Umbaubericht RS 660 Extrema für "Road & Track"

Die Gabelbrücke für den Umbau auf die Öhlins Gabel der RSV4 ist vorbereitet!

Kurze Zusammenfassung: Aufgrund des unterschiedlichen Durchmessers der Gabelholme, muss die untere Gabelbrücke der RSV4 Factory (bzw. RF) verbaut werden. Hier gibt es zwischen den Baujahren Unterschiede im Offset, was ebenfalls den Austausch der oberen Brücke mit sich zieht. Achsdurchmesser RSV zu RS ist ebenfalls unterschiedlich, so dass die originalen Felge vorne nicht übernommen werden kann. Wer je dieser hirnrissigen Idee folgen möchte, muss dies beachten!

Ich habe leider kein Bild der RSV-Brücke im originalen Zustand, dort aber sind die Lenkanschläge weiter vorne und fester Bestandteil des Bauteils selbst! Diese sind bei der RS 660 abgedreht, und die Brücke mit Bohrungen für die Anschläge versehen worden.

Aus diesem Grund wurden die originalen Anschläge der RSV Brücke ebenfalls entfernt, und eine gebraucht erworbenen Brücke der RS 660 vermessen. Entsprechend wurden die Bohrungen für die Lenkanschläge dann auch bei der RSV Brücke platziert. Sobald der Umbau komplett abgeschlossen ist, werde ich die entsprechenden Maße bereit stellen.

Nun gilt es eben ein neues Lenkkopflager etc. aufzubringen und dann in absehbarer Zeit den eigentlichen Umbau anzugehen.


Nachfolgend noch zwei Bilder, auf denen die beiden unterschiedlichen Brücken zu sehen sind. Die Vordere, bzw. im zweiten Bild untere Brücke stammt aus der RSV 4 Factory.

Vergleicht man die Bilder ist naheliegend, dass Aprilia einfach die Brücke der RSV hergenommen, und hinsichtlich Offset und Anschläge angepasst hat. Die ursprüngliche Teilenummer aus der RSV 4 ist noch immer vorhanden, und lediglich die neue Nummer aus der RS 660 zusätzlich eingebracht...

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Ist die 52er im Hintergrund ein Lego-Modell?
 
Stammt von Cobi. Ohne eine Diskussion vom Zaun brechen zu wollen, Qualität und Preis empfinde ich deutlich besser als beim "Marktführer".

Aufbau macht auch Spaß, besonders wenn man ihn zwei Mal machen darf. Passiert wenn man das vollendete Werk etwa durch das Wohnzimmer trägt, und die Kids ihre TutTut-Flitzer auf dem Boden haben liegen lassen... da rutscht man dann wie auf der Banane aus, und die Lok landet nach kurzem Flug unsanft auf dem Boden...

Das Teil ist wirklich toll und hat hier im Betrieb schon für erstaunte Blicke gesorgt.
 
Für mich ist die Saison seit einigen Wochen schon beendet, was einfach an dem nass-kalten Wetter liegt, und eben andere Dinge aktuell auch vorgehen.

Das hindert natürlich nicht daran, Vorkehrungen für die kommende Saison zu treffen! Und da stand für mich weiterhin der Einsatzzweck Rennstrecke im Blick.


Ich meine es war um 2010 - 2012 herum, wie die Bremshebel-Protektoren Thema geworden sind. Zumindest habe ich die um den Dreh herum wahrgenommen. Es gibt Videos welche aufzeigen, warum die Teile ihre Daseinsberechtigung haben und zumindest auf dem Rundkurs nicht verkehrt sind.

Zwar bin in der Vergangenheit da sehr passiv unterwegs gewesen, also nicht sehr risikofreudig und bis auf wenige Zentimeter an andere Fahrer herangekommen, aber bevor aus welchen Gründen plötzlich der Bremshebel abgefahren wird, oder umgekehrt bei Berührung voll zugemacht wird, kommt so ein Teil mir an die Armatur! Haben ist besser als brauchen, und „wichtig“ sieht es auch noch aus!

Die Teile gibt es günstig aus Fernost, aus Alu oder auch aus Carbon. Mir persönlich war bei der Wahl wichtig, dass das Teil qualitativ gut ist, und eben auch optisch sich in das Konzept meiner RS integriert.

Ebenso sehr wichtig war mir, dass die Form des Protektor stimmt! Manche nämlich sind einfach nur gerade, andere wiederum sind etwas gewölbt. Warum aber ist das wichtig? Weil man dann den erforderlichen Platz hat, um die Hand entspannt am Griff zu lassen.

