Geschichten mit der Rennleitung

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Also gut, lasse mich dann mal breitschlagen.

Kumpel und ich waren unterwegs mit einer ZX9R und ich fuhr eine 750 ZXRR. Ortschaft raus lange Links- dann Rechtskurve. Links und rechts Maisfeld, zwei Meter hoch – siehst du nicht in die Kurven rein. Waren nicht zu schnell aber zügig unterwegs. Kumpel hinten dran ich voraus. Plötzlich steht ein Langholzlaster mitten in der Straße. Unglaublich was einem da alles durch den Kopf geht in der kurzen Zeit. Erst wollte ich unten durch, Mist Querwelle von vorn bis hinten, komme ich nie durch. Zum Glück bewegte sich der Laster nach rechts. Links war ein kleines Stück frei also da durch. Irgendwie vorbeigekommen aber die Kawa bockte wie ein Esel. Als es mir dann die Fußraste in die Kniekehle gedrückt hat, habe ich dann den Lenker doch losgelassen und die Kiste fuhr in einen tiefen morastigen Graben. Später als wir sie dann rausgeholt haben war kein Kratzer, nichts nur die Tachowelle war ab.

Raffe mich dann so langsam wieder auf, alles noch dran, nichts tut weh, super. Hinter mir kommt eine Autofahrerin die alles gesehen hat und anscheinend hinter uns gefahren ist und fragt: Geht es Ihnen gut. Ja super danke der Nachfrage. Dann zurück: Aber Ihr schönes Moped ist jetzt leider kaputt.
Nein ist nicht meines, ist das von den Kumpel da hinter Ihnen. Meines steht daneben.
Das Gesicht von der Frau werde ich nie vergessen.
Wir hatten kurz vorher getauscht. ;)
 
Also gut, lasse mich dann mal breitschlagen.

Kumpel und ich waren unterwegs mit einer ZX9R und ich fuhr eine 750 ZXRR. Ortschaft raus lange Links- dann Rechtskurve. Links und rechts Maisfeld, zwei Meter hoch – siehst du nicht in die Kurven rein. Waren nicht zu schnell aber zügig unterwegs. Kumpel hinten dran ich voraus. Plötzlich steht ein Langholzlaster mitten in der Straße. Unglaublich was einem da alles durch den Kopf geht in der kurzen Zeit. Erst wollte ich unten durch, Mist Querwelle von vorn bis hinten, komme ich nie durch. Zum Glück bewegte sich der Laster nach rechts. Links war ein kleines Stück frei also da durch. Irgendwie vorbeigekommen aber die Kawa bockte wie ein Esel. Als es mir dann die Fußraste in die Kniekehle gedrückt hat, habe ich dann den Lenker doch losgelassen und die Kiste fuhr in einen tiefen morastigen Graben. Später als wir sie dann rausgeholt haben war kein Kratzer, nichts nur die Tachowelle war ab.

Raffe mich dann so langsam wieder auf, alles noch dran, nichts tut weh, super. Hinter mir kommt eine Autofahrerin die alles gesehen hat und anscheinend hinter uns gefahren ist und fragt: Geht es Ihnen gut. Ja super danke der Nachfrage. Dann zurück: Aber Ihr schönes Moped ist jetzt leider kaputt.
Nein ist nicht meines, ist das von den Kumpel da hinter Ihnen. Meines steht daneben.
Das Gesicht von der Frau werde ich nie vergessen.
Wir hatten kurz vorher getauscht. ;)
Wo spielt da die Polizei eine Rolle?
 
Da war der Bauer, der Fahrer und noch ein paar Leute, welche behauptet haben wir waren zu schnell und hätten bremsen können. Vater vom Kumpel war dann auch noch ein Freund von dem Bauer etc. Handy gab es noch nicht und keiner wollte die Polizei rufen.
War dann auf der Dienststelle und der erste Beamte wollte mich am Sonntag dann auch abwimmeln, da ja jederzeit bremsbereit usw. Erst als ich dann Druck gemacht habe, hat er einen Kollegen gefragt und der meinte dann "klare Vorfahrtsmissachtung". Habe dann die ganze Sache meinen Anwalt übergeben und fertig. Zeugen hatte ich ja. Fazit: Neuer Helm, neu Jeans, neue Jacke usw.
Geht halt nicht, wenn man keinen Druck macht, leider. Die dachten zwei junge Burschen, die wickeln wir mal locker ein, wimmeln die ab und kommen gut aus der Sache raus.
Hoffe ich habe Deine Frage beantwortet.
 
