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Und einen gescheiten Händler zu finden ist auch bei beiden Marken gleich schwierig…zudem die Stundenlöhne bei Aprilia & Ducati auf gleichem Niveau sind.
Servus und danke für deinen tollen Bericht !!! Ich möchte auch gern mal die V2 Fighter Probefahren…. Allerdings ist das bei mir in der Gegend ( südliches Niederösterreich ) garnicht so einfach. Es gibt quasi nur Ducati Wien und die haben keine zum probefahren.Ich habe mal ein neues Thema erstellt, weil ich keinen existierenden Thread zur Streetfighter V2 gefunden habe. Falls er bereits existiert, diesen Beitrag gerne dorthin verschieben und diesen Thread schließen.
Nächste Position auf meiner Liste für ein neues Zweit-/Drittbike war nach der etwas enttäuschenden Triumph Speed Triple 1200 RS eine Ducati Streetfighter V2. Als die größere Schwester V4 auf den Markt kam, fand ich deren Design abgesehen vom Heck gewöhnungsbedürftig, doch nach ein paar Jahren finde ich es irgendwie schon interessant. Da ich schon eine V4 im Stall habe und mMn der "echte" Aprilia-V4 auch viel besser klingt, wollte ich nun der kleineren V2-Schwester auf den Zahn fühlen. V2-Maschinen üben für mich prinzipiell einen gewissen Reiz aus aufgrund des spezifisch-bassigen V2-Sounds, der Drehfreudigkeit und normalerweise auch der guten Leistungen von unten heraus. Das schätze ich auch bis heute bei der SV 650, mit der ich das Fahren lernte. Insofern folgerichtig auch die kleine Streetfighter in die Überlegungen einzubeziehen.
Probefahrt beim örtlichen Ducati-Händler gebucht und los ging das Abenteuer. Optisch macht sie mit dem wundervollen typischen Ducati-Rot noch etwas mehr her als auf den meisten Fotos, wie ich finde. Kurze Einweisung, im Stand und ohne Ohrstopfen ein durchaus sonoriger V2-typischer Klang, der (wahrscheinlich dank E5) überhaupt nicht unangenehm laut auffällt. Kein erschrockenes Zurückzucken beim Start wie damals bei meiner kombinierten Probefahrt mit 899 und 1299 Panigale ein paar Jährchen zuvor. Dort brauchte man die Ohrstopfen nicht vorrangig wegen der Windgeräusche.
Display klein, aber top gestaltet und das Design der Darstellungen überzeugte ebenso. Verarbeitungsqualität sehr gut, nette Details, allerdings leider auch viel Plastik, vor allem an der Einarm-Schwinge. Los ging es im Road-Modus und mit nur knapp 100 km auf der Uhr, weswegen die Maschine auch noch auf 100 PS gedrosselt war, entdrosselt wird erst nach der 1.000er-Inspektion. Die Kupplung kommt für meinen Geschmack etwas spät beim Anfahren im Vergleich zur Aprilia aber auch im Vergleich zu meiner SV. Ich wählte eine 3er-Kombination aus Stadt, Land und kurzes Stück Autobahn, um mir einen Eindruck zu verschaffen. Im Stadtverkehr angenehm leicht fahrbar, auch bei Tempo 30. Die Kupplung nötigt etwas Eingewöhnung bei schnellen Abbiegemanövern ab. Der Motor war stets angenehm und gut hörbar, die Geräusche ließen diesmal (anders als bei der Speedy) keinen Zweifel welche Bauart das Aggregat hat, besonders beim Abtouren.
