Die deutschen Vorschriften müssen natürlich in jedem Fall eingehalten werden, da gibt es im Nachhinein keine Kompromisse.
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Scheinbar gibt es ja Wohnraum ohne Ende.
Also ich bin ja weiß Gott kein Fan von überbordender Bürokratie, aber irgendwo muss es halt auch einmal eine Grenze geben, sonst geht es hier irgendwann zu wie in gewissen südliche Urlaubsländern wo schwarz, d. h. ohne Genehmigung oder statische Berechnungen mal eben ein weiteres Geschoss auf die vorhandene Hütte gebaut wird...
Ich habe einen Geschäftskollegen in dessen Nachbarschaft jemand neu hinzugezogen ist und ein EFH gebaut hat. Dieser arrogante Typ hat sich von Anbeginn an mit der ganzen Nachbarn angelegt und seinen direkten, im allgemeinen geschätzten und beliebten Nachbarn, auf jede nur erdenkliche Art und Weise sauer gefahren und angeschwärzt.
Und also begab sich dass jener "Bestands"-Nachbar den Neubau nebenan auch einmal genauer unter die Lupe genommen hat. Dabei hat sich herausgestellt, daß die Traufhöhe etwa 1m über dem zulässigen Wert lag: Anzeige bei der Baubehörde. Der komplette Dachstuhl inkl. Kniestock und Giebelwände mußte rückgebaut und neu errichtet werden, wohlgemerkt nach Bezug des Gebäudes!
Ein Nachbar von mir plant gerade ein Fertighaus (Fertighaus statt Massivbau weil die Fertighausfirma das Anrecht auf den begehrten Bauplatz hat). Zum Glück rechtzeitig wurde festgestellt, daß die Firma das Haus etwa einen dreiviertel Meter zu hoch geplant hatte. Mein Nachbar ist mit diesem Problem auf dem Rathaus vorstellig geworden und ohne große Diskussion wurde ihm im Rahmen des Ermessensspielraums der anscheinend übliche halbe Meter gewährt. Den restlichen viertel Meter hat der Architekt der Fertighausfirma über leicht reduzierte Geschosshöhen geholt.
Geht also wenn man will und vernünftig mit den Leuten spricht.
Im Unterschied dazu geht aus dem verlinkten NDR-Artikel jedoch klar hervor, daß der Bauherr bzw. die Baufirma des MFH genauso hätte verfahren können, dies jedoch nicht getan hat. Ganz im Gegenteil wurde hier vorsätzlich bzw. dummdreist versucht sich über geltendes Recht hinwegzusetzen mit dem bekannten Ausgang. Meiner Meinung nach völlig verdient!
ps
Die wesentlichen Gründe für mangelnden Wohnraum hierzulande sind leicht zu recherchieren und dürften allgemein bekannt sein:
Signifikanter Bevölkerungszuwachs durch Migration, ukrainische "Flüchtlinge" usw.
Knappe und damit teure Bauplätze. Diese Ressource ist nunmal endlich...
Überbordende Bauvorschriften, sowohl im energetischen Bereich, als auch in den Bereichen Statik, Brand- sowie Schallschutz, Installation usw. welche u. a. einen enormen Planungs- sowie Koordinationsaufwand, überhöhten Materialverbrauch usw. erzwingen
On Top der ganze "EU-Müll" wie Lieferkettengesetz, CO2 Abgabe (Diese wird sich 2027 übrigens etwa verdreifachen) usw. usf.