Du wirst zugeben müssen, dass das Argument, dass man mit einer Einheit Strom 6x weiter mit einem E-Auto kommt, als mit einem Verbrenner, dessen E-Sprit mit der gleichen Menge Strom erzeugt wurde, schon irgendwie stichhaltig ist.
Im Microkosmos Deutschland.
Und wenn man nicht so über den Tellerrand schaut und der Ansicht ist, man müsse den Strom für das E-Fuel auch mittels der Solaranlage von Horst Schlemmer erzeugen, dann stimmt das schon irgendwie.
Dass man dabei aber gar nicht den gesamt benötigten Strom und schon gar nicht bis zum gesetzten Stichdatum erzeugen kann? Feinheiten! Selbst wenn es klappen könnte, gegen alle Widerstände von Windkraftgegnern, hätte man immer noch nicht das Netz entsprechend ausgebaut, um diesen Strom auch zu verteilen, geschweige denn die Netzstabilität gewährleistet.
Und dann kommt die von
@mrk angesprochene Speicherbarkeit von Strom. Gefühlt jede Woche liest man etwas von einer neuen Batteriegeneration. Eine die ohne Lithium auskommt, eine mit einer 30% höheren Dichte, usw. Nur wann die Dinger, so sie denn je wirtschaftlich zu produzieren seinen, dann auf den Markt kommen? Scheinbar glaubt die Automobilindustrie auch nicht wirklich daran, sichert sie sich doch auf Jahre Lithiumvorkommen. Ein neuer Goldrausch. Wie dann später die Abbaugebiete aussehen wenn die Vorkommen erschöpft sind, was mit der dortigen Bevölkerung passiert? Kollateralschäden!
Der Witz ist ja, dass wir es auch oder gerade dann kuschelig warm haben wollen, wenn im Winter die Sonne nicht scheint und es dann auch mal mehr und mal weniger Wind gibt.
Die Lösung sollen dann Gaskraftwerke sein, die mit Wasserstoff betrieben werden sollen. Gut, einige zukunftsgläubige sind der Überzeugung, dass noch zu deren Lebzeiten Kernfusion etabliert wird. Das ist allerdings nach Stand der Dinge doch höchst zweifelhaft.
Es gibt auch andere Ansätze. Wie z.B. diesen Turm, der überschüssige Energie speichert, indem er Betonklötze stapelt und bei Bedarf wieder ablässt. Bin schon auf den Widerstand der Bevölkerung bei der Erstinstallation gespannt. Oder das Kraftwerk, das Salze erhitzt und daraus die Energie zurückgewinnen kann. Oder Pumpspeicher Kavernen, die auf stillgelegtem AKW Gelände errichtet werden könnten. Was auch immer... die Erfahrung zeigt (BER) dass solche Projekte Jahrzehnte dauern würden. Ob sie dann in der Praxis auch so funktionieren würden, wie man das in der Theorie ermittelt hat? Und das alles bei einem bereits definierten Datum wann das alles klappen soll. Ich finde das sehr optimistisch.
Das in meinen Augen realistischste Szenario ist die Verwendung kohlenstoffbasierter Kraftstoffe. So wie du es sagtest.
E-Autos sind sicherlich toll. Wenn man eine eigene PV Anlage auf dem Dach hat. Noch eine Alternative vor der Tür stehen hat und wenn die meisten Fahrten wieder zu Hause enden.
Also eher nicht für die ganz breite Masse.
Zumal das E-Auto angesichts der Primär-Energiemenge die es zu ersetzen gilt, ohnehin nur eine untergeordnete Rolle spielt.