Geschichten von Selbstfahrerinnen und Sozias

Jetzt mal net übertreiben.

Hatte auch schon ein paar Plattfüsse. Erst denkst du dir, is was mit der Strasse, dann denkst Du is was mit dem Moped und irgendwann hälste an und entdeckst den Nagel.

Die Luft entweicht ja nicht explosionsartig. Das kündigt sich an. Das geht schon....
....aber nicht mit einem Schlauch....wenn da Loch wegen Nagel oder Schraube drin, dann ist die Luft halt raus, und zwar von jetzt auf gleich.. mit Schlauchlos Reifen gebe ich Dir Recht aber mit Schlauch - so schnell kannst gar nicht kucken
 
Mann Frau soll sein Glück ja nicht überstrapazieren.

Spätsommer 1978 mit ein paar Kumpels nach Steibis zu einem Motorradtreffen gefahren.
Anreise Freitags - am Samstag eine Runde über den Arlberg und die Bielerhöhe /Silvretta gefahren, vor Schruns auf dem Rückweg, kommt es dem Oldie der Truppe, mit dem 17jährigen Töchterchen auf dem Sozius, in den Sinn uns das Silbertal zeigen zu müssen. Das 17jährige Töchterchen zeigte während der gesamten Tour schon auffälliges Interesse....ob jetzt nur an mir :giggle: oder an mir und der 1000er Laverda :unsure: mochte ich zum damaligen Zeitpunkt nicht bewerten.
Es kam wie es kommen musste, und wir vertrödelten im Silbertal die Zeit bei Kaffee und Kuchen in dem Gasthof, wo eben Oldie schon öfters den Winterurlaub verbracht hat.
Wir hatten noch ein schönes Stück Weg vor uns, so wurde einstimmig beschlossen eine Zwischenetappe auf der Autobahn von Feldkirch Richtung Dornbirn zu nehmen.

Autobahn war das Stichwort für`s Töchterchen.. die kam also angekrabbelt, und...Duhu Walle darf ich bei Dir mitfahren.. ich möchte sooo gerne mal 200 km/h fahren !
Mein grinsen war breit, wusste ich doch das der Lavamat mit auf Stummellenker gestelltem Brevatto Lenker, egal ob alleine oder zu zweit auf ebener Strecke ohne Gegenwind diese Marke knacken kann :cool:.

Der Papa wurde gefragt ob er was dagegen hätte, auch der grinste nur und gab uns den Segen.
Also Töchterchen enterte die Soziusbank der Laverda, ihr Vater fuhr als erster, meiner einer an zweiter Stelle. Fahrbahn Belag vom feinsten, wir ließen es ordentlich laufen, und so dauerte es nicht lange bis wir auf eine dreier Gruppe aufliefen.
Die fuhren zwar flüssig aber doch recht bummelig für unsere Begriffe.
Die Straße querte den Bach, und jetzt war das Geländer auf der rechten Seite, Töchterchens Vater brachte sich in einer übersichtlichen langen links in Position um zu überholen...was macht der vorausfahrende - er steigt in die Eisen - unser Oldie kann es nicht mehr verbremsen, fädelt zwischen rechtem Auspuff und Schwinge des vorrausfahrenden ein und stürzt..., fällt auf die Straße, und fliegt sich um die Längsachse drehend Richtung Geländer, das Geländer verhindert zwar den Absturz in den Bach, dafür spielte er aber quasi mit seinen Schultern Zahnrad zwischen den Stäben des Geländers.
Töchterchens Papa kam mit 36 gebrochenen Knochen ins Krankenhaus nach Feldkirch, ich kümmerte mich ums Töchterchen, war froh das der Papa zwar schwer verletzt aber am Leben war, und, dass das Mädel bei mir hintendrauf saß.

Glück das zweite:

Vier Wochen später, der Papa von der 😇 Freundin wurde nach Stuttgart verlegt, selbstverständlich wurde besucht - bei einem der gemeinsamen Besuche fragte er mich, ob ich nicht mal nach seiner CB 550 in Österreich schauen könnte, um eine Ersatzteil Liste zu erstellen, hätte ja genug Zeit in den einschlägigen Kleinanzeigen zu suchen.
Gemeinsames Zeit Fenster ausgelotet, warum auch immer den Lenker auf Superbike Lenker umgestellt, und über Landstraßen Richtung Ulm gedüst.
In Ulm bis Senden auf die Schnellstraße und der Laverda die Sporen gegeben...irgendwas stimmte nicht das Motorrad verhielt sich bei um die 180 km/h auffällig unruhig.

