Mit der RS660 in der German Twin Trophy

Ich bin ja schon mit Jungs und Mädels aus dem R7 Cup in verschiedenen Turns gefahren und es ist einfach wahnsinnig was die veranstalten. Ich hatte irgendwie immer das Gefühl, die bremsen gar nicht.😂 Der große Vorteil mit um die 100PS, man kann sich voll und ganz auf die Linie konzentrieren und braucht sich über eine leichte Front keine Gedanken machen und man hat mehr Zeit zu sehen, was die anderen so machen.
Dadurch, dass ich Fahrer plus Bike (Serie), mal ganz locker mehr als 50 kg auf die Waage bringe, plus einen deutlich schlechteren CW Wert, komme ich trotz 25 PS mehr nichtmal auf den Geraden auch nur einen Hauch näher oder mit, eher das Gegenteil.🙈
 
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2:16 ist richtig gut. ich bin damals mit meiner r6rj11 stolz wie bolle gewesen als ich die 2:24 gefahren bin :D
Wie kommst du mit der Motorbremse zurecht, ich hab mein Setup noch nicht gefunden auf dem Bike.
 
Auf Stufe 3 bin ich verhältnismäßig fein mit ihr. Auf 1 brauche ich gar nicht fahren, 2 fühlte sich irgendwie etwas inkonsistent an. Ich merke allerdings in der GTT, dass die anderen RS um mich herum einfach viel besser gehen. Da wird über den Winter wohl mal etwas Spurensuche betrieben werden müssen :D Die nächsten Tage kommt noch ein Update aus Oschersleben und Assen. So viel vorweg: Das Wetter meinte es bei beiden Stationen nicht allzu gut mit uns. Im Reifen aufziehen bin ich jetzt top im Training. So viel kann ich sagen...
 
Ach komm, ein 2. Satz Felgen hat doch schon fast jeder Hobbyfahrer und wer einen Cup fährt auch mehr 😉.
 
Event Nummer 2 der GTT in Oschersleben am 29./30.06.2024

Am Freitag vor dem eigentlichen Event war ich zum Training dort, konnte mich ein bisschen mehr einschießen, probierte ein wenig am Setup herum und war mit einer mittleren 1:38 ganz zufrieden. Allerdings ließ das Reifenbild des V02 darauf schließen, dass zu viel Druck auf dem Vorderrad lag. Der liebe Aleksandr Kozlenok gab mir diesen Input am Samstag.

Zur Qualifikation am Samstag kam ich allerdings nicht so gut zurecht. Ich ließ mich ein wenig vom Verkehr aus dem Rhythmus bringen und brachte schlichtweg keine gute Runde zusammen. On top fuhr ich zu hohen Luftdruck, wie sich nach dem Training herausstellte. Ich fühlte mich allerdings generell nicht wohl mit dem Motorrad. In der Triple hatte ich fast einen Lowsider und war durch den Rutscher am Vorderrad am zweiten Scheitelpunkt schon einmal links am Lenkeranschlag. Zum Glück konnte ich die RS noch aufrichten und mit leicht erhöhtem Puls weiterfahren. Für das zweite Zeittraining wechselte ich vorn auf Pirelli SC1. Doch auch das brachte keine Verbesserung.
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Trotzdem reichte es mit einer 39.4 zum überraschend guten Platz 6 in der Startaufstellung. Felix Kauertz, Kristoffer König und Andreas Braun in Reihe 1 waren genauso unerreichbar für mich wie Marlon Braune und Frank Schumacher. Hinter mir lauerten Fabio Ballabene, Christian Rossa, Jens Voggeneder und Ludger Schnietz, die innerhalb von nur vier Zehntelsekunden an mir dran waren. Hätte ich meine Zeit vom Freitag bestätigt, wäre ich allerdings auch auf Position 6 gelandet. Also wirklich Glück im Unglück und an diesem Samstag das absolute Maximum für mich.