Ach Needit,
sei doch nicht so kleinlich, es geht hier doch um Erinnerungen und interessante Geschichten. ;)
 
Ich weiß nicht auswendig, ob in diesem "Roman" auch eine Geschichte mir der Rennleitung drin ist.
Es wurde jedenfalls erstmalig im GS Forum veröffentlicht vom "Kuhjote" und dann später als Print in einer Kleinauflage als Selbstverleger raus gebracht.
Hab selber ein Exemplar hier liegen, weil ich es meist ganz witzig fand.

Und da am WE ohnehin schlechtes Wetter ist, vielleicht mag ja wer was lesen. Mit hat es damals recht gut gefallen :)
Genau so stelle ich mir das vor wenn ich mit ein paar von den Chaoten hier Urlaub machen würde 😂
 
Die ganzen Pferde halfen nichts. Die R90S klebte mir am Arsch. Gut, er hatte da irgendwas dran gemacht. 1100er Zylinder, Kurbelwelle erleichtert, aber hey - verglichen mit meiner GPZ900 war das ein Oldtimer.
Thomas musste vor der Kurve die Geschwindigkeit haben, um dann wieder Gas zu geben. Ging er vom Gas, sackte die Gummikuh ein und der Zylinder schliff.

Aber scheinbar war mein Talent noch nicht so ausgeprägt. Mehr als 80-85PS konnte der alte Eisenhaufen nicht haben. Ich suchte mein Heil in der Flucht. Auf den Geraden spielte ich meinen Vorteil aus, in der Kurve hatte er mich dann wieder. Ein Teufelskreis. Ausgerechnet ein Typ aus dem Pott konnte mich derart unter Druck setzen. Teilweise erreichten wir Geschwindigkeiten, wo er auch noch von der nachträglich montierten RS Verkleidung profitierte.
So ging das hoch von Blumau den Nigerpass. Wir müssen dabei einen heftigen Lärm veranstaltet haben.

Ein Stück vor Tiers ging es in einer Rechtskurve durch einen Tunnel und ich gab dem inneren Drang nach die Kupplung zu ziehen und die Kawa ein paar mal gen Begrenzer zu drehen. Ja ich war auch so einer, der das damals als Musik empfand und mir keine Gedanken darüber machte, ob das irgendjemanden stören könnte.

Ich sah das Ende des Tunnels, war noch kurz von der Helligkeit ausserhalb des Tunnels geblendet, als ich kurz darauf den Carabinieri erblickte, der mir freundlich aber bestimmt signalisierte, dass ich doch bitte anhalten möge. Sein Kollege mit der Maschinenpistole unterstrich den Charakter der freundlichen Einladung.

Ich hielt an, mein Kumpel hinter mir. Mir ging allerhand durch den Kopf... 160, 170 auf den Geraden... der muss seit 5 Minuten wissen, dass wir gleich kommen. Der Sound zieht bestimmt schön hoch über das Tal.
Ich erwartete jetzt einfach, dass er meine Papiere einfordert, wortlos zu seinem Dienstalfa geht, den Kofferraum öffnet und meinen Führerschein in den dort installierten Reißwolf schiebt.
Das personifizierte schlechte Gewissen.

Statt dessen schlich er einmal um meine Kawa herum, postierte sich rechts von der Kawa, nickte anerkennend und meinte: "Bella Moto! .. Avanti..!" und winkte uns los.

Die beste Polizeikontrolle, die ich je hatte.
Ach, was sehne ich solche Zeiten zurück... 😇

Wobei.. vor 10 Jahren waren wir auf Sardinen. Irgendwo im Süden auf einer Verbindungsetappe. Breit ausgebaute Straße, limitiert auf 50. Warum??? Wir haben es jedenfalls ignoriert und waren verhältnismäßig erstaunt, als wir auf ein Carabinieri Auto aufliefen, das mit 80 da fuhr. So dreist waren wir dann doch nicht, dass wir den kurzerhand überholten.
Wir folgten ihm ein bis zwei Minuten, bis es dem Beamten zu blöd wurde. Gelangweilt ließ er seine Hand aus der geöffneten Seitenscheibe sinken und winkte uns mit Nachdruck vorbei.
Dieser Aufforderung konnten wir dann doch nicht widerstehen und haben uns beeilt an ihm vorbei zu kommen, bevor er es sich anders überlegt 😂
 
