Indem man sich an der Realitäten orientiert.
Auch Realismus ist eine Ideologie
Wenn der Wirtschaftsminister erklärt die Industrie möge sich doch bitte mit der Produktion an dem verfügbaren Strom orientieren und nicht die Kraftwerksbetreiber am Strombedarf erscheint mir das ideologiegetrieben.
Ich habe in einem Betrieb gelernt, bei dem noch bis Anfang der 2000er bestimmte Maschinen zu festgelegten Zeiten nicht betrieben werden durften. Stromsperre nannte der Verteilnetzbetreiber das seinerzeit. Überlege gerade, ob das damals schon die Vorboten der pösen Energiewende waren, aber ach nee - heute gibt es diese Restriktion tatsächlich nicht mehr…
Die einen finden Probleme, die anderen Lösungen…
Wie gesagt, es gibt sicherlich Streitbares und Dinge, die man anders und besser machen kann. Aber z.B. Gas in den USA zu kaufen hat ja heute mehr als eine nur energiepolitische Bedeutung- soviel Realismus muss schon sein. Und sich in einem Industrieland ohne nennenswerte eigene Ölvorkommen über Energieimporte zu echauffieren hat für mich auch irgendwie was komisches…
Ich verstehe mich durchaus als Realist und bin im Maschinenbau beheimatet. Und gerade deswegen habe ich für mich beschlossen, mich nicht an der „Hexenjagd“ gegen Strom aus Erneuerbaren zu beteiligen. Und wenn ich so manches Anti-Windrad- oder Anti-Strommast-Plakat am Straßenrand sehe, sind einige argumentationstechnisch offenbar tatsächlich schon auf Inquisitionsniveau angekommen.
Und mir geht es auf den Sack wenn die gleichen Leute bei der Eröffnung der neuen Ortsumgehung applaudieren, aber beim geplanten Windrad in gerade-mal-noch-Sichtweite auf die Barrikaden gehen, weil man mit einiger Anstrengung noch schnell den schrecklich schützenswerten Wald-und-Wiesen-Lurch gefunden hat. Selbstgerechter Schwachsinn…