Denn erstens kommt es anders……

Apple

gehört zum Inventar
Premium Mitglied
Motorrad
Aprilia Tuono V4 APRC ( eine wie Keine)
Modelljahr
2012
und zweitens als man denkt!
Ich habe lange mit mir gerungen und mich gefragt, ob ich hier und jetzt meine Geschichte öffentlich machen soll oder nicht.
Kurz, ich habe mich entschieden einen Teil meiner auch hier größeren Abstinenz zu erläutern. Jeden den es interessiert kann es lesen, und wer es nicht möchte kann es einfach links liegen lassen. Jeder wie er mag, oder auch ob er/sie es ertragen kann.
Nun zur Geschichte:
Am 31.01.25 bin ich ganz normal, wie jeden Freitag zum Sport gegangen, hab wie immer mein Cardio Training und ein wenig Fitness trainier, da es ja auf die neue Saison zugeht. Alles lief bestens und ohne Einschränkungen. Ich bin dann zu Hause so gegen 0:00 Uhr ins Bett weil ich auch am nächsten Tag eigentlich noch etwas geplant hatte. Gegen 2 Uhr wurde ich mit Schmerzen in der linken unteren Rippengegend wach und dachte mir, hast du dich beim Sport verhoben? Der Schmerz wollte nicht richtig nachlassen und ich konnte nur noch halb sitzend auf dem Sofa etwas ruhe finden. Der Schmerz ließ Samstags über Tag nach und ich konnte auch noch einiges erledigen, obgleich das Ganze immer zu spüren war, Samstag Abend bin ich dann Früher ins Bett, aber auch jetzt kamen die Schmerzen um 2 zurück, dieses Mal aber heftiger und großflächiger. Wieder aufs Sofa und ich konnte hier nur sehr schwer etwas Erleichterung und kurzfristige Ruhe finden. Sonntag kam dann die Nächte Eskalationsstufe - auch tagsüber keine Schmerzfreiheit mehr, die folgende Nacht eine Katastrophe. Es folgte dann eine Odyssee zu den Ärzten (es ist schon teilweise erschreckend, wie hilflos die zum teil sind!), oft verbunden mit der Frage: was sollen wir denn mit Ihnen machen? Ja Himmelhergott! Warum bin ich hier? Ich habe mich dann selber in die Klinik eingewiesen und auch hier das gleiche Bild; Totale Plan- und Hilflosisikeit, Überweisung ins Kreiskrankenhaus mit den selben Ergebnissen. Mein Zustand verschlechterte sich rapide und ich war teilweise nicht mehr klar bei Verstand. Es zeichnete sich klar eine bösartige Bluterkrankung ab und so wurde mir Knochenmark und ein Lymphknoten entfernt. Ich wurde mit Schmerzmitteln zugedröhnt, die keinerlei Effekt hatten und ich quoll immer mehr auf wie ein Hefezopf in der Sonne. Dazu das Gefühl im Sekundentakt von einer Abrissbirne getroffen zu werden. Am Tag 10 meiner Erkrankung habe ich mich von meiner Frau verabschiedet, weil ich nicht geglaubt habe es noch zu schaffen und weil mir die Kraft schneller abhanden ging wie ich atmen konnte. Die Details des Desasters was zwischenzeitlich passiert ist erspare ich mir hier.
Wenn meine Frau nicht so energisch auf eine Verlegung in eine Spezialklinik bestanden hätte wäre ich tatsächlich innerhalb der nächsten 48 Stunden an Nierenversagen gestorben. So wurden dann meine Werte an erreichbare onkologische Kliniken geschickt und da Gott sei dank der Oberarzt hier in Oldenburg Dienst hatte und meine Blutwerte gesehen hat, hat er sofort zu Hörer gegriffen und hat gesagt: den Patienten SOFORT hierher, nicht in 10 Minuten, jetzt!
Das war mein Lebensretter. Innerhalb kürzester Zeit stand der Rettungswagen bereit und es ging nach hier zu Klinikum. Hier wurde erste einmal alles getan um mich zu stabilisieren, den unerträglichen Schmerz zu lindern und eine gute Diagnose zu erstellen.
Es ist schon sehr ernüchternd die Diagnose „Krebs“ zu bekommen. Von einem vermeintlich völlig gesunden Menschen, der quasi nie Medikamente genommen hat, der nicht raucht, kaum Alkohol trinkt und sportlich ist zu einem potentiell tödlich erkrankten - das ist eine Hausnummer, die muss man erst einmal verpacken. All die Fragen, die einem durch den Kopf gehen, der Blick zur eigenen Familie, zu den Wüschen und Plänen die man alle so hatte, es ist auf einmal alles fraglich, ja zum Teil hinfällig, Angst und Hoffnung wechseln sich ab, man droht Depressiv zu werden und es bracht die richtigen Menschen an deiner Seite, damit genau das nicht passiert. Ich habe Gott sei Dank sehr viele Menschen an meiner Seite die mir sehr viel geben um den Mut nicht zu verlieren und die mir an den richtigen Stellen Kraft geben. Die Wünsche werden klein, die Ziele realistischer.
Mit der Weile geht es mir deutlich besser, habe meinen ersten Zyklus der Chemo hinter mit, war bereits wieder eine Woche zu Hause um etwas Kraft zu tanken und bin seit letzten Mittwoch wieder hier in der Klinik für den zweiten Zyklus. Es ist kein Spaziergang, aber ich bin hier fachlich und menschlich sehr gut betreut. Da ich eine sehr seltene Form der Leukämie habe ist die Prognose nicht wirklich klar, aber meine Chancen stehen (so wie es bis jetzt läuft) bei 70-80% für mich. das heißt, das ich zwar noch einen schweren Gang vor mir habe, aber ihr werdet mich wohl doch noch nicht so schnell los! Und obwohl ich in der kurzen Zeit rapide physisch abgebaut habe (-16 KG) und ich im Moment bei dem Versuch auf meine Bella zu klettern links rauf und rechts runterfallen würde, ist einer meiner sehnlichsten Wünsche eine kleine Ausfahrt mit eben der Selben. Sie war immer gut zu mir und sie wird es auch bleiben da bin ich mir sicher. Die Zeit dafür werde kommen, auch diese Jahr noch! Ein weiterer Wunsch ist es mit meiner Frau eine langen Wochenende auf unserer Lieblings Insel Poel zu verbringen und uns einen dieser unvergleichlichen Sonnenuntergänge anzuschauen.
Genießt die schöne Zeit für euch, Lebt den Tag, Macht euch keine Sorgen über das was kommen mag, denn in der Hand haben wir das nicht - das musste ich nun schmerzlich erfahren. Aber auch das ist nicht das Ende, sondern auch die Chance auf Veränderung und neue Blickwinkel. Es liegt auch sehr stark in uns, was wir daraus machen und welche Erkenntnisse wir für unser Leben daraus ziehen. In einem Buch, welches ich gerade zum Thema gelesen habe, fand ich folgenden Fers, der mir sehr geholfen hat:
„Wenn man selbst zur Ruine wird, hat man den freien Blick in den Himmel!
Nur im Kampf mit dem Hindernis findet der Mensch zu sich selbst!“
Ich wünsche euch allen nur das Beste, viel Spass bei allem was ihr macht und genießt das leben. Regt euch nicht über alles auf und lacht über die Dinge die ihr nicht ändern könnt.
Wir sehen und auf der Straße und beim Treff.
Euer
Apple (Egbert)
 