Ich war 16 und im Nachbardorf war Kirchweih. Ich war damals mit meiner RV125 unterwegs, die Dorfjugend treffen. Wir hatten nicht lange zuvor ein Halfpipe zum Skateboarden von der Gemeinde bekommen und der "In" Treffpunkt war an eben dieser Halfpipe. Leider war diese etwas außerhalb der Ortschaft aufgestellt worden.
Wir kamen zu dem Schluss dass es langsam mal lohnen würde zum Festplatz zu gehen um zu sehne was schon los ist.
Ich war der einzige der mit einem Motorisierten Untersatz da war, der Rest hate Fahrräder dabei. Bis auf einen Kumpel, der zu Fuß dort war.
Die ganze Mannschaft bricht also in Richtung Festplatz / Ortsmitte auf, mit den Fahrrädern. Ich hatte etwas Überzeugungsarbeit bei meinem Kumpel zu leisten bis er sich auch ohne Helm bei mir hinten drauf gesetzt hat.
Er war kaum bei mir hinten aufgestiegen, da wurde uns schon zugerufen "Hinter euch die Polizei". Mein Kumpel, der noch in der Bewegung war auf mein Moped hinten rauf zu steigen schwingt sich in einem Fluss auf der anderen Seite wieder runter und fängt auch gleich an ganz normal loszulaufen als wäre nichts gewesen.
Ich bin dann in Schrittgeschwindigkeit neben ihm hergefahren bis uns die Polizeistreife erreicht hat.
Die Beiden Beamten halten neben uns an. Der Beifahrer kurbelt das Fenster runter. Mir pocht das Herz bis zum Hals und ich frage mich was jetzt wohl kommt.
Der Poli hat nur einen Satz zu sagen: "Ich wünsche mir dass es euch beide mal ohne Helm auf die Fresse haut, damit ihr wisst wie das ist"
Danach wird das Fenster wieder hoch gekurbelt und die beiden fahren weiter.
Das war das erste und letzte mal dass ich jemanden ohne Helm mitnehmen wollte.
 
Nachdem ich die Geschichte vom @nairolF gelesen habe, viel mir meine GPZ900R ein.
Die Freunde hatte überwiegend GPZ900R, mein bester Freund eine Boldor F2, die hatten wir schon 2 x zerlegt wegen Ventilschafdichtung.
Ich fuhr eine 500er Suzi, die hatte ich für ein ganz günstig geschossen und sie so schön hin bekommen das sie wie aus den Laden aussah.
Am "Haus Scheppen" stand ich nun und schaute mir die ganzen Möppis an und Blätterte im Syburger (eine kostenlose Motorrastzeitschrift die an diversen Motorradtreffs Auslagen), wie eine Hupfdole auf mein Mopped zu und schrie, das ist meine, die will ich haben. :oops:
Wollte gerade einen dummen Spruch los werden wie einer mir auf die Schulter tippt, drehte mich um und die Sonne war weg.
Bin ja kein zartes Rehlein, doch ich musste weit nach oben schauen und weit von rechts nach links.
Ey, die musst du an meine Freundin Verkaufen. 😲
Einen dummen Spruch habe ich mir verkniffen, sagte nur das die mir am Herzen liegt, darauf holte er einen bündel Geld aus der Tasche und sagte das er die Preise kenne.
Er bot mir einen Preis an, der 100DM unter dem lag wie eine GPZ 900 R im Syburger stand.
Also gemacht und Zuhause direkt angerufen und die GPZ geholt.
Das nächste Wochenende stand eine Tour nach Belgien an mit den Kumpels, ich war noch nicht so vertraut mit der Rennmaschine, auf der Dosenbahn stand Vollanschlag auf den Plan, die anderen hatten schon einen kleinen Vorsprung wie wir an der Grenze kamen, die irgendwie auf der Autobahn im Wald war, der Zöllner konnte bei der ersten 2-3 gar nicht reagieren wie die mit 250 an ihn vorbei, er sprang auf und rannte raus, die nächsten 2 konnten nur kurz vom Gas gehen, bevor sie an ihn vorbei waren, nur meiner einer hat das Anhalten am Waldmännchen geschafft.
Total verdattert sagte er das er die Ausweise sehen müsste die alle einreisen wollen.
Ich sagte ganz schnell, das ich sie einhole und zurück hole, er war einverstanden und ich bin los, das ganze Gespräch hat keine 5sec gedauert.
Ich frage mich wie lange es gedauert hat bis er wusste das ich nicht mit den Jungs zurück komme. :ROFLMAO:
 
