Entscheidungshilfe Tuono

[nairolF]

Den meisten dürfte klar sein, dass Warmfahren das A und O für ein langes Motorradleben ist.
Bei der V4 brauche ich bloß mal auf die Momentanverbrauchsanzeige (dieses Lügending) gucken, um zu sehen, dass Noale beim Warmfahren ganz andere Mengen an Sprit in die Zylinder kippt, als wenn sie warm ist.
Erst wenn das Aggregat durchgewärmt ist, die verschiedenen Bauteile sich aufeinander eingespielt haben, die Materialausdehnungen passen, "normalisiert" sich der Verbrauch. Ab diesem Zeitpunkt auch der übermäßige Verschleiß, der naturgemäß in der Warmfahrphase statt findet.

Gehe ich aber zum Händler, dann bekomme ich die seit Stunden stehende Maschine in die Finger und eine Viertelstunde Zeit. Die reicht in der Regel kaum, um die Kiste auf Betriebstemperatur zu bekommen.
Nicht nur ich, sondern auch die Probefahrttouristen, die den Eimer eh nicht kaufen werden, wollen wissen, ob das was in den Gazetten steht auch stimmt. Da sind die Dinger kaum vom Hof, aber schon im Begrenzer. Wenn das Mopped auch noch einen Sound wie auf der Rennstrecke hat, animiert das nur noch umso mehr.

Von Einfahren nach Vorschrift sind die Vorführer also ganz weit entfernt und wenn man kein Glück hat, wurden sie nach dem Motto "Auch Drehzahl macht den Motor warm" bewegt.
Nahezu verlassen kann man sich darauf, wenn der Händler auch noch an einer Ausfallstraße, oder auf dem Land ist. In der Stadt ist man zumindest die ersten paar km gezwungen, aufgrund des Verkehrs langsamer zu tun.

Ich glaube, anhand dieser Ausführungen kann man erkennen, dass ich mir keinen Vorführer kaufen würde.
Wenn dann nur einen, den ich exklusiv gefahren habe, oder einen mit vielen Kilometern, der keine Auffälligkeiten zeigt.

 

[Monty1]

Also, ich kenne keinen Händler, der seinen Vorführer mit 0 Kilometern herausgibt zur Probefahrt. Eigentlich fahren alle, oder lassen von zuverlässigen Personen den Vorführer einfahren und geben ihn erst nach der 1000 Inspektion als Vorführer frei.

 

[nairolF]

Also, ich kenne keinen Händler, der seinen Vorführer mit 0 Kilometern herausgibt zur Probefahrt. Eigentlich fahren alle, oder lassen von zuverlässigen Personen den Vorführer einfahren und geben ihn erst nach der 1000 Inspektion als Vorführer frei.

Meine erste V2 bekam ich mit 0km und rotem Kennzeichen in die Hand. Die habe ich auch gekauft.
Vor zwei Wochen bin ich eine SAS gefahren, die 38km drauf hatte und derjenige, der sie vor mir fuhr, hatte die WC auf 1 gestellt, weil er testen wollte, ob damit auch Wheelies gehen. (Wurde mir erzählt)
Am Samstag bin ich die RSV4 1100 Factory gefahren, die am Vortag zusammengebaut wurde.
Bei meinem Händler stehen über 20 Motorräder zur Probefahrt bereit (Piaggio, Kawa, Honda)- bei dem KTM Händler hier etwas weniger.
Du glaubst doch nicht, dass die im März die Zeit haben, mal eben 20tkm abzuspulen? Wer soll denn das bezahlen?
Schau auf Mobile.de, wie viele Vorführer irgendwas zwischen 300 und 800km drauf haben? Eingefahren mit Erstinspektion? Illusorisch!

 

[wizzard]

Also, ich kenne keinen Händler, der seinen Vorführer mit 0 Kilometern herausgibt zur Probefahrt. Eigentlich fahren alle, oder lassen von zuverlässigen Personen den Vorführer einfahren und geben ihn erst nach der 1000 Inspektion als Vorführer frei.

Ich schon ... habe mehrere moppeds unter 200km probegefahren - schlimnstes beispiel - mir hat man ne mt07 gegeben mit den worten "die komplettanlage is geil musste mal hochdrehen und dann abtouren - Hammer ' .... hab das auch probiert knallten und krachte sinnlos ... beim 1. Halt dann die km rausgefummelt ... 59 ... davon 15 auf mich ... na vielen Dank ... q.e.d.

 

[Monty1]

Na gut, habt dann natürlich Recht, von so einem Händler würde ich natürlich auch keinen Vorführer kaufen.

 

[twister13]

Was ich nicht verstehe, warum es keine „Einfahr-Software“ gibt.

