Produktionsfehler Gewinde Kettenspanner?! - Fragen (Erfahrungsbericht)

Ist ja interessant! Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß das ausreichend abriebfest ist. Vielleicht haben die ja auch noch eine Beschichtung draufgemacht (DLC?). 🤔
Bei einer Titanachse hätte ich ein besseres Gefühl. 😊
 
Aluminium hat grundsätzlich keine ausgeprägte Dauerfestigkeit im Gegensatz zu Stahl, aber das ist eine andere Sache und die Entwickler haben das drauf damit umzugehen.
Du scheinst Ahnung zu haben, deswegen nehme ich das mal als Tatsache.

Aber wie funktioniert das dann bei Flugzeugen oder auch nur bei unseren Rahmen die ja gerade im Bereich Lenkkopf enorme Kräfte schultern müssen, ohne Dauerfestigkeit!
Es gibt für Rahmen doch kein Verfallsdatum. 😳
 
Naja, theoretisch nirgends. Aber ich könnte mir vorstellen, daß an den Kontaktstellen (Radlager, Schwinge resp. Kettenspanner) im Laufe der Zeit durch Vibrationen und die ständigen Stöße durch Fahrbahnunebenheiten schon Materialabtrag stattfindet.
 
Aber wie funktioniert das dann bei Flugzeugen oder auch nur bei unseren Rahmen die ja gerade im Bereich Lenkkopf enorme Kräfte schultern müssen, ohne Dauerfestigkeit!
KEINE Dauerfestigkeit ist natürlich nicht ganz korrekt aber in Vergleich zu Stahl deutlich geringer. Letztlich ist die DF für den Beanspruchungsfall zu berechnen und anhand möglicher Legierungszusammensetzung und einer ggf. weiter einhergehenden Wärmebehandlung oder Randschichthärtung entsprechend einzustellen. Daher ist die Verwendung auch im Flugzeugbau möglich, wir sprechen ja nie von Reinaluminium ohne entsprechende Behandlung.
 
Aber ich könnte mir vorstellen, daß an den Kontaktstellen (Radlager, Schwinge resp. Kettenspanner) im Laufe der Zeit durch Vibrationen und die ständigen Stöße durch Fahrbahnunebenheiten schon Materialabtrag stattfindet.
Meiner Meinung nach vernachlässigbar bei Legierungen für den Fahrzeugbau.
 
Meiner Meinung nach vernachlässigbar bei Legierungen für den Fahrzeugbau.
Ja, kann gut sein. Was mich dabei aber wundert, ist, daß wohl kein größerer Hersteller serienmäßig Achsen aus Aluminium verwendet, wo doch sonst an jedem Gramm gefeilt wird.
Ist dann wohl auch aus Kostengründen.
 
Ja, kann gut sein. Was mich dabei aber wundert, ist, daß wohl kein größerer Hersteller serienmäßig Achsen aus Aluminium verwendet, wo doch sonst an jedem Gramm gefeilt wird.
Ist dann wohl auch aus Kostengründen.
Das kann ich nicht beurteilen in Bezug auf die Hersteller aber als Begründung könnte das Kostenargument durchaus herhalten. Sonst gäbe es ggf. auch in OEM-Ausführung noch ganz andere Leichtmetall-Lösungen an diversen Stellen im Fahrzeug. Obwohl man bei Al-Legierungem schon sehr weit im Kosten-Nutzen-Verhältnis ist und ja selten billigsten Wald-und Wiesenstahl eingesetzt werden kann. Aber das ist dann schon wieder ganz weit Offtopic...
 
Du scheinst Ahnung zu haben, deswegen nehme ich das mal als Tatsache.