Rennen 1
Wie gewonnen, so zerronnen. Ich hatte einen Bombenstart und war vor Kurve 1 von Platz 6 auf 3 vorgekommen. Allerdings wurde ich außen in T2 etwas eingeklemmt, verlor wieder ein paar Plätze und fand mich am Ende nur auf Position 9 wieder. Vorne machten Felix Kauertz, Kristoffer König, Frank Schumacher und Andreas Braun die Plätze unter sich aus. Ich musste hingegen Marlon Braune, Ludger Schnietz, Jens Voggeneder und Fabio Ballabene ziehen lassen. Ich merkte schnell: "Das wird heute nix!" Also schaute ich nach ein paar Runden mal über die Schulter und sah, dass von hinten keine Gefahr drohte. Ich fuhr Platz 9 sicher ins Ziel, ohne zu viel Risiko zu gehen.
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Rennen 2
Der zweite Lauf in der Börde sollte zur Wetterlotterie werden. Durch Regen zwischen 13:30 bis 15:30 entschied sich nahezu das gesamte Starterfeld für das Rennen um 16:20 Uhr für Regenreifen. Doch die schnell abtrocknende Strecke war zum Start bereits fast komplett abgetrocknet. Einige Fahrer setzten deshalb aus und gingen gar nicht an den Start. Nach der Warm-Up Runde hätte ich schwören können, dass irgendwer auf Slicks das ganze Feld deklassiert. Es war einfach alles trocken!
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Den Start erwischte ich - mittlerweile fast traditionell - sehr gut. Anfangs konnte ich das Tempo der ersten fünf sogar noch ein paar Runden mitgehen. Doch ab Runde 3 überhitzten die Reifen einfach gottlos. Dann ging auch Jens Voggeneder per Highsider ausgangs des Shell S vor mir ab. Es ließ sich kaum noch Schräglage fahren, das Motorrad war extrem schwierig zu fahren, es war eine wahre Rutschpartie. Ich blickte wieder nach hinten und fuhr ein einsames Rennen - bis zur vorletzten Runde. Da zeigte sich eingangs Start-Ziel plötzlich die SV von Moritz Herget neben mir. Gerade an der Stelle, wo ich überhaupt kein Vertrauen mehr ins Vorderrad hatte und mir schon bei ca. 30° Schräglage das Vorderrad wegrutschte.

Über die letzte Runde dachte ich, ihn hinter mir halten zu können. Wieder bis zur letzten Kurve. Dort fuhr Moritz einfach außen an mir vorbei, als würde ich stehen. Da half dann auch die Leistung der Aprilia nicht mehr und ich fuhr 31 Tausendstelsekunden hinter Moritz auf Platz 7 über den Zielstrich. Schade!

Aber als Neuling will ich da nicht meckern. Ich war heilfroh, das Motorrad am Stück wieder in die Box gebracht zu haben. Der Reifenwechsel auf Pirelli ging nach hinten los und brachte eher weniger Vertrauen. Die Reifendrücke und das Setup waren auch nicht 100%. Aber das ist wohl das berühmte Lehrgeld, das man zahlen muss. Doch es war ein echter Härtetest und eine gute Vorbereitung für das schwierige Wochenende in Assen. Aber dazu mehr im nächsten Teil ;)

PS: Videos kommen noch. Allerdings nicht vollständig. Ich hatte in Lauf 2 vergessen, am Start die Kamera einzuschalten... Die letzten Wochen waren etwas stressig, daher zieht sich der Schnitt noch ein wenig.

PPS: Danke noch an Roland für die freundliche Aufnahme in der WSC Box!
 
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Von mir auch Danke für den Bericht 👍
Für einen Neuling läuft es doch gut 👍
Halt uns auf dem laufenden!!!
Viel Erfolg weiterhin und keinen Sturz 💪
 
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So, ich war ja noch ein paar Videos zu Oschersleben schuldig:



Warum das so lange gedauert hat? Ganz einfach... So richtig zufrieden war ich mit der ganzen Sache nicht :D Aber wie gesagt, das ist wohl das vielzitierte Lehrgeld...
 