True Story.. vor 5-6 Jahren auf Sardinien.
Quartier war im Westen der Insel und mein Kumpel stellte nach dem ersten Fahrtag fest, dass sein Kennzeichen nicht mehr vorhanden war.
Das war aber jetzt mal richtig doof! Der Urlaub hatte ja gerade mal angefangen.
Also zur Polizei und eine Verlustmeldung gemacht. Die wollten ihm den Urlaub auch nicht versauen und meinten, da das Kennzeichen vermutlich nicht mehr gefunden würde, dass sie ihm gegen Vorlage einer grünen Versicherungskarte eine Ausnahmegenehmigung erteilen könnten, ohne amtliches Kennzeichen auf der Insel zu fahren.
Also gleich den Versichersfritzen angerufen, sich das Teil per Mail schicken lassen, dort in einen Copy Shop, damit das Digitale auch zu Papier gebracht werden konnte. Bei der Gelegenheit gleich in einen Baumarkt und eine Plastiktafel und Klebebuchstaben besorgt, um ein Ersatzkennzeichen zu erstellen.
Am nächsten Tag stolz mit Versicherungskarte und Plastiktafel auf die Wache und erst mal einen Anschiss kassiert. Irgendwas von Kennzeichenmissbrauch, Urkundenfälschung und so...
Er könne auf keinen Fall mit diesem Plastikschild fahren. Nein, er müsse ohne fahren und im Fall der Fälle die Ausnahmegenehmigung vorweisen.

Fun Fact: Ratet mal wer keinen Strafzettel von dem stationären Blitzer unweit des Ferienhauses gesendet bekam, den einer aus der Gruppe fälschlicherweise als "blind, ist außer Betrieb" tituliert hatte 🤣
 
Die ganzen Pferde halfen nichts. Die R90S klebte mir am Arsch. Gut, er hatte da irgendwas dran gemacht. 1100er Zylinder, Kurbelwelle erleichtert, aber hey - verglichen mit meiner GPZ900 war das ein Oldtimer.
Thomas musste vor der Kurve die Geschwindigkeit haben, um dann wieder Gas zu geben. Ging er vom Gas, sackte die Gummikuh ein und der Zylinder schliff.

Aber scheinbar war mein Talent noch nicht so ausgeprägt. Mehr als 80-85PS konnte der alte Eisenhaufen nicht haben. Ich suchte mein Heil in der Flucht. Auf den Geraden spielte ich meinen Vorteil aus, in der Kurve hatte er mich dann wieder. Ein Teufelskreis. Ausgerechnet ein Typ aus dem Pott konnte mich derart unter Druck setzen. Teilweise erreichten wir Geschwindigkeiten, wo er auch noch von der nachträglich montierten RS Verkleidung profitierte.
So ging das hoch von Blumau den Nigerpass. Wir müssen dabei einen heftigen Lärm veranstaltet haben.

Ein Stück vor Tiers ging es in einer Rechtskurve durch einen Tunnel und ich gab dem inneren Drang nach die Kupplung zu ziehen und die Kawa ein paar mal gen Begrenzer zu drehen. Ja ich war auch so einer, der das damals als Musik empfand und mir keine Gedanken darüber machte, ob das irgendjemanden stören könnte.

Ich sah das Ende des Tunnels, war noch kurz von der Helligkeit ausserhalb des Tunnels geblendet, als ich kurz darauf den Carabinieri erblickte, der mir freundlich aber bestimmt signalisierte, dass ich doch bitte anhalten möge. Sein Kollege mit der Maschinenpistole unterstrich den Charakter der freundlichen Einladung.

Ich hielt an, mein Kumpel hinter mir. Mir ging allerhand durch den Kopf... 160, 170 auf den Geraden... der muss seit 5 Minuten wissen, dass wir gleich kommen. Der Sound zieht bestimmt schön hoch über das Tal.
Ich erwartete jetzt einfach, dass er meine Papiere einfordert, wortlos zu seinem Dienstalfa geht, den Kofferraum öffnet und meinen Führerschein in den dort installierten Reißwolf schiebt.
Das personifizierte schlechte Gewissen.

Statt dessen schlich er einmal um meine Kawa herum, postierte sich rechts von der Kawa, nickte anerkennend und meinte: "Bella Moto! .. Avanti..!" und winkte uns los.