Radlager konnte ich ausschließen, Reifenwechsel war in der laufenden Woche erst gemacht, ein Blick auf das Vorderrad bestätigte meine Befürchtung...Plattfuß, der Reifen lief im sehr geringen Felgen Tiefbett, einzig die Zentrifugalkräfte sorgten noch für den Aufbau.
Zur Freundin noch gesagt halte Dich GUT fest, den Rat vom Helmut Dähne noch im Kopf, beim Plattfuß weder zu bremsen noch zu schalten, sondern einfach den Kraftschluss zu lösen,
zog ich die Kupplung, klemmte den Tank erbarmungslos zwischen die Schenkel.
Bis über ca. 80 km/h war es erträglich, alles was darunter war, war ein Ritt über bestimmt 200-300 Meter über beide Fahrspuren - aber - wir blieben sitzen.
Angehalten auf dem Seitenstreifen fragte mich das Mädel doch tatsächlich, ob ich den jetzt spinnen würde, so nen Scheiß bräuchte ich jetzt wirklich nicht machen.....habe dann den Seitenständer ausgeklappt, sie gebeten Sitzenzubleiben, bin abgestiegen und mir sind einfach die Beine weggeklappt.
Das Gesicht werde ich auch nie vergessen, hat sie doch gemeint ich würde sterben.
Aber alles gut, es war gut, das der Lenker hoch war, so konnte ich die unkontrollierten Lenkimpulse gut abfangen, es war gut das das Mädel dabei war...ohne die 50 kg auf dem Sozius Sitz, hätte ich schließlich das Vorderrad der kopflastigen Laverda nicht ausbauen können. Es war auch gut, das keine 500 mtr. neben der Schnellstraße ein Reifen Dealer war, nicht gut war, er hatte keinen Schlauch, und gar nicht gut war...die Felge war für seine Montagemaschine zu groß, es war aber gut, das er mir seine Montier Eisen gegeben hat, es ist nicht gut, das die Laverda Felgen so gut wie kein Tiefbett haben, und es war überhaupt nicht gut, das ich einem der beiden dreiviertel Meter langen Montiereisen abgerutscht bin, und mir einen heftigen Schmiss an der Nase geholt habe, es war allerdings wieder gut, das die vorhandenen drei Dosen Reparaturset genügt haben, den Schlauch wieder zu flicken.
Das mit der Bestandsaufnahme der CB 550 haben wir dann gelassen .

Also die Felge, mit dem geflickten Schlauch und dem Metzeler 3.50 x 18 Rille 10 habe ich noch, das Mädel war dann nach nem halben Jahr Geschichte....
Walle wie alt bist du den oder wahrscheinlich muss ich schreiben wie alt sind Sie den ?
1978 konnte ich erst richtig laufen :giggle: .
 
Paul Newman ist mit 65 noch in der NASCAR - Rennserie gestartet. Im Nudeltopf mit einem gedopten V8 mit 300 Km/h Stoßstange an Stoßstange im Kreis und dazu über unzählige Runden lang. :cool:
 
😇..morgens nach dem aufstehen 65 Lenze, aaaber, sobald ich auf, oder in was motorisiertem unterwegs bin, irgendwas zwischen 30 und 40zig Jahre.
Und darfst auch Du sagen :giggle:
Danke.
Sehr schön und gut .
Kannst uns jungeren weiter hin bitte von deine Erfahrungen erzählen ich lerne gerne dazu.
Dann wünsche ich viele viele weitere Jahren und Kilometer mit deinen Motorrad .👍🍀
 
Walle wie alt bist du den oder wahrscheinlich muss ich schreiben wie alt sind Sie den ?
1978 konnte ich erst richtig laufen :giggle: .
Sehr geil! 1978 wurde ich eingeschult.

Kennt Ihr das noch: Zu der Zeit haben wir am Freibad immer die Tachos der Motorräder verglichen, welche denn die Schnellste ist. Eine 750er Honda war immer immer ganz vorne - keine Ahnung was das damals war. Wenn dann so ein Baujahr vom Walle aus dem Freibad zurück kam und das Gerät angeworfen hatte, standen wir immer ganz ehrfürchtig da ... :cool:
 
...... Laverda, auch ein Motorrad, was bei mir unter der Kategorie Traummotorrad läuft.
Dann sorge doch bitte mal dafür, dass dein Arbeitgeber sich mal um die Marke kümmert, anstatt sie verkümmern zu lassen. So ein oranger 3-Zylinder, mit Italienischem Design, wäre doch echt was. Besser Konkurenz aus dem eigenen Stall als aus Thailand.
 