Dazu einmal zwei Bilder von MotoCoach aus dem R4F:
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Woher bekommt man also einen passenden Protektor, der meinen Ansprüchen gerecht wird? Klar, bei Aprilia, bzw. eben bei WSC-Neuss im Shop.

Das Teil dürfte den Werkzeugspuren nach, gleich der Aprilia Racing Rastenanlage etwa, von Spider Racing gefertigt worden sein - nur eben mit „Aprilia“ statt „Spider“ vor dem „Racing“ stehen. Passt an RS 660 und 457 am originalen Lenker - aber nicht bei der RSV oder Lenkern aus dem Zubehör! Bzgl. Tuono keine Ahnung!

Am besten mal das Produktfoto hinzuziehen, ich hatte vergessen im originalen Zustand Bilder zu machen! Alternativ ist auch in der Montageanleitung eine Skizze:

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Der originale Lenker hat einen verhältnismäßig großen Innendurchmesser, der Adapter wird quasi im Lenker gekontert und mit einer M5 Schraube festgeschraubt. Links kommt ein optische passendes Lenkerende ebenfalls mit M5 Schraube daher.

Stummel aus dem Zubehör sind meist aus Alu und haben einen geringen Innendurchmesser. Dazu ist dort in der Regel kein Gewinde für Lenkerenden vorhanden, und somit keine Montage des Protektors ohne kleine Anpassungen möglich.


Ich wollte aber unbedingt den Protektor von Aprilia, also mussten die Teile angepasst werden! Abdrehen passend zum Innendurchmesser meiner Lenker, dazu die Senkungen für die M5 Schrauben und die Bohrung auf M6 angepasst!

Mit passenden M6 Schrauben kann man dann entsprechende Klemmteile nutzen, welche ebenfalls passend zum Innendurchmesser des Lenkers sein müssen. Dies ermöglicht dann aber die Montage auch an anderen Lenkern, und man kann die Teile etwa bei der 660er Tuono oder RSV montieren:

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Integriert sich dann hervorragend in die Optik, und in meinem Fall passt es zum Tankdeckel und der Ritzelabdeckung von Spider-Racing. Dazu sind Verarbeitung und Haptik hervorragend!


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Die Tage dann noch hierzu ein paar Worte:


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Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte an der Stelle kurz ein Thema aufgreifen, welches in den vergangenen Monaten besonders in Sozialen Netzwerken in den USA zur RS 660 auftauchte!

Dort traten in den letzten Monaten immer mal wieder Berichte über Motorschäden auf, welche vermutlich verursacht worden sind, durch den gelösten Öldrucksensor des Motors! Dieser soll sich durch die Vibrationen des Motors lösen können, was dann zum kapitalen Motorschaden führen kann. Besonders häufig scheint dies beim Einsatz auf der Rennstrecke aufzutreten, aber auch Fälle beim Einsatz auf der Landstraße sind bekannt.
Ich hatte in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass das Öldruckventil in der Ölwanne sich lösen, und gänzlich herausdrehen kann aus dem Gewinde, was einen kapitalen Motorschaden zur Folge hat. Ebenso hatte ich darauf hingewiesen, dass Aprilia einen überarbeiteten Schnorchel etwa ab 2023 verbaut hat, welcher dies verhindern soll.

Die Teilenummer des überarbeiteten Schnorchel lautet: 1A0016029, er soll ab Modelljahr 2023 verbaut worden sein. Ggf. interessant für den ein oder anderen Besitzer eines älteren Modells.
 
Ich hatte es bereits im "Was hast du heute mit deiner Möhre gemacht" Thread berichtet, ich hab den Sensor des Schaltautomaten getauscht!

Zum Einsatz kommt nun ein Hall Sensor von Cordona, welcher ebenfalls auf Zug wie auch auf Druck reagiert. Also wie der originale Sensor, man kann aber an einer kleinen Steuereinheit umschalten, ob hoch oder runter geschaltet werden soll. Die Freischaltung der Schaltumkehr ist damit nicht mehr erforderlich, wobei die Extrema dies bereits ab Werk freigeschaltet hat! Dies gilt auch, wenn man das Racemapping aufspielen hat lassen!

Vorneweg, ein Wechsel des Sensors macht nur geringen Sinn, sofern das Originalteil nicht gerade defekt ist! Kostenfaktor waren knapp über 400.- Euro!

Ich tat es dennoch, weil ich da einfach Lust darauf hatte, und meine Erfahrungen in der Vergangenheit mit dem Cordona hervorragend gewesen sind. Es fühlt sich im Vergleich zu mechanischen Sensoren einfach nochmal besser an und reagiert auch schneller, was aber für den normalen Fahrer komplett zu vernachlässigen ist!

Kommen wir nun zum Thema Einbau.

