugstufe auf Straße lassen (17 Klicks).
2 - Zugstufe nur 1-3 Klicks schließen (16-14 Klicks), um es wenigstens etwas angepasst zu haben.
3 - Zugstufe um den selben prozentuellen Anteil schließen wie die Druckstufe (ergibt rechnerisch 10 Klicks). Das klingt für mich zwar in der Fahrpraxis nach Unsinn, an dem ich mich nicht zu orientieren brauche, aber könnte ein theoretischer Grenzwert sein, den ich beim Rumspielen nicht überschreite. Denn auf die 3 Klicks will ich definitiv nicht runter.

Natürlich ist das Beste, es einfach mal auszuprobieren, aber mich interessieren deine Gedanken in der Theorie dazu.


Servus, @desMo_.

Ich weiß nicht genau was du "suchst".

Irgendwas reindrehen, nur weil es eine schriftliche Empfehlung dafür gibt!?
Gibt es denn einen Grund, warum DU hinten soviel Zugstufe brauchst?

Ein individuelles FW findet man nur durch analytisches Vorgegen. Alles Hin&Her drehen bringt da nix.

Ich weiß wie groß der Verstellbereich bei Öhlins meistens ist. Also, von "voll offen" = "Sänfte", wirklich sehr soft.
Bis "voll zu" = "Eisenstange", extrem straff!
So ist es MIR ein Rätsel, warum man nur 3 Klicks offen Zugstufe am Federbein bräuchte!?
Aber, das ist meine Welt......vllt weißt du ja warum du das brauchst.

Der Satz war aber schon ernst gemeint, nicht nur, weil er sich gut anhört, oder er öfter zu lesen ist.
"Zugstufe nur so viel wie nötig, so wenig wie möglich".....
Heißt praktisch, Zugstufe ist eigentlich schlecht, macht nix besser, beruhigt nur. Also nur soviel "Beruhigung" wie du wirklich brauchst.

Übliches Problem, Grund!
Nehmen wir an, du hast an deinem Federbein Zugstufe 1-10. 1 ist sehr soft, fast keine Zugstufe. 10 ist straff, FB federt nur noch sehr zäh aus.
Wenn du deinen Reifen "fragen würdest", welche Zugstufe er für optimalen Grip bräucht.....wird er "irgendwas mit 2 oder 3" antworten.
Bei den allermeisten Fahrern, wirst du zum "besten Grip-Gefühl", eine Antwort von >5 bekommen, je nach Gusto.
Heißt.....der Reifen würde mit deutlich weniger Zugstufe sehr gut zurechtkommen. Alles was "mehr an Zugstufe" ist, VERSCHLECHTERT das Grip-Verhalten des Reifens.

Zugstufe ist wie Beruhigungs-Medikament fürs FW, Schlafmittel, Beta-Blocker....zum Rühigstellen. Nicht um zu "gesunden".

Es ist nicht wirklich gut, für den Reifen und dessen Gripverhalten, wenn du dein FW so hart machst, das es fährt wie ein Holzbalken.
Oft ist es aber die Standard-Reaktion, wenn das Moped irgendwas macht, was sich nicht gut anfühlt.....wenn man dann einfach zudreht, macht es das sicher nicht mehr!

Man stellt das FW lieber ruhig, als das wirklich Problem (Fahrfehler, ausserhalb der Balance, Federate .....) zu finden......ODER....sich an ein Fahrwerk mit Bewegung zu gewöhnen und es lesen zu lernen.

Auch ein Problem vieler Rennfahrer-Talente.
In den kleinen Meisterschaften fallen sie durch Speed auf und brauchen ein FW das direkt, flink, HART ist. Um die Sachlage zu verstehen, besser reinzukommen, direkter die Talent-Instinkte anzusprechen.

Kommen sie dann in die größeren Meisterschaften, wo die Renn-Dauer wesentlich länger sind, kommen sie nicht mehr zurecht, weil ihr hartes FW die Reifen viel zu schnell vernichtet.

Wenn du meinst, du musst so eine straffe Zugstufe hinten fahren.....OK.

Die große Herausforderung für FW-Abstimmen ist es, ein möglichst weiches FW zu machen, das trotz Bewegungen, sich satt und sicher anfühlt, immer in Feder - & Dämpfer-Kraft in Balance bleibt und sich deshalb sportlich-stabil anfühlt. Auf der LS ist diese Herausforderung umso größer und wichtiger.

