Habe ich auch nie was von gehört.
Ich hab an dem Ding mal lustigerweise doch noch teilgenommen. Anlass für das Anschreiben war wohl der Kauf meiner Veronika, zumindest wusste man, welches Modell.
Die Erläuterungen zum Datenschutz fand ich zugegebenermaßen verständlich und vorbildlich. Nix Kleingedrucktes, keine schwülstigen Formulierungen und auch eine klare Information darüber, welche Rechte man denn wem gegenüber hat und das alles erfreulich kurz gehalten. Kann man so machen. Danke, geht doch!
Technisch mit Licht und Schatten: Link aus Email in den Browser kopieren führt zu einem Fehler. Beim Gang über den Button in der Email, den man natürlich nur in dieser neumodischen HTML-Darstellung der Email sieht, klappte es dann. Hmkay, Abzüge in der B-Note. Sehr vorbildlich hingegen wieder die Tatsache, dass das komplette UI auch ohne Javascript funktionierte. Hier musste sich allerdings mit allerlei Alternativen aus der Trickkiste des UI-Entwicklers beholfen werden, so dass die Beschreibungen zur Bedienung nicht mehr passten. Nichtsdestotrotz, reife Leistung. Den Aufwand überhaupt zu treiben, machen nicht mehr. Gespart hat man dafür beim UI-Design. Nicht so schmuck wie bei anderen Webseiten, sondern recht schnöde aber in der Folge auch nicht aufdringlich. Mir ist es so lieber als nur schöne Fassade und dafür keine Funktion.
Zum Inhaltlichen: Die Fragen selbst waren nicht immer ganz klar oder einfach formuliert. Meiner Erfahrung nach passiert sowas, wenn zu viele Köche im Brei rühren. Vermutlich wurde da der Student in seiner Abschlussarbeit von einen Kontrollfreak betreut, der selbst nicht viel entscheiden durfte und deswegen immer die Marketingabteilung zu Meetings einlud. Und so hat jeder mal dazwischen gequatscht. Viele Antworten wirkten wie aus dem Google-Übersetzer ("Aerodynamikschutz" das gibt es?). Sehr ausführlich war der Vergleich mit Ducati, Honda, KTM und Yamaha. Warum ausgerechnet KTM, versteh ich nicht, da hätte mir BMW oder Kawasaki mehr eingeleuchtet. Aber gut, sie hatten ja jemanden gefunden, der 3 von den 5 in der Garage hat.
Sehr wichtig fand man wohl den Punkt, was man so mit der Marke Aprilia verbindet. Zuverlässigkeit, Sportlichkeit, Tourentauglichkeit, sportliche Erfolge etc. pp. besonders im Vergleich zu oben genannten Marken.
Häufig wiederholt, empfand ich das Kapitel kosten. Durch die Wiederholung der selben Frage wird man aber kaum einen Erkenntnisgewinn erzielen. Besonders die Wartungskosten waren betroffen. Dafür sollte man vielleicht auch niemanden anschreiben, der gerade erst ein Motorrad gekauft hat und damit bisher nur zur Einfahrinspektion war. Ihr Glück, dass ich bereits Erfahrung mit Aprilia hatte. Wenn aber nicht noch ein signifikanter Teil von Besitzern angeschrieben wurde, die vor längerer Zeit gekauft haben, dann haben sie die Zielgruppe verfehlt.
Ein weiterer Punkt, und das betrifft einige hier, die Dichte des Händlernetzes. Leider recht dünn ausgeführt und auch nicht mit der Möglichkeit zu sagen: Euer Händlernetz ist akzeptabel dicht, wird aber zu dünn, wenn man mal die Rollerklitschen, Bastelbuden und Pfuscher ausschließt. Da ich davon ausgehen muss, dass Piaggio auch weiß, wo ich gekauft habe, habe ich bewusst von einer negativen Bewertung Abstand genommen, denn wenn Piaggio glaubt, dass ich mit meinem Händler unzufrieden wäre, wäre das schlicht falsch und ich möchte diese Misinterpretation nicht zulassen. Der qualitative Punkt des Händlernetzes ist einfach nicht in den Antwortmöglichkeiten abbildbar gewesen.
Desweiteren wollte man wissen, was man denn so an Zubehör hat verbaut und ob es von Aprilia ist. Kleiner Hinweis meinerseits: Ein KZH für 200EUR verkauft sich traditionell schlecht, genauso wie Sturzpads die noch teurer sind, aber für die es keine Ersatzteile gibt. Das wollte man aber gar nicht wissen. Geht wohl eher darum einen Zubehörkatalog für die Händler zu erstellen.
Fazit: Ich weiss nicht so ganz, was man daraus machen will und ob es wirklich hilft. Ich bin gespannt, ob man daraus wirksame Kampagnen ableiten kann. Relativ wenig ging in die Richtung "Was ist ein geiles Motorrad", da ist also nichts Mutiges oder Bahnbrechendes zu erwarten. Ich glaube man wird eher versuchen, die Markenbindung durch Marketingmaßnahmen zu stärken, was nur bei Leuten funktioniert, die für sowas empfänglich sind.
Sollte man sich das geben? Wenn man meint das Marketing von Piaggio/Aprilia sei scheiße, dann unbedingt!
Ist ja ein ganz schöner Roman geworden.