Servus.
Die Gabel der RS660 ist in der Dämpfung auf der soften Seite, besonders in der Druckstufe.
Verbaute Federrate ist aber OK für <95kg, auch bei sportlicher Fahrweise.
Um der soften Druckstufe zu "helfen", sollte die Federvorspannung nicht zu gering sein, eher mehr wie zuwenig.
Vorspannung wird in der Regel von GANZ AUF / KOMPLET REDUZIERT, Richtung ZU / MEHR gezählt.
8 Umdrehungen (von ganz auf Richtung zu) Federvorspannung ergaben bei 75kg Fahrer N1 ca: 27mm / N2: 40mm (statisch / dynamischen Durchhang). Das ist fast noch zu viel Durchhang, 9-10 Umdrehungen wären durchaus auch OK, besonders wenn man tief in die Kurve reinbremst.
Ergo..... 60-75kg --> 7-10 Umdrehungen.
> 80kg mind. 2-3 Umdrehungen mehr zu!
10 Klicks Zugstufe OFFEN von ganz ZU gezählt, ist sicher nicht zu straff für die Straße, eher noch auf der soften Seite.
Macht man die Zugstufe weiter auf, geht man "aus der Balance" mit dem originalen FB, dessen Dämpfung spürbar straffer & sportlicher ist.....das Resultat ist ein Eiern und Taumeln in Schräglage bei Unebenheiten.
Um das FB in einem guten Zugstufenbereich setzen zu können, braucht man die Gabelzugstufe <11 Klicks.
Alles für ca. 60-80kg Fahrer. Ist das Fahrergewicht >80kg, sollte die Zugdtufe an der Gabel noch weiter geschlossen werden um die höhere dynamische Lastbewegungen, besser dämpfen zu können.....sprich < 9 Klicks.
Aber dabei beachten..."Zugstufe NUR soviel wie nötig, so wenig wie möglich".
Das "auf Block gehen" der Gabel bei echtem Vollanker und dem daraus resultierenden cholerische agieren des ABS, kann man mit Serien-Gabelsetting NUR abstellen, wenn man in BEIDEN Gabelholmen +20ml mehr Gabelöl gibt. +20ml ist dabei das Mindeste.
Hat man einen Bremsstil wie ein Vorschlaghammer, sind +30ml zu empfehlen.
Sonst nicht!
Was dazu in WHB steht, in irgendwelchen Tests oder Empfehlungen.....interessiert mich nur ansatzweise.
In meiner Welt zählt Wissen über Grundsätzliches.....Einstellung.....Austesten.....Analyse.......Abstimmen....und das Ergebnis zählt.
Stellt man nach Handbuch ein und es fährt immer noch "naja" oder die Gabel geht immer noch auf Blockmass beim Vollanker.....muss man sich mit Sinn&Verstand, etwas anderes einfallen lassen.
Eine "auf Block" gehende Gabel beim Vollanker ist sehr schwer "gefühlt" festzustellen, daß muss man ausmessen (kalkuliertes Blockmass) und mit Gabelindikator (Gabel-Hubindikator) überprüfen. Und natürlich mit "alles was geht Vollanker", aus hohen Geschwindigkeiten, testen.
Geht eine Gabel dabei, so hart auf Block, das man es im Lenker durch einen kleinen harten Schlag spürt oder gar hört.....fehlt es meilenweit!
Das ABS ist dabei deutlich sensibler. Ein Reifen, der beim Vollanker schon mit dem eingeforderten Bremsgrip herausgefordert wird, kann nicht gleichzeitig noch die Dämpferarbeit von der Gabel übernehmen, die gerade auf Block gegangen ist.....das VR, die Gabel fängt an zu "Stempeln".
Bei ABS losen Mopeds, kann man so manchmal regelrechte schwarze Morsezeichen auf die Straße malen.
Mit ABS kommt es garnicht soweit, aber es MUSS schlagartig weit aufmachen um das VR zu stabilisieren und anschließend wieder MAX ZU um der Vollbremsung genüge zu leisten.....der Bremsweg wird so, bestimmt NICHT sehr kurz.
Durch das extreme vorne AUF/ZU dabei, kann das ABS auch die Abhebeerkennung nicht mehr gut ausregeln.