Auf der Autobahn Richtung Landstraßen probierte ich den Quickshifter zum ersten Mal aus, gut und souverän, wie man es heutzutage erwarten sollte. Aufgrund der hochgezogenen Leistung des V-Zwo (~150 PS bei ~1.000 ccm-V2) versteckt sich die Leistung vorrangig im oberen Teil des Drehzahlbandes und lässt den Punch im unteren und mittleren Bereich vermissen. Dies war auch bereits Thema diverser Testberichte, aber in Zeiten von Schaltautomaten finde ich das auch für den Landstraßenbetrieb nicht weiter störend, vor allem da ich viel Schalten von der SV gewöhnt bin und es für mich bei einem fahraktiven Fahrstil dazu gehört. An sich ist der Motor aber tadellos, selbst im beschnittenen Zustand: Er ist drehfreudig, hat eine berechenbare Kraftentfaltung und bekommt jenseits der 6.000 U/min. den typischen V2-Klang, der dann zunehmend zorniger wird. Das alles jedoch in einer E5-gezähmten Variante, vorbei ist es mit der Ducati-typischen vollen Kapelle, die aus dem Auspuff bläst.
Beim Wechsel auf die Landstraße passt auch die Übersetzung, kein Vergleich zu den gefühlt ellenlangen Gängen der Speedy, was dazu führte, dass man bei normalem Landstraßentempo den Motor gar nicht hörte, sofern man nicht im 1. oder 2. Gang blieb. Die Ducati war stets präsent, für Durchzug sind jedoch stets 2 Gangwechsel empfehlenswert. Letzteres bisschen enttäuschend für einen 1.000er-Motor.
Wendigkeit schlechter als auf der Tuono, gerade bei engen Turns. Zwar ist das Gefühl fürs Vorderrad vorhanden, aber die Tuono folgt fast schon telepathisch jedem Lenkimpuls, während die Streetfighter in jede Kurve mehr gezwungen werden muss. Das finde ich für eine Landstraßenmaschine unpassend, denn obwohl Körpereinsatz natürlich beim sportlichen Fahren dazu gehört, sollte sich die Maschine nicht darauf ausruhen und auch ohne größeren Körpereinsatz willig einlenken. Aber ich verbuche das mal unter eigenwilligem Charakter, kein Minuspunkt per se. Zudem war Ducati immer schon bekannt dafür, dass man sich als Fahrer auf die Maschinen einlassen muss, leicht serviert wird bei dieser Marke eher wenig.
Fazit: Insgesamt eine gute Maschine, die durchaus ihren eigenen Charakter hier und da aufblitzen lässt, am Ende des Tages jedoch zu glattgebügelt und auch irgendwie passiv daher kommt, um wirklich Begeisterung zu wecken. Von dem Motorkonzept und dem Klang des Namens hätte ich mehr erwartet.
Nach Rückgabe ließ mich der Einblick in das Ducati-Preisuniversum völlig perplex zurück. Dass Ducati kein Billigheimer ist und ähnlich wie BMW ordentlich zulangen kann, war bekannt, aber angesichts dessen, was eine Streetfighter V2 bietet und was sie kostet, stehen beide Dinge in keiner guten Relation zueinander. Summa summarum landet man bei kurzfristigen Kosten (Grundpreis + bisschen gutes Carbon für den Ersatz des übermäßig vielen Plastikgeraffels, Blinker, KZH, Spiegel, Hebel und Desmoservice nach 24.000 km) von gut 26.000 EUR für eine V2 mit 150 PS und 100 Nm ohne Öhlins und ohne einen außergewöhnlich guten Auftritt. Bisschen viel für meinen Geschmack und schlägt preislich auch die Speedy um Längen, obwohl die eine Kategorie höher positioniert ist. Nach der Kalkulation kam die Erkenntnis, dass ich mir diese Preise nicht leisten möchte und strich auch diese Maschine von meiner Liste.
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Als nächstes Bike kehre ich nochmal zu Triumph zurück und teste die Street Triple RS.
Danke DirServus und danke für deinen tollen Bericht !!! Ich möchte auch gern mal die V2 Fighter Probefahren…. Allerdings ist das bei mir in der Gegend ( südliches Niederösterreich ) garnicht so einfach. Es gibt quasi nur Ducati Wien und die haben keine zum probefahren.
Die V4 Streetfighter würde bei mir aber ganz oben stehen - sollte ich mal meine Tuono verkaufen wollen.
Mein Tipp - fahr mal die Street Teiple RS !!! Die ist viel besser als die Speed Triple und ein echtes Spaßgerät - wirst sehen, die macht echt Spaß.