Ein FW einfach zudrehen, bis sich nix mehr ungewollt bewegt, kann jeder (ok, fast jeder).
 
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Moin mein Lieber, ich glaube dass da ein Missverständnis vorliegt. Oder ich hab dich falsch verstanden :) die Race Vorgabe von Aprilia (ich weiß, hat keine Allgemeingültigkeit) ist bei Zugstufe Federbein alles zu bis auf 3 Klicks und genau das möchte ich ja vermeiden. Ich möchte zwar das Race-Setup testen, einfach mal um den Unterschied zu spüren, aber ohne die Zugstufe am Federbein so radikal zuzuknallen wie Aprilia es vordichtet. Deshalb die Frage, wie du da vorgehen würdest, wenn ich die Druckstufe entsprechend anpasse aber die Zugstufe nicht, weil die beiden dann einige Klicks auseinander wären.

Was ich suche ist einfach nur etwas mehr vom ruhig-straffen, präzisen. Am Besten ist, wie du und Zillo erwähnt habt, es einfach mal zu erfahren :) das Ergebnis liegt wahrscheinlich irgendwo zwischen Straße und Race.
 
Moin mein Lieber, ich glaube dass da ein Missverständnis vorliegt. Oder ich hab dich falsch verstanden :) die Race Vorgabe von Aprilia (ich weiß, hat keine Allgemeingültigkeit) ist bei Zugstufe Federbein alles zu bis auf 3 Klicks und genau das möchte ich ja vermeiden. Ich möchte zwar das Race-Setup testen, einfach mal um den Unterschied zu spüren, aber ohne die Zugstufe am Federbein so radikal zuzuknallen wie Aprilia es vordichtet. Deshalb die Frage, wie du da vorgehen würdest, wenn ich die Druckstufe entsprechend anpasse aber die Zugstufe nicht, weil die beiden dann einige Klicks auseinander wären.

Was ich suche ist einfach nur etwas mehr vom ruhig-straffen, präzisen. Am Besten ist, wie du und Zillo erwähnt habt, es einfach mal zu erfahren :) das Ergebnis liegt wahrscheinlich irgendwo zwischen Straße und Race.


Was ich machen würde?

Wenn ich überhaupt nicht wissen würde was ich machen sollte.

Vorspannung enstprechend der Empfehlungen reindrehen, wenn es schnell gehen muß.

ODER

Durchhänge ausmessen und dann "Mit Fahrer-Negativfederweg".
Straße: Vorne 36-40mm / Hinten 32-36mm
Race: Vorne 32 -36mm / Hinten 30-34mm

Druckstufe einfach so wie Empfehlung, oder etwas straffer.

ZUGSTUFE wird jetzt etwas kompliziert!
Kannst du das "GABEL-Drücken mit selbstständigen Entspannen"?
Ja? -> Street: Zugstufe der Gabel so einstellen, das Gabel, nur 1x leicht nachschwingt. Sprich, oben ankommt und NUR 1x nachschwingt.
Race: Zugstufe so einstellen, das sie genau "On Top" stehen bleibt!

UND DANN
Das Moped zentrisch drücken!
Dabei sollte Heck genausoschnell hochkommen wie die vorher eingestellte Gabel. Mit Street und/oder Race!
Das nennt man "In Balance bringen"!




Diese Videos sind NUR als Verdeutlichung gedacht, weil es eben so schwer ist, es richtig zu machen und zu beschreiben.
Es gibt viele Videos darüber.....

Also
Vorspannung nach Ausmessen.
Drucksstufe nach Empfehlung oder etwas straffer.
Zugstufe entsprechend nach "Drücken"...oder ....nach Vorgabe, aber etwas weniger straff. Nur "die Hälfte" zudrehen, klingt nicht ganz falsch.


Ich will jetzt ungern eine Diskussion / Erklärung über, das Erkennen oder die Problem/Symptome bei Zugstufe "zu soft" und "zu straff" eröffnen.
Weil es sehr individuell und sehr erfahrungs-lastig ist....wäre endlos.

Aber......wenn ein Moped nahezu perfekt alle Kurven fährt und man findet es supertoll, aber nur solange es einen sehr ebenen, ruhigen Belag gibt, vor allen ohne Wellen & Kompressionen.