Der Tausch ist verhältnismäßig unkompliziert und kann entspannt binnen einer Stunde etwa durchgeführt werden. Auch Werkzeug benötigt man nicht wirklich viel! Generell gilt bei Aprilia, Innensechskant, Tore und Kreuz- wie Schlitzschrauben können überall zum Einsatz kommen, entsprechend muss man breit aufgestellt sein.

Das Motorrad sollte auf einem Montageständer aufgebockt sein, ein Zentralständer verhindert den Zugang zum Schalthebel. Auch auf dem Seitenständer ist keine gut Option, da der Tank zumindest gelöst werden muss!

Auf der linken Seite muss die dunkle Seitenverkleidung demontiert werden, dass ist zwei Mal 4er Innensechskant und dann nach hinten heraus ziehen. Soziusabdeckung und Sitz, wie auch Batterieabdeckung runter (ebenfalls 4er Innensechskant) müssen demontiert werden. Dann gilt es den Tank herunter zu nehmen, also die Abdeckung am Zündschloss abnehmen (3er Innensechskant 2x), diese ist ebenfalls mit Klett gesichert, einfach etwas kräftigernach oben ziehen.

Daraufhin die Schrauben des Tanks lösen, dies sind drei 8er Sechskant Schrauben, auf der linken Seite sind die Schläuche für die Belüftung und den Überlauf. Diese sollte man abziehen. Es empfiehlt sich, den Tank herunter zu nehmen und vorsichtig zu lagern, dazu benötigt man Lappen, welche den Kraftstoff auffangen, der beim Öffnen der Schnellverschlüsse der Kraftstoffleitungen austritt. Legt man den Tank ab, unbedingt auf die Pumpe achten, dort steht unten der Anschluss ab.

Alternativ mit Handtuch oder Decke unterlegen und anders platzieren auf dem Motorrad. Aber aufpassen, dass man diesen nicht beschädigt oder er herunter fallen kann! Dann müssen die Kraftstoffleitungen nicht abgezogen werden, im Idealfall ist man zu Zweit.

Dann das Kabel vom Sensor am Schaltgestänge verfolgen, dieses verläuft links unter dem Tank in die Heckverkleidung und schlängelt sich zwischen IMU und Batterie auf die rechte Seite, wo der Anschluss am Kabelbaum ist. Der kleine weiße Stecker ist deutlich zu sehen, er wird von einem Kabelbinder gehalten. Die Verbindung herausziehen, dann mit kleinem Schlitzschraubendreher den originalen Stecker lösen. auf der linken Seite ein Relais aus der Halterung nach oben ziehen, dann kann man das Kabel bereits vorsichtig ziehen und so nach und nach heraus ziehen.

Daraufhin dann den Sensor selbst demontieren an der Schaltanlage. Mit zehner Gabelschlüssel die Schrauben (Links- und Rechtsgewinde) öffnen, mit vierer Innensechskant und zehner Gabelschlüssel die Verschraubung des Sensors am Nehmer demontieren und dann entsprechend demontieren.

Beim Einbau verhält es sich dann umgekehrt, aber ist genauso unkompliziert. Allerdings habe ich erst das Kabel und die Steuereinheit des Sensors verlegt, und dann den Sensor montiert und fest verschraubt.

Zum Fahren bin noch nicht gekommen, werde dann einen entsprechenden Bericht noch verfassen. Aber wie bereits erwähnt, wird sich dieser Schritt nur für die Allerwenigsten Fahrer irgendwie lohnen!



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Was ich noch interessant finde bei Nachträglichen Quickshifter:
Die Einstellung Möglichkeiten.
An meiner 1000er Gsxr habe ich mir einen healtech Quickshifter nachgerüstet und muss sagen: nach etwas kennenlernen und mit beschäftigen der mit Abstand beste QS den ich je gefahren bin.
Allein das ich den Druck einstellen kann ab wann der auslöst, finde ich um Welten besser als diese super leicht auslösenden qs (rsv4 zb löst beim angucken des Schalthebels aus). Somit kann ich den für mich passenden auslöse Druck einstellen und bin nicht auf das angewiesen was der Fahrzeughersteller „diktiert“

unterbrechungszeit
Aktivierungsdruck
Beginn der Unterbrechung
Damit beschäftigen und es wird super smooth. Wobei vier Zylinder halt immer weicher sein werden als 2 Zylinder.

Son 300€ healtech qs ist gar nicht mal schlecht. Dazu die Einstellung per App.

Worauf will ich aber hinaus?
Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, das ein nachrüst qs auch bei Fahrzeugen Sinn ergeben kann, wo bereits serienmäßig ein qs vorhanden war.