Event Nummer 3 der GTT in Assen am 12./13.07.2024

Hach, endlich mal Assen. Davon hatte ich schon lange geträumt. Die Strecke ist so selten für reguläre Trackdays freigegeben und war mir für die jeweiligen Events immer etwas zu teuer. Dass die Kathedrale nun als Teil der GTT im Kalender für 2024 war, kam mir also sehr gelegen. Einziges Problem: Wie schon am Nürburgring keinerlei Streckenkenntnis.

Anders als bisher hatte ich diesmal sogar Unterstützung in Form meiner Verlobten mit dabei. Wir reisten am Donnerstagabend an, luden alles ab und machten das Lager startklar. Anschließend fuhren wir - so richtig klischeehaft für einen Holland-Aufenthalt - mit Fahrrädern in die Stadt und dort in ein AirBnB. Sehr zu empfehlen. Waren ca. 10 km, die sich aber über die "Fahrrad-Autobahnen" wirklich zügig erledigen ließen.

Freies Training

Anders als bei den bisherigen Rennwochenenden gab es in Assen ein freies Training vor dem ersten Zeittraining. Darauf hatte ich mich schon sehr gefreut, denn so lässt sich die Strecke mal ohne den Stress erkunden, gleich eine Rundenzeit raushauen zu müssen. Doch beim ersten Einbiegen in die Schnecke, also die erste Links vor der Gegengeraden, merkte ich heftige Vibrationen und rollte nun locker um den Kurs. Ich hätte schwören können, die Vibration kommt von vorn, konnte aber nichts am Rad sehen. Am Gas war nämlich alles unproblematisch, auf der Bremse hingegen schüttelte sich die Gute. Ich rollte noch eine Runde um den Kurs, um zumindest mal den Weg kennenzulernen, bog dann ab in die Box.

Die Ursache? Mir ist der Reifen entweder von der Flanke gerutscht, oder war nach dem Montieren (entgegen meiner paranoiden Prüfung) doch nicht richtig reingeploppt. So oder so: Glück gehabt. Aufgrund des unguten Gefühls habe ich den Reifen direkt abgezogen, einen neuen Hinterreifen aufgezogen und den vor dem ersten Zeittraining montiert.
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1. Zeittraining

Der Wetterbericht machte richtig Mut. Vor allem in meiner Situation mit zwei Runden Streckenerfahrung. Denn es sollte kurz nach Trainingsbeginn regnen. Und zwar auch genug, als dass die letzten Runden vermutlich richtig nass werden könnten.

Die ersten paar Runden liefen direkt ordentlich. Ich fühlte mich wohl auf dem Motorrad, konnte die Strecke peu à peu kennenlernen und wurde Runde für Runde schneller. Dann setzten allmählich die ersten Tropfen ein. Doch der Regen hatte keinerlei Einfluss auf die Streckenbeschaffenheit. Somit konnte ich die gesamte Session nutzen und meine Zeit kontinuierlich herunterschrauben. Das war zwar weiterhin noch weit weg von irgendwelchen Limitierungen, aber das Ergebnis dürfte vermutlich keine Voll-Kastrophe werden.
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Zurück in der Box hörte ich das Ergebnis und hielt das für einen Scherz. Meine Rundenzeit lag bei 1:58.770. Das waren natürlich Welten, die mich von Felix Kauertz mit 1:51.077 trennten, aber trotzdem bedeutete das Position 6! Abzüglich des Gaststarters also sogar technisch gesehen Rang 5. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.

2. Zeittraining

Wie erwartet, war das zweite Zeittraining nass. In Ermangelung eines zweiten Felgensatzes hieß das also, abermals Reifen umziehen. Ich probierte auf der völlig verregneten Strecke einige unterschiedliche Linien aus, wollte aber nicht riskieren, in der wertlosen Session das Motorrad hinzuschmeißen. Daher ging ich auch nicht auf Zeitenjagd, war mit einer 2:19 unter ferner liefen, aber fühlte mich dennoch ganz optimistisch, nicht völlig durchgerecht zu werden.