Wird es, bei Wellen und Unebenheiten mit deutlichen Fahrwerksbewegungen (keine Kanten oder Aufbrüche) , IN SCHRÄGLAGE semioptimal, das Mooed fängt an zu taumeln, wird unruhig, eiert, ......wirkt nervös......ist sehr oft der Grund in der Zugstufe zu finden, die nicht "in Balance" (Vorne/Hinten) ist.
Sprich....in Schräglage agieren Front und Heck unterschiedlich schnell beim Ausfedern, das erzeugt IMMER ein Taumeln in Schräglage!
Keine Wellen, Kompressionen, Kuppen....in Schräglage und alles ist gut!?
Aber kaum kommen diese dazu, IN SCHRÄGLAGE und prompt wird es taumelig, nervös, unruhig.....ist es fast immer die Balance der Zugstufe, welche nicht passt, ungleich ist.
Man kann dann versuchen, die Balance herzustellen...ODER....so wie meist. Es sich einfach machen, diese vorne & hinten straff zudrehen!
 
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Haja Perfekt, an genau dem Punkt bin ich wie oben beschrieben gerade. Vorspannung aktuell noch nach Vorgabe und ich will nur die Druckstufe minimal erhöhen. Werde ich testen und Richtung Sommer dann nochmal mit den angepassten Negativfederwegen, merci :)
 
Ahoi, neues Bike, neues Glück. Mir ist direkt aufgefallen, dass sie sich nicht so knackig einlenken lässt und mit den frischen S23 diese Woche wurds nur minimal besser. Also die Negativfederwege gecheckt:

Gabel N2 - 36 mm
Federbein N2 - 37 mm

Joa, kein Wunder. Würde das Bike gerne um die Achse kippen, sprich Gabel auf 38 mm und Federbein auf 35 mm.

Frage: Das sind ja jeweils 2 mm, die ich rauf/runter will. Gibt es Erfahrungswerte, wie viele Umdrehungen an Gabel und Federbein das entspricht? Aktuell ist das Federbein bei einer Federlänge von 149mm, also genau wie nach Handbuch "Straßensetup". Würde mir das Leben stark vereinfachen.

@Kurvenguide vielleicht? 👉🏼 👈🏼 😇
 
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ist doch von der Feder in Verbindung mit dem Fahrergewicht abhängig.
 
Geometrisch kann er das schon über die Vorspannung machen, die Negativfederwege ändern sich zwar nicht, aber sie steht dann trotzdem steiler.
 
Und ich dachte, er meint die Federvorspannung. Vorne gibt es doch nichts zum hoch und runterschrauben ausser die Federvorspannung.
 
Aktuell ist das Federbein bei einer Federlänge von 149mm, also genau wie nach Handbuch "Straßensetup". Würde mir das Leben stark vereinfachen.
Federlänge ist nicht entscheidend, sondern der Gesamtfederweg! Ich schätze mal, sie hat hinten einen Federweg von 120mm und und passen würde dann bei einem Viertel des Federwegs 30mm. Vorne die 36mm kannst du so lassen, wenn hinten 30mm sind. Theoretisch hilft da nur eine stärkere Feder, da es für das ändern der Vorspannung fast zu viel ist.
 
Okay moment, hier sind 3 Ebenen.

#1 Missverständnisse:
- "Federlänge von 149mm" bezieht sich auf die vorgespannte Feder, der Begriff wird so im schlecht übersetzten Handbuch verwendet (Anhang)
- Gesamtfederweg Gabel ist 112 mm und Federbein 124 mm
- Ja, ich sprach von der Federvorspannung. Siehe dazu Ebene 2 :>
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#2 Negativfederwege
Dieses Buch vom Rennfahrer und Journalisten Werner Koch sagt:
"Um auf die korrekten Negativfederwege zu kommen, muss [man] die Vorspannung [...] über Gewindespindel einstellen"

Dieses Tutorial von MotoTech zeigt:
- Negativfederweg ergibt 20 mm, er sagt "das heißt Federvorspannung ist zu hoch"
- Nimmt Federvorspannung an der Gabel raus
- Negativfederweg nun 25 mm

- Dieses Tutorial von Motorrad Online schreibt:
"Mit der im oberen Gabelstopfen sitzenden Gewindespindel kann die Vorspannung der Gabelfedern reguliert werden. Durch die Federvorspannung verändert sich der Negativfederweg"

Wieso schreibt ihr drei nun genau das Gegenteil? Sprich, dass sich der Negativfederweg nicht verändern würde? Das verstehe ich nicht.
@Ralph @businesskasper
Wenn ich @Monty1's Satz richtig verstehe, sagt er auch prinzipiell, dass man es dadurch ändern kann. Auch wenn er andere Werte als ich im Visier hat und aufgrund der großen Abweichung zu einer anderen Feder ratet.