Lg
da kann ich dir nur voll zustimmenStreet Triple 765 RS ist so ziemlich das geilste Nakedbike was ich je gefahren bin.... glaube die meisten wurden einfach jahrelang durch die Front hart vergrault
Interessante Beschreibung. Ich fand die SF V2 nicht so schlimm, aber fürs Gebotene krank überteuert.Wow. Ich durfte letztens die Streetfighter V2 im Spessart rauf- und runterjagen. Damals hatte ich den Vergleich zu meiner Street Triple, heute den zu meiner Tuono. Es ist wirklich traurig das zu sagen, aber was für ein unharmonischer Scheiß. Ich hab mich die ganze Tour gewundert, warum mein Kollege, der sonst immer auf meiner Hausrunde mithielt, nun auf seiner eigenen Hausrunde nicht hinterherkommt. Bis ich verstanden habe, dass er davor immer mit seiner 765 RS kam und heute zum ersten Mal mit der V2. Und nach der Probefahrt durfte ich spüren, woran es liegt.
Im Vergleich zu meiner Streetfighter 848 ist der Motor etwas kultivierter, nicht mehr ganz so rau aka Werkzeugkasten der die Treppe runterfällt. Natürlich braucht der Kurzhuber immer noch Drehzahl, aber bis 8.000 Touren passiert (wenn man von der Tuono kommt) nicht nur nichts, sondern man kann wirklich nicht mitziehen. Elastisch im 4./5. Gang der Gruppe hinterherjagen - unmöglich. Die letzten 3.000 Umdrehungen sind dann endlich Leistung da. 600er Charakteristik bei einem Liter Hubraum, jetzt mit dem Vergleich zur Tuono noch gravierender.
Ja, gewiss, darauf kann man sich einstellen. Ich drehe und schalte ohnehin sehr gerne. Die fehlende Tankanzeige stört mich auch nicht, ich arbeite lieber mit Tageskilometerzähler. Doof nur, dass dir die Reserveleuchte schon bei 100 gefahrenen Kilometern sporadisch immer wieder fehlerhaft aufleuchtet und dir ständig keine Ruhe lässt.
Dass die V4 eine kleine Terrorbude ist und die V2 im Vergleich relativ leise, verstehe ich nicht.
Was aber Scheiße war - und damit meine ich wirklich absolute Scheiße - betrifft ausgerechnet das Fahrverhalten. So etwas widerwilliges habe ich sonst nur einmal erlebt: Erst will sie nicht mal in gefühlt 10°Schräglage und muss runtergedrückt werden. Hat man die 10° überschritten kippt sie plötzlich BAM runter auf gefühlt bis zu 30° Schräglage. "Geil" denkt man sich und will weiter runter, um richtig in die Kurve zu ballern, bis sich plötzlich ein großer und widerwilliger Widerstand wie eine Wand aufbaut, die mich nur mit purer Gewalt am Lenker über die 40° hinaus lässt. Eine Linie in Schräglage zu halten ist fast unmöglich, es ist ein auf und ab. Jede Kurvenfahrt wurde trotz des transparenten Fahrwerks und spitzen Reifens zum unberechenbaren Blindflug. Und woher kenne ich dieses Fahrverhalten? Von meiner 848 damals. Mit den selben Reifen, nur älter (Rosso 2 vs Rosso 4).
Mein Kollege meint zwar, es fühle sich genau deshalb für ihn an wie der Ritt eines wilden Bullen, der ständig an den Hörner gepackt werden will, um ihm deinen Willen aufzuzwingen.... aber ich finde es einfach nur Scheiße. Und das sage ich sehr selten zu modernen Motorrädern. Und auch mit einer großen Enttäuschung als kleiner Ducati-Fanboy.
Auch ergonomisch ist es ein Witz: Dass ich mit meinen 1,71m nicht mit den Beinen an die Stompgrips am Tank komme, sondern höchstens an die Kunststoffverkleidung unterm Tank, ist seltsam. Italiener dürften zwar auch nicht größer sein, aber seis drum, war bei der 848 ähnlich, wenn auch nicht ganz so extrem. Vielleicht der germanische Audi-Einfluss. Dass mein Kollege mit seinen durchaus germanischen 1,9Xm aber auch sagt, dass er die Stomp Grips noch nie berührt hat, ist absolut unverständlich.
