Der Thread ist doch super, kann man sich mal über das Drittmoped auskotzen.
Die Marke Husqvarna hat ja eine recht bewegete Geschichte hinter sich. Da kann man imho so einiges rauslegen. Hier mal in chronologisch absteigender Reihenfolge:
Ein Zitat aus dem Husaqvarna-Forum von vor ein paar Tagen: "Die 701 ist Pierers Rache an allen Selbstschraubern". Würde ich so unterschreiben, seit ich die Vorspannung am Federbein eingestellt habe nach Anleitung aus dem WHB. Davon ab: Vit- und Svartpilen haben verbreitet sicherheitsrelevante Elektronikprobleme im Bereich des ABS, Tankanzeige ist fehlerhaft. Husqvarna 701 LR hat Probleme mit der Spritversorgung,da ist gelegentlich mal eine Benzinpumpe in den Zusatztanks nicht funktionstüchtig. Seitenständerschalter fallen gerne mal ab. Die Lieferung eines Seitenständerschalters ist nicht möglich, die Lieferzeit eines Seitenständers beträgt 4 Monate. Bei meiner eigenen Husky sind es bis jetzt nur Kleinigkeiten gewesen, den KNZ hat mein Händler präventiv gemacht und dafür bei Husqvarna einen Kulanzantrag durchgeboxt. Als ich das erste mal den Torx-Schlüssel unter der Sitzbank brauchte um ans Bordwerkzeug zu kommen ist dieser bei der dritten Verkleidungsschraube abgebrochen. Lustigerweise brauchte ich das Bordwerkzeug um rauszufinden, warum bei einer KTM die Kupplung nicht mehr trennte.
Ambitioniertere Fahrer beschweren sich auch über die Qualität der Fahrwerke, häufig ist die 4CS-Gabel Stein des Anstoßes. Solche Leute bauen dann auf EXC-Gabeln um oder verbauen Schwedengold. Das ist aber außerhalb meines fahrerischen Niveaus.
Also so geil das gerade für KTM in der MotoGP und auf den Offroadpisten der Welt läuft, in der Serie werden sie diesem Anspruch nicht gerecht. Und ich glaube durchaus, dass das auch mit der mangelnden Konkurrenz zu tun hat, sie haben ja den Markt an Enduros und Crossern praktisch aufgekauft.
Dann gibt es ja noch die Nuda, die eigentlich eine BMW ist. Das war bevor die Marke zu KTM gehörte. Da ist die Welt fast sorgenfrei, außer dass es kaum noch Ersatzteile gibt und gelegentlich die Kiste durch die EWS den Dienst versagt. Inzwischen haben sich einige Experten darauf spezialisiert, das Problem per Lötkolben zu beheben. Der Erfolg scheint gemischt zu sein.
Aus dieser Zeit stammt auch eine TC/TE450, die eigentlich eine GX450 ist. In Details eine ziemlich coole Konstruktion. Leider ziemlich selten und der Motor gilt als sehr empfindlich, ist aber auch ziemlich auf Anschlag gezüchtet. Mein persönlicher Eindruck von diesen Modellen ist: Früher war alles besser.
Die Jungs mit den älteren Huskies (Prä-BMW-Ära) haben Freude an ihren Spielzeugen, schrauben aber auch sehr sehr viel.. Das tun sie offensichtlich mit Freude. Die Ersatzteilversorgung für diese Modelle ist langsam schwierig. Das Konzept ist hier inzwischen "Aus 3 bis 5 Schrotthaufen mach eine anständige Husky". Das scheint mir bei den Jungs aber schon eher eine Leidenschaft zu sein. Von der Methodik her erinnert das schon an Oldtimerrestauration. Das würde ich also mal als nicht vergleichbar betrachten.