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# 3 Gewindesteigung
Kennt jemand die Gewindesteigung vorne und hinten? Nix für Ungut Businesskasper, ich hätte es gern genau 😬 Unabhängig davon, wer bei #2 nun Recht hat
 

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So wie du das vorhast, geht das nur Vorne einigermaßen.
Die Gewindesteigung ist vermutlich 1mm, wenn du also eine Umdrehung machst, wirkt sich das genau um das Maß auf den Negativfederweg aus.
Hinten kannst du das Vergessen, du hast ja noch die Umlenkung und die Schwinge dazwischen, was sich meist um den Faktor 2-2,5 auswirkt.
Für eine korrekte Einstellung mußt du schon das Ergebnis neu Messen und dann brauchst du auch keine Gewindesteigung wissen.
 
Oh man.... vorhin einfach mal getestet, um zu schauen was passiert:

Gabel 2 volle Umdrehungen weniger Vorspannung, Federbein 2 volle Umdrehungen mehr. Beim Aufsteigen merke ich schon, dass ich mehr Richtung Lenker kippe - nice. Ich rolle vom Hof... und ENDLICH LENKT DIESES SCHEIß MOPED EIN. Bereits im kalten Zustand wie zuvor erst mit warmen Reifen. Nach dem warmfahren kann ich selbst bei 70 im Slalom wuseln und Kehrtwende ist auch kein Krampf mehr. 2 Vollbremsungen von 150 runter auf 60 waren unauffällig, aber mit im Wind flatterndem Hoodie samt Sporthose (die kurze Testfahrt sollte ursprünglich nicht auf die Autobahn führen...) beginnt das Lenkerflattern schon bei rund 170 statt wie sonst mit lockerer Kleidung bei 190-200. Auch das Aufsetzen des Wheelies ist etwas nervöser.

So. Cool. Soviel zu den Ergebnissen nach insgesamt 15 Kilometern bei 19°C. Vielleicht einen Ticken zu viel des Guten, aber cool. Jetzt will ich natürlich wissen, was das in Zahlen bedeutet. Frauchen, die die erste Messung gemacht hat, kann leider nicht, darum kam der Mieter kurz raus.

Ergebnis vorher: Gabel 36, Federbein 37
Ergebnis nachher: Gabel 42, Federbein 37


Was bedeutet das? Einer von beiden hat vermutlich Scheiße gemessen und ich hab keine Ahnung wo ich wirklich stehe 😆
Aber Frauchen hat vorhin noch die alten Achsen des Puppenwagens einwandfrei an eine neue Wanne montiert.
Und der Mieter ist der klassische Pfuscher, niemals (!!!!) eines seiner Fahrzeuge kaufen.
Also 2 Messungen nach Anleitung sollte für beide eigentlich kein Problem sein...

Ich rufe morgen einen Kollegen, dem ich vertrauen kann und messe nochmal komplett durch. Danach schraube ich die Gabelvorspannung wieder einen Tick höher und messe erneut, denn mit richtig warmgekneteten Reifen könnte es mir kippelig werden. Ich fahre schließlich eine Tuono und keine Streety. Überhandlich soll das nicht werden.
 
Die Feder des Federbeins ist immer vorgespannt, das heißt, dass von komplett entlastetem Rad bis draufladen deines Bierbauchs, der Negativfederweg konstant bleibt. Also komplett ausgefedert ist das Federbein immer im Anschlag.
Vorne schwankt das, da gibt es gabeln, da klappern die Federn in ausgebauten Zustand und welche wo sie das gerade so nicht tun, aber da ist beim Anschlag eher wenig Vorspannung.
Da die Federrate im Normalzustand linear ist, ändert sich da nur in den Extremen mal was.