Warm-Up

Der Wetterbericht sagte vorher, Rennen 1 wäre trocken, Rennen 2 nass. Im Warm-Up war die Strecke allerdings feucht und nicht wirklich nass. Daher entschied ich mich, die zehn Minuten abzuschenken, um nicht Gefahr zu laufen, meinen hinteren Regenreifen schon im Warm-Up zu killen.

Rennen 1

Circa 30 Minuten bevor Rennen 1 starten sollte, begann es heftig zu schütten. Die Strecke war vom Wolkenbruch binnen weniger Minuten komplett geflutet. Also wieder Reifen wechseln... Ich muss gestehen, es kam ein bisschen Nervosität auf. Und in all der Hektik habe ich auch vergessen, die GoPro zu montieren, sodass Lauf 1 leider ohne Videomaterial blieb.

Am Start kam ich wieder mal sehr gut weg. In Turn 1 übernahm ich direkt Position 3! Unglaublich. Doch mir schwante Böses... Stück für Stück zogen immer mehr Bikes an mir vorbei. In Runde 1 z.B. Ludger Schnietz, in Runde 2 dann Kristoffer König. Mein größtes Problem wurde allerdings schnell die Sicht. Im Rennverlauf nahm der Regen immer weiter zu und mein Visier beschlug immer mehr. Teilweise liefen richtige Bäche über die Strecke. Vor allem der schnelle Rechtsknick (Meeuwenmeer) auf die vorletzte Gerade geriet immer mehr zur Mutprobe. Gegen Ende habe ich nicht mal mehr die Strecke gesehen, sondern nur die Schilder und LED Boards neben der Strecke. Selbst die Kurbs konnte ich nur noch erahnen. So war an schnelles Fahren nicht mehr zu denken. Ich rutschte irgendwann bis auf P11 zurück. Trotzdem war ich mit der Pace mit einer 2:06.7 ganz zufrieden. Auf die schnellsten Jungs fehlten mir damit "nur" fünf Sekunden.
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Ich fragte mich allerdings in der letzten Runde - es hagelte mittlerweile - wieso hinter dem dem Meeuwenmeer das LED Board grün leuchtete. Auf der Auslaufrunde sah ich dann, dass Andreas Braun und Lorenz Rothärmel dort neben der Strecke lagen. Die Sicht war also so schlecht, dass ich den Sturz des 7-8 Sekunden vor mir fahrenden Lorenz nicht mal bemerkt, geschweige denn gesehen hätte... Irre! Hieß aber im Umkehrschluss: Abzüglich Gaststarter mit Platz 8 mal wieder ein Top 10 Ergebnis!

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Rennen 2

Nun... es sah so aus, als würde Lauf 2 klar trocken werden. Also wieder Reifen wechseln. Das Bike war präpariert, doch etwa eine Stunde vor unserem geplanten Rennstart kreiste der Rettungshubschrauber über der Strecke. Was war passiert? Der Lumpensammler erlitt wohl einen Herzinfarkt und musste an der Strecke reanimiert werden. Wie wir mitbekamen, wohl auch zum Glück mit Erfolg.

Dadurch verschoben sich allerdings die Rennen nach hinten. Der Blick auf den Wetterbericht machte mir auf's Neue Sorgen... Eigentlich waren nur 0,5 - 1,0 Liter / qm während der neuen Rennzeit vorhergesagt. Es sah auch lang nicht danach aus, als würde überhaupt was runter kommen. Doch dann ging es los... Die ersten Rennen vor uns starteten wieder. Teilweise auf Regenreifen, teilweise auf Slicks. Niemand war so richtig sicher, was zu tun war.
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Doch am besten trafen es diejenigen, die Regenreifen eingesteckt ließen. Fünf Minuten vor Öffnung der Boxengasse fing es so richtig an zu regnen... Also musste ich den Call machen und wechselte mit Unterstützung von Verlobter, Nachbarn und Versehrten abermals die Reifen. Ich wäre leihweise mit einem Trocken-Radsatz eines lieben Nachbarn ins Rennen gegangen und musste nur die Räder wechseln, statt die Reifen umziehen. Doch es reichte nicht mehr, um den Startplatz einzunehmen.