Um ihre Ehre zu retten:
Mag es an der Kombination aus Fahrwerk (Nachlauf, Schwerpunkt etc.) und Reifen liegen? Vielleicht. Er war nach dem Tauschen der Mopeds auch der Meinung, dass der V2 vielleicht etwas ruhigere Reifen mit "konstanteren" Radien helfen würden, als die doch recht kippeligen Rossos. Vielleicht ist es irgendwann ja soweit, dann liefer ich gerne meinen Eindruck nach.
Und optisch ist es einfach ein absolut göttliches Meisterwerk. Ich hätte es am liebsten ohne Innereien und mit einem hohlen Motorblock als Deko im Wohnzimmer stehen um ab und zu beim vorbeilaufen dran zu lecken.
Was ich besonders dieses Jahr bei mehreren Gelegenheiten auf verschiedenen Modellen zum ersten Mal derart bewusst und sehr unangenehm festgestellt habe ist meine Schwierigkeit mit Reifen, die nicht von mir selber abgefahren wurden. Ergo eine ungewohnte Form der Flanken. Plötzlich habe ich kein Gefühl mehr dafür wieviel Stützgas ich für den gewünschten Radius brauche. Ein schlecht eingestelltes Fahrwerk ist diesbezüglich wahrscheinlich noch einflussreicher.
Ich würde für mich also erst mal da nach Ursachenforschung gehen, wenn eine Ducati sich so schlecht anfühlen würde.
Unglaublich wie die Meinungen manchmal auseinander gehen. Ich hatte auf der SF V2 ( bei 190 cm ) nicht genügend Platz für meine Beine. Fühlt sich bedeutend kleiner an wie die V4.Auch ergonomisch ist es ein Witz: Dass ich mit meinen 1,71m nicht mit den Beinen an die Stompgrips am Tank komme, sondern höchstens an die Kunststoffverkleidung unterm Tank, ist seltsam. Italiener dürften zwar auch nicht größer sein, aber seis drum, war bei der 848 ähnlich, wenn auch nicht ganz so extrem. Vielleicht der germanische Audi-Einfluss. Dass mein Kollege mit seinen durchaus germanischen 1,9Xm aber auch sagt, dass er die Stomp Grips noch nie berührt hat, ist absolut unverständlich.
Mag es an der Kombination aus Fahrwerk (Nachlauf, Schwerpunkt etc.) und Reifen liegen? Vielleicht. Er war nach dem Tauschen der Mopeds auch der Meinung, dass der V2 vielleicht etwas ruhigere Reifen mit "konstanteren" Radien helfen würden, als die doch recht kippeligen Rossos.
Du vergleichst den alten Rotax V2 mit Euro 2 oder Euro 3 mit den aktuellen Motoren ? Das ist nicht fair, heutzutage darf doch weder ein Geräusch noch Abgas entstehen...Aber auch wenn ich Ducati unterstelle, dass sie bei der V2 SF auf möglichst viel Leistung geschaut haben und dadurch gezwungen waren den Motor auf Drehzahl auszulegen, Aprilia hat es mit dem Rotax-V2 doch vorgemacht, wie man sportliche 1.000er-V2 mit ausreichender Elastizität serviert. Der kam damals auch schon auf 142 PS.
Du vergleichst den alten Rotax V2 mit Euro 2 oder Euro 3 mit den aktuellen Motoren ? Das ist nicht fair, heutzutage darf doch weder ein Geräusch noch Abgas entstehen...
Darum geht der Koffer auch erst ab ca. 8 U/Min vom Fleck.
Für mein Empfinden haben heute fast alle Hersteller, seit der strengeren Abgasnormen, das Problem das du nur über hohe Drehhzahlen Leistung generierst.
Der war eben schon von der Panigale V2 vorhanden und extra für die Streetfighter V2 einen Motor zu entwickeln lohnt sich vermutlich nicht.Es ist eher die Frage, ob Ducati einen extrem kurzhubigen V2 nehmen musste