Mit den heutigen Motorsteuergeräten wäre es doch ganz simpel zu sagen erst wenn der Motor warm ist kann er gedreht werden, vorher wird bei 5.000 r/min abgeregelt.

Und bis 1000km ist eben bei 7.500 r/min Schluss mit lustig.

Der Händler kann das einmal ausschalten, wenn der Kunde das Ding kauft, aber nicht mehr einschalten.

Dann würde das Misstrauen gegen Vorführer schlagartig aufhören und der Händler hätte einen vernünftigen Nachweis dass die Kiste nie gequält wurde.

 

[Papavonvier]

Macht doch BMW so in der Art, wenn ich mich richtig erinnere?

 

[Killersemmel]

Nette Idee, aber für Vorführer aus bereits genannten Gründen einfach nicht praktikabel. Entweder heißt das der Kunde bekommt einen Vorführer zur Probefahrt oder zur Miete der seine volle Leistung gar nicht zeigen kann. Dann Beschweren sich die Kunden sofort weil man den Motor und Charakter eines Motorrades so nicht vernünftig testen kann. Oder der Kunde bekommt den Vorführer immer erst nachdem er anderweitig eingefahren wurde was bei großen Händlern und vielen Vorführern schlicht nicht praktisch umsetzbar ist.

Einschränkende Idee, das Motorrad erlaubt wirklich nur geringe Drehzahl solange der Motor kalt ist. Das wäre möglich und schränkt den Betrieb auch nicht ein.

 

[nairolF]

Was ich nicht verstehe, warum es keine „Einfahr-Software“ gibt.

Die 12er Dorso hatte das. Recht überraschend war da bei der Probefahrt die Leistung weg.

Einschränkende Idee, das Motorrad erlaubt wirklich nur geringe Drehzahl solange der Motor kalt ist. Das wäre möglich und schränkt den Betrieb auch nicht ein.

Also quasi ein Warmfahrmapping. Fände ich gut.

 

[twister13]

Nette Idee, aber für Vorführer aus bereits genannten Gründen einfach nicht praktikabel. Entweder heißt das der Kunde bekommt einen Vorführer zur Probefahrt oder zur Miete der seine volle Leistung gar nicht zeigen kann. Dann Beschweren sich die Kunden sofort weil man den Motor und Charakter eines Motorrades so nicht vernünftig testen kann. Oder der Kunde bekommt den Vorführer immer erst nachdem er anderweitig eingefahren wurde was bei großen Händlern und vielen Vorführern schlicht nicht praktisch umsetzbar ist.

Einschränkende Idee, das Motorrad erlaubt wirklich nur geringe Drehzahl solange der Motor kalt ist. Das wäre möglich und schränkt den Betrieb auch nicht ein.

Ich gebe Dir Recht, ist für den Kunden vielleicht ein Manko, aber irgendeinen Tod musst Du sterben.

Entweder aufwendig selber einfahren um auf der sicheren Seite zu sein wie Vince, oder Vorführer verkaufen zu müssen die mit ziemlicher Sicherheit gequält wurden.

Es gibt wohl keinen Königsweg.

 

[Monty1]

Und wenn du dann auf der Landstraße einen PKW überholen willst und daneben verhungerst, dann kriegst du aber auch dicke Augen und scheißt auf den Motor.

 

[smee]

Ich habe mich damals für eine RR entschieden, 0km, 24 Monate Garantie und die Option zur Verlängerung waren neben dem guten Preis die ausschlaggebenden Faktoren.
Ich brauche kein Öhlins und das Factoryheck steht noch auf der Umbauliste.

Zum Thema Vorführer kann ich nur sagen, das ich genau die selben Bedenken hatte und sie deshalb für mich ausgeschlossen habe. Meine Probefahrt habe ich nur gemacht um die Ergonomie für mich zu testen, ich kann nicht verstehen wie man mit fremdem Eigentum so umgehen kann.
Leistung und Sound, auch ohne Akra, sind mehr als ausreichend für mich.

VG


Alex

 

[Monty1]

Jetzt nochmal ganz ehrlich eins zum Thema Einfahren, auch wenn das keiner hören oder glauben möchte. Die modernen Motoren mit den verwendeten Materialien, sind bei weitem nicht mehr so empfindlich, wie noch vor 20 Jahren und das Einfahren ist wirklich nur noch ein Relikt aus alten Zeiten. Wichtig ist warm fahren und der Rest ist nur für ein gutes Gefühl und wer schafft es schon, so ein Aggregat gleich am Leistungslimit zu bewegen. Natürlich fahre auch ich meinem Motor vernünftig ein, ob er dadurch jetzt länger hält, wage ich zu bezweifeln, aber auch ich könnte nicht sofort nach dem losfahren 175 Ps oder mehr ausquetschen. Das Einfahren aus heutiger Sicht, bezieht sich mehr auf das kennenlernen des Motorrades und sich damit vertraut machen und wenn einige mechanische Teile dadurch die Chance haben, sich aufeinander einzulaufen, kann das nicht schaden, aber das machen sie auch warm gefahren bei höheren Drehzahlen.
Ob ein Motor frühzeitig den Geist aufgibt oder nicht, ist also nicht zwangsläufig abhängig von der Qualität des Einfahrens.
Viel wichtiger ist das einhalten der Inspektionsintervalle und das warm fahren.