So ging ich aus der Box dem Feld hinterher und fuhr mich in der Folge von P27 bis auf P14 vor. Ohne ein Zugpferd wollte sich aber nicht das gleiche Vertrauen wie in Lauf 1 einstellen, daher war ich drei Sekunden langsamer unterwegs, bei eigentlich sogar besseren Bedingungen. Immerhin gab es mit P14 allerdings noch zwei - vielleicht wichtige - Punkte für die Gesamtwertung. Vor Schleiz stand ich somit auf Position 8 der GTT Wertung.


Danke an Kevin Huttinga für die Fotos!

 
Event Nummer 4 der GTT in Schleiz am 03./04.08.2024 - Teil I/II
Endlich war es so weit! Mein persönliches Saisonhighlight der German Twin Trophy stand an. Schon als kleiner Junge habe ich davon geträumt, mal in Schleiz Rennen zu fahren. Mein Opa hat früher immer andächtig davon erzählt, dass Schleiz zu DDR-Zeiten neben den Rennen am Sachsenring DAS Motorrad-Event des Ostens war.

1. Zeittraining
Anders als in Assen hatten wir in Schleiz leider kein freies Training zur Verfügung. Und ich hatte vorher keine Zeit mehr, die Strecke im Simulator zu fahren, daher bestand die Vorbereitung nur aus Videostudium. Am Vorstart dann das erste Drama: Weder bei der Anmeldung, noch bei der technischen Abnahme hatte jemand darauf hingewiesen, dass die Helme in Schleiz gesondert abgenommen werden. Das war bislang nur am Nürburgring erforderlich und ich muss gestehen, dass ich es im Kleingedruckten der Nennbestätigung auch nicht als gesonderten Abnahmepunkt interpretiert hatte... Also durfte ich erstmal nicht raus. Auch der DMSB Sticker vom Nürburgring, den ich noch drauf hatte, reichte den Kommissaren nicht. Glücklicherweise war ein Freund mit dem E-Scooter am Vorstart und fuhr mit meinem Helm schnell zur technischen Abnahme. Nach gefühlt elendig langen 4-5 Minuten brachte er mir den Helm zurück und ich durfte rausgehen (Danke, Martin!).

Technik- Informationen für das Wochenende: Es gelten die allgemeinen technischen Bestimmungen des DMSB, d.h. Drahtsicherung von Öleinfüllstutzen, Ölablassschraube, Ölfilter; im Kühler ausschließlich destilliertes Wasser (auch kein MoCool!); funktionstüchtiges Regenrücklicht muss angebaut sein (gilt nicht für Klassik Meeting); Helm entspricht der aktuellen Helmnorm; bei Motorrädern, die im Original eine Vollverkleidung haben muss eine geschlossene Zubehör-Verkleidung angebaut sein, die mind. 5 Liter Flüssigkeit aufnehmen kann.

Der erste Eindruck der Strecke war überwältigend. Auf den Videos kommen (wie immer) die Höhenunterschiede gar nicht so richtig rüber. Wie die Strecke am Scheitelpunkt des Buchhübels abfällt, machte mir in den ersten Runden genauso zu schaffen, wie die Tatsache, dass die Strecke real viel enger ist, als ich dachte. Ganz zu schweigen von der fetten Bodenwelle in der Seng. Meine Herren, das konnte ja was werden!
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Nach fünf Runden stand die Stoppuhr bei 1:42.5, also erstmal Position 15. Das war besser als befürchtet. Ich kam mir unglaublich langsam vor! Aber ich wusste, dass da sicher noch ein paar Sekunden auffindbar waren und ging gut gelaunt in die Pause vor dem zweiten Zeittraining.

