derDoc
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- Motorrad
- RS 660
- Modelljahr
- 2021
Hallo zusammen,
eben komme ich zurück von meiner ersten Hausrundenfahrt und bin, um es vorweg zu nehmen, restlos begeistert. Zunächst aber zu meinere Reifenhistorie auf der Aprilia. Im Frühjahr 2023 habe ich die kleine RS gebraucht erworben mit einem ziemlich abgefahrenen Original Pirelli Rosso II auf dem Vorderrad und man halte sich fest - wegen frischen TÜV - ein nagelneuer Metzeler M5 auf dem Hinterrad. Zwar neu, aber technologisch aus der Steinzeit. Habe dann, da ich eigentlich den einen oder anderen Trackday besuchen wollte, auf den damals neuen Pirelli Diablo Rosso 4 in der scharfen Corsa Mischung umgestellt und den altehrwürdigen Metzeler bei Kleinanzeigen vertickt. An sich war ich die letzten zwei Jahre zufrieden mit dem Reifen, wohlwissend, dass er die Nässe nicht sonderlich mag (inkl. Rutscher in Hockenheim bei meinem einmaligen Trackausritt - s. mein Beitrag hier im Forum). Der Italiener war jetzt nach 5500 km so langsam am Ende. Mutige hätten vielleicht noch weitere 500 km herraus gekitzelt. Eigentlich hatte ich als Nachfolger den S23 ins Auge gefasst, da ich mit dessen Vorgängern (20, 21, 22) auf anderen Bikes immer gute Erfahrungen gemacht habe. Durch den PS-Vergleich der Super- und Hypersportreifen im Frühjahr auf der Doppel R bin ich allerdings neugierig auf den Testsieger der Supersportler geworden: den Dunlop Sportsmart MK4. Kenne Dunlop eigentlich eher als günstige Erstbereifung, nicht aber als Premiumprodukt und schon gar nichts als Platzhirsch. Mein Fokus bei Reifen liegt immer auf den Fahreigenschaften, weniger auf Lebensdauer und dem Kaufpreis (385 € inkl. Montage). Der Satz wurde dann gestern montiert und ich habe mal wieder geflucht beim Hereinfädeln des Hinterrads. Wo ist die dritte Hand? Das Distanzstück rechts ist nur dafür da, genau dann sich zu verklemmen oder herauszufallen, wenn man glaubt die Achse jetzt richtig eingefädelt zu haben. Die Mühen waren es aber letztendlich wert. Schon beim raus rollen aus dem Hof machte sich der neue Pneu mit leichterem Einlenken bemerkbar. Und tatsächlich, das Handling ist 1-2 Noten besser, wirklich beeindruckend wie die RS leicht, aber kontrolliert einlenkt. Natürlich lenkt ein neuere Reifen immer besser ein als ein abgefahrener. Der Unterschied hier ist aber spürbar größer, dabei ist die Zielgenauigkeit vergleichbar. Was im Test gar nicht bewertet wurde, ist die Eigendämpfung. Der Dunlop schluckt spürbar besser Schlaglöcher und Unebenheiten. Als hätte ich die Dämpfung weicher gestellt. Das sorgt auch indirekt für weniger Unruhe im Fahrwerk. Durch das direkt angelenkte Federbein ist unsere RS da ohnehin empfindlich. Habe meine daher auch auf Öhlins und Andreani umgebaut, wie hier im Forum berichtet. Was mir auch sehr positiv auffiel, ist das homogene Einlenken mit zunehmender Schräglage, welches ich an einer Autobahneinfahrt genießen konnte. Der Reifen vermittelt einem eine Top Rückmeldung und somit ein hohes Vertrauen. Natürlich habe ich auf den ersten 100 km und schon gar nicht im öffentlichen Verkehr alles gegeben. Was da noch geht, werde ich in Kürze in Hockenheim bei einem Speer-Training erfahren. Auf dem Track wird ein Profi mit dem Corsa ellenbogenschleifend wohl bessere Zeiten heraus kitzeln. Mir wird das sicherlich nicht gelingen. Interessant vor allem für Urlaubsfahrer übrigens, dass bei all den positiven Fahreigenschaften, der Reifen auch bei Nässe super performen soll. PS hat die Bestzeit mit dem Reifen auf dem vollberegneten Parcour hin gelegt.
Hier noch mal für Zahlengläubige Ergebnisse aus dem April Test von PS. Ausgewählte Rundenzeiten:
Trocken:
1:19,8 min Supercorsa SP V4 (schnellste Zeit) - Platz 2 in der Punktegesamtwertung
1:22,0 min Rosso 4 (der ohne Corsa - der Corsa wird mutmaßlich in der Mitte liegen) - P5
1:22,6 min Dunlop Sportsmart MK4 - P1
1:23,0 min S23 - P6
1:24,6 min Conti Sport Attack 4 (langsamste Zeit) - P12
Nass:
1:12,6 min Dunlop (schnellste Zeit)
1:13,5 min S23
1:14,6 min Rosso 4
1:18,6 min Supercorsa
1:24,3 min Conti Race Attack 2 (langsamste Zeit) - P9
Fazit: es zeigt sich mal wieder das Bessere ist des Guten Feind. Der Dunlop kommt der eierlegenden Wollmichsau schon ziemlich nahe.
