Mit der RS660 in der German Twin Trophy

Hier nun das angekündigte zweite Rennen aus Schleiz.

Eigentlich wurde das Rennen schon zur Mittagszeit gestartet. Allerdings gab es in der ersten Runde einen Crash mit mehreren Beteiligten vor der Kohlbachschikane. Ein Fahrer verkeilte sich mit seinem Bein zwischen Heck und Hinterrad der SV von (Mit-)Organisator Björn Ritter. Das Rennen wurde sofort abgebrochen. Der betroffene Fahrer musste per Hubschrauber abtransportiert werden, ist aber wohl auf dem Weg der Besserung.


Somit wurde der Rennstart auf 17 Uhr verschoben. Zu dieser Zeit mussten einzelne Starter jedoch schon abreisen, sodass 23 Meisterschaftsteilnehmer + 1 Gaststarter in Lauf 8 der Saison gingen.

Wieder mal erwischte ich einen sehr guten Start, auch wenn ich für einen Sekundenbruchteil im Drehzahlbegrenzer des 1. Gangs landete. Doch zumindest Michael Gengelbach und Andreas Braun konnte ich für Platz 8 vor der ersten Kurve hinter mir lassen.

Für Lauf 2 hatte ich mir besonders den Ausgang der Kohlbachschikane als verbesserungswürdigen Punkt ausgeguckt. Das sollte später auch besser klappen als noch im erste Rennen.

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Gegen Ende der ersten Runde musste ich - erwartungsgemäß - Andreas Braun in der letzten Schikane wieder ziehen lassen. Zwar konnte ich mich nicht wirklich "dranhängen", dafür war er zu schnell, doch ich kam mit Fabio Ballabene ganz gut mit. Das kam insofern überraschend, als dass Fabio in Lauf 1 eine gute Sekunde schneller pro Runde war als ich. Sollte also noch was nach vorn gehen?

Schon in der ersten fliegenden Runde lag ich mit 40.5 unter meiner schnellsten Runde aus Lauf 1. Ich sprach mir auf Start-Ziel in den nächsten Umläufen selbst Mut zu. "Bleib dran, den kriegst du!"

In Runde 3 war ich erstmals unter der magischen 1:40er Schallmauer mit einer 39.8. Es folgten 39.4 und 39.1 - jetzt war ich dran! Sogar in der Seng wurde ich Stück für Stück schneller. In der siebten Runde erwischte Fabio vor mir die Linie für Kurve 4 hinter dem Buchhübel nicht richtig. Das war die Gelegenheit! Ich musste mich nur ideal für ein Ausbremsmanöver vor der Kohlbachschikane positionieren. Denn dort war ich sicher stark genug auf der Bremse.

Unmittelbar davor musste ich allerdings schon etwas Mut zusammennehmen. Denn die lackierten Rasengittersteine, die in der Rechts-Links-Kurve vor der Bremszone neben der Straße verlaufen, waren vom Regen am Nachmittag vermutlich noch spiegelglatt! Das hatte ich schon im ersten Zeittraining leidlich erfahren müssen, als mir Richtung Start-Ziel auf dem Kurb einmal so richtig der Ar... auf Grundeis ging. Das Wasser stand dort in den Zwischenräumen und trocknete elendig langsam. Wer drüber fuhr, zog sofort richtige Gischt hinter sich hoch. Allerdings musste ich, direkt hinter Fabio, mein Motorrad möglichst weit links positionieren, um das Überholmanöver zu setzen. Also allen Mut zusammengenommen, blind mit Vollgas eingelenkt und das Beste gehofft...

Was soll ich sagen? Es hat geklappt! Ich konnte mich daneben setzen, bremste Fabio aus und war vor auf Platz 9. Im Video steht zwar P8, allerdings ist mir beim Schnitt eine Sache durchgegangen. Doch dazu gleich mehr.