Die beste Polizeikontrolle, die ich je hatte.
Ach, was sehne ich solche Zeiten zurück... 😇

Wobei.. vor 10 Jahren waren wir auf Sardinen. Irgendwo im Süden auf einer Verbindungsetappe. Breit ausgebaute Straße, limitiert auf 50. Warum??? Wir haben es jedenfalls ignoriert und waren verhältnismäßig erstaunt, als wir auf ein Carabinieri Auto aufliefen, das mit 80 da fuhr. So dreist waren wir dann doch nicht, dass wir den kurzerhand überholten.
Wir folgten ihm ein bis zwei Minuten, bis es dem Beamten zu blöd wurde. Gelangweilt ließ er seine Hand aus der geöffneten Seitenscheibe sinken und winkte uns mit Nachdruck vorbei.
Dieser Aufforderung konnten wir dann doch nicht widerstehen und haben uns beeilt an ihm vorbei zu kommen, bevor er es sich anders überlegt 😂
Die gleiche Erfahrung habe ich auch auf Sardinien gemacht. Wir waren zu dritt unterwegs 2x Aprilia und 1x GS. Wir wurden schön durch gewunken, die GS hatte etwas Abstand zu uns. Jetzt könnt ihr raten wer hinter den Carabinieri hinterher fahren durfte 🤣
 
Endlich bin ich durch mit all den Posts! Mein Gott, war das interessant, lustig, fragwürdig und grenzwertig!

Nun, meine erste Erfahrung mit der Polizei war mit 18. War noch im Gymnasium, wollte über den Mittag kurz was zum essen holen. Hab meine Höllenmaschine, die Yamaha SR125 genommen. Im Laden seh ich, dass mein Lieblingsbier 50% reduziert war. Also ein 10er Pack gekauft. Blöd nur, dass ich keine Verstaumöglichkeit hatte. Zwei Plastiksäcken am einen Lenker mit je 3 Flaschen auf der einen Seite - und wichtige Dinge soll man gut schützen - den Helm mit 4 Bieren gefüllt auf der anderen Seite am Lenker wollte ich mich auf die ungefähr 500m lange Strecke begeben.
Durchs Quartier, nicht auf der Hauptstrasse. Bin ja nicht lebensmüde.
Fahr ich also echt Schrittempo, als ich an einem parkierten zivilen Auto mit Polizisten vorbei fahre. Mann, können die schnell aussteigen!
Bisschen gequatscht, absolut einsichtig gezeigt, alles abgestellt, Helm aufgesetzt und ans Gymnasium den Rucksack holen gegangen.
Der freundliche Herr hatte im Bussenkatalog nach dem korrekten Betrag suchen müssen. 50.- war das Fazit.
Immerhin hatten Sie auf mein jetzt massiv verteuertes Bier aufgepasst.
Und dass die Säcke nicht an den Lenker gehören hat die nicht gestresst. Somit wieder was gelernt und irgendwie noch Glück gehabt.
 