Ich wünsch dir auch eine gute Genesung und bleib positiv.
 
Hallo Egbert,
ich wünsche Dir rasche Genesung und immer den Kopf hoch, auch wenn das Wasser bis zum Hals steht.

Ich habe ähnliches durchgemacht, über ein Jahrzehnt mit Chemo und Strahlentherapie. Es gab eine Zeit, da habe ich meine Dinge geregelt, aber der Lebenswille hat mir geholfen. Zum einen durch meine Frau und gute Freunde. Ein Kumpel hat mich manchmal abgeholt und mich aufs Motorrad gesetzt. Ich wollte fahren und wenn es nur 2 km waren und es war in seiner aktuellen Form ein prima Gefühl. Es hat mir sehr geholfen. Das wird schon wieder, verliere nie das Ziel vor Augen. Wenn du dich austauschen möchtest, schreib mir eine PN.

Grüßle Ralf
 
Moin Egbert , du alte Fischkopp,
Du machst sachen, da hast du zu laut " Hier" gerufen, freut mich das es dir etwas besser geht, Ich wünsche dir alle kraft der welt für deine genessung,
und Ich freu mich auf das besprochene bier am Lagerfeuer wenn du soweit bist,
Kopf hoch mein Freund ,
Grüße
Vince
 
Alles erdenklich Gute auch von mir!

ps
Letzte Woche ein Bekannter von mir: Blieb plötzlich im Türrahmen stehen, seine Frau konnte Ihn gerade noch auf einen Stuhl setzen und einen Notarzt rufen. Im Krankenhaus ab in die Röhre: Massive Hirnblutung. Ein Tag Intensiv, noch einen zweiten Palliativ mit Morphium und Ende.🙁
 
Wünsche dir auch, gute und beste Genesung.
 
Wünsche dir auch viel Kraft, gute und schnelle Besserung.
Halte durch !🍀
 
Gute Besserung und alles erdenklich Gute, alles zu überstehen 🍀🍀👍👍
 
Auch von mir, ohne dich persönlich zu kennen, die besten Genesungswünsche!!
 
Gute Besserung und schnelle Genesung auch von mir. Gut das Du noch einen guten Arzt gefunden hast. 👍.
Viele Grüße
Wolfgang
 
Habe den Vorrednern nicht hinzuzufügen,
Wünsche auch alles erdenklich Gute.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Egbert, ich freue mich das du hoffentlich auf dem Weg der Genesung bist .
Ich wünsche dir viel Kraft und ein bisschen Glück gehört auch dazu , das du wieder auf die Beine kommst .
Gute Besserung wünsche ich dir .
Grüssle Franz
 
Motoplex
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