Zum Thema Wärmepumpe, ich heize unsere 200qm seit über 30 Jahren mit Heizöl und da mein Haus sehr gut isoliert ist, komme ich mit unter 1500 Litern aus, was bis jetzt immer unter 1500€ im Jahr lag. Mein Schornsteinfeger sagt, die Heizung ist tip top und liefert beste Werte, weit unter den geforderten Grenzwerten.
Wenn ich jetzt auf eine Wärmepumpe umsteigen würde, müsste ich mit circa 5500kW Heizleistung im Jahr rechnen, eventuell auch etwas mehr, was bei uns zur Zeit bei 0,38 Cent pro kW 2090€ im Jahr machen würde. Dazu kommt, eine Wärmepumpe gibt es nicht ohne Wartungsvertrag, der zusätzlich kostet. Meine Ölheizung habe ich die letzten 30 Jahre immer selbst gewartet. Wenn ich jetzt noch die relativ teure Anschaffung der Wärmepumpe berechne und das sie bestimmt nicht lange hält, dann ist der ganze Wechsel voll fürn Arsch. Und eine Wärmepumpe die im Winter sicherlich größtenteils mit Kohlestrom auskommen muss, ist sicherlich deutlich umweltschädlicher als meine gute alte Ölheizung!
Eventuell gibt es hier ja auch Fachleute mit anderen Meinungen und Erfahrungen.
Bin kein Spezi. Zwei Kollegen haben zwangsläufig auf WP umgebaut und ich kenne deren Daten (einer mit Fußbodenheizung und einer mit HK - BJ in den 80ern).
Niemand sagt du sollst wechseln wenn alles tip top ist. Nur wenn sie fritte ist.
Wenn mich nicht alles täuscht hast du einen PV Anlage mit einem Speicher. Dann wirst du einen Teil deines Stroms mit ca. 10c berechnen können. Wenn du dann noch deinen nächsten Stromtarif gut abschließt, kommst du auf ca 22c/KW (das bezahle ich).
Wenn du dann deine Wärmepumpe gut einstellst (Temp eher gleich halten als absenken und hochheizen) und die Warmwasseraufbereitung vorrangig zu den Zeiten machst, wenn die Sonne scheint - (zB. 13 Uhr statt 7 Uhr - der Speicher hält das) und du jetzt schon mit einer Vorlauftemperatur von nicht mehr als 52° durch den Winter kommst (davon ist locker auszugehen bei 200M2/15000KW), dann wirst du durchaus eine JAZ von 3 oder besser haben können (15000KW:3 = 5000KW).
Bei meinen Kollegen, die ebenfalls PV und Speicher haben, kommt sie trotz Heizkörpern besser weg als die Gasthermen. Wenn die CO2 Abgabe kommt, wird sie günstiger sein.
Beide haben ca. 25.000€ - 40% bezahlt (35%Förderung+5%wg Energieberater) => blieben 15.000€ übrig (Viessmann - ca. 13 KW, die Gasthermen davor hatten viel mehr KW ).
Man muß aber auch sagen, dass beide viel tunen und einstellen mussten, bis die Verbräuche so waren. Die Fachleute kannten sich damit teilweise selber nicht aus.
Das Problem sehe ich bei Häusern, bei denen die Heizkörper unterdimensioniert sind und voll ballern müssen um die Bude warm zu bekommen (Vorlauf > 52°). Da wird es dann durch die elektrische Zuheizung sehr teuer. Wie lange die Teile halten, weiß ich nicht.
Die WP macht aus meiner Sicht nur mit PV/Speicher Sinn. Betrieben mit Kohle und Gas macht die WP umwelttechnisch Null Sinn. Ähnlich wie beim E-Auto. Ohne Förderung wäre beides tot. Leider wurde das Heizungsgesetz so dillettantisch geschrieben, das aktuell eh wieder mehr fossile Hz eingebaut werden als WP.
Aber "per se für den Altbau nicht zu gebrauchen", stimmt einfach nicht mehr. Hier wird viel Scheiße erzählt. Meist von Erfahrungen mit ganz alten WP Systemen.
Ich will einfach günstig heizen, der Rest interessiert mich nicht. Das Problem in D sind nicht die Wärmepumpen, sondern die abartig hohe Strompreise.
Der komische, aber kompetente Typ hat ein paar gute Videos dazu. WP im Altbau.