Mein erstes motorbetriebenes Zweirad war ein Mofa Peugeot 103. Das hat mir ein gutes Jahr treue Dienste geleistet und ist nach ein paar Optimierungsmaßnahmen nur unwesentlich langsamer als die damals neu ins Leben gerufenen 80er gelaufen, welche ja wesentlich teurer in Steuern Versicherung waren. Daher blieb es beim Mofa.
Als ein Schulfreund damals Geburtstag hatte und seine Eltern ihm bei der motorisierten Zweiradbewegung nicht unterstützen wollten haben wir zusammen gelegt und wir haben ihm mein Mofa geschenkt.
Jetzt war er nicht so der technisch versierte Fahrer und irgendwann lief das Ding nicht mehr ordentlich und er wollte es wieder los werden. Also hab ich es ihm wieder abgekauft. Nachdem ich es bei Ihm wieder zum laufen gebracht habe, es hatte in seiner Obhut etwas gelitten, bin ich damit auf den Weg nach Hause.
Auf dem Weg habe ich mir noch gedacht, was zum Teufel hat mein Schulfreund mit meine Peugeot angestellt, schlechte Beschleunigung, unrunder Lauf, als plötzlich auf einer Nebenstraße vor mir ein zu Fuß gehender Kontaktbeamter in Uniform auf der Straße stand und mich hat angehalten hat.
Mit der Frage wie schnell denn das Ding läuft konnte ich ihm nur antworten ich wüßte es nicht da der Tacho defekt ist aber eigentlich ganz normal läuft.
Er hat sich das wirklich armselig aussehende Mofa angesehen und mir gesagt ich müsste ihn damit jetzt zum Polizeirevier begleiten, schiebend.
Jetzt war das nicht um die Ecke sonder ca. 1,5 km entfernt und meine Hoffnung war das es auf dem Weg dahin bei einer Verwarnung bleibt und das hätte mir eh gereicht, tausend Gedanken im Kopf zwischen Gefängnis und das ganze Leben versaut.
Aber er hat es durchgezogen und mir sogar noch geholfen meine Rakete bis vor die Reviereingangstür im Hochparterre zu stellen, dann gab es die angekündigte Anzeige zum Fahren ohne Helm, ohne Versicherungsschutz, ohne Führerschein, ohne Betriebserlaubnis, etc.
Die nächsten Tage bis die offizielle Anzeige eintrudelte waren der absolute Horror.
Danach musste meine Mutter und ich zum Jugendamt, zur Sozialprognose - was macht das Kind den ganzen Tag, welche Freunde hat er, und und ...
Ein paar Wochen später war dann die Verhandlung. Der Richter erzählte was von einem TÜV-Beamten der mit meiner Rakete gefahren ist bei 55 km/h geeicht aufgehört hat mit der Geschwindigkeitsmessung da die Bremsen eher nur schmückendes Beiwerk waren aber kaum Funktion hatten und die Überschreitung der zulässigen 25 km/h ja bewiesen war. Welch ein Weichei, ich hätte schon gerne gewusst wie schnell meine Rakete offiziell max. gelaufen ist.
Ich hatte dann die Möglichkeit das ganz Gerät straßengesetzkonform und gedrosselt beim TÜV wieder vorzuführen oder kostenfrei zu verschrotten zu lassen. Für Zweites hat sich dann meine Mutter entschieden.
Als Strafe habe ich dann 200 DM Strafe und 4 x 2 Stunden Verkehrsunterricht bekommen, ohne Eintrag ins polizeiliche Führungszeugnis.
Den Motorradführerschein konnte ich mir dann erstmal abschminken, habe ich dann ja mit 40 nachgeholt und nicht bereut.
Heute darf ich ja Gott sei Dank offiziell schneller als 25 km/h fahren.
 
Großes Lob an alle Poster. Ich finde es immer wieder toll, wenn die Großväter Geschichten aus dem Krieg erzählen. 😬
Danke ...extra für dich Rotznase :p


In den frühen Jahren der Zweiradkarriere gab es noch einen ganzen Satz Kumpels, die auch ein Motorrad hatten und wir hatten es uns zum Ziel gesetzt einmal gemeinsam pro Jahr gemeinsam an Pfingsten an den Idrosee zu fahren. Der Gardasee war uns damals schon zu überlaufen.

Auf einer unser ersteren Touren waren wir noch nicht so fit im Kartenlesen und Navi und so gab es noch nicht. Die Route führte über die Autobahn. Immerhin hatten wir sowas wie Superbikes mit 100PS. Aber am bevorstehenden Pfingstwochenende auch nicht die blendenste Idee. Höllenverkehr. Ich kam dann auf die sauschlaue Idee am Brenner vor der Mautstelle bei Matrei runter zu fahren, um die Brennermaut zu sparen. Seitdem weiß ich, dass auch das Teilstück ab Innsbruck nicht kostenfrei ist und man an der Ausfahrt abkassiert wird.

Mittlerweile schüttete es aus Kannen. Eingewickelt in unsere Regenkombis versuchten wir nun uns nach Italien - der Sonne entgegen - durchzuschlagen. Auf die Idee über die alte Brennerstraße zu fahren waren auch andere gekommen. In Matrei stand der Verkehr.
Aber hey... wir haben Zweiräder und können uns ja locker durchschlängeln. Das ging auch so 500m lang gut...

Plötzlich sprang ein Gendarm zwischen den Autos hervor, hielt mich an, winkte mich raus und meine zwei Kumpels durften weiter.
Ich war mir aber sowas von keiner Schuld bewusst! Ich hatte Abstand gehalten, war Schritttempo gefahren, hatte niemanden gefährdet oder genötigt.

Ich wurde begrüßt mit den harschen Worten:
"Das macht jetzt 500 Schilling oder 70 Mark in bar, oder das Motorrad bleibt da!"

Also Autorität hatte der Gendarm.
Er erklärte mir dann auch noch, dass in ganz Matrei Überholverbot ist.
Meinen Einwand, das die ja quasi geparkt, weil gestanden haben, ließ er nicht gelten. Auch nicht das Wetter, vor dem wir ja eigentlich flüchten wollten.

