Komme eben von 4 Tagen im Apennin zurück mit ein paar Erkenntnissen.
1. Der Power RS ist eine unglaubliche Packung. Was das Ding kann und wie der klebt ist abartig. Und Bremskräfte auf dem Vorderrad überträgt der, dass es einem den Nucki raushaut. Du glaubst Du bist Rossi so verzögert das Ding ohne dass ABS eine Thema wäre. Tolle Dämpfung, schönes Lenkverhalten und erzeugt soviel Vertrauen wie die chinesische Mauer lang ist.
Die Kollegen, mit M7 und PP unterwegs, berichteten ständig von Rutschern und schmieren. Mit dem RS so gut wie nicht feststellbar. Auf einer wirklich staubigen, abgefahrenen, ultraglatten Fahrbahn hab ich mal ein seitliches driften bemerkt, das wars dann aber auch schon.
Zum Thema Angststreifen, ja hinten auf dem 200er sind noch welche, rechts breiter als links. Aber die Strassen, die (Un-)übersichtlichkeit und die Oberflächen haben bei einem lebensbejahendem Stil wirklich nicht mehr zugelassen. Aber der Reifen vermittelt soviel Vertrauen dass auf anderen Strecken eine Fahrt auf der Kante problemlos möglich erscheint.
Solange die nicht noch was besseres erfinden hab ich meinen Reifen für die Bella gefunden. Was anderes kommt mir nicht mehr auf die Felge.
2. Apennin ist eine Reise wert, auch wenn man durch die Poebene muss. Leere Strassen, man steht schon mal auf einem Pass und 20 Minuten lang kommt keiner. Also kein Auto, kein Mopped, kein Fahrrad, garnichts. Extrem entspannend verglichen mit den Hauptrennstrecken in den Alpen und Dolomiten.
SEHR kurvig, aber sehr kleinteilig. Teilweise Rodeobelag, man hüpft und hoppelt dass es eine Freude ist.
Beim gemeinsamen engagierten Überholen haben wir eine "Sprungschanze" zu spät gesehen. Erst hab ich eine MV Brutale so 'n Meter hoch fliegen sehen, dann war ich auch schon dran. Da wir nicht gebremst haben ging alles gut, aber der Autofahrer muss auch gedacht haben: "Die Motorräder fliegen aber wieder tief heute!"
3. Italiener sind anders. Zumindest italienische Moppedfahrer. Nachdem gleich drei, mit röhrendem Auspuff, wehendem T-Shirt und kurzen Hosen an uns vorbeigebrettert sind, als wären wir Leitpfosten und nicht mit 70 km/h in einem engen, dunklen Tunnel mit Gegenverkehr im Stossverkehr unterwegs, weiss ich das sicher.
Und seit ich innerhalb von 10 Minuten fünf Sozia in kurzen Hosen, oben auf dem Pazzo san Marco gesehen habe, ist das eine Tatsache.
Die müssen andere Schutzengel haben oder die Gewissheit sofort ins Paradies einzutauchen, anders ist das nicht erklärbar. Aber sehr nette Typen, alle miteinander.
4. Der Splügenpass ist definitiv zu eng für eine Tuono und immer zu voll!