 

[Tom.nrw]

Jetzt nochmal ganz ehrlich eins zum Thema Einfahren, auch wenn das keiner hören oder glauben möchte. Die modernen Motoren mit den verwendeten Materialien, sind bei weitem nicht mehr so empfindlich, wie noch vor 20 Jahren und das Einfahren ist wirklich nur noch ein Relikt aus alten Zeiten. Wichtig ist warm fahren und der Rest ist nur für ein gutes Gefühl und wer schafft es schon, so ein Aggregat gleich am Leistungslimit zu bewegen. Natürlich fahre auch ich meinem Motor vernünftig ein, ob er dadurch jetzt länger hält, wage ich zu bezweifeln, aber auch ich könnte nicht sofort nach dem losfahren 175 Ps oder mehr ausquetschen. Das Einfahren aus heutiger Sicht, bezieht sich mehr auf das kennenlernen des Motorrades und sich damit vertraut machen und wenn einige mechanische Teile dadurch die Chance haben, sich aufeinander einzulaufen, kann das nicht schaden, aber das machen sie auch warm gefahren bei höheren Drehzahlen.
Ob ein Motor frühzeitig den Geist aufgibt oder nicht, ist also nicht zwangsläufig abhängig von der Qualität des Einfahrens.
Viel wichtiger ist das einhalten der Inspektionsintervalle und das warm fahren.

Genau so ist es, ich habe auch einen Vorführer gekauft und keinerlei Probleme..

Was glaubt ihr, was im Werk nach Fertigstellung des Mopeds passiert ... glaubt Ihr ernsthaft, das dort auf irgendwas Rücksicht genommen wird, was den Motor angeht, der wird angworfen und geschaut ob er läuft und das bis zur Höchstdrehzahl.

Wenn ich als Kunde eine Probefahrt mit einem Vorführer, und idr. für mich neuem Moped, eine Probefahrt mache, dann bin ich doch gar nicht in der Lage, das Ding auszureitzen, weil ich es nicht kenne .. Selbst wenn ich das Ding eine Stunde fahren darf, mehr ist ja normalerweise nicht möglich .. was soll da groß passieren ?? Und auch auf einen Vorführer gibt es Garantie, und meistens ist dann auch noch die Garantieverlängerung direkt mit dabei, zumindest bei mir. ...

Wenn es danach geht, dann müssten bei den Händlern alle Vorführer, sämtlicher Jahrgänge rumstehen, weil keiner mehr einen kauft ..

 

[knechtrootrecht]

WOW! So viele Antworten... vielen Dank euch allen und vielen Dank auch für die Off-Topic-Kommentare, habe gut gelacht!

Ich sehe schon, wie unterschiedlich die Sichtweisen zu dem Thema sind. Ich habe mit Aprilia keine Erfahrung und kann deswegen schlecht einschätzen, wie problematisch heutzutage noch ein solcher Umgang mit den Motoren ist. Ich bin bis jetzt nur Japaner gefahren und wäre da ganz ehrlich etwas weniger besorgt - vermutlich unbegründet und ich möchte auf keinen Fall eine entsprechende Debatte lostreten. Ich habe Bock auf die Aprilia und deswegen gibt’s da für mich keine Qualitäts-Diskussion gegenüber japanischen Mopeds!

Die umgefallene 18er Tuono war raus und ist unabhängig davon nicht mehr verfügbar.

Ich würde die 17er Tuono wohl direkt kaufen, trotz Vorführer, wenn sie noch Garantie hätte. Hat sie aber nicht und ich sehe keine Chance, dass es da noch eine geben könnte.
Mit Garantie spricht meiner Meinung nach weniger gegen einen Vorführer als wenn die eben nicht vorhanden ist.

An anderer Stelle war hier ein Kommentar, den ich sehr richtig finde: man kauft ein gebrauchtes Fahrzeug, um Geld zu sparen. Und auch ich habe schon ältere Motorräder gekauft, bei denen die Garantie so lange her war, dass sich kaum noch jemand dran erinnern konnte. Ist auch nix mit passiert... die Preise waren da eben einfach andere.

