Ich denke, einige haben mich nicht wirklich verstanden oder ich habe mich nicht eindeutig klar ausdrücken können.
Als Selbstständiger möchte ich privat in so einem Forum meine persönliche Sichtweise auf dieses Thema äußern dürfen.
Es gibt hier zwei Seiten:
a.) Die Sicht eines Kunden bzw. des Konsumenten.
b.) Die wirtschaftliche bzw. geschäftliche Seite.
In jedem Fall sollte eine
professionell und
gewissenhaft durchgeführte fachliche Arbeit dementsprechend entlohnt werden.
Allerdings bedeutet es nicht, dass alleine durch die hohen Kosten, diese Arbeit immer (wie oben beschrieben) durchgeführt wird.
Spreche leider aus persönlichen Erfahrungen mit vielen Werkstätten, die teilweise von guten Bekannten (sogar Freunden) betrieben werden.
a.) In Bezug auf den
Threadersteller @MotorWolves hatte ich das Gefühl, dass ihn die
Kosten etwas erschreckt haben, was ich gut nachvollziehen kann.
Deshalb wollte ich (als Konsument)
menschlich reagieren und ihm Möglichkeiten aufzeigen,
Kosten eventuell einsparen zu können, wenn die
Möglichkeit dazu vorhanden ist.
Menschen schreiben und äußern so etwas nicht, wenn Ihnen die Kosten völlig egal wären.
b.) Eine Fachwerkstatt muss wirtschaftlich denken und kalkulieren.
Ob die
Kalkulation im richtigen Rahmen steht oder
gerechtfertigt ist, sei mal dahin gestellt.
Einige Wirtschaftszweige wirtschaften nicht gut und
DAS zahlt am Ende der Kunde.
(Siehe unsere aktuelle Politik)
Mir ist es wichtig, dass ich damit
NICHT @Vince und
@WSC-Neuss meine.
Glaubt ihr nicht, dass sich auch der Inhaber einer Porsche Vertretung oder der Inhaber einer Aprilia Fachwerkstatt über die Preise bei REWE & Co. oder beim Bäcker wundern oder sich darüber beschweren?
Von den aktuellen Öl- Gaspreisen und Strom mal ganz abgesehen …
Jeder Mensch sollte doch das Recht haben, seine Meinung äußern zu dürfen.
Alle von den erwähnten Wirtschaftszweigen, egal ob Bäcker, Friseurmeister etc. etc. rechtfertigen die
hohen Kosten für den Kunden.
Aber wo soll das hinführen?
Ist die Prognose die, dass Deutschland ein unproduktives Land ist, was allgemein durch zu hohe Kosten (egal in welche Branche) nicht mehr konkurrenzfähig wird?
Motorradfahren ist eines der schönsten Dinge, die man erleben darf.
Weiss gar nicht, ob Betreiber einer Fachwerkstatt mit Ihrem ganzen Fokus auf das Wirtschaftliche, dieses Gefühl noch kennen ...
Deshalb sollte es für jeden bezahlbar bleiben.
Es wäre doch schade, wenn dieses Segment irgendwann ausstirbt.
Ich gönne wirklich jedem bzw. jedem Unternehmen, der / das seinen Job mit fachlicher Kompetenz, Hingabe und der Verantwortung für seine Mitarbeiter ausübt und dafür dementsprechend entlohnt wird.
Verstehe andererseits aber auch jeden
Kunden, der durch die allgemein
explodierenden Lebenshaltungskosten in Deutschland, ab & an mal die persönlichen
Ausgaben näher betrachten muss.
Es klingt schon verrückt, dass man in einer Motorradwerkstatt 0,6% (120€/Std.) des Neu-Fahrzeugwertes (beispielsweise 20.000€) pro Stunde an Arbeitslohn zahlen muss

Andererseits wissen viele nicht, dass die Gewinnmarge bei einem Neu-Fahrzeug erheblich kleiner ist, als man vermuten würde.
Wie immer also gibt es stets 2 Seiten bzw. 2 Perspektiven.
Jeder sollte das Recht haben seine Kosten bzw. Ausgaben zu senken, eine Firma und eben auch der Endkunde.
Das wichtigste ist, dass beide Seiten zufrieden sind und somit die Wirtschaft weiterhin angekurbelt wird.
P.S.
Was stimmt in unserem Land nicht, wenn ein Mechaniker monatlich im besten Fall 5000€ kostet und dieser einen Umsatz (auf 120€/Std. basierend, 40 Std./Woche Arbeitszeit) i.H.v. 19.200€ erzielen muss, damit die Firma existieren kann?
So weit ich weiß, sagte man früher im Handel, dass der Umsatz eines Mitarbeiters mind. das 2,5 bis 3 fache seiner eigenen Kosten im Betrieb betragen müsse.