Anschließend konnte ich eine kleine Lücke zu Fabio auffahren. Ich fuhr noch eine 39.3 und 39.5 und war erstmal halbwegs sicher. Doch in Runde 10 überbremste ich die Vorderachse Richtung Haarnadel und ging weit. Dort verlor ich über eine Sekunde und ließ es ab dann etwas ruhiger angehen. Denn nach vorn war nichts mehr zu holen. Jens und Andy waren schon zu weit weg.

In der darauffolgenden Runde sollte dann des einen Freud des anderen Leid sein. In der Schikane vor Start-Ziel stand nämlich Ludger Schnietz in der Auslaufzone! Jetzt also gab es Platz 8 "geschenkt"! Da Ludger schon am Nürburgring durch einen Bruch der Kurbewelle technisch bedingt ausfiel, hatte ich in seinem Sinne schon befürchtet, die Suzuki hätte wieder nachgegeben. Doch der Grund war profaner: Ludger ging der Sprit aus!

Somit konnte ich am Ende mit 2,8 Sekunden vor Fabio die RS auf Platz 8 ins Ziel bringen. Ich war vollkommen fertig, aber glücklich. In beiden Rennen hatte ich tolle Fights, konnte mich auf ein ordentliches Niveau steigern und kann am Ende von zwei Tagen Schleiz sagen:

Wer die Möglichkeit hat, in Schleiz Motorrad zu fahren, der sollte das dringend tun, solange es noch möglich ist. Die Strecke ist einfach unglaublich. Hier muss ich unbedingt wieder her! Sich Stück für Stück in der Seng mehr zuzutrauen, immer schneller hindurchzufahren, ist eine wahnsinnige Challenge. Die Vorfreude war definitiv berechtigt und es war wirklich das Saisonhighlight bisher!

 
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Am Wochenende werde ich mir mal die IDM, R7 Cup, etc. am Nürburgring anschauen.
 
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Damit ihr zügig auch vom letzten Rennen ein bisschen Infos bekommt, zitiere ich einfach mal den Pressebericht:

Motorradrennfahrer Richard Lindhorst beendet Rookie-Saison in der German Twin Trophy auf Platz 6​

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Am vergangenen Wochenende fand das letzte Event der German Twin Trophy Saison statt. Im tschechischen Most, etwa eine Autostunde von Chemnitz, kämpften noch 35 Fahrer um Punkte für die Meisterschaft – darunter auch Richard Lindhorst aus Bergen. Durch konstante Ergebnisse und eine sturzfreie Saison befand sich der 35-jährige vor dem Finale auf Rang 7 der Gesamtwertung. Auf dem schnellen und Autodrom war die Ausgangslage jedoch nicht leicht. „Die Strecke liegt mir nicht besonders und ich befürchte, die Top 10 zu halten, wird das Maximum sein“, stapelte Lindhorst vor dem Event tief. Von Christian Rossa auf Position 6 bis hin zu Sven Seidler auf Platz 10 trennten die Piloten nur 7 Punkte.

Doch schon das erste Zeittraining nährte die Hoffnung auf eine gute Platzierung. Denn obwohl Lindhorst im Gegensatz zu den meisten Kontrahenten am Freitag noch nicht ins Training eingreifen konnte, reichte es aus dem Stand für Platz 10. Durch eine weitere Verbesserung im zweiten Training, bei nun allerdings heißeren und langsameren Streckenbedingungen, stand am Ende Startplatz 9 zu Buche. Mit im Starterfeld befand sich diesmal auch WM-Fahrerin Lucy Michel, die von der zwölften Position ins Rennen ging.

