Hier noch ein paar Sachen zur Erfahrung, die ich dabei gemacht habe:
@Vince hat mal geschrieben, dass der V4 so ziemlich der komplizierteste Motor zum Ventilspiel einstellen ist, den er in seinen Jahrzehnten Erfahrung auf dem Tisch hatte. Und ich muss sagen:
Er hat Recht! Ist keine Zauberei, aber wenn man persönlich schon leicht unsicher beim Messen des Ventilspiels ist, sollte man tunlichst die Finger von der Einstellung lassen. Ich hatte schon so einige Moppeds in der Werkstatt, aber der V4 ist schon eine andere Hausnummer.
Keine Ahnung wer als letztes an meiner dran war, aber ein paar Sachen waren nicht ganz so zufriedenstellend.
Die hintere Zylinderbank hatte einen leichten Versatz:
Das ist die Stellung des NW-Zahnrades bei eingesetztem Stift in der Kurbelwelle. Hab's drei mal kontrolliert und der Stift oben ist nie rein gegangen.
Man beachte auch, dass der Mechaniker ohne Handschuhe gearbeitet hat, sieht man an den Flugrost-Fingerabdrücken.
Die O-Ringe der Ölleitungen sahen so aus:
Keine Ahnung ob das normal ist, weil die Leitungen ja nur über die eine Schraube an der Nockenwellenlagerschale eingepresst werden, aber meine erste Vermutung wäre gewesen, dass die trocken eingesetzt worden sind.
Die Unterlegscheiben der NW-Lagerschalen-Schrauben von der vorderen Zylinderbank wurden entweder massiv angeknallt, oder was ich eher glaube: nicht getauscht.
Sieht man an der Wulst, die sich am Innendurchmesser gebildet hat.
Ach ja fürs Protokoll, so sehen die Werte aus:
Wie zu sehen sind die Auslassventile an der hinteren Zylinderbank (fast) alle unterhalb der Toleranz. Hab jetzt alle an die obere Grenze geschoben. Dazu habe ich mir zwei Sätze Shims besorgt:
Ventilshim Satz 8.9 mm Prox 29VSA8902 1.74 BIS 2.58 und
Ventilshim Satz 8.9 mm Prox 1.72 BIS 2.60
Damit konnte ich sehr schön die Shims mit Bügelmesschraube raus messen und genau einstellen