So biss ich in den sauren Apfel und riss ein Loch in die studentische Urlaubskasse.
Wurde aber dann doch noch schön am Idrosee.

Übrigens zahlte mindestens einer von jeder Gruppe die da am Zeltplatz waren an diesem Anreisewochenende Extramaut.
Und für mich war es bis heute die einzige Strafe in Österreich :D
 
Großes Lob an alle Poster. Ich finde es immer wieder toll, wenn die Großväter Geschichten aus dem Krieg erzählen. 😬
...... Du hast ja gar keine Ahnung welchen Repressalien man in den 70 - 80zigern Jahren als Zweiradfahrer teilweise ertragen musste....fing an, das einem quasi vor der Nase der äußere Griff von der Eingangstür abgezogen wurde, über das runterlassen eines Rollgitters von Gaststätten ......, Übernachtung nur gegen Vorkasse, Vorurteile von wegen arme Schlucker und asoziale Elemente ...dafür waren die Freiheiten fast grenzenlos....klar, man wurde monetär bestraft....wenn ich an die Geschichte von der Rückreise aus Le Mans denke....am Ortschild mit 200 km/h die Schieber geschlossen....mit 180 km/h geblitzt....heute weiterfahren... undenkbar....es waren unbeschwerte Zeiten, von der Rennleitung gab es öfters mal den erhobenen Zeigefinger, das frisch verstopfte AKO Patz im Auspuff genügte dem TÜV, auch wenn es bei den Gasstößen anlässlich der HU als weißes, frisch riechendes Pulver aus dem Auspuff kam.
Es war aber auch die Zeit, das man sich als Motorradfahrer gegenseitig half, sobald einer am Straßenrand stand.....letztes Jahr wurde ich blöd angemacht, als ich fragte ob ich helfen könnte.
 
Hab da auch was für euch.
Ich damals Blutjunge 17 Jahre alt, Yamaha DT 125 Gianelli Anlage und natürlich keine Drossel mehr.
130 sachen ist das Teil damals gerannt.
Also Nachts unterwegs, klar fängt es an zu regnen.
Also nichts wie nach Hause, in ca. 100m Entfernung eine Stop Stelle.
Da ich ja schnell nach Hause wollte dachte ich mir , siehst ja wenn was kommt.
Also einmal links und rechts geschaut und einfach drüber.
Das dumme war genau als ich auf die Kreuzung fuhr, sah ich im Augenwinkel ein Licht.
Mein Gedanke nix wie drüber.
Ich also Vollgas weiter und im Rückspiegel seh ich das Auto hinter mir her fahren.
Als wärs heute dachte ich mir , alles klar ab in Wald und genau in dem Moment ging das Blaulicht an :D
Die Hoffnung das es der RTW oder Notarzt war, war spätestens nach dem Ertönen eines : Achtung hier spricht die Polizei bitte fahren Sie rechts ran vorbei :p
Angehalten , kam der gute gleich und sagt sie wissen was Sie gemacht haben? Sie sind mit 80kmh einfach über die Stoppstelle gefahren.
Hab ich natürlich sofort mit JA beantwortet.
Weil 130 waren es und 80 durfte ich maximal fahren.
Das Ende vom Lied war :
-85€ wegen Gefährdung des Dienstkfzs der Polizei
-3 Punkte
-2 Jahre Probezeitverlängerung
-und eine wundervolle Nachschulung :D
Hat sich also richtig rentiert der Ausflug
 