Dann sorge doch bitte mal dafür, dass dein Arbeitgeber sich mal um die Marke kümmert, anstatt sie verkümmern zu lassen. So ein oranger 3-Zylinder, mit Italienischem Design, wäre doch echt was. Besser Konkurenz aus dem eigenen Stall als aus Thailand.
So charmant, wie ich Deine Idee selber finde, kommt diese wohl mindestens 1 Jahrzehnt zu spät. Das liegt nicht an Piaggio, das liegt an der allgemeinen Entwicklung.
 
So charmant, wie ich Deine Idee selber finde, kommt diese wohl mindestens 1 Jahrzehnt zu spät. Das liegt nicht an Piaggio, das liegt an der allgemeinen Entwicklung.
Naja, Piaggio hat die Rechte am Markennamen und machts selbst, aus veileicht verständlichen Gründen, nichts damit. Piaggio war aber nie, auch schon vor mehr als 10 Jahren nicht, bereit diese Rechte abzugeben. Es gab durchaus Interessenten. Aber inzwischen ist es wohl wirklich zu spät, sonst hätten sich bestimmt irgendwelche Investoren aus Indien oder China dafür interessiert.
 
Naja, Piaggio hat die Rechte am Markennamen und machts selbst, aus veileicht verständlichen Gründen, nichts damit. Piaggio war aber nie, auch schon vor mehr als 10 Jahren nicht, bereit diese Rechte abzugeben. Es gab durchaus Interessenten. Aber inzwischen ist es wohl wirklich zu spät, sonst hätten sich bestimmt irgendwelche Investoren aus Indien oder China dafür interessiert.
.....ist vielleicht auch besser so - das was Laverda ausmachte war in deren Glanzzeiten: knüppelharte kompromisslose Fahrmaschine, Kopflastig ohne Ende, Sehnenscheiden Entzündung in der Kupplungshand inklusive...die Mär der Unzuverlässigkeit eilte auch der Laverda voraus....hatte man sich allerdings gefunden :cool: gibt es nach dem drücken auf den Startknopf immer noch die Gänsehaut gratis, das grinsen um den Kopf wird nur durch die Ohren begrenzt...in Fahrt eine archaische Symphonie aus röcheln, stampfen und den Schlägen der Zündfolge des 180° Motors - besonders ausgeprägt zwischen 4. - und 5.000 u/min, und, im engeren Geläuf braucht sich der Motor und das Fahrwerk mit 78 PS auch heute nicht zu verstecken, die ca. 30 kg schwere Kurbelwelle braucht halt seine Zeit um auf Drehzahl zu kommen.
Zum 75zigsten Jubiläum war ich auf Achse in Breganze....die Anfahrt hat mich 375 € Staatszoll gekostet, auf der Heimfahrt im Val die Cembra wurde ein 1000er Fazer Fahrer richtig nervös...auf den längeren geraden war er weg - gibt aber auch genug kurvenreichere Abschnitte 😇
 
Zuletzt bearbeitet:
Anders als bei @Schnegge lief das bei der Katta mit dem Führerschein ab.
Die Katta hatte nämlich einen Stiefpapa in spe. Und der hatte einen Motorradwerkstatt und ungefähr viele Motorräder. So genau weiß man es nicht mehr.
Und der fuhr auch gerne mal Rennen. Irgendwas mit so Oldtimern. Bol d'or 900 oder so. So kam die Katta schon mit 14 in den Genuss Rennatmosphäre zu schnubbern.
Ich war ja nie dabei, die Mutti vermutlich auch nicht so oft, jedenfalls hat die Katta ihre ersten Fahrversuche in diesem Umfeld gemacht. Und dann durfte sie wohl mit Lizenz auch mitfahren.
So kam es, dass Mutti zwar den 125er Schein verbot, aber keinen Stress hatte wenn Töchterchen am WE im Kreis gefahren ist. Dann auch mal mit 17 Siefpapis Kilogixxe.
Mit 19 dachte sie, dass es jetzt auch schick wäre, mal mit den anderen zum Moppedtreff zu fahren. Nicht mehr als Sozia, sondern selber.

Also Fahrschule, angemeldet, artig erzählt sie wäre schon mal gefahren und durfte wohl auch schon in der ersten Stunde auf die Straße. Die Fahrlehrerin merkte wohl, dass sie das Mopped im Griff hat.

Die Katta war auch ganz brav, hat nicht angegeben und sich auf die Verkehrsregeln konzentriert.
Und dann...