2. Zeittraining

Zum zweiten Training nach der Mittagspause nahm ich mir vor allem vor, an der Linie am Buchhübel zu arbeiten und ein bisschen Vertrauen für die Seng aufzubauen. Zwar kam ich erst nach fünf Runden allmählich auf Tempo, konnte aber in der vorletzten Runde zumindest eine 1:40.893 anschreiben. Die darauffolgende Runde war noch etwas besser, aber bei der Anfahrt auf die Haarnadel nach der Seng war ich etwas zu flott für mein Talent und habe den Scheitelpunkt verpasst. Somit keine Verbesserung mehr. Das bedeutete aber immerhin noch Startplatz 13 für die beiden Rennen. Abzüglich eines Gaststarters also bereinigt Position 12. Not great, not terrible.
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Vor dem Rennen ging ich aber mal das Fahrwerkssetup an. Phil-Justin Braun machte mich darauf aufmerksam, dass da sicher noch was zu finden wäre und wir stellten Gabel und Federbein deutlich weicher ein.

Rennen 1

Den Start zum ersten Lauf erwischte ich ganz gut und konnte sowohl Christian Otto, als auch Andreas Braun ausbeschleunigen. In Kurve 1 kam ich allerdings entgegen meines Plans nicht nach innen und verhungerte außen. So gingen Christian Otto und Moritz Herget innen durch. Moritz konnte ich beim Anbremsen in Richtung Kohlbachschikane wieder kassieren. In der Seng tauchte Andreas Braun innen neben mir auf. Ich dachte noch, dass ich mich da vielleicht dranhängen könnte. Doch beim Anbremsen auf die letzte Schikane griff ich etwas zu beherzt in die Bremse und musste wegen extremen Stoppies die Bremse etwas aufmachen. Vermutlich eine Kombination aus zu viel initialem Bremsdruck und dem nun etwas weiter abtauchenden Fahrwerk. Also einmal durch den Notausgang!
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Neben Moritz Herget und Broder Busch ging auch Michael Gengelbach an mir vorbei. Ich konnte diesen kleinen Moment relativ schnell wieder abstreifen und machte mich an die Verfolgung. Michael Gengelbach überholte ich vor der Kohlbachschikane und robbte mich an Broder Busch heran. In der dritten Runde ging ich eingangs der Zielschikane an ihm vorbei. Davor fuhr noch Moritz Herget. In Runde 4 rauschte ich ihm beim Anbremsen der Kohlbachschikane fast ins Heck, weil sein früher Bremspunkt mich so irritierte. Eine Runde später war er an gleicher Stelle jedoch fällig - wieder beim Anbremsen auf die Schikane Richtung Schleiz.
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Zu Beginn der sechsten Runde dann wieder mal ein Schockmoment. Gelbe Flagge in Kurve 1 und - mal wieder - lag mein Kumpel Andreas Braun. Mit ihm und Sohnemann Phil teilte ich mir in Assen und auch Schleiz das Basislager. Da hofft man dann natürlich, dass nichts Schlimmes passiert ist und ist es beeinflusst einen unterbewusst ein bisschen. So bummelte ich in der Runde etwas und Michael Gengelbach ging in die Start-Ziel-Schikane mit einem ganz, ganz spät gesetzten Anker durch. Den Ausgang erwischte ich allerdings bestens und hatte gehofft, wieder vorbei zu gehen. Da offenbarte sich aber, was ich schon seit Oschersleben dachte: Meine RS geht einfach nicht so gut wie die der Konkurrenz. Ob das nun Motorleistung, Fahrergewicht oder Aerodynamik (ich bin 1,95m groß...) oder eben alles in Kombination ist? Wer weiß, jedenfalls war ich schon gleichauf, doch dann fuhr mir Michael schon vor dem ersten Bremspunkt wieder so weit weg, dass an einen Konter nicht zu denken war.