Man kann nun natürlich überlegen, ab welchem Preis ein solches Motorrad trotz Vorführer und nicht vorhandener Garantie trotzdem eine Option sein könnte. Wenn man weniger bezahlt und etwas passiert, hat man Geld gespart und kann es für die Reparatur verwenden. Wenn nichts passiert, hat man Geld gespart. Wenn natürlich der Motor kaputt geht... nun gut, dumm gelaufen.
Ist wirklich die Frage, ab wann eine 17er Factory mit den o.g. Kriterien über den Preis attraktiv werden könnte.

 

[Tom.nrw]

WOW! So viele Antworten... vielen Dank euch allen und vielen Dank auch für die Off-Topic-Kommentare, habe gut gelacht!



Man kann nun natürlich überlegen, ab welchem Preis ein solches Motorrad trotz Vorführer und nicht vorhandener Garantie trotzdem eine Option sein könnte. Wenn man weniger bezahlt und etwas passiert, hat man Geld gespart und kann es für die Reparatur verwenden. Wenn nichts passiert, hat man Geld gespart. Wenn natürlich der Motor kaputt geht... nun gut, dumm gelaufen.
Ist wirklich die Frage, ab wann eine 17er Factory mit den o.g. Kriterien über den Preis attraktiv werden könnte.

Es gibt doch eine Garantieverlängerung für einen Vorführer, habe ich auch, ich habe meinen Vorführer letztes Jahr als Jahresmaschine gekauft und der Händler hat eine Garantieverlängerung über Aprilia gemacht, sodass ich bis 2020 Garnatie habe, vorrausetzung ist natürlich das die Inspektion gemacht wurde, dann ist doch alles gut.

 

[knechtrootrecht]

Es gibt doch eine Garantieverlängerung für einen Vorführer, habe ich auch, ich habe meinen Vorführer letztes Jahr als Jahresmaschine gekauft und der Händler hat eine Garantieverlängerung über Aprilia gemacht, sodass ich bis 2020 Garnatie habe, vorrausetzung ist natürlich das die Inspektion gemacht wurde, dann ist doch alles gut.

Grundsätzlich geht das natürlich.

Dieses Motorrad ist aber in Privatbesitz und war vorher Vorführer. Die Garantieverlängerung muss innerhalb der ersten 24 Monate nach Erstzulassung passieren und das wurde nicht gemacht. Also: keine Garantieverlängerung. Leider.

 

[Tom.nrw]

Grundsätzlich geht das natürlich.

Dieses Motorrad ist aber in Privatbesitz und war vorher Vorführer. Die Garantieverlängerung muss innerhalb der ersten 24 Monate nach Erstzulassung passieren und das wurde nicht gemacht. Also: keine Garantieverlängerung. Leider.

Wann kam die 2017er?? März?? bzw. meine wurde im März das erste mal zugelassen.. jetzt haben wir April.. das sollte noch gehen, und im Zweifel, frag Vince wie man das am besten macht, er kann Dir bestimmt helfen, wenn die Inspektionen gemacht wurden

 

[knechtrootrecht]

Jap, EZ war März 2017. der Aprilia Höndler des Verkäufers hat geprüft, ob eine Garantieverlängerung möglich ist und das verneint. Ich weiß nicht, ob man da wirklich nach Ablauf der 24 Monate was machen kann - ist ja alles IT-basiert gespeichert. Was sagt @Vince dazu?

 

[twister13]

Jetzt nochmal ganz ehrlich eins zum Thema Einfahren, auch wenn das keiner hören oder glauben möchte. Die modernen Motoren mit den verwendeten Materialien, sind bei weitem nicht mehr so empfindlich, wie noch vor 20 Jahren und das Einfahren ist wirklich nur noch ein Relikt aus alten Zeiten. Wichtig ist warm fahren und der Rest ist nur für ein gutes Gefühl und wer schafft es schon, so ein Aggregat gleich am Leistungslimit zu bewegen. Natürlich fahre auch ich meinem Motor vernünftig ein, ob er dadurch jetzt länger hält, wage ich zu bezweifeln, aber auch ich könnte nicht sofort nach dem losfahren 175 Ps oder mehr ausquetschen. Das Einfahren aus heutiger Sicht, bezieht sich mehr auf das kennenlernen des Motorrades und sich damit vertraut machen und wenn einige mechanische Teile dadurch die Chance haben, sich aufeinander einzulaufen, kann das nicht schaden, aber das machen sie auch warm gefahren bei höheren Drehzahlen.
Ob ein Motor frühzeitig den Geist aufgibt oder nicht, ist also nicht zwangsläufig abhängig von der Qualität des Einfahrens.
Viel wichtiger ist das einhalten der Inspektionsintervalle und das warm fahren.

Sach das mal dem @Mosthater mit nem Lagerschaden bei 8000 km.

Ja, das Ding wird im Werk kalt Probe gefahren, bis ans Limit. Aber einmal!

Nicht 30-40 Mal wie bei so 'ner Vorführkiste.