Ich schreibe den Beitrag hier aus zwei Gründen:
1.) Feedback zum Montiergerät aus Sicht eines Laien und 2.) Frage zur erweiterten Version für 21 Zoll-Felgen
1.) Zum Feedback
Ich habe das Gerät von
@phillip jetzt schon mehrere Jahre und nutze es eigentlich viel zu wenig. Meistens erfolgt der Reifenwechsel bei mir eh in der 3 Kilometer entfernten Werkstatt meines Vertrauens, wenn eh mal wieder etwas an einem der Mopeds gemacht werden muss. Ich kann sowas meistens ganz gut planen. Da sind dann auch gleich die bestellten Neureifen vor Ort und die Altreifen werden entsorgt. Gleichzeitig habe ich das Glück, dass dort fähige Schrauber am Werk sind, die mein Eigentum so behandeln, wie sie es sich auch bei sich selbst wünschen würden und auf ihre Arbeit stolz sind. Zugegeben - das ist sicherlich der Ideal-Zustand.
Warum lohnt sich denn dann ein eigenes Montiergerät bei mir überhaupt? Ganz einfach - weil es mich wunderbar unabhängig macht. Spätestens auf der Rennstrecke kommt man über kurz oder lang nicht drum herum, aber auch ohne diesen Einsatzzweck ist es einfach unheimlich praktisch, wenn man solche Arbeiten selbst erledigen kann.
Aktuell habe ich z.B. das Rennmoped auf dem Zentralständer im Haus stehen und erledige über den Winter hin und wieder mal in aller Ruhe die Vorbereitungsarbeiten für die neue Saison. Somit habe ich alle Zeit der Welt, um am ersten Tag einen Reifen zu demontieren und dann noch in Ruhe die Felge zu reinigen, auf Schäden zu untersuchen, eventuell ein neues Kettenrad zu bestellen usw. usw.. Ich habe einfach die Freiheit nicht sofort den neuen Reifen aufziehen zu müssen. Gibt bestimmt noch dutzende weitere Gründe, die die Unabhängigkeit darstellen, die ein solches Gerät bietet.
Was in einer solchen Situation aber konkret der Vorteil an Phillip´s Gerät ist, ist die Tatsache, dass es einfach richtig gut funktioniert. Dadurch macht es mir Freude mit dem Gerät zu arbeiten. Und das ist doch schließlich der einzig treibende Grund für ein Hobby. Man tut es, weil man sich drauf freut - dabei jede Menge Spaß hat - und danach glücklich und zufrieden ist.
Sicherlich kann auch Phillip´s Gerät bei kompletten Linkshändern und extremer Falschbedienung keine Wunder wirken (und da bin ich verdammt nah dran), aber mit ein wenig Verstand und Nachdenken (und vielleicht dem ein oder anderen freundlichen Tipp) ist beim Reifenwechsel das Gerät garantiert nicht der limitierende Faktor ;-)
Ich habe mir vor meinem Beitrag den kompletten Thread noch einmal durchgelesen. Für mich haben sich weder ein besonders rutschfester Untergrund (ich selbst arbeite auf Parkett oder auf anderen wirklich sehr glatten Böden in Keller und Garage) noch ein genau passender Achsdurchmesser bzw. Treppenkegel als Erfolgsfaktor herausgestellt. Bei mir haben sich folgende Punkte als sehr hilfreich erwiesen:
- keine Hektik! Überlegt und ruhig vorgehen. Eventuell im Vorfeld den Reifen und oder die Felge bezüglich Laufrichtung markieren und lose Hülsen, Kettenradträger usw. entfernen und die korrekte Position notieren. Ein Stück Kreide oder eine Markierung mit dem Text-Marker können da Wunder wirken, auch wenn es im ersten Moment der eigenen Überheblichkeit widerstrebt ;-) Und ganz ohne Scheiß....Ihr müsst wirklich erst die Luft aus dem Reifen lassen ;-)
- Beim Abdrücken des Reifens lieber erst einmal den Reifen ein Stückchen weiter drehen und nochmal mit mäßiger Kraft arbeiten, als gleich an der ersten Stelle alles zu wollen. Der Reifen muss sich eigentlich recht schnell an jeder Stelle von Hand abdrücken lassen, wenn die Maschine die ersten maximal drei, vier Stellen abgedrückt hat
- Beim Ansetzen des Montage-Schu diesen an den
relevanten Stellen gut schmieren (siehe Video von Phillip) und eventuell auch das erste Stück der Felge. Dabei dann mal ausprobieren, ob nach Festziehen des Montage-Schu dieser leicht über die Felge gleitet. Wird nämlich der Schu zu eng an der Felge fixiert oder zu weit davon ab, geht die komplette aufgewendete Kraft für irgendwas drauf, aber nicht für die eigentliche Aufgabe ;-) . Hört sich trivial an - macht aber richtig was aus, wenn man es nicht bedacht hat
- DER Tipp schlechthin: Wenn der Reifen auf der dem Montageschuh gegenüberliegenden Seite nicht weit genug radial in die Felge gelangen kann, fehlt auf der Seite des Montageschuh der notwendige Platz, um den Reifen über den Felgenrand zu ziehen. Das lässt sich kaum mit mehr Kraft kompensieren und ist dann meiner Meinung nach auch der Grund, warum das ganze Gerät durchrutscht und der Wunsch nach einem zweiten Mann und einer rutschfesten Unterlage aufkommt. Also einfach das Knie auf den Reifen an der gegenüberliegenden Seite und der Rest geht von ganz alleine.
Die Montage und das Auswuchten kommentiere ich jetzt mal nicht, da ich da nichts Eigenes beitragen kann.
Fazit: Man bekommt heutzutage nur noch sehr sehr selten so durchdachte Werkzeuge. Noch seltener mit dem gebotenen Service. So ist z.B. die für die Aprilia 660er-Modelle notwendige dünnere Achse (siehe Post #604) nicht nur superschnell bei
@Xerxes316 in der Post gewesen, damit dieser rechtzeitig sein Rennwochenende vorbereiten konnte, sondern als "Beifang" auch bei mir. Sowas ist einfach großartig. Punkt.
Jetzt aber noch zu 2.) die Frage zur 21-Zoll-Version
Macht es Sinn da zu wechseln? Bin eigentlich nicht so der Freund von Multifunktions-Geräten? Wie unterscheiden sich die Geräte?
Ich liebe es auf meinem Gerät das Rad einzulegen und alles passt einfach. Was ändert sich da beim Multi-Gerät?
Meine 17-Zöller sind ja alles schlauchlose Reifen? 21 Zoll dagegen fahre ich mit Schlauch. Außerdem mit Reifen-Stoppern?
Konkret: Macht es Sinn, ein Multi-Gerät für17 bis 21-Zoll-Felgen anzuschaffen, oder wäre es da nicht doch klüger, eventuell ein separates 21-Zoll-Gerät zu kaufen?
Ich erhoffe mir da auch Input von
@businesskasper und den anderen 21-Zoll-Fahrern.