Die Ursache für den trockenen Kommentar der Fahrlehrerin "Das sieht ja schick aus, aber wenn du das in der Prüfung machst, bist du durchgefallen.", war dass Katta beim Autobahnkreuz vergessen hatte, dass sie in der Fahrstunde ist.
Wie auf der Rennstrecke fuhr sie diese Rechts an, rutschte mit dem Hintern zur Seite und fuhr die gesamte Kurve auf dem Knie.

Spätestens damit waren die Lektionen bezüglich Fahrtechnik Geschichte :D
 
....da ich mir die Laverda in den 70zigern nicht leisten konnte, aber das Glück hatte, dieses Motorrad damals runde 15.000 km völlig20210216_124738.jpg20210216_124754.jpg20210216_124815.jpg20210216_124850.jpg20210216_124905.jpg20210216_124949.jpg kostenfrei fahren zu können, ich sehr viele Erlebnisse/Ereignisse in der Verknüpfung hatte und habe, konnte ich im Jahr 2008 nach dreijähriger Suche eine " ehrlich " verratzte unrestaurierte 3 CL in Belgien finden.
Bis auf die letzte Schraube zerlegt, sinnvolle Verbesserungen ( die hatten damals z.B. keine Ventilschaft Dichtungen verbaut), Ölkühler umgedreht montiert und Ölfilter angebaut, von Rechts auf Linksschaltung umgebaut, VA Scheiben im original Look fertigen lassen...halt so Kleinigkeiten20210216_124606.jpg
 
Mein Kumpel hatte sie über Weihnachten in irgendeiner Kontaktbörse für Zweiradfahrer aufgegabelt. Sie war eine Selbstfahrerin und damit war klar, dass unser gut eingespieltes Duo nun zu einem Trio wurde.
Ostern war es dann soweit und wir unternahmen gemeinsam die erste große Tour. Es war noch recht früh im Jahr und wir recht spät am Tag und so erlebten wir den Reschensee bei lauschigen 3°.
Ihre V-Tec VFR verfügte nämlich über eine "Aussentemperaturanzeige". Überhaupt war das ein interessantes Fahrzeug. Scheinwerfer so hell, dass man glaube man könne damit den Gegenverkehr weglasern und mit der variablen Nocke sorgte sie für bemerkenswerte Leistungssprünge. Wohl ein Grund dafür, dass dieses Fahrzeug die zweite Leistungsstufe selten bis nie ausleben durfte.
Insgesamt ließ sich ihre Fahrerfahrung auf gelegentliche Ausflüge im hessischen Mittelgebirge reduzieren. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Auf dieser Ostertour machten wir eine kleine Rundreise inklusive Gardasee und fuhren gegen Ende wieder zu unserer ersten Übernachtung ins Martelltal. Es wurde früh dunkel und so fuhren wir im Scheinwerferlicht bei Auer der Verbindung ins Vinschgau entgegen. Nachts - obwohl von uns dreien mit dem besten Licht gesegnet - war nicht ihre Domäne. Wobei es durchaus interessant war, den eigenen Schatten im eigenen Scheinwerferlicht zu sehen, wenn die VFR hinter einem war.

Bei Auer ging es dann auf die kostenfreie Autobahn Richtung Meran. Auf der Tour war schon klar gewesen, dass wenn man sich verlieren sollte, dann wird am nächsten Abzweig gewartet. Anfangs fuhr ich hinter ihr und sie wurde immer langsamer. Bei 60 auf der Autobahn wurde ich zunehmend nervöser und schaute ständig in die Spielgel, nicht dass mich ein Transporter oder LKW abräumt. Dann beschloss ich sie zu überholen. Mein Kumpel war schon weit voraus. Erstaunlich, welchen Vorsprung mal allein mit 100kmh herausfahren kann. Ich versuchte sie zu ziehen, steigerte das Tempo auf 80, 90, doch dann riss es wieder ab. Einige Versuche später gab ich auf und stellte den Gasgriff meiner Bandit auf Normalgeschwindigkeit.
Am Ende dieser autobahnähnlichen Strecke stand mein Kumpel an der Forst Brauerei und ich gesellte mich dazu.
Dann rauchten wir erst mal eine, dann noch eine und irgendwann überlegte ich, wie weit das eigentlich war und wie viel Vorsprung man da raus fahren konnte. Aber er war die Ruhe selbst. Keine Spur von Nervosität.
Und siehe da.. nach 20min Warten kam eine SMS mit der Frage, wo wir seien. Die wurde beantwortet und dann gingen noch einige Kurznachrichten hin und her, bis der Gedanke aufkam, dass man mit dem gesprochenen Wort vielleicht schneller ans Ziel kommen könne. Sie brüllte irgendwas von "Wo seid ihr? Ich steh hier mitten in der Walachei!"
"...auf der Autobahn.", dachte ich mir. Nach kurzer fernmündlicher Konversation glaubte sie uns dann, dass sie einfach nur der Straße folgen brauche, keine Ausfahrt nutzen müssen und kam dann etwas später dann auch zornentbrannt an.
Wir rauchten dann noch fertig, nachdem sie uns die Meinung gegeigt hatte und schon mal weiter mit hohen Drehzahlen ins Vinschgau startete.
Nicht lange später hatten wir sie wieder und mir wurde himmelangst, als sie die Linkskurven trotz entgegenkommender LKW auf der Mittelline fuhr. Aber es ging alles gut.