Evtl müsste ich meine alte 1000er k6 mal separat vorstellen. Hat ja auch ne traktions Kontrolle bekommen und noch etwas mehr magic Souce

@RaceDontPlay
Will hier deinen Bericht nicht torpedieren, wenn der Beitrag nicht passt lösche ich den wieder 🙂
 

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Will hier deinen Bericht nicht torpedieren, wenn der Beitrag nicht passt lösche ich den wieder 🙂
Im Gegenteil! Ich bin ein absoluter Fan von gegenseitigem Austausch an Meinungen und Erfahrungen! Mich freut so etwas immer riesig!

Zum Thema Quickshifter kann man natürlich ganze Aufsätze schreiben. Vorneweg muss man sich vielleicht bewusst machen, wozu dieser dient und welche Funktion genau er hat. Den allermeisten Usern wird bekannt sein, dass durch den Quickshifter das Hochschalten ohne Kupplung möglich ist!

Abgesehen vom Anfahren wird die Kupplung benötigt, um das Getriebe in einen lastfreien Zustand zu versetzen! Der lastfreie Zustand ist aber erforderlich, damit im Getriebe geschaltet werden kann. Hoch, wie runter! Während des Fahrens aber, ob beim Beschleunigen oder auch nur im Schubbetrieb, sind die Zahnräder im Getriebe stets unter Zug!

Die Kupplung sorgt für den Kraftfluss zwischen Motor und Getriebe und kann diesen aber bei Bedarf unterbrechen. Elementar beim Anfahren, beim Schaltvorgang während der Fahrt aber nicht zwingend erforderlich, da der eigentliche Vorgang im Getriebe nur einen sehr kurzen Moment dauert.

Entsprechend muss das Getriebe nur für den Bruchteil einer Sekunde lastfrei sein! Und diesen Zustand ruft der Quickshifter herbei, indem das Auslösen des Sensors die Zündung für einen definierten Zeitrahmen unterbricht. Wir reden hier von einen vordefinierten Zeitraum von etwa 50ms in welchem die Zündung unterbrochen wird.

Von Tellert gibt es einen Shifter, der sogar erkennt, ab wann der nächste Gang eingelegt ist, und unterbricht über einen variablen Zeitraum hinweg. Es wird also erst wieder Last auf das Getriebe gegeben, wenn der Gangwechsel vollständig vollzogen ist. Bin ich tatsächlich schon mal gefahren und ist wirklich das Beste, was man in der Hinsicht verbauen kann. Ansonsten kann man mit gewissen Feintuning aber auch sehr gute Einstellungen erzielen, welche den Schaltvorgang super weich gestalten.

Man muss eben bedenken, dass der fest definierte Wert (in ms), auch groß genug sein muss, um den Schaltvorgang komplett zuzulassen. Gerade in unteren Drehzahlbereichen, dauert der Vorgang länger, und ist die Unterbrechung zu lange, wird gezündet, eher vollständig geschaltet wurde. Dann ist der Gang nicht vollständig eingelegt und er kann wieder herausspringen. Daher sollte man den Wert für die Unterbrechung auch ausreichend groß dimensionieren!
 
Gute Zusammenfassung und tolle Einstellung😀!

Was ich bei mir und der Gsxr feststellen konnte: neben der unterbrechungszeit (lange bzw. Sichere 85ms bei mir) ist der auslösedruck viel wichtiger.

Den habe ich auf 80% Sensorkraft hoch (war vorher bei um die 30%). Dadurch verschalte ich mich nicht mehr. Gefühlt hat es vorher gereicht wenn ein Insekt an den Schalthebel kam und es wurde unterbrochen. Gerade beim starken beschleunigen habe ich durch den hohen sensordruck nun absolut keine ungewollten Unterbrechungen mehr.
Evtl. Auch ein Problem meiner Fußpositionierung, da ich anscheinend schon kurz vor dem eigentlich schalten meinen Fuß in schaltbereitschaft gebracht habe und dabei hin und wieder leicht an den Hebel kam.

Diese Möglichkeit der Einstellung hätte ich echt gerne bei der rs660.


Die rsv4 von meinem Buddy ( richtig nice son v4) ist mir zb viel zu hibbelig beim auslösen. Auch da wird für mich viel zu früh/ schnell unterbrochen. Die 660 ist da für mich besser vom schaltgefühl her als die rsv4. Nicht sanfter (4 zu 2 Zylinder) aber kontrollierter. Mehr Druck / Feedback.
Ich mag eine mechanische „Bestätigung“ am Fuß.
Und nicht als ob man ins leer schaltet und plötzlich ist der Gang drin.
 
Motoplex
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