eben komme ich zurück von meiner ersten Hausrundenfahrt und bin, um es vorweg zu nehmen, restlos begeistert. Zunächst aber zu meinere Reifenhistorie auf der Aprilia. Im Frühjahr 2023 habe ich die kleine RS gebraucht erworben mit einem ziemlich abgefahrenen Original Pirelli Rosso II auf dem Vorderrad und man halte sich fest - wegen frischen TÜV - ein nagelneuer Metzeler M5 auf dem Hinterrad. Zwar neu, aber technologisch aus der Steinzeit. Habe dann, da ich eigentlich den einen oder anderen Trackday besuchen wollte, auf den damals neuen Pirelli Diablo Rosso 4 in der scharfen Corsa Mischung umgestellt und den altehrwürdigen Metzeler bei Kleinanzeigen vertickt. An sich war ich die letzten zwei Jahre zufrieden mit dem Reifen, wohlwissend, dass er die Nässe nicht sonderlich mag (inkl. Rutscher in Hockenheim bei meinem einmaligen Trackausritt - s. mein Beitrag hier im Forum). Der Italiener war jetzt nach 5500 km so langsam am Ende. Mutige hätten vielleicht noch weitere 500 km herraus gekitzelt. Eigentlich hatte ich als Nachfolger den S23 ins Auge gefasst, da ich mit dessen Vorgängern (20, 21, 22) auf anderen Bikes immer gute Erfahrungen gemacht habe. Durch den PS-Vergleich der Super- und Hypersportreifen im Frühjahr auf der Doppel R bin ich allerdings neugierig auf den Testsieger der Supersportler geworden: den Dunlop Sportsmart MK4. Kenne Dunlop eigentlich eher als günstige Erstbereifung, nicht aber als Premiumprodukt und schon gar nichts als Platzhirsch. Mein Fokus bei Reifen liegt immer auf den Fahreigenschaften, weniger auf Lebensdauer und dem Kaufpreis (385 € inkl. Montage). Der Satz wurde dann gestern montiert und ich habe mal wieder geflucht beim Hereinfädeln des Hinterrads. Wo ist die dritte Hand? Das Distanzstück rechts ist nur dafür da, genau dann sich zu verklemmen oder herauszufallen, wenn man glaubt die Achse jetzt richtig eingefädelt zu haben. Die Mühen waren es aber letztendlich wert. Schon beim raus rollen aus dem Hof machte sich der neue Pneu mit leichterem Einlenken bemerkbar. Und tatsächlich, das Handling ist 1-2 Noten besser, wirklich beeindruckend wie die RS leicht, aber kontrolliert einlenkt. Natürlich lenkt ein neuere Reifen immer besser ein als ein abgefahrener. Der Unterschied hier ist aber spürbar größer, dabei ist die Zielgenauigkeit vergleichbar. Was im Test gar nicht bewertet wurde, ist die Eigendämpfung. Der Dunlop schluckt spürbar besser Schlaglöcher und Unebenheiten. Als hätte ich die Dämpfung weicher gestellt. Das sorgt auch indirekt für weniger Unruhe im Fahrwerk. Durch das direkt angelenkte Federbein ist unsere RS da ohnehin empfindlich. Habe meine daher auch auf Öhlins und Andreani umgebaut, wie hier im Forum berichtet. Was mir auch sehr positiv auffiel, ist das homogene Einlenken mit zunehmender Schräglage, welches ich an einer Autobahneinfahrt genießen konnte. Der Reifen vermittelt einem eine Top Rückmeldung und somit ein hohes Vertrauen. Natürlich habe ich auf den ersten 100 km und schon gar nicht im öffentlichen Verkehr alles gegeben. Was da noch geht, werde ich in Kürze in Hockenheim bei einem Speer-Training erfahren. Auf dem Track wird ein Profi mit dem Corsa ellenbogenschleifend wohl bessere Zeiten heraus kitzeln. Mir wird das sicherlich nicht gelingen. Interessant vor allem für Urlaubsfahrer übrigens, dass bei all den positiven Fahreigenschaften, der Reifen auch bei Nässe super performen soll. PS hat die Bestzeit mit dem Reifen auf dem vollberegneten Parcour hin gelegt.
Hier noch mal für Zahlengläubige Ergebnisse aus dem April Test von PS. Ausgewählte Rundenzeiten:
Trocken:
1:19,8 min Supercorsa SP V4 (schnellste Zeit) - Platz 2 in der Punktegesamtwertung
1:22,0 min Rosso 4 (der ohne Corsa - der Corsa wird mutmaßlich in der Mitte liegen) - P5
1:22,6 min Dunlop Sportsmart MK4 - P1
1:23,0 min S23 - P6
1:24,6 min Conti Sport Attack 4 (langsamste Zeit) - P12
Nass:
1:12,6 min Dunlop (schnellste Zeit)
1:13,5 min S23
1:14,6 min Rosso 4
1:18,6 min Supercorsa
1:24,3 min Conti Race Attack 2 (langsamste Zeit) - P9
Fazit: es zeigt sich mal wieder das Bessere ist des Guten Feind. Der Dunlop kommt der eierlegenden Wollmichsau schon ziemlich nahe.