Aber wie funktioniert das dann bei Flugzeugen oder auch nur bei unseren Rahmen die ja gerade im Bereich Lenkkopf enorme Kräfte schultern müssen, ohne Dauerfestigkeit!
Es gibt für Rahmen doch kein Verfallsdatum. 😳
wie schon erwähnt hat Aluminium gegenüber von Stahl keine ausgeprägte Dauerfestigkeit. An den angehängten Wöhlerlinien kann man das erkennen, da Aluminium bei keiner schwellenden Belastung eine horizontale Linie zeigt sondern ab einer bestimmten schwellenden Last leicht nach unten abfällt. Wer nun glaubt das im KFZ Bereich oder im Luftfahrtbereich alle Strukturen auf Dauerfestigkeit ausgelegt sind, der täuscht sich. Ein Flugzeug würde dann nicht abheben können, habe ich mal gelesen. Es ist auch kein Problem auf Zeitfestigkeit auszulegen und etsprechende Überprüfungsintervalle zu definieren. Teilweise wird je nach Anwendung auch mit Anrissen gelebt, dann muss man halt die Rissausbreitung in Intervallen überprüfen. Ich habe mal gehört, ein Automobil ist für rund 300.000 Km ausgelegt, bei einer Durchschnittsgeschwindikeit von rund 50 Km/h kann man sich die reine Betriebszeit gut ausrechnen (6000h), da ist man imho ebenfalls weit von einer Dauerfestigkeit entfernt. Bei Komponeten wie einem Airbag ist es ähnlich. Wer glaubt das ein Airbag bei einem in ferner Zukunft z.B. 30 Jahre alten Auto noch funktionieren, der kann Glück haben oder auch nicht. Diese werden z.B. auch nicht geprüft bei einem TÜV, dann wären diese halt auch kaputt. Ich möchte keine Angst verbreiten, in dem Bereich in dem ich tätig bin wird auf Dauerfestigkeit ausgelegt, da bin ich aber erlich gesagt sehr sehr froh drum. Dein Rahmen an deinem Motorrad hat sicherlich genug Sicherheit das dieser nicht brechen wird, dieser wurde sicherlich auch auf eine Betriebszeit ausgelegt, welche Keiner erreichen wird. Aber Dauerfestigkeit würde bedeuten, das er die Lasten theoretisch unendlich lange ertragen könnte, macht ja auch keinen Sinn. Die Seile eines Aufzugs z.B. sind mit einer Sicherheit von ca. S=8 gegenüber der Streckgrenze ausgelegt. D.h. diese könnten auch das 8 fache an Last tragen und würden sich nicht plastisch Verformen. Dann reichts auch wenn die jährlich einer Sichtkontrolle von einem Monteur unterzogen werden. Gut bei den Seilen ist es wieder etwas anders, da diese eher statisch belastet werden. Bei kritischeren Anwendungen z.B. im Flugzeugbau mit Sicherheiten um die 1 werden halt ganz andere Überprüfungen verordnet (Röntgen etc.). Ich hoffe ich konnte da etwas aufklären. Ich bin weder Im Luftfahrtbereich noch im KFZ Bereich angesiedelt, sondern in einer speziellen Branche. Einer der direkt aus den beiden Branchen kommt, weiß es sicherlich besser. Zeitfestigkeit ist kein Problem, manches muss nicht ewig halten. Na ja ist jetzt etwas viel und es ist schon spät und auch etwas unstrukturiert was ich da grad alles geschrieben habe, ich bitte um Nachsicht.
 

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Wer nun glaubt das im KFZ Bereich oder im Luftfahrtbereich alle Strukturen auf Dauerfestigkeit ausgelegt sind, der täuscht sich
Korrekt. Nur als Ergänzung: das mit entscheidende Wörtchen ist BETRIEBsfestigkeit, nach dieser wird ein Bautei im Normafall ausgelegt (wenn nicht wie bei @Kapitän Ahab auf Dauerfestigkeit). Auch da spielen bereits erwähnte Wöhlerkurven eine große Rolle bei der Ermittlung. Das Bild finde ich in diesem Zusammenhang ganz einprägsam.

Screenshot_20210203-073055~2.png
 
Ich möchte da nur mal die gebrochenen Rahmen der Gixxer erinnern... Durfte so 2008 gewesen sein. Da hat es jemand mit dem Gewicht sparen wohl etwas überzogen...😉
 
Verwende das schon länger vor allem für Titan Muttern oder Schrauben.
<gelöscher Link auf Montagepaste>
Aber bedenken, das Anzugsmoment mit dieser Paste etwas zu minimieren.
Was bedeutet hier eigentlich "etwas"? Gibts da einen sinnvollen Anhaltswert, z.B. 10%?
 
So irgendwas zwischen 15 und 20 Prozent kommt hin.
Hier gibt's unten eine Drehmomenttabelle:
https://www.ing-hanke.de/know-how/d...s-richtige-anziehen-von-hochfesten-schrauben/ und die Drehmomente sind und der VDI 2230 geregelt.
Die nutzt einem natürlich nur was, wenn man den Reibbeiwert kennt. Laut Tabellenbuch kriegt man einen guten Mittelwert hin, wenn man 0,1 für geschmiert und 0,14 für ungeschmiert benutzt.
Das sind dann bei einer 8.8er Schraube in M6 lt. Tabelle statt 11Nm für ungeschmiert nur noch 9Nm für geschmiert.
Allerdings geht die Norm davon aus, dass Kopf und Gewinde geschmiert sind. Den Kopf schmieren vermutlich die wenigsten, sodass der Reibbeiwert vermutlich wieder eher Richtung 0,12 geht.
 
Ich hab gestern die Radmutter statt mit 120 Nm, geschmiert mit 105 Nm angezogen.
Das sind π * 👍 12,5 % weniger. Ok, oder besser lösen und auf 100 Nm reduzieren?
 
Motoplex
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