Im ersten Rennen ging es für Lindhorst nach einem guten Start allerdings zunächst in die falsche Richtung. „In die Schikane am Ende Start-Ziel-Geraden hinein war ich zu vorsichtig. Ich verlor einige Positionen und lag nur noch an zwölfter Stelle.“ Danach kämpfte sich der Neuling allerdings schnell wieder nach vorn. Durch Manöver gegen die Gaststarter Johannes Gauerke und Tim Suchanek aus der Internationalen Deutschen Meisterschaft, sowie Christian Rossa hatte Lindhorst nach drei Runden wieder Anschluss an die Tabellennachbarn Andreas Braun und Theo Liebig. Zwischen dem Trio entbrannte ein packender Dreikampf. Nachdem Lindhorst zunächst vor Start-Ziel an Liebig vorbeiging, konterte dieser in die erste Kurve hinein und überholte Andreas Braun gleich mit. In der selben Runde kassierte auch Lindhorst den Schwarmstedter Braun und schloss die Lücke zu Liebig. Während Liebig eine Attacke in der vorletzten Kurve von Runde 9 noch kontern konnte, entschied der Bergener den Zweikampf in Richtung erste Kurve für sich und brachte anschließend die siebte Position ins Ziel. Abzüglich eines nicht punktberechtigten Gaststarters bedeutete das Platz 6.

Lauf 2 am Nachmittag startete zunächst sogar noch besser. Durch einen nahezu perfekten Start lag Lindhorst nach Kurve 2 schon auf Platz 6. Doch aufgrund eines Unfalls mit vier Motorrädern, darunter auch Lucy Michel, musste das Rennen abgebrochen und neugestartet werden. Wie schon im ersten Rennen verlor Lindhorst Positionen und lag am Ende der Runde nur auf Rang 10. Nachdem Lindhorst sich an den IDM-Piloten Gauerka und Suchanek vorbeikämpfte, holte er zwar noch auf Andreas Braun auf, musste sich jedoch mit Position 8 begnügen. Abzüglich des Gaststarters belegte er somit Position 7.

Doch diese Platzierung reichte nicht nur, um Platz 7 in der Gesamtwertung der German Twin Trophy zu sichern. Da Ludger Schnietz wegen eines Sturzes im Training nicht am Rennen teilnehmen konnte, fing Lindhorst ihn in der Gesamtwertung um einen Punkt ab und belegt nach der Premierensaison damit einen achtbaren sechsten Rang, nur geschlagen durch Seriensieger Felix Kauertz, das aufstrebende Talent Kristoffer König, Frank Schumacher, Vorjahresmeister Marlon Braune sowie Sven Seidler. „Hätte mir vor der Saison jemand gesagt, dass ich am Ende so weit vorn im Gesamtklassement landen würde, hätte ich denjenigen für verrückt erklärt!“, zog der spätberufene Rennfahrer ein glückliches Fazit. Am Ende zahlte sich aus, dass der Neuling aus Bergen nie übertrieb und sturzfrei durch die Saison kam. Im nächsten Jahr will er wieder in der GTT genannten Rennserie an den Start gehen, dann mit hoffentlich mehr Budget und Fahrzeit.





Video 2 gibt's vermutlich Ende der Woche.


Was soll ich sagen? Ich bin glücklich, überglücklich sogar! Die RS hat über die gesamte Saison hinweg keinerlei Probleme bereitet und lief wie ein Uhrwerk. Nicht mal nennenswert Öl hat sie verbraucht. Über den Winter werde ich noch ein bisschen an der Ergonomie arbeiten. Ein höherer Sitz und andere Stummel könnten mir noch helfen. Aber auch eine höhere Scheibe steht noch zur Disposition. Außerdem werde ich - neben der üblichen Wartung - auch das Ventilspiel kontrollieren, um auch im neuen Jahr in der GTT wieder angreifen zu können.

Seid euch sicher: Ich halte euch auf dem Laufenden :)
 
Man hört auch mal positiv es über das Gerät. Also bleibst du dabei ? Ich habe die RS vin gelb von dem Kollegen mit dem du dich in Most duelliert hast schon auf Kleinanzeigen gesehen 😜
 
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Jetzt wo allmählich der "End-of-Season"-Blues einkehrt, habe ich nochmal Motivation gefunden, das Video zum letzten Saisonlauf fix zusammenzuschneiden.


Viel Spaß damit!

PS: Gibt schon ein paar Teile, die in der Werkstatt auf den Einbau warten :)
 
Motoplex
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