Mein Kumpel mochte seine neue Freundin und so hatten wir viele weitere Touren in diesem Sommer. Ende August waren wir dann am Caldonazo und es wurde langsam besser. Oder sollte ich schreiben, es blieb langsam und wurde trotzdem besser. Jedenfalls mussten wir uns einen Heimweg suchen und es kam von uns beiden die Idee, wir könnten einen Umweg fahren und übers Stilfser Joch. Da verhärtete sich bei ihr alles. Es kam eine spontane Weigerung mit der Begründung, dass sie für den König der Pässe noch nicht weit genug sei.
Wir überlegten dann, was man denn sonst so machen könne und schlugen das Timmelsjoch vor. Da stimmte sie erstaunlicherweise zu. Scheinbar war sie im Denzel (Alpenstraßenführer) noch nicht bis T vorgestoßen.
Sollte mir recht sein.

Am Timmel passierte es dann. In einer Rechtskehre zu eng und zu langsam gefahren, Motor abgewürgt, mit dem rechten Fuß den Boden nicht erreicht, neue Kratzer in die Verkleidung gebaut und den Spiegel abgebrochen.
Ich war schon weit voraus und habe deshalb nicht mitbekommen, dass mein Kumpel dann noch eine Probefahrt machen musste um ihr zu versichern, dass kein Rahmenschaden vorliegt. Dabei fuhr er das erste Mal diese VFR und dabei wurde ihm klar, warum sie höhere Drehzahlen mied. Bei rund 7000Umin wurden weitere Ventile zugeschaltet und die Honda signalisierte spontanen Vorwärtsdrang. So ein bisschen turbomäßig. Da entschied er, dass seine Freundin ein neues Motorrad - ein anderes - braucht.

Sie durfte dann vorfahren und nachdem sie mich eingesammelt hatten, blieb sie noch das ganze Ötztal der Guide. In ihrem Ärger fuhr sie richtig gut. Schöne Linie. Flott.
Wir schlugen ihr deshalb vor, dass wir ihr von nun an jeden Tag den Spiegel abbrechen, weil scheinbar klappt es dann mit dem Fahren :D
 
Da ich ja ein hilfsbereiter Mensch bin, ließ ich mich von einer Motorradfahrerin, die nach eigener Aussage sehr zügig unterwegs wäre, breit schlagen, ihr bei einer gemeinsamen Tour in Sachen Fahrtechnik etc. Tipps durch learning by doing zu geben.

Ich stellte mir eine Runde durch den Schwarzwald zusammen, Termin wurde festgemacht, und Samstags war Treffen in Leonberg vereinbart.
Überraschung nach den ersten 50 km....
zügig war was anderes, bei den gefahrenen Geschwindigkeiten nahe am Umfallpunkt in der einen oder anderen engen Kehre im Schwarzwald, aber es wurde trotzdem Sprit verbrannt.

An einer Tanke in Villingen-Schwenningen getankt, und gleichzeitig eine Kaffee Pause eingelegt.

Die Frau, von sich immer noch voll ihres Fahrkönnens überzeugt, fragt mich allen ernstes ob das gefahrene Tempo für mich so ok sei...ich konnte mir nicht verkneifen, sie mit meinem aktuellen Benzinverbrauch von irgendwas um die 3,5 ltr./100 km zu konfrontieren, große Augen gab es, als ich erwähnte, das normalerweise so um die 7 ltr. durchlaufen würden.

Mein geäußerte Vermutung, das ich evtl. nur auf der Leerlauf Düse unterwegs gewesen sein könnte, war von mir vielleicht ein Fehler 🥳....weitere Anfragen erfolgten ab der Stunde dann nicht mehr.
 
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