Wenn die Feder entlastet Vorspannung x hat und du packst da y gewicht drauf, dann verändert sich der Federweg immer gleich, nämlich Federhärte f * y. x spielt da keine Rolle. Deswegen ist das hinten schonmal gleich geblieben. Warum deine Gabel wegen 2 Umdrehungen 6mm tiefer kommt, erklärt das aber nicht. 6mm ist so reichlich ein Ring mehr sichtbar über der Gabelbrücke, das ist relativ viel. Gabelüberstand mach ich immer mit dem Messschieber auf so ca. 0,5mm genau, alles andere merke ich schon.
 
Du, 2 unterschiedliche Messer, Parallaxe, mal hell, mal dunkel.... Wer weiß ob das wirklich 6 Millimeter sind. Ich habe auf jeden Fall folgende Optionen offen:
- Heck minimal runter
- Gabelvorspannung etwas rauf
- Gabel 3 statt 4 Ringe bzw. 12 mm statt 16 mm durchstecken

Ich teste mich mal durch..
 
Zuletzt bearbeitet:
Negativfedewege werden bei komplett geöffneter Druck und Zugstufe gemessen. Und auch wenn es geht nicht mit kalten Dämpfer.
@desMo_ Alleine durch Veränderungen in der Sitzposition wird sich deine Messung im Stand verändern. Mach dir ein Grundsetup, pack das Werkzeug ein und fahr los. Dann einfach mal bei der Tour am Fahrwerk rumspielen. Eine Veränderung und testen ob besser oder schlechter. Dann weiter. Dauert eben, lohnt sich aber
 
@Hinleger ach was bro ich bitte dich, ein Forum lebt vom Austausch! :)

Straffer = geschlossener = zäher = er federt langsamer zurück, weil das Öl quasi länger braucht, um durch die Bohrung zu fließen, die du zugedreht hast.

Bei 100 kg egal ob mit oder ohne Ausrüstung brauchst du definitiv härtere Federn, das kannst du rein durch die Vorspannung nicht mehr ausgleichen. Du hast aktuell zu weiche Federn, die ohnehin schon den ganzen Weg ausnutzen. Wenn du sie jetzt zusätzlich stark vorspannst haben sie noch weniger Weg zum arbeiten, weil du die Feder - noch bevor sie arbeitet - schon im Vorfeld mehr zusammendrückst. Würde das Fahrgewicht inkl. Ausrüstung dem Spezialisten durchgeben, der weiß was er tut :)
Du bist ja anscheinend schon etwas länger in dem Thread und wenn ich das richtig verstanden habe, hast du eine 2018er Tuono Factory und wiegst circa in voller Montur 85 kg.🤔
Wie schafft man es mit Originalfeder bei 85 kg hinten auf einen Negativfederweg von 37mm zu kommen, hast du eine weichere Feder drin?🤔
Du ruderst ja schon länger in dem Thread rum und meine grundsätzliche Empfehlung für die 2018er Tuono Factory ist vorne korrekt gemessen 38mm und hinten 30mm Negativfederweg und das mit passenden Federn, was du ja letztes Jahr schon gut erkannt hast. Überstand der Gabel und Länge des Federbeins auf Serie eingestellt! Den Überstand der Gabel und die Länge des Federbeins zu ändern, macht nur Sinn, wenn man mehr Schräglagenfreiheit benötigt und dann auch gleichmäßig vorne und hinten. Was dann die Dämpfer betrifft, so weich wie möglich und so hart wie nötig! In keinem Fall die Zugstufe für Betrieb auf der Straße zu weit schließen, sonst sackt der Eimer auf unebener Strecke immer weiter ab und kommt gar nicht mehr richtig aus der Feder, was dann immer unkonfortabler wird.
Bevor man sich um Kopf und Kragen schraubt und letztendlich noch im Graben landet, lieber einen Spezialisten aufsuchen!
 

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Negativ, letztes Jahr war bis Sommer eine andere Kiste auf dem Hof und erst diese Saison wieder eine. Zum Einstellen kam ich mit der anderen gar nicht, lege jetzt erst los. Gabelüberstand ist in beiden Einstellungen Serie, mal Vorgabe "Street" mal "Race".

Genau, 85 Kilo und hab hinten eine 95er, das dürfte ja Serie sein, gell? Verlass dich wie gesagt nicht auf die Messwerte, wer weiß was davon richtig war.