Michael hatte außerdem wohl gesehen, dass ich auf der Bremse Richtung Stadt ganz gut dabei war und machte dort die Linie zu. So gingen wir hintereinander in Runde 8. Nun wurde wegen des Unfalls von Brauny die gelb-rot gestreifte Flagge vor Turn 1 geschwenkt. Michael Gengelbach schien das komplett aus dem Tritt zu bringen und er fuhr sehr weit außen und langsam in die erste Kurve. Ich dachte mir: "Gelb-rot gestreift ist nicht gelb, also darf ich überholen!" und überrumpelte Michael eingangs Buchhübel.

In der selben Runde stürtze dann noch Frank Schumacher in der Kohlbachschikane beim Versuch, Kristoffer König auszuweichen, also direkt zwei Plätze gut gemacht! Doch Michael ging erneut eingangs Start-Ziel-Schikane auf der Bremse durch! Das durfte doch nicht wahr sein... Am Buchhübel robbte ich mich wieder heran und ging auf der Bremse Richtung Stadt wieder vorbei. So einfach wollte ich das Top 10 Resultat nicht abgeben.

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Dummerweise vergeigte ich den Ausgang der Schikane Richtung Seng und Michael ging wieder durch... Wie gewonnen, so zerronnen. Im letzten Abschnitt konnte ich mich nicht nochmal daneben setzen und musste mich mit Platz 11 zufrieden geben. Doch ganz ehrlich: Bei so geilem Racing kann man darüber echt hinwegsehen. Ich war total voll mit Adrenalin und wir schlugen nach dem Rennen auf das coole Duell ein. So macht Rennfahren Spaß.


Der zweite Renntag in Schleiz sollte dann abermals reichlich Action zu bieten haben... Doch dazu mehr im zweiten Teil!
 
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Danke für die netten Worte! Wenn sich außer mir selbst an dem Renntagebuch doch noch ein paar Menschen erfreuen können, ist das Ziel schon mehr als erreicht :) Für ernsthafte Fahrer ist das sicher lachhaft, aber jeder fängt mal klein an und für mich geht mit diesem Jahr GTT echt ein Traum in Erfüllung.
 
Ich erfreue mich da auch dran. Die ganzen "ernsthaften" Fahrer preisen ein paar Produkte auf Instagram und X an, insofern ist das hier näher am Renngeschehen.
 
Danke für die netten Worte! Wenn sich außer mir selbst an dem Renntagebuch doch noch ein paar Menschen erfreuen können, ist das Ziel schon mehr als erreicht :) Für ernsthafte Fahrer ist das sicher lachhaft, aber jeder fängt mal klein an und für mich geht mit diesem Jahr GTT echt ein Traum in Erfüllung.
Bitte weiter so und das wichtigste niemals vergessen, der Spaß sollte immer im Vordergrund stehen und da ist es nicht entscheidend, welche Platzierung man einfährt. Auf jeden Fall lernst du auf diese Art dein Motorrad immer besser zu verstehen und zu beherrschen. Mit 1,95 hast du eh ein Handicap und wenn das Gewicht noch dementsprechend ist, ein zweites, also Spaß haben.
Ich drücke dir weiterhin die Daumen
 
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Der Spaß steht ohnehin an allererster Stelle. Das Paddock ist super freundlich und hilfsbereit. Am Abend wird auch mal gemeinsam gegrillt und ein Glas verköstigt. So soll es sein.

Ich bin generell recht ambitionsfrei in die Saison gegangen. Dass ich mittlerweile schon mehrfach in der zweiten Startreihe stand und am Ende sogar um Platz 6 der Meisterschaft mitkämpfen kann, ist schon viel besser, als ich es mir erhofft hatte. Wobei ich befürchte, dass ich in Most einfach nicht die nötige Pace haben werde. Aber das dachte ich vor Nürburgring und Assen auch. Also lass ich mich mal einfach überraschen :D
 
Am Wochenende 13.09. findet das Frohburger Dreieck Rennen statt, u.a. mit den Klassen Twin Cup und Belgian Twin Trophy.
Vielleicht wäre das ja was für einen Gaststart ?
 
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