.... mal nichts mit der Rennleitung, sondern mit einer Institution, die für die Hauptuntersuchung zuständig ist :X3:
Es war im Mai 2014, als bei der Multistrada die erste HU anstand....also bei einer Prüfstelle angerufen, gefragt ob es terminlich passt. Positiven Bescheid bekommen, rauf auf die Multi, und auf Umwegen zwecks warm fahren den Motor zum knistern gebracht.
Vor der Prüfstelle abgestellt, angemeldet und Papiere abgegeben...nach so 10 Minuten kommt der Chef Prüfer, also der Leiter der Prüfstelle aus seinem Büro, und steht mit leuchtenden Augen vor der Ducati....ja, er hätte ja auch eine, wäre halt was anderes wie ein Japaner...blablabla halt.
Läuft mit seinem Zettelbrett ums Motorrad, schaut auf die Reifen, die Kette, Fahrgestell Nummer, bemängelt den fehlenden Rückstrahler.
Setzt sich auf das Motorrad, und fingert an den Armaturen herum, beugt sich vor, beugt sich nach rechts und links runter....und fragt dann...wo haben Sie das Zündschloss verbaut ?
Mein grinsen wurde wie üblich nur durch die Ohren begrenzt, und erwiderte ihm, er könne das Motorrad eigentlich starten es gibt kein Zündschloss. Jetzt war er völlig irritiert, drückte auf dem Anlasser Knopf rum, zog die Kupplung, vergewisserte sich, das der Seitenständer drin, und kein Gang eingelegt war....das Motorrad machte halt keinen Mucks.
Er hockte auf dem Motorrad, die Augen verloren den Glanz, auf der Stirn erschienen die ersten Schweißtropfen, und ein fluchen kam über die Lippen.
Ich stand daneben, mein grinsen hatte ich unter Kontrolle, und mein Blick war ebenso versteinert die der Blick des Prüf Chefs.
Nach ein paar Minuten schaffte er es, über seinen Schatten zu springen, um recht kleinlaut zu fragen, wie den das Motorrad zum leben erweckt werden kann ?

Das grinsen kam bei mir wieder zurück, und ich erklärte ihm das Prozedere...also, den roten Schiebeschalter von oben nach unten ziehen, und wieder hoch schieben...jetzt beginnt das Mäusekino zu spielen...dann auf den Startknopf drücken - und voila der Motor beginnt zu rappeln :cool:.
Es kam dann noch die Frage nach dem Zündschlüssel auf, ja der ist im Tankrucksack....wieder große Augen, nennt sich jetzt Keyless go...diese Technik.

Chef Prüfer macht fahrenderweise den Bremsentest, und übergibt das Motorrad an den Kollegen für den Abgastest und schaltet aus.

Was jetzt kam, lies mich fast Pipi in die Hose machen... Kollege hatte ebenfalls keine Ahnung, Chef Prüfer bleibt grinsend daneben stehen - und, das Spiel ging von vorne los...
 
Ich hab nochmals eine Geschichte auf Lager:

Es war Frühling, 2018, da hatte ich noch die Falco und die RSV1000. Mit Wechselschild natürlich. Und ich wollte wieder mal die RSV bewegen, also rauf auf den Töff - irgendwie hatte der Mühe mit anwerfen, mehr Mühe als sonst - aber ging. Losgefahren, eine zügige Runde gedreht, ca. 5 km von Zuhause entfernt noch ein paar Autos überholt. Im anschliessenden Tunnel dann plötzlich die sympathischen Blinklichter im Spiegel entdeckt. Und ich dacht' mir, bitte keine Radarkontrolle bei den vorherigen Situationen - und dann kam's mir in den Sinn: Nummer vergessen!

Also bin ich raus gefahren, hab' die Situation erklärt, er hat dann nachgeschaut, ob das so stimmen kann, leider bekam ich die Busse aufgebrummt. Ich hab' schon dem Polizisten erwähnt, dass die Kiste etwas Mühe hatte mit anspringen. Er solle doch kurz warten, dass es dann auch klappt.
- Hat natürlich nicht geklappt: Hab' die Kiste auch nicht anzuschieben geschafft. Und jetzt wirds witzig: Ich wusste, dass meine Frau noch nicht zu Hause war, daher bat ich die Polizisten, mich diese paar KM nach Hause zu fahren, dann könnte ich den Hänger holen und so mein Motorrad mitnehmen. Und Sie könnten sich gleich davon überzeugen, dass die Falco unberührt in der Garage steht.

Also wurde ich im Streifenwagen nach Hause gefahren. Falco mit der Nr. gezeigt und Polizei freundlich verabschiedet. Das war zwar irgendwie eine teure Taxifahrt, aber hey, man kann nicht alles haben. Immerhin war dies vermutlich eine seltene Situation, auf dem Rücksitz des Streifenwagens ohne Handschellen.

Zurück zum nicht anspringenden Biest: Hab' mir zwischenzeitlich noch Gedanken gemacht, woran's liegen könnte: Mit Frau und Auto später hingefahren, Werkzeug dabei, und tatsächlich hatte sich der Kontakt an der Batterie gelöst! Mann, hab' ich mich da geärgert, aber seitdem weiss ich, wie sich ein Wackelkontakt anfühlt. Dies hat zu späterer Zeit auch schon meinem Kollegen auf der Rennstrecke geholfen.
 
Motoplex
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