Keine Sorge, ich bin nicht ganz gefühllos und schraube nicht stumpf bis an die Limits. Der kleine Bereich, in dem ich verstelle, ist deutlich weniger gravierend, als die variierenden Fahrer von 60-120 Kilo und deren verschiedenen Sitzpositionen. Wird schon. Das Ziel ist kein absolut perfektes Setup für eine bestimmte Situation, sondern nur etwas mehr Handlichkeit als aktuell. Das krieg ich hin.

Moin geht's auf die Piste mit Werkzeug, Block und Stift und am Abend in den Graben 🥰
 
Heute vier Stunden lang nur gefahren, dokumentiert, eingestellt, dokumentiert... Von der Geometrie über den Winkel des Lenkers bis zum Lenkungsdämpfer. Oh my motherfucking Gosh fährt die Kiste jetzt geil. Holy fuck ist das ein anderes Motorrad geworden. Dabei bin ich nur in einem kleinen Bereich an Klicks unterwegs. Spannend, wie es je nach Aufbau absolut nicht linear verläuft und jeder Klick einen Unterschied machen kann.

Bis 70 fährt das Ding wie ein Fahrrad auf Anabolikamissbrauch, darüber immer noch agil genug, um bei 150 punktgenau und mit wenig Kraft die Linie anzuvisieren und zu korrigieren. Jederzeit satt und stabil auf dem Asphalt, ruhig in der Spur bis 270 kmh - purer Sex. Selbst mit lockerer Kleidung ist Ruhe im Lenker bis 230 Sachen. Obwohl es steiler steht als zuvor, wo bei 200 die Unruhe anfing. Ich fahre plötzlich entspannter und teilweise ungewollt mehr Schräglage, als ich es vor der Kurve noch vorhatte, weil es mir so Spaß macht und Vertrauen vermittelt. Rechts ist die Blockade beinahe komplett weg, die Schräglagen sind jetzt identisch mit links.

Am liebsten würde ich noch 1-2 Klicks mehr Druckstufe vorne wie hinten fahren, weil ich ohnehin nur auf gutem Asphalt unterwegs bin, aber für den Fall der Fälle hab ich mir leichte Reserven gelassen. So funktionieren auch unbeabsichtigte Ausflüge auf Buckelpisten ohne Probleme. Eventuell ändere ich das in Zukunft noch ab.

Nachteile gibts natürlich auch. Die Wheelieneigung hat nachgelassen... man muss nun beherzter ans Gas. Und die Stoppieneigung hat entsprechend zugenommen, wodurch das ABS auf Stufe 2 minimal defensiver regelt. Aber scheiß der Hund drauf. Ich bin verliebt.

Natürlich kann ein Profi hier und da noch was verbessern... aber ganz ehrlich.... wie viele Menschen da draußen sind mit 60 bis 150 Kilo unterwegs und ballern, ohne jemals irgendwas an ihrem Fahrwerk zu drehen? Mindestens 90% aller Übeltäter die ich kenne. Einem guten Kollegen mit 130 Kilo und flatternder Textilkleidung komm ich auf seiner MT10-SP mit Roadtec 01 nicht davon. Da passt nix! Und die arrangieren sich trotzdem damit, bis sie einem auf ihrer Hausrunde um die Ohren fahren. Merke: Besser geht immer, aber das Bessere ist auch der Feind des Guten. Aktuell funktioniert es für mich und meinen Fahrstil so toll, dass ich restlos zufrieden bin.

Dieser permanente Paternalismus aufgrund des allgemeinen Unvermögens macht mich eh Kirre.... Pass mit dem Fahrwerk auf, sonst fährst du Stoppies rückwärts! Hä, natürlich geht man zur Wheelieschule um Wheelies zu lernen. An die Bremsen dürfen nur Profis dran!! Wie du hast nicht Lebensunfähigkeitsberufratshaushaftpflicht XYZ??? Schraub den Versteller am Bremshebel nicht zu weit rein, sonst bremst du permanennnttt!!! Und ja keinen Diesel tanken!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
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Hallo kann mir einer sagen ob und wenn ja wie viel Rest Gewinde man Serie am federbein der 18er Factory Tuono normalerweise hat „haben sollte“? Bin letztens angesprochen worden und gefragt worden ob ich die Tuono tiefergelegt hab 🤣.
Bin ne absolute FahrwerksNull😆 hab mir auch diesbezüglich noch nie Gedanken gemacht weil ich so wie es is absolut geil zurecht komme.

Viele Grüße
 
Motoplex
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